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Wissen ist Macht

24 Mär 2015 17:49 - 24 Mär 2015 18:04 #1 von Ano
Ihr Lieben!

Letzte Woche hat sich Angelina Jolie nun auch die Eierstöcke nebst Eileitern entfernen lassen, weil sie das mutierte BRCA1-Gen in sich trägt. Vor ca. 2 Jahren hat sie sich aus dem gleichen Grund schon ihre beiden Brüste amputieren lassen. In ihrer Familie starben drei Frauen - ihre Mutter, Großmutter und Tante - an Krebs.

Nun mag ich persönlich die Jolie nicht so sehr, aber das, was sie hier schreibt, sollten wir uns alle verinnerlichen.

Zitat von T-Online:

...
Letzte Woche hatte sie deshalb eine bilaterale Salpingoophorektomie, die chirurgische Entfernung beider Eierstöcke und Eileiter.
...
Die Folgen dieses Eingriffs sind gravierend: "Trotz der Hormonersatztherapie bin ich nun in der Menopause", so Jolie. "Ich werde keine Kinder mehr bekommen können, und ich erwarte einige physische Veränderungen. Aber ich fühle mich wohl mit allem, was kommen mag - nicht, weil ich stark bin, sondern weil es ein Teil des Lebens ist. Es ist nichts, wovor man sich fürchten muss."
Sie schreibe darüber, um anderen Frauen, die in einer ähnlichen Situation sind, die Möglichkeiten aufzuzeigen.

Das Wichtigste sei, sich zu informieren und selbst zu entscheiden, was für einen persönlich richtig ist. "Es ist nicht einfach, diese Entscheidungen zu treffen", so Jolie. "Aber es ist möglich, die Kontrolle zu übernehmen und alle Gesundheitsangelegenheiten in Angriff zu nehmen. Man kann sich Rat holen, die Möglichkeiten aufzeigen lassen und wählen, was richtig für einen selbst ist. Wissen ist Macht."


Gerade dieser letzte (fett gedruckte) Absatz trifft auf uns alle zu und betrifft nicht nur gynäkologische, sondern sämtliche Erkrankungen. Diese Aussage sollte viele von uns ermutigen, sich nicht von den Ärzten mit "blabla" abspeisen zu lassen, sondern initiativ zu werden, die Kontrolle zu übernehmen, Fragen zu stellen, ggfs. weitere Meinungen einzuholen und dann selbstständig Entscheidungen zu fällen !!!

LG, Ano

Edit:
Hier die pdf-Datei dieses Artikels:

Dateianhang:

Dateiname: angelina-j...html.pdf
Dateigröße:52 KB
Anhang:

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24 Mär 2015 19:15 #2 von Laura
Genau!!! Ich kann euch - Angelina und Ano... :cheer: nur zustimmen und möchte noch ergänzen: das gilt nicht nur gegenüber der Ärzteschaft sondern auch gegenüber anderen Menschen (Ehemänner/Frauen, Bekannten etc.), die es wohl gut meinen aber mit ihren Kommentaren wie "Da musst du dich mit abfinden.." einem oftmals noch den letzten Todesstoß geben...
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25 Mär 2015 06:55 #3 von Account auf eigenen Wunsch gelöscht
Guten Morgen,
mir fehlt das Wissen in der Medizin. Ich kann mir eine Zweitmeinung einholen, dann bin ich immer noch nicht gescheiter.
Ärzte haben nicht genug Zeit um über die Krankheit mit uns zu reden.
Das Internet klärt zwar auf, trotzdem bleibt der Hausarzt mein Ansprechpartner.
Es ist für mich als Laie nicht einfach immer richtig zu entscheiden.
Schauspieler suchen oft auch die Öffentlichkeit.
Meine Mutter hatte Brustkrebs und Unterleibskrebs, mehr als Voruntersuchungen können meine Schwester und ich nicht vornehmen.
Wir können nur hoffen, daß alles gut geht.
Die Sache ist nicht so einfach, wie es die Medien immer beschreiben.
Das ist meine Meinung.
Grüße
Dezember

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25 Mär 2015 09:08 #4 von Ano
Liebe Dezember!

Es geht hier nicht um die Tatsache, dass es Schauspieler auf Grund ihrer Bekanntheit einfacher haben.

Es geht darum, als mündiger Patient gegenüber den Ärzten aufzutreten, Fragen zu stellen und verständliche Antworten einzufordern, sich eine eigene Meinung zu bilden und ggfs. auch zu widersprechen. Die erforderliche Zeit müssen die Ärzte dafür aufbringen und tun es im Allgemeinen auch, wenn man sich nicht abwimmeln lässt.

Leider trauen sich viele Menschen das erst gar nicht. Sie sitzen dann rat- und mutlos zu Hause.
Genau DIESER Zustand muss eben nicht sein, wenn man sich für seine eigenen Interessen einsetzt und sich beim Arzt nicht mit allgemeinen Phrasen abspeisen lässt. Der Arzt ist verpflichtet, Dich aufzuklären - und das in allgemein verständlicher Art und Weise und nicht in "Fach-Chinesisch".
Das das nicht einfach ist, bestreite ich nicht. Es lohnt sich aber allemal, freundlich und selbstbewusst aufzutreten und sich nicht abwimmeln zu lassen. Es gibt sogar nicht wenige Ärzte, die davon positiv überrascht sind und sich gerne die Zeit dafür nehmen.
Dein Hausarzt nimmt sich doch auch die Zeit, die Du brauchst. Dasselbe kannst Du auch von Deinem Facharzt erwarten.

LG, Ano
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25 Mär 2015 22:27 #5 von Bernhardine
Liebe Ano,
ich kann nur unterschreiben, wie wichtig, manchmal sogar lebenswichtig es ist, als mündiger Patient nachzufragen, wenn man irgendetwas nicht verstanden hat!
Natürlich ist es nicht einfach, wenn man eingestehen muss, dass man " zu dumm" ist, alles sofort richtig zu verstehen, was man beim Arzt gesagt bekommt. Aber wenn man aus Angst, sich zu blamieren, einfach alles " abnickt", was der Arzt sagt, kann das schlimme Konsequenzen haben ! Und die muss man als Patient dann tragen - in den seltensten Fällen der Arzt.
Vor einigen Jahren wollte ein Professor für Urologie in einer Riesenoperation bei mir sowohl einen zufällig entdeckten Nebennierentumor entfernen und dann noch mit zuvor entnommenem Dünndarm meinen beschädigten Harnleiter reparieren..... Zum Glück hatte ich Bedenken und habe mir eine Zweitmeinung bei einer befreundeten Fachärztin, einer Endokrinologin , eingeholt und sie hat mir knallhart gesagt: "Das überlebst du nicht !". Mein Bauchgefühl hat mich nicht getrogen, eine Nebenniere ist keine urologische Baustelle, solch eine schwierige OP muss ein Spezialist machen.
Der Professor, den ich dann darauf angesprochen habe, dass ich mich dazu entschieden habe, die von ihm geplante OP nicht durchführen zu lassen , war beleidigt ! Ich war ziemlich enttäuscht über seine Reaktion, aber im Nachhinein bin ich froh, dass ich mir eine eigene Meinung gebildet habe, ich habe sowohl die Entfernung meines ( gutartigen) Tumors gut überstanden habe wie auch die kurz danach stattgefundene OP in einer anderen urologischen Klinik. Meine Nachfragen haben dann nämlich sogar erbracht, dass in einer anderen Klinik die Rekonstruktion mit einer anderen Methode schonenender ohne Einsatz von Dünndarm durchgeführt werden konnte!
Ich bin so froh über meine Entscheidung damals.
Aber ich muss zugeben, dass ich früher nicht so selbstbewusst war, die Meinung von Ärzten anzuzweifeln und nachzufragen. Mit zunehmendem Alter habe ich zum Glück an Selbstbewusstsein gewonnen und ich habe feststellen können, wie Ano, dass es erfreulich viele Ärzte gibt, die konstruktive Nachfragen gern beantworten! Ich bin noch nie dumm behandelt worden, wenn ich zugegeben habe, dass ich etwas nicht verstanden habe und um genauere Erklärungen gebeten habe.
Zur Zeit finden ja sogar Fortbildungen an einer Uni im Ruhrgebiet statt mit dem Abschluss "mündiger Patient" !

@dezember: Eine Bekannte von mir hat schon vor über 15 Jahren bei ihrer Krankenkasse eine OP zur Entfernung des Brustdrüsengewebes mit anschließendem Brustaufbau durch Implantate durchgesetzt, weil sie die gleiche genetische Vorbelastung wie Angelina Jolie hatte. Auch in ihrer Familie sind mehrere Frauen mütterlicherseits an Brustkrebs verstorben und so hat sie sich entschieden, vorbeugend zu handeln, weil die Angst vor Erkrankung sehr belastet hat. Allerdings gab es damals noch keine Angelina Jollie, die dieses Thema öffentlich gemacht hatte und sie hatte mit vielen dummen Bemerkungen in ihrem Umfeld ( nette Nachbarinnen !!!) zu kämpfen!
Es ist heute sicher einfacher, aber immer noch eine schwere Entscheidung.
Ich wünsche dir, dass du dich gut beraten und vor allem nicht abwimmeln lässt, wenn du Ärzte um Rat bittest!
Denn im Ernstfall wirst DU krank und nicht der Arzt, der sich keine Zeit für deine Beratung genommen hat.

Liebe Grüße an alle kämpferischen mündigen Patienten!
Bernhardine

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26 Mär 2015 07:41 #6 von Account auf eigenen Wunsch gelöscht
Guten Morgen,
Selbstbewusstsein ist auf alle Fälle angesagt. Ich habe eine Zweitmeinung beim Arzt eingeholt, was passiert, wenn zwei verschiedene Diagnosen gestellt werden? Meine Meinung dazu, das medizinische Wissen fehlt mir einfach, um immer die richtige Entscheidung zu treffen. Hinterher ist die Sache einfach. Gott sei Dank, wissen wir nicht alles im voraus.
Aufpassen ist alle Fälle angesagt, da gebe ich Euch recht.
Wünsche allen alles Gute, Gesundheit
liebe Grüße Dezember

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26 Mär 2015 13:28 #7 von Bernhardine
Hallo liebe Dezember!
Weißt du was, dann würde ich einfach noch eine dritte Meinung einholen! Zumindest, wenn du ein blödes Bauchgefühl hast und nicht ruhig leben kannst mit der Ungewissheit.
Vielleicht hast du ja auch gar nicht so einen Gendefekt. Eine andere Freundin hat eine Schwester, die auch an Brustkrebs erkrankt war ( konnte behandelt werden ), bei meiner Freundin reicht es aus, wenn sie zweimal im Jahr zur Vorsorge geht.
Aber bei meiner anderen Bekannten war es die genetische Vorbelastung wie im Fall der Angelina Jolie, und ich kann verstehen, dass sie mit der Angst nicht leben wollte, dass irgendwann mit hoher Wahrscheinlichkeit der Krebs auch bei ihr auftritt.
Aber im Endeffekt muss jeder selber entscheiden, denn auch bei einer OP kann natürlich immer etwas schiefgehen. Und klar - egal wie man sich entscheidet, hinterher weiß man immer mehr...
Weiter alles Gute!
Liebe Grüße
Bernhardine

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