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Inkontinenz und Harndrang

23 Aug 2017 15:10 #1 von sanuye
Hallo Ihr Lieben,

vorgestellt hatte ich mich schon ganz kurz, allerdings nicht umfangreich. Es fehlt noch meine "Blasengeschichte".
Ich wollte mein Thema aber nicht in der Vorstellungsrunde behandeln, sondern hatte dort schon angekündigt, ein neues Thema zu eröffnen.
Kurz nochmal zu mir: Ich bin Sanuye (zumindest hier), bin 36 Jahre alt und wohne im schönen Hessen.

Leider muß ich nun auch dieses Forum in Anspruch nehmen. Möchte aber auch gerne, wenn ich kann, mit Rat und Tat zur Seite stehen, da vergangene Probleme bei mir schon erfolgreich gelöst wurden (blasentechnisch). Und zum Glück gibt es dieses tolle Forum. Ich bin schon länger stille Mitleserin.

Ich stelle Euch kurz meine Blasengeschichte vor und komme dann zum aktuellen Problem:
- Harnröhrenenge als Kleinkind, diese wurde, als ich ca. 2 war, geschlitzt.
- rezidivierende Harnwegsinfekte als Kind, als Jugendliche Ruhe, Wiederbeginn mit ca. 21
- vermutlich auch mal Restharn (Behandlung Detrusitol), ich weiß, an sich kontraindiziert, aber inkontinent war ich zu der Zeit noch nicht
- mit 25 einmal das Problem gehabt, Blase nicht richtig entleeren zu können -> klappte dann aber, keine weiteren Maßnahmen
- mit ca. 26 immer wieder Blasenschmerzen nachts und auch Harndrang (Art Reizblase), ich steckte in der Diplomphase
-> Uroflow, Urodynamik, Blasenspiegelung unauffällig
-> nach einem halben Jahr war der Spuk vorbei, kein auffälliger Harndrang mehr, keine Schmerzen
- erfolgreiche Therapie meiner rezidivierenden Harnwegsinfekte mit Nosoden (bei Fragen gerne fragen)
- mit ca. 34 nochmals Harnverhalt, der sich abends löste, als ich in der Uniklinik ankam
-> Therapie mit Biofeedback, recht erfolgreich, keine Beschwerden mehr, keine Entzündungen, bis auf eine Nierenbeckenentzündung im November 2016 (erwähne ich gleich nochmal)
- keine Geburten, keine Kinder

Nun zu meinem jetzigen Problem und zu dem, was mir auffiel bzw. auffällt:
Seit 5 Monaten, ca. Mitte April 2017, begann meine Inkontinenz. 2 Monate später starker Harndrang, der zugenommen hat.
Im November 2016 hatte ich eine Nierenbeckenentzündung. Diese wurde antibiotisch therapiert. Danach war alles wieder in Ordnung. Keine Inkontinenz, kein Harndrang. Vielleicht hatte ich wieder Restharn, denn ich nahm bis Dezember 2016 ein Antidepressivum (allerdings nur 5 Monate), was Harnverhalt auslösen kann. Ich hatte aber nie Miktionsprobleme. Bis Februar war alles völlig unauffällig. Auch die Harnkontrolle nach der Nierenbeckenentzündung war unauffällig. Im Februar merkte ich allerdings auf einer Busreise, daß ich öfter zur Toilette mußte. Das war häufiger als sonst. Wieder zurück aus dem Urlaub fiel mir nichts weiter auf.
Im März/April fing ich an mit EMS-Ganzkörpertraining zum Muskeltraining. Man bekommt so Manschetten umgeschnallt, durch die Stromimpulse fließen.
Jetzt frage ich mich die ganze Zeit, ob dieses Training, bei dem man auch Elektroden am unteren Rücken hat, Inkontinenz auslösen kann.
Denn Mitte April circa wurde ich inkontinent. Es läuft ständig. D.h., ich kann Husten, Springen, etwas Heben, ohne etwas zu verlieren und kann auch bis 500 ml Harn halten, ohne daß es mir schwallartig rausläuft, aber ich verliere permanent bzw. sehr oft Urin. Es sind nie so wirklich große Mengen, aber tagsüber ist der Slip schon sehr feucht und nachts auch. Mal ist es nasser, mal nur feucht. Aber es ist dauerhaft Flüssigkeit da. Es ist auch kein Ausfluß. Dies habe ich mit Tampon getestet.
Ich bin dann zu meinem Urologen (leider bin ich weggezogen und mußte 160 km fahren): Harnröhrenabstrich und Kultur absolut unauffällig. Mehr hat er erstmal nicht gemacht, da er diese beiden Komponenten ausschließen wollte.
Ich wartete ab, da ich dachte, vielleicht ist es ein temporäres Problem. Im Juni ließ ich mir einen neuen Termin geben bei einem neuen Urologen:
Katheterurin unauffällig, Blasenspiegelung sowie Spiegelung der Nieren und Blase völlig in Ordnung, auch kein Restharn. Andere Untersuchungsmöglichkeiten hat er nicht.
Seine Idee: Psychisch bedingt (dabei habe ich keine Probleme, das Problem des letzten Jahres ist behoben). Ich solle einfach mal Beckenbodentraining machen.
Im Juni kam eine verstärkte Drangsymptomatik hinzu. Manchmal direkt nach dem Wasserlassen wieder Harndrang. Gut, ich trinke viel (2-3 Liter). Oft kamen dann auch große Mengen, manchmal nur ein paar Tropfen. Diese Symptomatik hat sich verschlimmert.
Gestern war ich nun vorstellig in der UK Heidelberg, bei denen ich früher wegen der Schmerzen und des Harnverhalts schonmal war.
Urin wohl unauffällig, denn dazu sagten sie nichts und ich vergaß zu fragen. Ich bin aber in einer Woche wieder da.
Uroflow war insofern auffällig, als daß meine Muskulatur wohl mal locker läßt, mal anspannt beim Wasserlassen. Was mir selbst auffällt ist, daß ich in dem Bereich ständig anspanne, weil ich ein unangenehmes Druckgefühl habe, wenn ich lockerlasse. Dies ist im Sitzen und Liegen anders und im Liegen entspannt auch alles. Ich weiß, daß beim Uroflow die "unbewußte" Muskulatur arbeitet und man diese sicher nicht merkt, aber ich wollte es mit der Anspannung mal ansprechen. Dieses Anspannen war mir zum ersten Mal ca. im Juli 2016 aufgefallen. Ich hatte zu dieser Zeit großen Streß, auch privat. Ob ich da schon das Citalopram (was ich vorhin kurz erwähnte) nahm, weiß ich nicht mehr.
Zumindest sah die Kurve auf dem Protokoll des Uroflows wohl nicht so aus, wie sie aussehen soll. Es waren mehrere Peaks zu erkennen und immer wieder ein Absacken. Sozusagen ein Auf und Ab, bzw mehrere kleinere Kurven.
Da sagte die Ärztin schon, daß die Blasenmuskulatur wohl irgendwie autonom arbeite. So genau formulierte sie es nicht, aber so in der Art. Da ich aber nächste Woche die Urodynamik mache, warte ich das ab.
Sie fragte nach neurologischen Erkrankungen. Hier liegt nichts vor, jedenfalls nicht wissentlich. Auch mütter- und väterlicherseits liegen keine neurologischen Erkrankungen vor. Arme und Beine, Finger und Zehen, kann ich ganz normal bewegen. Das fragte sie auch.
Und ich denke ständig, wer weiß, was das EMS-Training kaputt gemacht hat. Wie könnte man dies herausfinden? Alle Ärzte meinten, nein, kann daher nicht kommen. Woher wissen sie das??
Sie hat mich auch nochmal husten lassen und springen, da lief nichts.
Im Liegen hat sie die Scheide abgetastet und mich pressen lassen. Auch eine Senkung war auf den ersten Blick nicht zu erkennen. Auch der Gynäkologe vor ein paar Wochen sah keine Senkung, wobei das wohl auch noch einmal anderweitig untersucht werden soll und kann. Ultraschall war auch super. Keine Stauung, kein Restharn, außer 40 ml (aber ich hatte vorher sehr viel getrunken und die Untersuchung erfolgte ca. 20 Minuten nach Blasenentleerung).

Ohne die Urodynamik meinte sie, daß man ggf. mit Biofeedback alles wieder ins Lot bekommen kann oder mit Medikamenten. Sie meinte, daß man diese Medikamente eine Zeit nimmt und dann könnte das Problem behoben sein. Aber hier im Forum und im Internet liest man bei so vielen, daß sie die Medikamente dauerhaft nehmen. Aber ich habe ja auch in einer Woche die Urodynamik.

Ich mußte mir das alles gerade mal runterschreiben, weil mich das Problem total belastet. Mein Hausarzt denkt, ich spinne, auch mein Gynäkologe. Worte des letzteren: "Seien Sie doch froh, daß Sie da unten feucht sind. Andere Frauen haben das Problem, da zu trocken zu sein." Daß es sich um Urin handelt, interessierte ihn scheinbar nicht.

Denkt ihr, das könnte vom EMS kommen? Kann so ein Reizstrom die Nerven irritieren oder schädigen? Habt Ihr Vorschläge, was noch untersucht werden müßte, um etwas Derartiges auszuschließen bzw. etwas Neurologisches?

Vielen lieben Dank schonmal!
Liebe Grüße
Sanuye

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23 Aug 2017 15:42 #2 von cat
Hallo Sanuye,
ich würde gerne die Frage in Raum stellen ob man von Citalopram Blasenentleerungsstörungen bekommen kann?? Ist mir nur so in deinem Bericht aufgefallen, dass ich diese Medikament ebenfalls mehrere Jahre genommen habe und nun ohne Grund die Blase nur noch über Katheter entleeren kann?

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23 Aug 2017 16:26 #3 von sanuye
Hallo Cat,

bei mir war es so, daß es nicht währenddessen und nicht direkt danach auftrat - sondern längere Zeit danach. Ich meine, ich hatte es im Beipackzettel gelesen... Ich bin mir aber nicht mehr 100% sicher.

Vielleicht gibt es noch andere Meindnugen dazu.

@all:
Ich wollte noch etwas zur Harndruckmessung fragen. Leider hatte ich die Blase nicht so voll. Nun habe ich gelesen, daß das die Messung verfälschen kann.
Wird diese Messung auch nochmal in der Urodynamik (die Katheteruntersuchnug) mit gemacht? Oder sollte ich die Untersuchung vorsichershalber nochmal machen lassen?

Vielleicht ist das Ergebnis sonst nicht so aussagekräftig.

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23 Aug 2017 16:42 #4 von Elkide
Hallo liebe Sanuaye,

erstmal herzlichen Dank für deine ausführliche Schilderung. Wenn die Ärzte alle Untersuchungen abgeschlossen haben und nichts Auffälliges gefunden haben, wird es ganz schnell auf die Psyche geschoben. Sicherlich spielt diese auch eine wichtige Rolle. Auch ist es durchaus möglich, dass durch die Gabe von Citalopram ein Harnverhalt ausgelöst wird.

Hatte letztes Jahr einen Klienten, bei dem der Urologe genau das Medikament für die Probleme verantwortlich machte. Da es für ihn aber keine Alternative gab, hat er lieber die Blase mit ISK entleert, als das Medikament zu reduzieren bzw. abzusetzen.

Es gibt ja inzwischen in fast allen größeren Städten ein Kontinenzzentrum, in dem Ärzte verschiedener Fachrichtungen die Untersuchungsergebnisse miteinander abstimmen und die dann gemeinsam deine Behandlung festlegen. In vielen Unikliniken wird das auch schon so praktiziert.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass das EMS Ganzkörpertraining der Blase schadet. Allerdings kann dir das dein Arzt bestimmt beantworten.

Wünsche dir, dass du bald die Blasenprobleme in den Griff bekommst.

Liebe Grüße
Elke

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04 Sep 2017 15:43 #5 von sanuye
Hallo,

@Elke: Vielen Dank für Deinen Text!

Ich hatte nun länger nichts geschrieben, da es nicht wirklich etwas Neues gab.
Ich habe allerdings eine leichte Verschlimmerung festgestellt.
Seit einigen Tagen muß ich sofort, nachdem ich zur Toilette war, wieder. Ich gehe dann aber in den meisten fällen nicht und unterdrücke es. Allerdings ist dieses Symptom mit einem Stechen in der Klitorisgegend/Harnröhre verbunden. So als würde jemand von innen reindrücken. Sehr sehr unangenehm.

Ich habe auch festgestellt, daß die Symptome besser sind, wenn ich sitze oder liege. Am Besten ist es im Liegen.

Nun aber nochmal zur Uniklinik in Heidelberg, in der ich jetzt zur Urodynamik war.
Das Uroflow zeigt ja eine Zig-Zag-Kurve, weswegen eine Detrusorhyperaktivität vermutet wurde.

Die Urodynamik war dann aber total unauffällig. Ich muß aber auch sagen, daß der Harndrang im Sitzen erst später auftritt als im Stehen/Gehen.
Auch war das Füllungsvolumen der Blase völlig normal und auch der Detrusor hat völlig normal gearbeitet.

Allerdings sagte der Arzt nach der Untersuchung, daß sich die eine Elektrode verabschiedet hätte. Jetzt habe ich etwas Angst, daß sich die Elektrode während der UD verabschiedet hat.

Nach der UD kam noch eine vaginale Einstellung. Hier wurde festgestellt, daß die Blase minimal abgesenkt sei. Aussage der Ärztin war aber, daß dies die Symptome nicht auslösen könnte.

Auch die Messung der Harnröhre, die nach der UD erfolgte (habe den Namen vergessen) war völlig unauffällig.

Nun, woher kann denn dann aber die Inkontinenz kommen?

Mein Slip ist immer feucht, aber ich merke gar nicht, daß es läuft oder wann es läuft. Es ist nicht komplett nass, so daß es bis auf die Hose durchgeht, aber immer extrem feucht. Dies erfolgt nach keinem Schema: Es läuft tags wie nachts, im Sitzen und Liegen genauso wie im Stehen. Nur die Drangsymptomaik ist eben im Sitzen und Liegen besser. Ich habe selten auch Tage, wo es mal fast ganz trocken ist.

In Heidelberg wurde mir gesagt, ich könne mal ein Anticholinergikum probieren. Aber da die Nebenwirkungen nicht ohne sind und ich auch ein Glaukom habe und ich ein großes Fassungsvolumen der Blase habe, meinte die Ärztin, ich solle vielleicht einfach abwarten... Die Oberärztin, die die vaginale Einstellung durchführte, war ganz erstaunt, daß ich inkontinent sei. Ich war in der Uniklinik insgesamt bei 3 Ärzten und scheinbar hatte sie gar keine Info darüber. Ich habe dann vor lauter Aufregung auch irgendwie nicht wirklich betont, wie sehr mich die Inko belastet und würde gerne nochmal ein Gespräch mit ihr führen - auch wenn ich es aus eigener Tasche zahlen müßte. Ich habe ihr nämlich leider nicht gesagt, daß es sozusagen "durchrauscht" ohne daß ich es überhaupt merke.

Nun habe ich am Mittwoch wieder ein Gespräch in der Inkontinenz-Sprechstunde in Wetzlar und erhoffe mir da mehr...

Heute hatte ich meine erste Akupunktur-Sitzung - vielleicht hilft das ja.

Würdet Ihr mir ggf. empfehlen, die UD zu wiederholen?

Oder habt ihr noch Ideen?

Mittlerweile habe ich auf viele Aktivitäten keine Lust mehr. Ich bin einfach verzweifelt. Ständig habe ich Harndrang und auch wenn ich TENA benutze, finde ich es selbst so schlimm, auszulaufen, ohne daß ein Grund gefunden wurde... In meinem Umfeld heißt es immer nur, stell Dich nicht so an, anderen geht es viel schlechter.
Das weiß ich ja selbst, aber wenn Menschen das Problem nicht "sehen", dann wird man nicht für voll genommen.

Ich habe nun immer noch die Hoffnung, daß es vielleicht wieder so weggeht, wie es gekommen ist.
Achja: Aufgetreten ist es im Zusammenhang mit EMS-Training zur Stimulation der Ganzkörpermuskulatur. Da hatte ich auch Elektroden, über die Strom geflossen ist, am unteren Rücken, also am Miktionszentrum.
Die Ärzte meinen, es gäbe keinen Zusammenhang. Aber vielleicht hat der Strom die Nerven geschädigt???? Aber wie fände man das heraus?!

Über jeden Tipp und jede Hilfe bin ich sehr dankbar!

Liebe Grüße
Sanuye

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04 Sep 2017 16:17 #6 von Elkide
Hallo liebe Sanuye,

die Diagnostik ist sicherlich bei einer Inkontinenz nicht ganz einfach. Du schreibst, dass dein Slip immer feucht ist. Warst du denn schon beim Gynäkologen? Könnte es vielleicht sein, dass du eine Gebärmutterentzündung hast, die den Ausfluss verursacht? Würde es auf jeden Fall abklären.

Ohne gesicherte Diagnose, ist es sehr schwer durchzustehen. Falls du dass Gefühl hast nicht gut genug vom Arzt behandelt zu werden, steht es dir frei, noch eine Zweitmeinung einzuholen. Auch die Urodynamik kann dort erneut gemacht werden.

Wünsche dir einen schnellen Arzttermin und eine gesicherte Diagnose.

Liebe Grüße
Elke

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06 Sep 2017 19:33 #7 von Frankfurter
Hallo Sanuaye,

folgendes hat zwar nichts direkt mit Deinem Problem zu tun, aber...

Ich hatte RDS ( Reiz-Darm-Problem ). Keiner der Weißkittel hatte es in den Griff bekommen ( ist auch schon 15 Jahre her. Da war das Internet noch nicht so informativ )
Da ich dann in Rente ging, beschäftigte ich mich mit Autosuggestion und Hypnose ( habe selbst 1.000 Sitzungen an Hypnotisanten durchgeführt ) Es ist schon erstaunlich was unser Kopf und Denken alles kann und was es mit uns veranstaltet.

Aufgefallen ist mir in Deinem Bericht, dass Du in der Vergangenheit Stress hattest. Ist da alles, wirklich alles verarbeitet ? Manchmal liegt da noch in irgendeiner Ecke alter Müll der Dein Denken und Handeln unbewusst beeinflussen könnte.

Vielleicht hilft Dir das Buch von Emile Coue. Begründer der modernen, bewussten Autosuggestion. Eine weitere Frage: Kann es vielleicht an den Speisen liegen, die Du zu Dir nimmst. Manches ist ja reines Gift, und kann etwas reizen , worauf die Herren Weisskittel nicht kommen. Kenne das aus eigenem Leiden.

Gute Besserung

Frankfurter

Fragen : Dann nur zu.....

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13 Sep 2017 08:23 #8 von Esther1
Hallo Sanuye,

nachdem ich diese Beiträge länger verfolgt habe, muss ich mich nun auch mal zu Wort melden.

Ich bin allerdings bereits 63 Jahre und bin seit 1 1/2 Jahr Inkontinent. Ich habe die selben Symptome wie Du. Es läuft ohne dass ich es merke. Ständig ist die Einlage nass. Husten, Springen, usw. kann ich ohne dass etwas passiert. Bei allen Untersuchungen haben sie nichts gefunden. Außer wie bei Dir eine leichte Absenkung der Blase, die aber angeblich nicht das verursacht. War auch im Kontinenzzentrum Erlangen. Dort hieß es nur "es passt in kein Schema" und ich wurde wieder verabschiedet. Im Liegen oder Sitzen ist besser, bzw. nur minimal. Am schlimmsten ist es im stehen oder bewegen. Seit Jahresbeginn habe ich noch Darmprobleme dazu bekommen.

Nachdem keiner mehr weiter weiß heißt es nun "Psychosomatisch" und schwacher Beckenboden. Für den Beckenboden mache ich aber bereits seit einem 3/4 Jahr Elektrostimmulation. Meiner Blase aber hilft das gar nicht. Für die Psyhe bin ich seit Januar in Behandlung. Bisher ohne Erfolg. Auch mit Hypnose habe ich es bereits versucht. Außer Spesen nichts gewesen. Akupunktur war ebenfalls ohne Erfolg.

Da ich auch seit Beginn der Inkontinenz öfters Muskelschmerzen in den Oberschenkeln habe, machte ich mich auf die Suche nach der Ursache dafür. Ergebnis: es könnte ja das genaue Gegenteil sein: verspannter Beckenboden. Auch wenn einige hier im Forum nichts von Osteopathen halten, ich bin trotzdem zu einem gegangen. Dieser stellte genau das fest: Beckenboden verspannt. Ich hatte vor Beginn der Inkontinenz eine vordere Beckenringfraktur rechts. Wie es dazu kam - keine Ahnung, habe es nicht bemerkt. Seine Erklärung: durch den Beckenbruch habe ich versucht die Hüfte zu entlasten und dabei die Verspannung ausgelöst was sich auch in den Muskelschmerzen zeigt. Der Osteopath versucht nun das komplette Becken zu lockern damit nichts mehr die Blase und den Darm behindert. Ob er noch was erreicht weiß er selbst nicht, da das Ganze schon zu lange festgefahren ist. Ich probiere es einfach und hoffe. Hatte gestern die 2 Behandlung. In 3 Wochen dann wieder eine.

In Bezug auf Osteopathie und Blase hat Bernhardine bereits einen Artikel eingestellt. Bei manchen kann es wirklich helfen. Lies den Artikel mal durch.

Liebe Grüße

Esther

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13 Sep 2017 09:25 - 13 Sep 2017 09:26 #9 von Birgit1
Hallo Sanuye,

du schreibst nirgendwo (oder habe ich es übrlesen?) dass du schon mal in einer Neurologischen Praxis vorstellig geworden bist.

Wie Elke ja schon geschrieben hatte, gibt es Kontinenzzentren in denen Ärzte verschiedener Fachrichtungen zusammenarbeiten.
Ich denke, wenn dein Problem bisher noch nicht neurologisch abgeklärt wurde, sollte in meinen Augen das einer der nächsten Schritte sein.
Neurologen können dir sicher auch Auskunft darüber geben ob dieses EMS-Training Auswirkungen auf dein Blasenproblem haben könnte.

Ich wünsche dir sehr, dass dir mit deinem Problem schnellstmöglich geholfen werden kann!

Liebe Grüße,
Birgit

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27 Sep 2017 07:58 #10 von sanuye
Hallo ihr Lieben.

Nun hat es wieder etwas gedauert...
Vielen Dank erstmal für Eure Worte und Ideen.

Ich berichte mal, was in der Zwischenzeit so passiert ist.

Ich habe immer noch keine Diagnose. Das Problem sind die Wartezeiten.
In der Urologie am Uniklinikum in Heidelberg hatte man ja mittels Urodynamik nichts herausgefunden. Probleme habe ich dennoch.

Ich hab mit dann einen Termin im Klinikum Wetzlar geben lassen. Die haben eine Inko-Sprechstunde. Er hatte Verdacht auf Reflux in die Nieren oder eine Fistel. Leider erst im Oktober sind die Untersuchungen. Er will mich auch von den Gynäkologen und Neurologen untersuchen lassen.

Mittlerweile sind die Beschwerden stärker. Morgens ab und an Gefühl von Harnverhalt. Das löst sich im Laufe des Vormittags mit ca 500 ml ausgeschiedener Menge. Ich war damit 3 Mal in der Notfallambulanz. Ergebnis: kein Restharn und im Ultraschall kein Rückstau in die Nieren zu erkennen. Am Freitag bei meinem Hausurologen hatte ich 130 ml Restharn (10 min vorher zum Klo gewesen), konnte die aber sofort ausscheiden.

Was auch neu ist: mein Harndrang tritt sofort nach dem Klogang auf, aber nur tagsüber im Gehen und Stehen. Im Sitzen ist es erträglich. Im Liegen wunderbar, bis auf die Inko.

Was Esther schreibt, ist auch interessant: ein zu verspannter Beckenboden.
Das vermutete meine Physiotherapeuten für Blssenprobleme. Ich spanne im Gehen und Stehen immer da unten an, weil ich sonst das Gefühl habe, dass etwas nach unten in die Klitoris drückt bzw. die Harnröhre irritiert.

Zu Frankfurter: Ich versuche alles zu vermeiden, was reizend wirkt. Kein Alkohol, kein Kaffee, keine Zitrusfrüchte. Aber hier kann ich vielleicht noch optimieren.

Zu meinen momentanen Maßnahmen zählen:
Granufink und Schachtelhalm (mein Hausurologe arbeitet viel mit Homöopathie)
Akupunktur
Hypnose
Training bei einer Physiotherapeutin für die Blase (sie meinte, sogar eine Detrusor-Sphinkter-Dyskoordination kann man damit wieder wegbekommen).
-> bisher keine Besserung

Heidelberg meinte nur, ich soll wieder Biofeedbacktraining machen. Hilft das wirklich? Ich lese immer nur, dass es bei Kindern hilft. Mein Hausurologe meinte, dass die Symptome trotz Urodynamik nach Detrusor-Sphinkter-Dyskoordination klingen und dass Biofeedbacktraining sicher gut wäre.

Was noch im Raum stand: ein Bandscheibenvorfall durch das EMS. Das war eher Zufall, da ich beim Orthopäden mit der Schulter war. Habe ihm auch von der Inko erzählt.
Ich habe nun im November ein MRT.

Zu meinem Stress in der Vergangenheit:
Da bin ich bei einer Psychologin seit längerem und mache dafür auch Hypnose. Mir geht es sehr gut. Was mich belastet, ist meine Blase. Es macht mich so traurig.

Ich habe auch einfach Angst, dass das nicht mehr weg geht. Ich habe es seit 6 Monaten und es ist schlimmer geworden.

Am liebsten würde ich stationär in eine Neurourologie gehen. Kann ich so einfach stationär gehen? Meine Hoffnung ist, dass es dann alles schneller geht. Ich möchte einfach schnellstmöglich eine Diagnose und echte Hilfe. Für stationär bin ich auch privat zusatzversichert.
Auch würde ich das MRT und mittlerweile alles aus eigener Tasche zahlen. Bin nur noch verzweifelt. Aber schneller geht es irgendwie auch nicht. Ich mache mit dem Thema seit April rum und habe noch keine Diagnose.

Wenn es echt eine Nervenirritation oder noch schlimmer -schädigung wäre durch eine Rückensache, habe ich so so so Angst, dass es nicht mehr weggeht.
Wenn es so wäre, bestünde das Problem ja auch schon seit April. Habe Angst, dass die Nerven dann nie wieder funktionieren würden.

Frage auch: In welche Neurourologie könnte ich gehen? Die in Wetzlar machen keine Neurourologie speziell. Aber haben auch natürlich Neurologen. In Heidelberg war ich ja schon. Das Uroflow war zwar Zick-Zack, aber Urodynamik normal. Fazit: Sie haben nichts. Tschüss und auf Wiedersehen. Könnte ich in Heidelberg dennoch auf weitere Abklärung bestehen?

Ich merke, wie mich das Warten zermürbt. Bin ständig krank geschrieben, da ich mich unwohl fühle. Das ständige Müssen ist sehr anstrengend und auch das Harnverhalt-Gefühl. Die Inkontinenz raubt mir auch Lebensqualität. Ich bin 36 Jahre alt und nicht bereit, damit zu leben. Auch dieses Warten auf Termine verzögert das Ganze ja nur.

Alle haben mir bisher Mut gemacht, dass es sicher wieder weg geht. Auch meine Mutter, die selbst Ärztin ist, meinte, auch nach einer Nervenirritation könnte es wieder ins Lot kommen. Sie hatte selbst 2 Vorfälle mit Ausfällen und jedesmal wurde es wieder gut.

Aber hier liest man bei so vielen, dass die Sache sich eben nicht wieder reguliert hat.

Achso. Die Idee mit der Osteopathie finde ich gut. Das werde ich bald auch angehen.

Sorry für den langen Text.

Liebe Grüße Sanuye

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