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Dranginkontinenz mit IC

07 Okt 2024 13:58 #1 von Vollweib
Hallo zusammen,
Da ich IC und Dranginkontinenz habe wurde eine Urodynamik gemacht.
Im Zuge dessen steht im Artzbefund
Detrusorhyperreflexie,Hypersensitive Blase,normotone urethra,reflex volumen blase.
Blase reagiert schon bei unter 80ml Füllung
Hat damit jemand Erfahrung.
Gruß Vollweib

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07 Okt 2024 20:43 #2 von martinK
Hallo Vollweib

Ich habe ebenfalls eine Dranginkontinenz mit Detrusotrhyperrelexie. Bei mir reagiert die Blase auch bei ähnlich niedrigen Füllmengen wie bei Dir. Zusätzlich wurde eine Detrusor-Sphinkter Dyssynergie mit erhöhtem Blasendruck und Restharn beobachtet. Eine interstitielle Zystitis liegt bei mir allerdings nicht vor, auch wurde kein Reflux in die Nieren diagnostiziert.
Medikamente haben nichts genützt oder ich kam mit den Nebenwirkungen nicht klar, die letzte Empfehlung meiner Urologin war, die Blase mit einer hohen Dosis Botox (300 Einheiten) stillzulegen. Da ich dann nicht mehr entleeren könnte und Mühe mit dem Selbstkatheterisieren habe, ist dies so lange für mich keine Option, wie meine Nieren in einem tadellosen Zustand sind. Ich lasse dies aber regelmässig überprüfen. Eigentlich komme ich im Alltag mit der Harninkontinenz auch ganz gut zurecht. Aber im Gegensatz zu Dir habe ich keine Schmerzen…

Darf ich fragen, ob es einen offensichtlichen Grund für Deine Blasenprobleme gibt?

Herzliche Grüsse
Martin

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08 Okt 2024 06:53 - 08 Okt 2024 07:12 #3 von Vollweib
Hallo Martin, im eigentlichen nicht.
Es ist nur bekannt das ich die letzten 5 Jahre wiederholt Blasenentzündungen hatte .
Die immer mehr wurden ,die letzten 3 Jahre im 3-4 Monatlichen Abständen.
Die Dranginkontinenz wurde auch immer mehrund heftiger.
Inzwischen Mischinkontinenz Belastungsinkontinenz ist TVT behandelt ist ok.
Leider hab ich Niereninsuffizienz Stufe 2.
Gruß Vollweib

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08 Okt 2024 10:32 - 08 Okt 2024 10:33 #4 von Matti
Hallo Vollweib,

Die Begriffe „Detrusorhyperreflexie“, „hypersensitive Blase“, „normotone Urethra“ und „reflex-volumen-blase“ stammen aus der urodynamischen Diagnostik, die zur Beurteilung der Blasenfunktion verwendet wird. Hier ist eine detaillierte Erklärung der einzelnen Begriffe sowie ihrer Bedeutung in Ihrem Kontext:

Detrusorhyperreflexie:
Der Detrusor ist der Muskel der Blase, der für das Entleeren verantwortlich ist. „Hyperreflexie“ bezieht sich auf eine überaktive Reaktion dieses Muskels. Dies bedeutet, dass die Blase zu heftig oder zu schnell auf Füllung reagiert und ungewollte Kontraktionen auftreten, die häufigen oder plötzlichen Harndrang verursachen können. Diese Überaktivität kann oft zu Dranginkontinenz führen, wo die Person den Urin nicht zurückhalten kann.
Hypersensitive Blase:
Eine hypersensitive Blase zeigt an, dass die Blase auf eine sehr geringe Füllmenge reagiert. In Deinem Fall bedeutet das, dass die Blase bereits bei weniger als 80 ml Urin reagiert. Normalerweise kann eine Blase deutlich mehr Urin fassen, bevor das Bedürfnis entsteht, zur Toilette zu gehen (typischerweise etwa 300-400 ml). Diese Überempfindlichkeit kann zu einem häufigen Harndrang und eventuell zu Inkontinenz führen.
Normotone Urethra:
Eine „normotone Urethra“ bedeutet, dass die Spannung (der Tonus) der Harnröhre im normalen Bereich liegt. Dies deutet darauf hin, dass es keine signifikanten Probleme mit der Urethra gibt, wie z.B. eine Überaktivität oder Hypotonie (zu wenig Spannung), was darauf hindeutet, dass die Harnröhre in der Lage ist, den Urin zu halten und normal zu funktionieren.
Reflex-Volumen-Blase:
Der Begriff „reflex-volumen-blase“ bezieht sich auf die Fähigkeit der Blase, auf gedehnte Füllung zu reagieren, um den Harndrang auszulösen. Der Begriff kann auch darauf hinweisen, dass bei Erreichen eines bestimmten Füllungsvolumens automatische Reflexe aktiv werden, die zum Wasserlassen führen, was in Verbindung mit der Detrusorhyperreflexie steht.

Das Gesamtbild dieser Punkte weist auf eine Überaktivität der Blase und eine überempfindliche Reaktion hin, die es schwer macht, den Harndrang zu kontrollieren. Diese Symptome können für die Lebensqualität sehr belastend sein.

Für die Behandlung von Detrusorhyperreflexie und einer hypersensitiven Blase gibt es verschiedene Therapieansätze, die sowohl konservative als auch invasive Maßnahmen umfassen.

1. Medikamentöse Therapie:

Anticholinergika: Diese Medikamente sind am häufigsten zur Behandlung überaktiver Blasen. Sie wirken, indem sie die muskarinischen Acetylcholinrezeptoren blockieren, was zu einer Entspannung der Blasenmuskulatur führt und den Harndrang verringert. Beispiele sind Oxybutynin, Tolterodin und Solifenacin.
Beta-3-Adrenozeptor-Agonisten: Medikamente wie Mirabegron helfen ebenfalls, die Blasenüberaktivität zu beseitigen, indem sie die Relaxation des Detrusormuskels fördern.
Botulinumtoxin-Injektionen: Botulinumtoxin kann direkt in die Blasenmuskulatur injiziert werden, um die Überaktivität der Blase zu reduzieren und somit die Häufigkeit des Harndrangs zu verringern.

2. Physiotherapie:

Beckenbodenübungen: Gezielte Übungen zur Stärkung der Beckenbodenmuskulatur können helfen, die Kontrolle über die Blase zu verbessern. Diese Übungen können auch in Verbindung mit Biofeedback-Techniken verwendet werden.
Blasentraining: Das gezielte Dehnen der Blase und das Trainieren von zeitlichen Intervallen zum Wasserlassen können helfen, die Kapazität der Blase zu erhöhen und den Harndrang zu regulieren.

3. Lifestyle-Änderungen:

Flüssigkeitsmanagement: Eine sorgfältige Überwachung der Flüssigkeitsaufnahme und die Vermeidung von irritierenden Getränken (z.B. koffeinhaltige Getränke oder Alkohol) können hilfreich sein.
Diätanpassungen: Manche Lebensmittel können Symptome verschlimmern, daher kann eine Ernährungsumstellung hilfreich sein.

4. Invasive Therapien:

Neuromodulation: Verfahren wie die sakrale Neuromodulation (z.B. InterStim-Therapie), bei der elektrische Impulse an die Nerven, die die Blase kontrollieren, gesendet werden, können bei schwereren Fällen eingesetzt werden.
Chirurgische Eingriffe: In sehr schweren Fällen, in denen andere Behandlungsoptionen nicht erfolgreich sind, könnten chirurgische Eingriffe in Erwägung gezogen werden. Dies kann die Entfernung eines Teils der Blase oder andere rekonstruktive Maßnahmen umfassen.

5. Alternative Therapien:

Akupunktur: Einige Betroffene berichten von einer Linderung ihrer Symptome durch komplementäre Therapien wie Akupunktur.
Verhaltenstherapie: Psychologische Unterstützung kann insbesondere dann hilfreich sein, wenn Ängste oder Stress eine Rolle spielen.

Es ist wichtig, mit einem Arzt oder Urologen über die besten individuellen Optionen zu sprechen. Jede Patientin ist einzigartig, und die Wahl der Therapien sollte die spezifischen Umstände, Symptome und Vorlieben berücksichtigen.

Gruß
Matti
Folgende Benutzer bedankten sich: Vollweib

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08 Okt 2024 10:45 #5 von Vollweib
Danke für die Hilfe

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08 Okt 2024 11:06 #6 von Matti
Hallo Vollweib,

sehr gerne. In Zukunft wäre es vorteilhaft, wenn du an deine bereits verfassten Beiträge anknüpfst, sobald du weitere Fragen hast. Dies ermöglicht es, schnell einen umfassenden Eindruck deiner Problematik zu gewinnen, da sich aus dem bereits Geschriebenen und den Antworten anderer ein Gesamtbild ableiten lässt. Es ist natürlich nur sinnvoll, wenn deine Fragen aufeinander aufbauen und miteinander in Zusammenhang stehen. Meiner Meinung nach ist dies jedoch bei deinen Beiträgen der Fall.

Gruß
Matti

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08 Okt 2024 11:15 #7 von martinK
Hallo Vollweib

Danke für die Antwort. Auch wenn unsere Situation natürlich blöd und sehr unangenehm ist, beruhigt es mich irgendwie, dass diese Art von schwerer Entleerungsstörung nicht nur bei Menschen mit offensichtlicher Läsion auftritt. Ich kann mich normal bewegen, treibe Sport, gemäss der Fachliteratur passt dies nicht gerade zum Verhalten meiner Blase, erwatungsgemäss müsste man zum Beispiel im MRT eine Nervenbeschädigung sehen. Bei Dir scheint es ähnlich zu sein.

Die Niereninsuffizienz musst Du natürlich sehr ernst nehmen, aber das weisst Du sicher...Wurde im Rahmen der Urodynamik eine Videourodynamik (Röntgenuntersuchung der Blase während der Füll- und Entleerungsphase) durchgeführt, und falls ja, gibt es eine Aussage der Ärzte zum Reflux oder Rückstau des Harns zu den Nieren. Falls Dein Detrusor (Blasenmuskel) sich während der Füllphase unkontrolliert zusammenzieht, steigt der Druck in der Blase an, was dazu führen kann, dass Harn in die Niere zurückgestaut wird. Auf die Dauer ist dies schädlich für die Nieren. Bei mir sind diese Überdrücke grenzwertig und eine Reflux/Rückstau wurde noch nicht beobachtet. Dennoch würde meine Urologin meine Blase am liebsten mit Botox stilllegen. Ich weiss nicht, ob dies bei Dir auch ein Thema ist. In einem früheren Thread berichtest Du über nicht-erfolgreiche Botoxbehandlungen. Weisst Du noch, welche Dosis gespritzt wurde, und woran lag es, dass die Therapie nichts half? Ich würde erwarten dass das Botox als Nervengift ab einer gewissen Dosis immer wirken müsste.

Kommen die Blasenentzündungen von zuviel Restharn und wie sieht es mit Katheterisieren aus? Könnte dies Dir helfen?

Herzliche Grüsse
Martin

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20 Nov 2024 06:33 #8 von Vollweib
Hallo zusammen, ich war gestern bei Neuro-urologieschen Untersuchung.
Es wurde eine leichte Schädigung des Schliesmuskels festgestellt.
Habe eine Mischinkontinenz mit starker Dranginkontinenz und interstitielle zystitis.
Auch habe ich zusätzlich noch Rheumatische Arthritis.Mehrer Bandscheiben Schäden und Spinalkannal Schädigungen zwischen L1 undL5.
Wollte Blasenschrittmacher machen was warscheinlich nicht in Frage kommt .
Oder doch nochmal Botox mit 200 Einheiten.
Wer hat so ein ähnliches Problem.
Kann mir Rat geben.
Vielen Dank

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20 Nov 2024 10:26 - 20 Nov 2024 11:26 #9 von martinK
Hallo Vollweib

Ich bin in einer ähnlichen Situation (schwere Dranginkontinenz, aber keine interstitielle Zystitis). Auch meine Neurourologin hat die sakrale Neuromodulation als nicht indiziert betrachtet und Botox mit 200 oder 300 Einheiten empfohlen, was für mich derzeit keine Option ist.

Michi hat in einem Thread das Anticholigernikum Obgemsa als Alternative zu Betmiga erwähnt.

www.inkontinenz-selbsthilfe.com/forum/4-...egron?start=10#49943

Bei mir halfen die Anticholigernika nicht merklich oder verursachten starke Nebenwirkungen. Ich werde die Option aber in der nächsten Konsultation mit meiner Ärztin besprechen.

Ausser Botox oder Anticholigernika habe ich keinen Rat. Dies reflektiert auch die Sichtweise meiner Ärztin. Ich habe mich mit der Harninkontinenz arrangiert und versuche, das Beste aus der Situation zu machen. Hoffentlich schreibt sonst jemand.

Wie kommst Du mit dem Botox klar?

Herzliche Grüsse
Martin

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20 Nov 2024 10:42 #10 von Vollweib
Hallo Martin, ich hatte bis jetzt 2 mal Botox mit jeweils 100 Einheiten.
Habe damit keinerlei Probleme oder Nebenwirkungen bekommen außer das es keinerlei Wirkung ergab.

Ich muss jetzt abwarten was bei der Besprechung von den Ärzten rauskommt.
Und welche Therapien noch in Frage kommt.
Auch ich hab schon fast alle Behandlungs Möglichkeiten ausgeschöpft.
Danke für deine Antwort

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