Liebe Leser,
ich leide seit 3 Jahren an einer Allergie gegen Acetylsalicylsäure. Vor 2 Jahren kam eine Allergie gegen Meeresfrüchte dazu, natürlich im Spanien-Urlaub beim Verzehr derselben. Nach entsprechender Testung im Klinikum Aachen kam hinzu, dass ich auch keinen Fisch mehr essen darf, da diese sich ja von den leckeren Meeresfrüchten ernähren. Ich kann's verstehen, aber "Gambas - all you can eat" ist für mich Geschichte. Außerdem darf ich keine Tiefkühlpizza mehr essen, weil die "Tomatensauce" aus Garnelenabfällen hergestellt wird. Da das ja nun echt nicht lecker klingt, ist das kein wirklicher Verzicht.
Karneval nun, am Samstag, habe ich aus Bequemlichkeit beim Bäcker bereits fertig belegte Brötchen gekauft für ein leckeres Frühstück ohne viel Arbeit. Beim Verzehr des Speck- und Ei-Brötchens bekam ich so ein komisches Gefühl in der Oberlippe und sagte das meinem Mann, der meinte, dass sie ja ganz dick geschwollen sei. Innerhalb kürzester Zeit sah ich aus wie Daisy Duck. Da aber nicht nur die äußeren, sondern auch die inneren Schleimhäute anschwellen, hat mein Mann das Allergie-Notfallset zum Einsatz gebraucht, bevor ich keine Luft mehr bekomme. Da er weiß, dass das schnell hilft, macht es ihm schon Spaß, mir die Spritze in den Oberschenkel zu rammen.
Beim Allergologen wurde Blut abgenommen, und es wurden umfangreiche Allergietests durchgeführt. Auf so ein Ergebnis muss man schon 3 Wochen warten. Während dieser 3 Wochen hatte ich noch häufig Symptome, geschwollene Lippen, Nesselsucht vom Zeh bis zur Kopfhaut, starke Magenschmerzen (der hat ja auch Schleimhaut), Ödeme, halt alles, was zu einer Allergie gehört. Dann fängt man natürlich an, auszuschließen. Was esse ich, was passiert, wenn ich etwas weg lasse usw. So langsam kam ich dahinter, dass das Problem bei Eiern liegt. Ich war gespannt auf das Ergebnis des Allergietests und war verblüfft, zu erfahren, dass ich gegen Eier nicht allergisch bin.
Um es abzukürzen, es sind die Eier, aber der Grund dafür ist etwas, was mich aufregt. Ich bin nicht gegen Eier allergisch, aber gegen das genmanipulierte Futter, mit dem man die Legehennen füttert, um einen möglichst großen Ertrag zu erzielen. Natürlich gibt es dafür keine Tests, dass haben wir selber rausgefunden. Meine Schwester arbeitet für eine Firma, die genau so etwas bekämpft. Sie erklärte mir, das die Gabe solcher Futtermittel für Legehennen, deren Eier als Bio-Eier verkauft werden, verboten ist. Also Bio-Eier gekauft, alles in Ordnung. Mittlerweile kaufe ich die Eier beim Bauern, der füttert ausschließlich mit Weizen, da gibt es keine allergische Reaktion. Da sich solche Allergien potenzieren, kann ich mittlerweile keine Lebensmittel mehr essen, die auch nur Spuren von Ei enthalten. Leute, da gibt es eine Menge von. Jetzt stehe ich im Supermarkt und studiere zuerst die Inhaltsstoffe, ehe ich es kaufe. Und ich habe zum ersten Mal im Geschäft vor dem Regal mit den Bio-Produkten gestanden.
Ich gestehe, dass mich der ganze Hype um gentechnisch manipulierte Lebensmittel oder eben Futtermittel für Tiere nie interessiert hat. Von heute auf morgen muss man das und steht völlig ohne Hilfe da. Es gibt keine Testung dafür und ich kann mir vorstellen, dass ganz viele Menschen betroffen sind. Der Körper reagiert, der Allergologe kann nichts feststellen, man ist ratlos. Wie soll man denn darauf kommen, dass die Hühner was zu fressen kriegen, das in meinem Körper Schaden anrichtet. Meine Schwester gab mir den entscheidenden Hinweis, sonst würde ich immer noch verzweifelt versuchen, die Ursache herauszufinden. Da solche Allergien ja immer schlimmer werden, kann einen dann eine blöde Tütensuppe mit Spuren von Ei umbringen.
Nun bin ich auf Reaktionen gespannt, wer ähnliches erlebt hat und ob sich für solche "Opfer" der Gentechnikmanipulationen man irgendwann eine Lobby findet.
Lieben Gruß, Anna