Inkontinenz Forum

Erfahrungsaustausch ✓ | Interessenvertretung ✓ | Information ✓ | Beratung ✓ ► Austausch im Inkontinenz Forum.

Neueste Forenbeiträge

Mehr »

Login

Registrierung

Noch kein Benutzerkonto? Jetzt kostenfrei registrieren

(Die Freischaltung kann bis zu 36 Stunden dauern)

 

Urinwerte ok! Versteh ich nicht!

15 Jun 2005 11:23 #1 von Tina06
Hallo Ihr Lieben!

Ich habe seit längerem Harndrang, und wenn es nicht ganz schnell geht, dann kann es "passieren". Ähnlich KANN es mir mit Stuhl gehen.

Ich habe MS und habe mich meiner Neurologin vorgestellt. Diese hat mich zum Urologen übertwiesen.

Heute habe ich das Ergebnis meiner Harnwerte per Telefon erfahren und man sagte mir, da ist NIX :?: :?: Jetzt muss ich Dienstag zur Blasenspiegelung!

Was soll das? Da ist nix? Ich bilde mir den Sch.. doch nicht ein? Es ist wirklich so, dass ich damit ein Problem habe und ich komme mir nun vor, wie ein Simulant!

Ich versteh die Welt nicht mehr....

Gruss

Tina

Bitte Anmelden um der Konversation beizutreten.

15 Jun 2005 12:23 #2 von Anonymous
Hallo Tina,

kann mir das so erklären, dass Deine Neurologin eine urologische Ursache bsp. durch eine Blasen- Infektion evt. ausschliessen wollte und Dich darum zum Urologen geschickt hat. Wenn die Harnwerte i.O. sind, klingt das für mich so, dass man eine bestehende Infektion als Ursache für Deine Symptomatik ausschliessen kann.

Ich habe mal gelesen, dass sich die Entmarkungsherde der MS, bei solchen Symptomatiken im Rückenmark befinden. Aufgrund dessen vermute ich mal so, dass ein MRT, um die MS als Ursache zu bestätigen rel. umfangreich wäre - und man in Deinem Fall den Weg geht, eine andere organische oder infektiöse Ursache auszuschliessen.

Ich denke nicht, dass Deine Neurologin Dir unterstellt, dass Du simulierst, sie geht einfach den Weg des Ausschlusses, um sich bez. der Ursache sicher zu sein.

glg,
Li

Bitte Anmelden um der Konversation beizutreten.

15 Jun 2005 13:22 #3 von matti
Hallo Tina,

schön das Du den Weg in unser Forum gefunden hast.

So wie Du deine Problematik schilderst wird es sich um eine Mischung von Drang und Reflexinkontinenz Handeln die bei Multiple Sklerose sehr häufig ist. Eine bakterielle Infektion kann natürlich Auslöser sein, da dies aber ausgeschlossen wurde ist eine Neuologische Ursache wahrscheinlicher.

Ich habe Dir einmal ein Zusammenfassung der Inkontinenzformen zusammengestellt:

Bei der Dranginkontinenz, die nach dem englischen Wort für Drang auch Urge-Inkontinenz genannt wird, kommt der unfreiwillige Urinverlust durch ein Zusammenziehen des Blasenmuskels zustande, das sich nicht unterdrücken läßt. Dabei entsteht ein starker Harndrang. Die Verschlußmuskulatur von Blase und Beckenboden ist bei dieser Form von Inkontinenz vollkommen intakt. Unterschieden wird zwischen der sensorischen, der motorischen und der idiopathischen (psychosomatischen) Dranginkontinenz.
Bei der Dranginkontinenz liegt keine Schädigung des Verschlußapparates der unteren Harnwege vor.
Eine sensorische Dranginkontinenz liegt vor, wenn die Rezeptoren in der Blasenwand, die die Füllung der Blase an das Gehirn melden, überempfindlich gegenüber Reizen sind. Selbst bei nur geringer Füllung der Blase geben diese Messfühler die Information weiter, die Blase sei voll und müsse entleert werden. Der Harndrang wird so übermächtig, dass eine willentliche Entleerung oft nicht mehr möglich ist - Urin geht ab. Hauptgrund für diese Form von Inkontinenz ist die Blasenentzündung, bei der die Schleimhaut der Blase so stark gereizt ist, dass schon geringe Harnmengen den Drang zur Entleerung auslösen. Wer schon einmal eine Blasenentzündung hatte, weiß, dass auch bei starkem Harndrang nur winzige Mengen Urin ausgeschieden werden. Aber auch Blasensteine, Tumoren sowie eine Verengung der Harnröhre oder eine Vergrößerung der männlichen Vorsteherdrüse lösen diese Form der Dranginkontinenz aus. Bei Behandlung der ursächlichen Erkrankung normalisiert sich die Harnentleerung meist wieder.
Die Messfühler in der Blasenwand, die den Füllungsstand der Blase an Rückenmark und Gehirn weiterleiten, sind bei der sensorischen Dranginkontinenz überempfindlich und geben bereits bei geringem Blaseninhalt das Signal zur Harnentleerung.

Nervenstörung bei motorischer Dranginkontinenz
Die motorische Dranginkontinenz wird durch eine Störung der Nerven ausgelöst, die dem Gehirn das Signal geben, die Blasenentleerung zu hemmen. Dadurch gibt das Gehirn nur noch unzureichende Impulse an die Blase, den Harn einzuhalten. Das vom willentlich nicht steuerbaren Nervensystem gegebene Signal zur Blasenentleerung überwiegt. Oft wird für die Betroffenen die Zeit zu knapp, zwischen dem in der Regel starken Harndrang und der Blasenentleerung eine Toilette zu erreichen. Bemerkbar macht sich die motorische Dranginkontinenz zu Anfang vielfach durch häufiges Wasserlassen, das zwar lästig ist, doch von den wenigsten als Krankheitssymptom angesehen wird. Mediziner bezeichnen diesen häufigen Harndrang als Pollakisurie.



Die Reflexinkontinenz
Die Bezeichnung "Reflexinkontinenz" rührt daher, dass die Blase nicht mehr willentlich gesteuert werden kann und sich aus diesem Grund wie beim Säugling nur auf den Reiz der Füllung mit Urin hin automatisch entleert. Die Reflexinkontinenz tritt auf, wenn die Nervenbahnen im Rückenmark oberhalb des Blasenzentrums unterbrochen wurden. Die Blase ist in diesem Fall völlig von der Steuerung durch das Gehirn abgekoppelt. Der Betroffene verspürt weder Harndrang, noch kann er den Urin zurückhalten. Die Ursache für eine Reflexinkontinenz liegt häufig in einer Querschnittslähmung, aber auch Tumoren im Rückenmark sowie multiple Sklerose können diese Form der Blasenschwäche auslösen.
Die Reflexinkontinenz geht häufig mit einem besonderen Problem einher: aufgrund der fehlenden Steuerung ziehen sich bei der Entleerung oft zugleich die Blasenmuskulatur und der äußere Schließmuskel zusammen, der sich in dieser Situation normalerweise entspannen müsste. Die Folge ist, dass nur eine geringe Menge Urin aus der Blase entweichen kann: es bleibt Harn in der Blase zurück. Der Druck auf die Blasenmuskulatur wird durch den aufgestauten Harn immer größer. Durch diese Druckverhältnisse innerhalb der Blase wird der Zustrom von Urin aus den Harnleitern verhindert. Daraufhin staut sich Urin in den Harnleitern, was schließlich zur Nierenschädigung führen kann.


Ich hoffe wir konnten Dir ein wenig weiterhelfen. Ich stehe auch telefonisch für Fragen zur Verfügung ( Adresse steht auf der Startseite von www.ms-mittelhessen.de

Lieben Gruß

Matti

Bitte Anmelden um der Konversation beizutreten.

15 Jun 2005 15:16 #4 von Tina06
:D Herzlichen Dank für Eure schnellen Antworten. Das macht Mut!

Ich werde Euch auf den Laufenden halten, was dann rauskommt.

Noch eine kurze Frage (ja ich weiss ich frage sehr viel, gell)?:

Tut eine Blasenspiegelung sehr weh? Ich bin nämlich ein absoluter Angsthase und stelle mich an, wie der letzte Henker :oops:
Schon beim letzten Mal, als sie mir den Katheter zum Urin-abnehmen gesetzt hatten, hat es mir sehr weh getan und ich konnte 1 Tag lang nicht richtig Urin ablassen, das hat gebrannt, wie sonst was!

Liebe Grüsse und recht herzlichen Dank! 8)

Tina

Bitte Anmelden um der Konversation beizutreten.

15 Jun 2005 15:33 #5 von matti
Hallo,

also eine Blasenspiegelung ist nicht unbedingt das Angenehmste was man sich Vorstellen kann. Als Frau hast Du aber schon mal den Vorteil das Deine Harnröhre sehr kurz ist und keine Prostata überwunden werden muss. Es gibt auch die Möglichkeit eine Blasenspiegelung durch eine 1 Tages Aufnahme im Krankenhaus durchführen zu lassen. Dort kannst du Morgens kommen, bei der Untersuchung wirst Du Medikamentös "Beruhigt" und nach ein paar Stunden kannst Du wieder gehen ( oder Rollen, je nach dem ).

Eine weitere wichtige Untersuchung wäre die Urodynamik. Die ist ebenfalls unangenehm , aber nicht Schmerzhaft. Ein leichtes Nachbrennen nach beiden Untersuchungen ist Normal und vergeht schnell.

Im übrigen habe ich Deine Homepage besucht, gefällt mit gut. Wenn Du Lust hast würde ich Dich bei entsprechendem Gegenlink auf unsere Seite zu unseren Partnerseiten dazunehmen.

Lieben Gruß

Matti

Bitte Anmelden um der Konversation beizutreten.

15 Jun 2005 18:48 #6 von Anonymous
Hi Tina,

Matti schrieb: Im übrigen habe ich Deine Homepage besucht, gefällt mit gut.
Matti


*räusper* - habe ich auch getan und sie hat mir gut gefallen.

glg,
Li

Bitte Anmelden um der Konversation beizutreten.

21 Jun 2005 16:48 #7 von Tina06
Hallo

Bin wieder da! Habe es leider nicht geschafft! Ich hatte sooo sehr Angst. Ich habe es probiert, aber ich konnte einfach nicht, ich habe gezittert und war echt am Ende! Ich weiss auch nicht, warum ich mich so anstelle. Mann das war peinlich. Die Ärztin wurde etwas pampig: "Dann müssen Sie ins Krankenhaus und da machen die noch viel mehr Untersuchungen, die alle nicht angenehm sind" Ich habe mich vor lauter Peinlichkeit tausendmal entschuldigt, dass ich es nicht schaffe. Die Ärztin sage zu mir dass wir abbrechen müssen, da hab ich sie angebrüllt: Dann brechen wir ab! Ich habe geheult, und musste mich erstmal wieder einfangen.

Anschliessend wurde noch ein Ultraschall gemacht. GOTT SEI DANK: die Blase wird leer! (das ist ja schonmal was)

Ich muss jetzt 2 x Medikamente austesten:

Einmal "Vesikur 5 mg" 10 Tage lang und schauen ob sie wirken und nach 10 Tagen wieder ein neues Präparat "Emselex 7,5 mg" und dann auch schauen, wie DIE wirken. (Beides unverkäufliche Muster)

Nach 17 Tagen soll ich wiederkommen und schauen, welches Präparat besser wirkt, oder überhaupt nicht...

Tja, nicht so gut gelaufen heute.....


Ach ja @Matti: sehr gerne ich füge Dich auch gerne hinzu! Machen wir über PN, ok?

So und ich muss jetzt eine Zigarette rauchen, bin fix und fertig und hier ist es 33 Grad heiss :roll:

Bitte Anmelden um der Konversation beizutreten.

Moderatoren: MichaelDah
Ladezeit der Seite: 0.189 Sekunden

Inkontinenz Selbsthilfe e.V.

Die Inkontinenz Selbsthilfe e.V. ist ein gemeinsames Anliegen vieler Menschen. Der Verein versteht sich als ein offenes Angebot. Unsere Mitglieder engagieren sich ehrenamtlich. Den Verein bewegt, was auch seine Mitglieder antreibt: Wir möchten aktiv zur Verbesserung der krankheitsbedingten Lebensumstände beitragen.

 

Impressum        Kontakt       Datenschutzerklärung

 

 

 

Spendenkonto:
Volksbank Mittelhessen eG
Inkontinenz Selbsthilfe e.V.
IBAN: DE30 5139 0000 0046 2244 00
BIC: VBMHDE5FXXX

Besucher: Sie sind nicht allein!

Heute 879

Gestern 2206

Monat 41961

Insgesamt 9921860

Aktuell sind 109 Gäste und ein Mitglied online

Alle Bereiche sind kostenfrei, vertraulich und unverbindlich. Wenn Du erstmalig eine Frage im Forum stellen möchtest oder auf einen Beitrag antworten willst, ist es erforderlich sich sich zuvor zu registrieren. Bitte sei bei der Auswahl deines Benutzernamens etwas einfallsreich. Häufig verwendete Vornamen sind normalerweise schon vergeben und jeder Name kann nur einmal vergeben werden. Achte auf korrekte Eingaben bei Passwort, Passwortwiederholung und existierender Mailadresse! (Die Freischaltung kann bis zu 36 Stunden dauern!)

Jetzt kostenfrei registrieren

Anmelden