Kategorie: Blase
Liebe FridaCoffee,
Herzlich Willkommen hier am Forum unseres Vereins der Inkontinenz Selbsthilfe e.V.
Du hast ja schon einiges mitgemacht und eigentlich begann deine Geschichte ja ganz harmlos. Aber wie immer es bei bei einem Problem mit der Blase ist, es ist eine gewisse Geduld angesagt, ich kenne das von meiner Geschichte.
Bei mir begann alles ganz plötzlich mit Schmerzen in der Blase und Harnröhre und einem Harnverhalt. Unspezifischer Harnbefund, Antibiotika, unzählige Keimabstriche, Bauchdeckenkatheter, zahlreiche Untersuchungen. Am Ende stellte man eine Borreliose fest, die sich auf Nerven und Blase geschlagen hatte und mit einem sehr speziellen Antibiotikum behandelt werden konnte. Die Folge blieb eine Blase, die ich nicht mehr ganz entleeren kann und daher regelmäßig selbst auskathetere.
Jede Geschichte ist eine ganz eigene und die Ursachen für Blasenentleerungsstörungen sind sehr vielfältig. Bei dir klingt es schon sehr nach einer Entzündung, man sieht ja auch eine rote, entzündete Stelle und die Harnröhre war verengt, verkrampft. Ich hatte unlängst einen Harnwegsinfekt und da konnte ich meine Blase auch eine Zeit gar nicht entleeren, da sich Beckenboden und Harnröhre total verkrampften.
Bei dir verwundert mich das ein wenig mit der Bougierung, das ist ja eine Methode, die heute nicht unbedingt mehr Mittel der Wahl ist, wenn es sich wirklich um eine Harnröhrenverengung handelt und auch nicht unbedingt nachhaltig ist.
Meine Erachtens sollte bei dir (auch wenn das wieder schmerzhaft ist) eine Keimkultur aus einem Harnröhrenabstrich angefertigt werden, wenn die Biopsie keinen eindeutigen Befund ergibt. Oder ist eine Kultur aus dem entnommenen Gewebe angelegt worden? Es gibt eine Vielzahl von speziellen Keinen, die man esrt über eine solche Kultur nachweisen kann. Manche Keime benötigen in der Kultur relativ lange zum Wachsen, bis man sie nachweisen kann. Wenn man einen Keim findet, dann muss man noch ein Antibiogramm machen, um zu sehen, welche Antibiotikum hilft.
Antibiotikum blind ohne Keimnachweis und Antibiogramm zu geben bei komplizierten Infektionen ist nicht sinnvoll. Und komliziert ist alles, was nicht im ersten Ansatz therapiert werden kann und nicht eindeutigen Harnbefund mit Leukos und Nitrit ergibt.
Alternativ kann auch aus dem Urin eine Kultur angelegt wetden, das ist nicht schmerzhaft und kan auch zu einem Ergebnis führen. Der Urologe kann einen solchen Keimnachweis anfordern.
Interessant ist, dass du deine Beschwerden mit dem Trampolinhüpfen in Verbindung bringst. Vielleicht ist das aber nur ein zufälliges Aufeinandertreffen.
Natürlich kann man es auch mit alternativen Heilmethoden versuchen, wenn man gar nichts findet, was ursächlich ist. Ich habe immer begleitend Kräutertherapien gemacht, teils tradidionell, teils TCM.
Du solltest jedenfalls alles meiden, was die Blase und Harnröhre reizen kann, also Alkohol, Kaffee und möglichst viel trinken, hier aber nicht zuckerhaltige Getränke. Wasser oder Kräutertees. Auch wenn du dann noch öfter aufs Klo musst, es ist wichtig, die Blase gut durchzuspülen.
Bewährt hat sich Zistrosenblatttee. Bei mir hatte sich auch Tee von Preiselbeerenblättern bewährt. Die schmecken zwar etwas gewöhnungsbedürftig, aber naja. Und man darf sie wegen des Wirkstoffes Arbutin nicht länger als eine Woche nehmen. Von Cranberrys halte ich nichts.
Was auch gut ist, wenn du auf Ernährung mit Basenbildnern achtest.
Aber zuerst sollte man doch noch schauen, ob es nicht irgendein seltsamer Keim ist.
Ich hoffe, ich konnte dir ein paar Anregungen geben, manchmal findet man nichts und es geht dann nach einer Zeit wie es gekommen ist. Gleich ans Schlimmste denken solltes du nicht, vorallem dann nicht, wenn keine Diagnose dafür vorliegt!
Liebe Grüße,
Johannes