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Verstopfung oder verstopfungsbedingte Enkopresis... ein Tip

23 Nov 2007 13:29 - 23 Nov 2007 14:21 #1 von *Steffi*
Wie ja hier auch schon oft gesagt wurde, die haeufigste Ursache fuer die Enkopresis ist Verstopfung, so seltsam das klingt.

Wenn der Darm voll mit hartem Stuhl ist, ist der After oft nicht so geschlossen wie es normalerweise ist. Durch die vermehrte Schleimproduktion wird dann duenner Stuhl unbemerkt ausgeschieden.

Jedenfalls... mein Sohn ist zwar erst zwei und da redet man natuerlich nicht von der Enkopresis, sondern "nur" von Verstopfung.

Vor ein paar Wochen war er sehr verstopft und es hat ihm Schmerzen bereitet. Der Kinderarzt meinte, dass der haeufigste Grund fuer Verstopfung oft nicht Bewegungs- oder Fluessigkeitsmangel ist (das trifft eher auf Erwachsene zu) sondern das absichtliche Zurueckhalten des Stuhls.

Und das ist oft, wenn es nur ein einziges mal weh getan hat, da sind die Kleinen empfindlich und um nicht noch mal so ein schmerzhaftes Erlebnis zu haben, halten sie es lieber zurueck, das macht das ganze aber schlimmer.

Ich muss sagen, dass ihm alles was mit Zaepfchen oder Einlauf zu tun hatte wirklich gar nicht geholfen hat, er hat sich so gewehrt und ich hatte immer das Gefuehl seine Privatsphaere zu verletzen. Kinder sollten doch so weit wie moeglich selbst entscheiden koennen was mit ihrem Genitalbereich passiert.

In Grossbritannien werden Zaepfchen aeusserst selten angewendet, man versucht sie so weit es geht zu vermeiden. Als wir also da waren, und der Junge immer noch verstopft war, waren wir wieder beim Arzt.

Der meinte, dass man Zaepfchen und Einlaeufe wie nur irgend moeglich vermeiden sollte. Kinder sollten wissen, dass niemand, auch nicht die Eltern wenn es irgend geht, da was reinschieben. Die Prozedur kann auch zu Stoerungen oder Verletzungen fuehren, besonders wenn das Kind sich wehrt.

Und ausserdem sind Einlaeufe und Zaepfchen fuer die Behandlung einer chronischen Verstopfung wirklich ungeeignet, da oft nur eine kleine, zeitweise Erleichterung stattfindet, der harte Reststuhl bleibt drin und das Problem bleibt bestehen. Ausserdem findet der Stuhlgang nach so einem Zaepfchen unfreiwillig und ohne Vorwarnung statt was auch fuer Kinder verstoerend ist.

Jedenfalls meinte er, dass es besser ist, orale Mittel zu nehmen, um das Problem wirklich zu beseitigen.

Also leichte, fuer Kinder vertraegliche Abfuehrmittel, Milchzucker, Birnen und Birnensaft.

Bewegung, Trinken und Obst allein werden das Problem nicht beseitigen, da der Stuhl durch das Zurueckhalten auch bei normaler Ernaehrung hart und der Stuhlgang schmerzhaft ist, sogar, wie bei meinem Sohn zu einer schmerzhaften Fissur fuehren kann.

Also haben wir leichte Abfuermittel bekommen, haben ueberall Milchzucker reingemacht und viel Birnen und Birnensaft gegeben, Vollkornbrot, Vollkornnudeln, Aepfel, aber keine Bananen, Weizennudeln oder Reis oder Karotten, stopft alles.

Nachdem er ein paar schmerzfreie Stuhlgaenge hatte, hat er auch nichts mehr zurueckgehalten, weil er dann aus diesem Angstkreislauf ausgestiegen ist und jetzt ist alles wieder schick :)

Vielleicht hilft der Bericht ja jemandem, wenn ich an der falschen Stelle gepostet habe oder mir solche Berichte nicht zustehen, koennt ihr es auch gern verschieben oder loeschen.

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23 Nov 2007 13:48 #2 von Fernet
am meisten hat mich Dein Bericht hinsichtlich dieser Aussage beeindruckt.

Kinder sollten wissen, dass niemand, auch nicht die Eltern wenn es irgend geht da was reinschieben.

Du hast hier absolut recht und ich überlegte gerade, wie es bei meiner Tochter früher war. Ich glaube die Kinderärztin hatte auch nur einmal Zäpfchen verschrieben. Das Kind war noch sehr klein und es gab kein Problem, aber die Kernaussage ist richtig von Dir. Ich habe glaube ich darüber seinerzeit so nicht nachgedacht.

Ansonsten ist Dein Beitrag sehr einfühlsam, interessant und einleuchtend geschrieben. Absolut nachvollziehbar.

Wenn bereits während dieser Zeit grobe Fehler gemacht werden und das Kleinkind zwischen Po und Hirn Schmerz assoziiert, dann wäre natürlich die oft im Erwachsenenalter nicht organisch nachvollziehbare Inkontinenz auch erklärbar.

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23 Nov 2007 14:29 #3 von *Steffi*
Hallo Fernet :)

Bei ganz kleinen Babys sind Zaepfchen dann angebracht, wenn sie einen Brechdurchfall oder Ahenliches haben. Verstopfung ist in dem Alter auch noch kein Problem (meistens jedenfalls) da ja die Nahrung vorwiegend fluessig ist.

Da in Deutschland das Zaepfchengeben fuer Kinder jeden Alters sehr verbreitet ist, fand ich es sinnvoll, mal ne andere Perspektive zu beschreiben.

Und du hast Recht, es ist schon moeglich, dass die Enkopresis ohne koerperliche Ursachen (ausser vielleicht einer chronischen Vertopfung) bei aelteren Kindern und Erwachsenen von falscher Behandlung und Diagnose kommen kann.

Habe auch schon oft gelesen, dass einkotende Kinder, die an einer schmerzhaften Analfissur litten, chronisch verstopft waren, und daher unbemerkt Stuhl verloren, in psychiatrische Behandlung gegeben wurden, und die Ursachen voellig falsch diagnostiziert wurden.

Wenn allerdings wirklich Verhaltensauffaelligkeiten bestehen und zum Einkoten Stuhlschmieren dazukommt und das Kind nicht verstopft ist, dann sind es andere Ursachen. Das kommt vermehrt bei lernbehinderten oder traumatisierten Kindern vor.

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