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Verein und Vorstand - Ein Blick hinter die Kulissen

04 Jun 2016 18:30 #1 von matti
Liebe Forenbesucher,

heute möchte ich gerne einmal einen Blick hinter die „Kulissen“ des Vereins ermöglichen. Gerade in letzter Zeit sind doch einige Fragen aufkommen. Es wurden gute Ideen und Vorschläge, auch von Nicht-Mitgliedern, an uns herangetragen.

Die Inkontinenz Selbsthilfe e.V. „feierte“ am 1. April 2016 ihr 10-jähriges Bestehen. Vor 10 Jahren hatten zunächst zwei Personen den Wunsch und die daraus resultierende Idee, sich im Bereich der Selbsthilfe zu engagieren.
Schnell fanden sich weitere Mitstreiter, sodass bereits 14 Personen die Inkontinenz Selbsthilfe e.V. gründeten.

Von Anfang an, war der Verein eine Vereinigung von Betroffenen und Angehörigen. Dies ist bis zum heutigen Tag so geblieben. Der Vorstand bestand in dieser ganzen Zeit ausschließlich aus Betroffenen. Ich habe dies immer als unser eindeutigstes Unterscheidungsmerkmal gegenüber anderen Organisationen und Vereinen empfunden. Dies macht unsere Stärke aus, dies ist unser Anspruch.

Wir können deshalb die ganz unterschiedlich aufkommenden Fragen und Probleme, nicht selten aus eigenen Erleben, nachvollziehen und im besten Fall Rat geben.

Eine Satzung wurde erstellt und Vereinsziele wurden formuliert. Viele davon konnten wir in die Tat umsetzen, andere erwiesen sich als nicht umsetzbar. Sicher haben wir auch den ein oder anderen Punkt unterschätzt oder unsere Möglichkeiten überschätzt. Wir stellten uns bei der Gründung des Vereins nicht die Frage, ob den alle Fachbereiche, beispielsweise Bilanzführung, Öffentlichkeitsarbeit, IT-Systeme und andere Aufgaben personell besetzt waren. Dies hat sich alles im Laufe der Zeit gefunden, vieles musste erst sehr mühsam erarbeitet werden. Dies ist aber ganz sicher völlig normal und wird vielen Vereinen so gehen.

Neben anderen Vorstandsmitglieder und Aktiven, hatte auch ich Phasen, wo die Motivation niedrig, mitunter auch auf dem Nullpunkt angelangt war. Aus unserem ursprünglichen Ziel der Information und Förderung, wuchs nicht selten und massiv die Forderung.

Vor allem die äußere Wahrnehmung des Vereins führte uns nicht selten an unsere Grenzen. Diese deckte sich nämlich mitunter nicht im Geringsten mit unseren tatsächlichen Möglichkeiten.
So kam es beispielsweise bei mich telefonisch Kontaktierenden immer wieder zur Verwunderung, dass es doch nun wirklich ein großer Zufall sein müsse, dass man mit mir doch in der Woche zuvor schon einmal ein Gespräch geführt hätte. Dies spiegelt die Vorstellung, dass vermeintlich in einem Großraumbüro angerufen würde, wo 20 oder 30 Personen den ganzen Tag mit Rat und Tat bereitständen.
Die Wahrheit sieht natürlich völlig anders aus. Teilweise habe ich Anrufe auf meinem privaten Anschluss entgegengenommen und mich mitunter während des Gespräches auch schon einmal auf meiner privaten Couch gelümmelt. Mein Hund wartete aufs Gassi gehen oder das Essen verbruzelte auf dem Herd.
Meine überwiegende Vereinstätigkeit findet nicht selten am Küchentisch statt, bis auf das zu Bett gehen, findet dort in der Regel mein Tagesablauf statt.

Um es kurz zu machen, kann man festhalten, dass der Anspruch und die Wahrnehmung mitunter meilenweit von den Realitäten und tatsächlichen Gegebenheiten entfernt liegen.

Dies betrifft natürlich auch die realen Möglichkeiten der Projektplanung und Projektumsetzung.
Wenn wir ein einziges neues Projekt von Anfang bis Ende in einem Jahr realisieren, dann ist dies gemessen an unseren Möglichkeiten ein guter Erfolg. Zumeist waren es deutlich mehr!

Es darf dabei nicht vergessen werden, dass zwei der derzeit vier Vorstandsmitglieder schwer erkrankt, schwer behindert und pflegebedürftig sind und alleine deshalb schon in der Belastbarkeit limitiert. Dafür, und diese sage ich durchaus mit einigem Stolz, leisten wir hervorragendes.
Der restliche Vorstand ist ebenfalls durch eigene Krankheit und die des Partners massiv gefordert. Johannes hat es in einen seiner letzten Beiträge schön beschrieben: Wir sind eben kein Katzen- oder Brauchtumsverein, wo Menschen nicht selten zumindest gesundheitlich in vollem Saft und in voller Kraft stehen.

Lange Zeit konnte man die Aktiven in unserem Verein an einer Hand abzählen. Dies hat sich nun seit einigen Monaten sehr positiv ge- und verändert. So sind in den letzten Wochen gleich zwei Vorstandsmitglieder ausgeschieden. Zumindest ein Amt konnte bereits wiederbesetzt werden.
Natürlich erzeugt dies einen Umbruch, einen Neuanfang und daraus folgende Neustrukturierung. Auch müssen sich Tätigkeiten neu erarbeitet werden. Daran arbeiten wir in den letzten Wochen immens, mit Einbringung von bereits einigen Hundert ehrenamtlichen Stunden der Tätigkeit.
Durch den bereits vor der Amtsniederlegung zweier Vorstandsmitglieder entstandenen Stau in ganz unterschiedlichen Bereichen, galt es diesen zunächst aufzuarbeiten.
Wir sind aber sogar schon einen Schritt weiter und gehen in die konkrete Projektplanung und Umsetzung.
In der Ansprache und Gewinnung potentieller Neumitglieder wurde der erste sichtbare Schritt, durch eine Darstellung in einigen Signaturen bereits umgesetzt. Mittelgewinnung und Projekt-Akquise stehen an, sind besprochen und werden zeitnah umgesetzt.
Ohne vier weitere Vereinsmitglieder, die sich derzeit sehr aktiv in einer Projekt- und Arbeitsgruppe neben den Vorstandsmitgliedern einbringen, wäre aber auch dies schwierig, zumindest zeitverzögert.

Ich freue mich über Vorschläge und Ideen von Nichtmitgliedern ebenso wie von Vereinsmitgliedern. Wenn sie den kommen, sind sie aber meist zahlreich.
Ein neuer Flyer, eine Überarbeitung der Homepage, ein neuer Mitgliedsantrag mit direkter Zahlungsmöglichkeit, Reale Treffen und der Aufbau neuer Selbsthilfegruppen, eine einfachere Spendenmöglichkeit, ein dringender Umzug bzw. eine Aktualisierung von Homepage und Forum, Barrierefreiheit der Homepage, gewinn von neuen Förderern und Mitgliedern und, und, und… Die Liste ließe sich beliebig fortführen. Alles gute Vorschläge und mitunter Ideen die wir natürlich auch schon zuvor auf dem Schirm hatten.

Ganz realistisch ist zumindest die zeitnahe Umsetzung aller Ideen und Projekte allerdings nicht und dies dürfte evtl. auch durch die Schilderung der tatsächlichen Situation und der sich daraus ergebenen Möglichkeiten dem ein oder anderen Leser nun schon zuvor klargeworden sein.

Neben einem privaten Umzug eines Vorstandsmitglieds, wer schon einmal umgezogen ist weiß von welchem Umfang ausgegangen werden kann, meiner familiären Situation durch einen Sturz und daraus folgenden Schlaganfall meines Vaters, hat auch der Tag der Vorstandsmitglieder nur 24 Stunden. Es bleibt zudem immer ein Ehrenamt.

Es sind gerade in den letzten Wochen sehr, sehr viele Projekt erarbeitet worden, die nun nach und nach Umsetzung finden. Es steht aber beispielsweise schon die Jahreshauptversammlung in Berlin vor der Tür. Da müssen neben Kassenabschluss und Prüfung auch ein Tätigkeitsbericht und weitere Dinge vorbereitet und verfasst werden.
Daneben stehen die Hauptakteure bei der Projektumsetzung allesamt auch sehr aktiv hier im Forum ein. Auch dies ist mitunter mit mehreren Stunden täglich verbunden.

Wir und ich ganz persönlich nehmen jeden Vorschlag, sofern er den wirklich umsetzbar erscheint, ernst und an und sind über diese auch dankbar.
Ein vierköpfiger Vorstand, aus ehrenamtlichen Laien bestehend, ergänzend mit einem guten Dutzend mehr oder weniger aktiven Vereinsmitgliedern, ist naturgemäß zu vielen Fähig und in der Lage, aber eben nicht zu allem, vor allem, wenn man den zeitlichen Aspekt mit einbezieht.

Wir haben aber richtig Bock, sind hochmotiviert und zu fast allem bereit.

Grüße

Matti

P.S. Wer nach diesen Zeilen vielleicht erkannt hat, warum eine Mitgliedschaft, auch eine rein Fördernde, so wichtig ist und was Beweggründe für eine Mitgliedschaft sein könnten, ist herzlich dazu eingeladen. Zum Mitgliedsantrag geht es hier: Mitgliedsantrag
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04 Jun 2016 20:50 #2 von Elkide
Lieber Matti, was du beschreibst, erscheint mir das Programm für die nächsten zehn Jahre zu sein! Es ist mir ein Rätsel, woher du diese Power nimmst. Es ist wirklich beeindruckend, was ihr vier trotz der persönlichen Belastungen alles schon geschafft habt. Jedem sollte klar sein, dass ein Verein durch Mitgliedsbeiträge finanziert wird. Dass ein Verein ein Forum für Hilfesuchende kostenlos zur Verfügung stellt, ist sicherlich nicht selbstverständlich. Die Kosten, die so ein Verein stemmen muss, sind schon gewaltig. Ich hoffe sehr, dass sich viele Forennutzer zu einer Mitgliedschaft entschließen. Der Verein hat viel zu bieten. Der Mitgliedsbeitrag ist auf jeden Fall eine lohnende Investition. Habe in kürzester Zeit ganz viele hilfreiche Unterstützung bekommen, nette Leute kennen gelernt und fühle mich hier sehr wohl.
Danke an Matti, Ano, Johannes, Petra, Jens und Bernhardine.
Liebe Grüße
Elke
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