Hallo ihr lieben,
Ich bin neu hier, habe das Forum erst gestern Abend entdeckt, es steht so viel interessantes und vielleicht würde sich meine Frage durch intensives erlesen erübrigen, ich möchte aber dennoch, das von der Seele runterschreiben:
(Vielleicht bringt es etwas, wird etwas lang sorry)
Alles fing 2008 mit einer Bakteriellenblasenentzüng und einer ich nenne es mal plötzlicher Angstatacke aus heiterem Himmel in der Straßenbahn an.
Ich saß in der Bahn, auf dem Weg zur Schule, in dieser Klasse wurde ich extrem abgelehnt, nicht gemobbt aber ignoriert und fand beim besten Willen keinen Zugang zu den anderen, kam mittel im Schuljahr in eine feste Klasse und konnte mich dort nicht integrieren, was mich verunsicherte. Es war zudem eine Ausbildungsklasse zur Erzieherin und ich fragte mich immer wieder, ob es an mir liegt, weil doch "soziale Menschen", die mal Erzieher werden wollen, etwas aufgeschlossener, empathievoller reagieren würden.
Das ging 1-2 Monate und an diesem besagten morgen saß ich also in der Bahn und wurde grinsend ignoriert, (aktives auf die Gruppe zugehen brachte nur ein weiteres entfernen) trotz meiner selbstbewussten Art belastete mich das. Ich meine ich stinke nicht, sehe normal aus, bin freunflich, gepflegt, höflich. Aber diese Person zog die Gruppe mit sich und ging immer von mir weg, wenn ich auf die zuging.
Zurück zum wesentlichen, ich bekam eine Art Angstatacke, mit Schwindel, atemschwierigkeiten und war völlig erschrocken über diese körperlichen Vorgänge. Ich stieg aus, ohne das jemand das bemerkte..
Zur der Zeit arbeitete ich extrem viel, stand vor der Prüfung und dachte, ich sei vielleicht ausgepowert.
An diesem morgen wurde ein Film gezeigt, indem es um einen erfolgreichen Mann ging, der sich selbst, die Liebe und sein Leben vernachlässigte. Mich berührte es emotional sehr, ich hätte heulen können und ab diesem Moment ging der plötzliche und nicht auszuhaltender Harndrang los. Ich dachte, ich mach mir in die Hose. Das ging den ganzen Tag so weiter, am darauffolgendenden Tag wurde eine bakterielle Harnwegsinfektion mit Antibiotika behandelt. Es war nach 3-5 Tagen medizinisch alles ok, doch der Harndrang blieb.
Ich musste teilweise alle 15 min. auf Klo rennen, mit minimalen Ausscheidungen.
Der Urologe machte diverse sehr unfreundliche Untersuchungen, der war völlig genervt, weil ich während der Sprechzeit den Raum verlassen musste um auf Klo zu gehen, danach zapfte die Arzthelferin meine Blase ab und sagte "da ist aber noch viel drin, dafür das Sie jetzt paar mal schon waren".
Bakteriell ist nichts, organisch wohl auch ok, sodass es hieß psychosomatisch Stressbedingte Blase. Ich gönnte mir Ruhe im Leben, beendete die Ausbildung bekam einen tollen Job und musste nun alle 30 min-45 min, statt 15.
Ich merkte bei Kälte wurde es intensiver, Kaffe reizte, Stress verschlimmerte, nachts war komplett Ruhe..
In der Zwischenzeit began ich mich zur Therapeutin weiterzubilden, und immer wieder in schulischen Seminaren musste ich verstärkt auf Klo. Ich spüre zunächst ein Unwohlsein, dann absolutes mir wird das zu viel im Kopf gefolgt von "ich bin jetzt genervt", und Druck auf der Blase mit reichlich Urin Ausscheidung.
Irgendwann dachte ich okay.. Wenn es die Psyche ist, schaue ich es mir in der Therapie an. 2 Jahre ging ich zur einer Fachfrau für Psychosomatik und Tiefenpsychologie und es brachte mir nichts! Es ist unverändert..
Irgendwann schrieb ich alles auf, wenn ich regelmäßig trinke (nur morgens 1 Tasse Kaffe, stilles Wasser, Kamillen, Kräuter Tee abends 1 schwarzen Tee)
Muss ich im Durchschnitt alle 30 min. ca 375-500ml urinieren. Bei 500ml muss ich aber Zuhause sein, ist schon enormer Druck.
Insgesamt lasse ich bis zur 4 Liter Urin ab..
Verdacht auf Diabetes insibidus kam und die Endokrinologin testete das Cushing Syndrom mittels Cortison Überdosis.
An diesem morgen musste ich wieder alle 15 min. und ich dachte, super dass muss es sein. Ich dachte ich habe einen Cortisol Überschuss im Körper. Ich nahm fast 30 kg zu, ein Symptom vom Cushing Syndrom ist die Verfettung am Bauch, Mondgesicht..
Aber nein, die Werte waren alle ok. Die Ärztin sagte "naja sie kommen ja mit ihrer Krankheit gut zurecht" und damit war es für die erledigt.
Ich Habe wohl eine kleine aber noch normale Schilddrüse..aber Blase ist ok.
Weshalb dann diese Urinmenge?! Diese enorme Zunahme..
Meine Therapeutin sagte:" an Sporttagen soll ich 1,5-2 Liter an anderen nur 1 Liter trinken" bei 95 kg?? Ich ging regelmäßig zum Sport.. Das Gewicht und auch per Maßband blieb unverändert, trotz ausgewogene Ernährung.
Ich trainierte beckenboden Muskel, mit Übungen, Kugeln, anhalten loslassen beim urinieren, mache Entspannungsübungen, achtsames Atmen. Nichts hilft von dem pseudokack.
Ich merke bei Stress produziert mein Körper viel Urin, und ich merke eine Art Reizüberflutung im Gehirn, ich bekomme schmerzhaften Druck und habe das Gefühl nicht lange halten zu können, teilweise (je nach dem wo ich bin) Angst in die Hose zu machen, Zuhause halte ich bewusst länger an. Draußen bin ich mittlerweile schmerzlos, gehe sogar ohne Hemmungen ins Gebüsch, Frage in Cafés, Kindergärten usw.
Länger als 1 Stunde fahren mit Bus und Bahn geht nicht.. Überfüllte Bahn=akuter Druck
Stinkende Menschen=akuter Druck
Lautes Gerede Schulkinder= akuter Druck
Prüfung= akuter Druck bereits am Vortag
Bei mir fängst mit einem "Kribbeln im Bauch", wie Nervosität an, geht aber mittels Entspannungsübung nicht weg. Ich war früher nicht so, bin selbstsicher und selbstbewusst, kann vor Menschen gut und gelassen reden, auf Menschen zugehen, bin empathisch und sozial. Und dennoch verspür ich manchmal den Drang beliebt zu sein und Unwohlsein bei Ignoranz, was sich durch Harndrang bemerkbar macht.
Nun habe ich ganz akut das Problem, dass ich Fahrstunden nehme und 90 min. Klofrei sein muss. Es geht nicht..
Was um Himmels wollen kann man dagegen tuen?
Meine Hausärztin sieht es in der Psyche, die Psychotherapeutin in der Trinkmenge (auch bei weniger Wasser habe ich Druck)
Irgendwann kam ich auf "Weinen nach unten" und die Therapeutin auf, sie können vielleicht keine Traurigkeit empfinden. Und allen Ernstes angefangen diesen Mist zu glauben. Bis ich irgendwann feststellte, ne Moment mal ich kann weinen, traurigsein, wütend sein, und diese Gefühle mehr als deutlich zeigen, verbalisieren und wenn nötig steuern.
Ich denke: es ist ne Kombi aus allem. Vorallem denke ich, ein ratloser Mensch nimmt die Äußerungen einfach an. Wenn also jemand sagt, du reagierst so auf Stress, dachte ich so muss es wohl sein. Vielleicht hat sich die Psyche damals, die Schwachstelle im Körper ausgesucht, und gemerkt "aha so bekomme ich meine pausen". Das Gehirn ist mittlerweile schon konditioniert auf das permanente vorsorglich auf Klo gehen, der Körper verarbeitet so Stress, und den ganzen scheiß Tag drehen sich die Gedanken nur darum, sodass der Körper unweigerlich so viel Urin produzieren muss?! Andere Theorie, ich habe eine so dermaßene Angst, dass der urreflex "ausscheiden aus Darm und Blase und flüchten" aktiviert wird, doch dann frage ich mich, warum ich auch bei Freunden in netter wohliger Runde auf Klo muss.
Mir ist bewusst, dass ihr mir keine Diagnose geben könnt. Aber vielleicht alle möglichen Behandlungsformen inkl. Medikationen?
Meine Hausärztin schient mich dahingehend nicht richtig aufgeklärt zu haben. Ich wusste z.b. von der Botox spritze nichts. Bekam mal eine Packung roter Pillen, aus ihrer Praxis die die Blasenmuskeln entspannen sollte. Spasmo Dingsda bumsta, die einen unglaublichen trockenen Mund verursachten. Ich aß die Dinger wie Bonbons und es brachte mir nichts.
Also erst einmal herzlichen Dank, für die die bis hierhin gelesen haben! Wie kann ich mich behandeln lassen, vielleicht noch zu Info: ich tropfe nicht.. Überlege aber wärend der Fahrprüfung mir Einlagen zu nehmen und dann darin zu urinieren. Habt ihr ne Empfehlung? Könnt ihr mir Übungen zum entspannen des Beckens empfehlen? Gibt es mittel, die die Urinproduktion senken?
Vielen Dank schonmal