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Jede Begegnung kann ein Anfang sein

22 Aug 2015 15:42 #1 von matti
Wie reagieren Menschen, wenn sie erstmals aufeinander treffen - und nicht alles 'normal' ist?

Interessant!





Matti
Folgende Benutzer bedankten sich: Johannes1956

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22 Aug 2015 18:11 #2 von Jens Schriever ✝
Hallo Matti

Das ist ein toller Spott. Gut gegen Berührungsängste.

Gruß Jens

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22 Aug 2015 21:48 - 22 Aug 2015 21:50 #3 von Ano
Naja - ich finde den Film ganz nett, aber etwas geschönt.

Am Anfang haben fast alle Menschen leichte Hemmungen, wenn sie zum ersten Mal einem Fremden gegenüber stehen und sich gegenseitig kennenlernen sollen - vor allem dann, wenn zusätzlich eine Kamera dabei ist. Da spielt es keine Rolle, ob der andere eine Behinderung hat oder nicht. Schon die Anwesenheit dieser Filmcrew und der Kameras bremst da jeden etwas aus, wenn er nicht gerade von Beruf Schauspieler ist.

Hier sind die Akteure allesamt wunderbar miteinander ausgekommen und hatten am Schluss sogar richtig Spaß bei der Interaktion. Aber so ist es in der Realität leider meistens nicht. Oftmals werden Behinderte ausgegrenzt oder einfach gar nicht wahrgenommen.

In diesem Film mussten die jeweils zwei Beteiligten sich miteinander abgeben - es war ja niemand anderes da.
In einer Gruppe zum Beispiel könnte ich mir vorstellen, dass sich alle nett unterhalten und die/der Behinderte steht/sitzt daneben und hört zu, wird nicht so schnell mit einbezogen..

Es sind ja nicht alle Menschen kommunikativ und extrovertiert.
Wenn nun also ein behinderter Mensch über solche Vorzüge verfügt, wird er sich sicher schnell in einer Gruppe Gehör und Akzeptanz verschaffen können.

LG, Ano

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22 Aug 2015 22:19 - 22 Aug 2015 22:41 #4 von matti
Naja Ano,

nähe erzeugt Sympathie oder eben auch nicht. Dies ist ja nur all zu menschlich und dabei spielt eine Behinderung nicht die primäre Frage.
Allerdings kann eine Behinderung eine andere Hemmschwelle aufbauen, aus Unsicherheit, Scham, Vorurteilen und vielen mehr heraus. „Was von der Norm abweicht, erscheint vielen fremd“.

Sie kann aber auch gegenteilig wirken und all diese Schwellen aufweichen.

Wenn ich mit meinen E-Rolli unterwegs bin, reagieren und agieren nicht wenige Menschen völlig anders, als wenn ich in meinem sportlichen Aktivrolli sitze.
Die Ansprache an mich wird verlangsamt, duzen ist nicht selten. Immer wieder fragen mich Menschen nach wenigen gewechselten Worten oder auch direkt warum ich im Rollstuhl sitze.
Ich empfinde dies als extrem Distanzlos. Hinter der offensichtlichen Behinderung steckt ja nicht selten eine mehr oder weniger dramatische Geschichte die man ganz sicher nicht "Hinz und Kunz" auf die Nase binden möchte.

Dann gibt es auch noch die Ultrahilfsbereiten, die dir ihre Hilfestellung geradezu aufzwingen. Sie kapieren gar nicht, dass sie einem damit keinen Gefallen tun und reagieren nicht selten schroff, wenn sie auf Ablehnung ihres Hilfsangebotes stoßen.

Dann ist man der verbitterte Behinderte, der ganz offensichtlich weder mit der Welt noch sich selbst im Einklang ist.

Matti

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22 Aug 2015 22:28 #5 von Johannes1956
Hallo,

ich finde den Film sehr berührend. Habe ihn mir dreimal angeschaut.

Johannes

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22 Aug 2015 23:40 #6 von matti
Hallo,

mir ist da gerade noch ein Videointerview wieder in den Sinn gekommen, in dem mit klaren Worten genau das Richtige gesagt wird. Kann ich mich zu 100% mit identifizieren.



Matti
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23 Aug 2015 07:53 #7 von Account auf eigenen Wunsch gelöscht
Einen schönen Sonntag,
ich habe mir die Filme auch mehrfach angesehen. Ich hatte mal in meiner Dienststelle eine junge Kollegin im Rollstuhl.
Sie bat mich immer mit ihr auf die Toilette zu fahren. Anfangs hat es mich doch große Überwindung gekostet, aber beim übernächsten Mal war es für mich "ganz normal" . Wenn ich in der U-Bahn einen Blinden oder Rollstuhlfahrer begegne, immer erst fragen, "kann ich ihnen helfen", nicht einfach zugreifen, das möchten wir ja auch nicht.
Matti, toll deine Filme, vielleicht findet du noch welche.
Diese Filme geben mir zu denken, welch kleine Hürde ich doch zu bewältigen habe.
Noch ein Wort dazu, in einer kleinen Runde wurde mir vor kurzem gesagt, ich hätte ja einen Vogel und alle haben dabei hämisch gelacht. Mir war nicht zum lachen. Wegen meiner Blasenschwäche wurde ich also schon als nicht normal bezeichnet.
Nach deinen Filmen denke ich nun anders darüber und lache über die anderen.
Danke für deine Filme Matti.
Liebe Grüße aus dem sonnigen Süden, Biergarten ist angesagt.
Dezember

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23 Aug 2015 11:56 #8 von Account auf eigenen Wunsch gelöscht
Mein Beitrag passt nicht zu den Filmen .....Sorr
LG Dezember

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23 Aug 2015 12:00 #9 von matti
Hallo Dezember,

warum sollte dein Beitrag nicht zu den Filmen passen? Passt doch!

Bisserl mehr Selbstbewusstsein :)

Matti
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23 Aug 2015 13:02 - 23 Aug 2015 13:03 #10 von Ano
Also den zweiten Film finde ich wesentlich besser und ich glaube Dir, lieber Matti, auf's Wort, dass Du Dich damit vollkommen identifizierst.
Aber um so weit zu sein, wie der Darsteller im letzten Film, und wie Du, dazu gehört schon sehr viel. Man muss seine Behinderung annehmen können. Das widerum können viele nicht und hadern mit ihrem Schicksal - vor allem, wenn die Behinderung "neu" ist und der Betroffene bis vor Kurzem noch völlig gesund war.
Um zu dieser mentalen Ausgeglichenheit zu kommen gehört schon sehr viel Selbstbewusstsein und das muss man sich erst einmal hart erarbeiten.

Die Darsteller in den oben gezeigten Filmen sind durchweg "gestandene Menschen", die sich nicht so schnell "in die Ecke stellen lassen". Deshalb haben sie sich sicherlich auch für die Filme zur Verfügung gestellt. Die Mehrheit hat aber bestimmt wesentlich mehr Probleme damit, sich den teilweise dumpfen Vorurteilen entgegenzusetzen.
Du, lieber Matti, gehörst mit Sicherheit nicht zu dieser Mehrheit. Aber warst Du von Anfang an schon so selbstbewusst?
Ich finde, es müsste so eine Art "Trainingslager" für betroffene Behinderte geben in dem sie lernen könnten, wie man sich seine Würde erkämpft und bewahrt und sich Unwissenden und Dekadenten gegenüber durchsetzt. Aber das ist vermutlich reines Wunschdenken.

Nichts desto trotz - diese Art von Filmen helfen, mal über den eigenen Standpunkt nachzudenken und klären auf und das ist gut so.

LG, Ano

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