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Fortsetzung ... gefährliche Frau - unsere Vergangenheit ...

21 Nov 2007 20:31 #1 von Fernet
ich kann Webbi nur recht geben, so ein ernsthaftes Thema gehört in aktuelle Diskussionen und nicht in "Plauderei".

Eckhard das ist ja wieder ein ganz heißes Eisen und dann noch direkt vor "unserer" Haustür... Hagen und Hannover

•Harald Quandt (* 1. November 1921; † 22. September 1967)Flugzeugabsturz
•Sohn von Magda Göbbels aus der 1. Ehe mit Quandt:

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie:


Ehe mit dem Industriellen Günther Quandt
Auf einer Bahnfahrt im Februar 1920 lernte sie den Industriellen Günther Quandt kennen, der fast doppelt so alt wie sie war. Zwei Tage später besuchte er sie in ihrem Pensionat. Die junge Magda fand Gefallen an dem mondänen Mann und an der Aussicht, durch diese vorteilhafte Heirat in die Oberschicht aufzurücken. Sie verlobten sich an seinem 38. Geburtstag am 28. Juli 1920 und heirateten am 4. Januar 1921. Vorher hatte sie jedoch den Nachnamen ihres leiblichen Vaters (Ritschel) annehmen müssen, da Günther Quandt sich weigerte, Magda mit ihrem jüdischen Namen (Name des Stiefvaters) in seine streng protestantische Familie aufzunehmen.

Als Magda Quandt war sie auch für die Erziehung der zwei Kinder aus der ersten Ehe von Günther Quandt zuständig, deren Mutter drei Jahre vor der Hochzeit gestorben war. Zehn Monate nach der Heirat kam am 1. November 1921 Sohn Harald zur Welt. Sie wurde in dieser Ehe nicht glücklich, und ihre Bedürfnisse nach kulturellem Leben entsprachen nicht der Lebensführung Quandts.

Günther und Magda Quandt entfremdeten sich immer mehr. Als er im Mai 1928 erfuhr, dass seine Frau Magda ihn mit einem Studenten betrog, warf Quandt sie aus seinem Haus. Die Drohung mit "skandalösen" Briefen Quandts verhalfen ihr dann zu 50.000 RM für eine neue Wohnung, 4.000 RM monatlicher Zahlung und 20.000 RM für Krankheitsfälle. Im Sommer 1929 wurde die Ehe geschieden. Von den Zahlungen konnte sie sich ein Kindermädchen und eine Köchin leisten.

********************************

Am 28. April 1945 schrieb Magda Goebbels einen Abschiedsbrief an ihren Sohn Harald Quandt (23), der sich in einem Kriegsgefangenenlager in Nordafrika befand. Dieser Brief ist die einzige schriftliche Hinterlassenschaft von Magda Goebbels.
"Mein geliebter Sohn! Nun sind wir schon ….
(Alles Auszug aus Wikipedia)


Auszug:
http://images.zeit.de/text/2007/47/Quandt

vom Familienbiograph der Familie Quandt, Autor Rüdiger Jungbluth


Nach dem Krieg verteidigten sich die Verantwortlichen der AFA (heutige Varta) gegenüber einer britischen Untersuchungsbehörde und der Staatsanwaltschaft Hannover mit dem Argument, die KZ-Häftlinge seien dem Unternehmen aufgedrängt worden. Daran ist etwas Wahres. Das Unternehmen hat den Einsatz von KZ-Häftlingen 1941 abgelehnt, wie Dokumente belegen, unter anderem deshalb, weil die SS damals darauf bestand, dass die Häftlinge bei der Arbeit von der übrigen Belegschaft vollkommen isoliert werden müssten.

Im Jahr 1943 unternahm die SS, die sich durch die Vermietung von Sklavenarbeitern zusätzliche Einnahmen verschaffen wollte, einen neuen Anlauf bei der AFA. Wieder lehnte das Unternehmen ab, wohl auch, um möglichst viele deutsche Arbeiter behalten zu dürfen.
Aber der Druck wurde stärker. Nach einem Besuch des SS-Obersturmbannführers Gerhard Maurer im März 1943 in Hannover schloss die AFA schließlich einen Vertrag über den Einsatz von KZ-Häftlingen in ihrem Werk.

Von 1944 an griff der Quandt-Konzern dann auch für andere Betriebe auf die von der SS angebotenen Arbeitssklaven zurück, wie der Hagener Historiker Ralf Blank nachgewiesen hat. Im AFA-Werk Wien-Florisdorf schufteten beispielsweise Häftlinge aus dem KZ Mauthausen. Auch in Berlin, wo der Konzernherr Günther Quandt und sein Sohn Herbert residierten, kooperierte die AFA mit der SS. Bei der Tochterfirma Pertrix, die in Berlin-Niederschöneweide Batterien produzierte, mussten Häftlinge aus dem KZ Sachsenhausen arbeiten.

In noch viel größerem Umfang beschäftigten die AFA und ein zweiter bedeutender Quandt-Konzern, die Deutschen Waffen- und Munitionsfabriken (DWM), in ihren Werken Zwangsarbeiter. Im Stammwerk der DWM in Karlsruhe stieg deren Zahl im Verlauf des Krieges auf 4578 Menschen, überwiegend Polen und Russen, die aus ihrer Heimat verschleppt worden waren.


Auszug:
http://www.historisches-centrum.de/index.php?id=290
Batterien für U-Boote und "V-Waffen"


Das wichtigste Unternehmen in Hagen auf dem Rüstungssektor war die Accumulatoren Fabrik AG Berlin-Hagen (AFA). Der Betrieb besaß eine sehr hohe kriegswirtschaftliche Bedeutung, vor allem für den Bau und den Einsatz von U-Booten und Torpedos.

Seit 1940 wurden im Hagener Stammwerk der AFA spezielle Bordbatterien für das deutsche Raketenprogramm entwickelt. Im Juni 1943 lief hier die Serienfertigung für die Fernrakete A 4 ("V 2") an.

Konzentrationslager (Hannover Ahlem)
Im September 1944 internierte die Stadtverwaltung Hannover etwa 1.000 Juden in 16 "Judenhäusern" auf dem Gelände der ehemaligen "Israelitischen Gartenbauschule Ahlem". Später wurden sie in Konzentrationslager in Osteuropa deportiert. Ende 1944 wurde in Ahlem ein Außenlager des KZ Neuengamme eingerichtet, in das Insassen des Außenlagers der Continental AG in Hannover-Stöcken verbracht wurden. Es befand sich in der heutigen Petit-Couronne-Straße nahe der Ahlemer Höhe.

Die Häftlinge, vor allem polnische Juden, bauten in einem Stollen unterirdisch Asphalt ab. Ein Großteil der Gefangenen wurde wenige Tage vor Ankunft der US-Armee auf einen Todesmarsch in das KZ Bergen-Belsen geschickt. Seit 1994 erinnert ein Mahnmal an die Opfer des Lagers. Weitere Lager:

1. Hannover-Limmer, Continental
2. Hannover-Mühlenberg, Hanomag-Linden
3. Hannover-Misburg, Deutsche Erdölraffinerie
4. Hannover-Stöcken, Accumulatorenwerk (AFA)
5. Hannover-Stöcken, Continental-Werke



@alle

Ob ihr es glaubt oder nicht, seit 56 Jahren lebe ich in Hannover und habe bis heute nicht gewußt, daß hier auf dem Conti-Gelände (es gibt dieser 4-5 Stück in Hannover) ein Gefangenenlager/Konzentrationslager eingerichtet war.

Ich konnte mich aber erinnern, daß es in den 60ziger Jahren (ich war damals 10 Jahre alt), ein Riesentheater um die AFA gab und dann hieß sie ja Varta. In der Straße gegenüber von uns hing eine riesige Leuchtreklame, die unbedingt abgerissen werden mußte und ich weiß daß viele Leute anwesend waren und debattiert haben. Diese Leuchtreklame ging immer an und aus und erhellte wenn es abends dunkel war unser Kinderzimmer. Das fiel mir jetzt wieder ein und deshalb hab ich gegoogelt wg. AFA und Varta und finde warhaftig oben angeführte Firmen und Lager.

In der Schule hat man uns früher mit keinem Wort auch nur ein wenig historischen Unterricht gegeben. Die Naziherrschaft wurde zu der Zeit total "totgeschwiegen". Später hat es auch kein Mensch mit nur einer Silbe erwähnt, in keinem Zusammenhang. Niemals hätte ich gedacht, was ich oben im Internet gefunden habe, so dicht vor Ort im warsten Sinne "um die Ecke" gehabt zu haben.

Ilona

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22 Nov 2007 17:29 #2 von Struppi
Hallo Ilona,

finde ich gut, den Thread hier weiter zu führen... kann mir vorstellen, dass insbesondere Besucher des Forums, welche Zeitzeugen oder aber gar Betroffene des Regimes waren, es nicht unbedingt in der "Plauderecke" sehen möchten. Aufgrund der hohen Aufrufe diese Threads erkenne ich aber auch ein deutliches Interesse und Gesprächsbedürfnis.

In der Nähe nahezu jeder größeren deutschen Stadt befand sich seinerzeit ein Konzentrationslager - entweder als "Übergangslösung" bis die Deportationen und die "Judenfrage" in den jeweiligen Städten abgeschlossen waren (oder man dies glauben wollte) oder aber als feste "Institution"... (z.B. Dachau, Bergen-Belsen etc.)

Hier in Kiel befand es sich in einem Randbezirk der Stadt, dem heutigen Stadtteil "Russee". Einzig ein kleiner Gedenkstein erinnert heute an diesen Ort, ausgerechnet ein Fußballplatz befindet sich auf dem Ort, an dem das Hauptlager einmal stand, auf dem Rest des Lagerplatzes steht heute ein Famila-Markt.

Ich sehe ein, dass nicht jedes dieser Lager historisch erhalten bleiben kann und sollte - wir hätten dann nämlich auch heute noch flächendeckend KZ's stehen. Aber ein wenig mehr "Gedenkfläche" hätte man dem schon beimessen können und meines Erachtens auch müssen.

Grüße

Struppi

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01 Dez 2007 14:00 #3 von Fernet
... fällt mir dieser etwas "flappsig" angesprochene Satz hinsichtlich der Erbsünde ein.

Wenn ich auch keinerlei Beziehung zu diesem Thema hatte, insofern es Betroffene in Lagern, Verwandte usw. angeht und auch niemand mit uns Kindern darüber seinerzeit gesprochen hat, stelle ich mir mittlerweile die Frage, ob es dann nicht im Erwachsenenalter doch so eine Art "Holschuld" ist.

Gut die Fakten weiß man, im Fernsehen gibts Zeitzeugen und Dokumentationen chronologisch angeordnet, aber hier direkt vor Ort ...

Ehrlich gesagt:

Ich denke ich hätte schon mal viel eher googeln können oder müssen, wies um Hannover herum bestellt war. Ich empfinde das für mich als "Unterlassungssünde".

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