Hallo miteinander,
meine Schwiegermutter hatte vor zwei Jahren aus dem Südkurier nachfolgende Weihnachtsgeschichte ausgeschnitten. Leider war er nun nicht mehr auffindbar, aber dank Internet immer noch verfügbar. Da ich ihr die Geschichte noch mal ausdrucken sollte, dachte das wäre auch was nettes für Euch...., kleines Weihnachtsgeschenkle vorab
Ich wünsch Euch viel Spaß
Die schwäbische Weihnachtsgeschichte
Eines Samschdags im April,
–s Wetter war scho e bissle schwül,
-hots bei der Maria gleuchtet und blitzt und do sieht se,
dass im Hausgang a Engele sitzt.
„Du, Maria,“ sagt des, „der Schef schickt me her,
-i müsst dir was sage, sitz doch na, bitte sehr.“
Do sagt die Maria: „Du, sei mer net bös,
i han grad koi Zeit und bin eh scho nervös.
Grad komm i vom Markt, do hots Leit ghett wie d Sau
der Wirsing war aus ond s Hammelfleisch au,
zudem isch der Henkel von der Tasch grad no kracht
und s Schlimmschte: i han heit no koi Kehrwoch gmacht.“
Des Engele klatscht in d Händle ond lacht:
„Die Kehrwoch han i au scho lang nimmer gmacht!“
Do hupft der Bese mit oim Satz ausem Haus,
fegt aloi ibers Trottwa, – d Maria schnauft auf.
„Jetzt setz di,“ sagt s Engele, „horch, was i dir glei sag:
für dich ond s ganz Volk isch s en bsondre Tag.
Du kriegscht im Dezember a Kindle, – an Bue
des isch der Erlöser, – mach de Mund wieder zue!“
„Ja aber,“ sagt Maria, „wo kommt no des her?
Mitem Josef lauft nix und sei‘s no so schwer,
denn sei Gschäft goht net bsonders,
drum heirotmer net,und ohne a Heirot gang i net mit ins Bett.“
Des Engele sagt:“Koi Sorg! Dass des weischt:
des Kindle wird gmacht vom heilige Geischt.“
„Des sechscht du,“ sagt d Maria, „des kann ja scho sei,
doch wie bring i des dem Josef recht bei?
Der guck jo scho komisch wenn der Briefträger kommt
des glaubt der mir nie, – der isch net so fromm!“
„Des lass nur mei Sorg sei,“ sagts Engele do,
„I schwätz scho no mitem, no sagt er au jo.“
D Maria isch zfriede und freut sich aufs Kind,
und der Josef glaubt em Engele glatt älles blind.
Mer müsst no erwähne, dass in dene Zeiten
der Auguschtus war Kaiser, – wenn au no von weitem.
Der hot sich denkt: “s wär scho intressant
zu wisse, wieviel Leit es gibt in meim Land.“
Do hot er befohle: “Es goht jeder jetzt hoim
und lässt se dort zähle, no vergessed mer koin.“
Dem Josef wars zwider. „Herrje,“ hot er denkt,
„hot sich der Herr Kaiser s Hirn wieder verrenkt!
Jetzt muss i noch Betlehem, s isch elendig weit
und d Maria hochschwanger, es basst ihr koi Kleid.“
So hot er se eipackt, auf de Esel naufgsetzt
und isch mit ihr eilig gen Betlehem ghetzt.
Doch dort wars ganz furchtbar, koi Zimmer war frei,
in koinere Herberg lässt mer se nei.
Se hend sich beschwert bei der Turischt-Info,
do hot mer ne gsagt:“ Ha, jetzt plärred net so!
Die Wirt hend's net nötig, es hot jo gnueg Leit.
Mit so arme Schlucker do verduet mer koi Zeit!
Der Josef verzweifelt, „was solled mer mache?
Im Weile kommt s Kind, des isch net zom Lache!“
Oiner hot Mitleid ond flüschtert ihm zue:
„Gehnd doch ins Feld naus, do hender a Rue.
Do gibt es en Schtall mit me Ochs und viel Heu,
do isches sche warm, legt euch gmütlich ins Streu.
So sind se in Schtall naus, und scho hots pressiert!
Ruckzuck war des Kind do, dr Ochs guckt kariert.
D Maria hot s eipackt und in d Futterkripp glegt
und der Ziehvater Josef war sichtlich bewegt.
Der Ochs hot sich denkt: Ja, was duet denn die Mutter?!
Die legt ihre Kindle mir mitte ins Futter.“
Der Esel sagt: „Seckel“, und gibt ihm en Tritt,
„jetzt neid dem Erlöser sei Heubettle nit!“
Und plötzlich ging‘s los, mer glaubt es jo kaum,
do war so a Singe und Juble im Raum
E schtrahlendes Licht und a Halleluja, -
des waren die Engel mit großem Hurra.
Und weiter dort driebe aufem Feld bei de Schof,
do saßed die Hirte scho halber im Schlof.
Au do kamed d Engel mit freundlichem Gsicht
hend gsunge und gsagt: „Jetzt fürchtet Euch nicht.
Jetzt isch älles guet! Do drübe im Schtälle,
liegt euer Erlöser, auf den wartet ihr älle!“
Do sind se glei gschprunge und hend gratuliert
ond wared recht froh über des was passiert.
Der oi bringt a Veschper, der andre a Fell,
der dritt rennt dervo: „I rasier me noch schnell!“
Ond ganz aus der Ferne do kamet no drei
d Kamel reich belade, – mer het gfrogt, wer des sei.
Des wared drei Weise ausem Orient,
die hierzuland halt no koiner hot kennt.
Der Engel hot gsagt, s wär en König gebore,
se solled dem Schtern noch, no gehns net verlore.
Der Schtern hot jetzt gleuchtet über dem Schtall
und glei hendse ghört den himmlische Schall.
No sind se do nei, hend des Jesuskind gsähe
des hot so lieb guckt, und s isch feierlich gwähe.
Und weils doch so arm war, hend se Gschenkle rausgholt
Weihrauch ond Myrrhe ond en Hafe voll Gold.
In der Nacht hend se träumt, der König Herodes
wär neidisch, häb gschrie: „Des Kind isch des Todes!“
Do hend se sich denkt, jetzt gehnd mer ganz leise,
ond saged ihm nix von unsrer Heimreise.
Dem Josef isch s Engele wieder erschiene,
hot gsagt, diesmol mit ernschterer Miene:
„Mensch, Josef, stand auf ond mach di vom Acker,
der Herodes verfolgt euch, der elendig Knacker.
Ond wenn er des Jesuskindle sich krallt
no gohts em net guet auf jeden Fall.
Also packt die Maria auf de Esel samt Kind
ond guck, dassde fortkommscht, aber ganz gschwind!“
Der Josef hots gmacht, isch ab noch Ägypte,
hot denkt: „Nix wie weg von dem üble Typ do!“
So sindse halt über en Rieseumweg
wieder zruck hoim noch Nazareth.
Jetzt wissed ihr älle, wie des damals war,
drum feired mir Weihnachte seitdem jedes Jahr.
Für dies Jahr wünsch ich Euch des Ällerbescht, -
a ruhigs und gmütlichs und besinnliches Fescht.
Ausm
Südkurier
vom 24.12.2012
Schöne Weihnachten (ja ich weiß schon, noch etwas früh, aber wer weiß was kommt

) und ganz, ganz....