Hallo,
seit einer Wirbelsäulen-OP vor über 20 Jahren (damals war ich 14) habe ich eine Blasenentleerungsstörung.
Ich nehme keine Medikamente, habe einiges probiert, nichts brachte wesentliche Besserung, am Ende waren die Nebenwirkungen immer Schlimmer als der Effekt positiv.
Ich merke, wenn ich muss, kann es auch bedingt zurück halten, aber ich muss dann doch recht schnell zur Toilette.
Ich benutze Vorlagen, die werden vor allem nachts voll, tagsüber nur, wenn ich z. B. länger spazieren gehe.
Im Büro und Zuhause gehe ich eben mehr oder weniger sofort aufs WC, so dass nix abgehen kann.
Natürlich gehe ich daher recht oft zur Toilette und trinke zu wenig, weil ich nicht noch öfter will. Außerdem trinke ich fast den ganzen Tag nichts, wenn ich mal was unternehmen will. Das ist schlecht, ich weiß, aber ich weiß mir nicht anders zu helfen. Oft unternehme ich lieber nichts, damit ich halt stattdessen trinken kann.
Schon seit meiner OP damals klopfe ich meine Blase aus. Eine andere Möglichkeit wurde mir nie von Ärzten geraten. Ich bin auch seit Jahren kaum noch bei Arzt deswegen, weil die eh nur Medikamente an mir ausprobieren, die mir bisher nix gebracht haben.
Gefühlt ist das Klopfen aber in den letzten Jahren immer schwieriger geworden. Ich muss immer stärker "drauf hauen" und zusätzlich noch anspannen und "drücken" damit Urin raus kommt. Irgendwann kommt dann nichts mehr. Wenn ich dann aufstehe, mich kurz auf und ab bewege und dann nochmal klopfe, kommt wieder was. Ich muss mich mittlerweile richtig abmühen. Besonders schlimm ist es, wenn die Blase mal recht voll ist, z. B. morgens. Dann klopfe und presse ich so viel raus, wie es geht, merke aber, dass noch was in der Blase ist. Dann mache ich 10 Minuten Pause und versuche es dann nochmal. Dann kommt wieder was raus.
Vor einigen Jahren hatte ich schon mal Katheter ausprobiert, habe dies aber nach ein paar Tagen wieder gelassen, weil ich danach immer ein Brennen in der Harnröhre hatte, das auch nach der "Gewöhnung" nicht weg ging. Vielleicht habe ich auch zu früh aufgegeben, keine Ahnung.
Seit drei Jahren versuche ich jetzt schwanger zu werden, es klappt einfach nicht. Ich hasse meinen Körper dafür, dass er kaputt und unfähig ist.
Ich habe auch richtig Angst, dass es an dem Klopfen liegt. Die Ärzte meinen zwar, dass das nicht sein kann, weil in der Gebärmutter von dem "Schlag" wohl kaum was ankommt, aber ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass es eine Eizelle nicht beim befruchtet werden oder Einnisten stören soll, wenn andauernd Erschütterungen von außen kommen.
Jetzt bin ich schon so weit, dass ich auf künstliche Befruchtung zurück greifen muss. D. h. ich muss 10 Tage Hammer-Hormone spritzen (Ich fange in den nächsten Tagen an und habe echt Angst, besonders davor, was das psychisch mit mir macht.) und in ca. 14 Tagen werden dann die Eizellen entnommen. Dazu stechen sie durch die Scheide zu den Eierstöcken (Mir wird jetzt schon schlecht, wenn ich dran denke). Man bekommt dafür eine Kurznarkose, aber danach soll es für eine Woche weh tun.
Ich befürchte, dass da blasentechnisch nichts gehen wird und ich dann auch nicht klopfen oder pressen kann wegen der Schmerzen.
Deshalb habe ich mich durchgerungen mir noch mal Katheter verschreiben zu lassen.
Erstmal habe ich gar keinen Termin so kurzfristig bei Urologen bekommen. Ich habe da angerufen und erfahre nächste Woche, ob ich auch ohne Untersuchung ein Rezept von dem Arzt bekommen. Ich hoffe es mal.
Ich könnte mir sogar vorstellen, dass mir das im Gegensatz zum Klopfen Erleichterung bringen könnte.
Aber ich habe natürlich Bedenken, dass ich dann wieder dieses ständige Brennen in der Harnröhre bekomme.
Kennt das jemand? Kann man das irgend wie vermeiden? Geht das irgendwann, nach X (Wieviel?) Tagen weg? Mein letzter Versuch mit Kathetern ist einige Jahre her, haben sich die Katheter seitdem verändert/verbessert?
Andererseits frage ich mich, wann / wie oft ich den Katheter dann am Tag einführen soll?
Gelesen habe ich, dass man durchschnittlich 4 - 6 mal täglich katheterisiert.
Auf die Toilette gehe ich aber viel öfter, je nach Trinkmenge und Aktivität vielleicht 10 - 15 mal am Tag, allerdings auch oft "vorsichtshalber", z. B. kurz bevor ich raus gehe.
Wenn ich aber nur vielleicht 6 mal am Tag katheterisiere, dann laufe ich Gefahr, dass Urin unkontrolliert abgeht bzw. dass ich dann viel länger am Tag das eklige Gefühl aushalten muss aufs WC zu müssen.
Vielleicht könnte ja mal jemand, der sich täglich katheterisiert detailliert berichten? Das würde mir helfen.
Ganz ehrlich, am liebsten hätte ich eine Möglichkeit, dass ich einfach nicht mehr merke, wenn ich muss. Dann die Harnröhre irgendwie mit Hilfsmitteln verschließen und zum Urin ablassen dann Katheter.
Gibt es nicht einen "Tageskatheter", den man einmal am Tag einführt und drin lässt? Den könnte man dann verschließen, so dass nichts raus kommen kann und willkürlich öffnen, wenn man auf der Toilette ist. Das wäre sicher mit weniger Infektionsgefahr verbunden als ein Dauerkatheter, oder? Und man müsste mit dem dauernden mehrmals täglich einführen nicht die Harnröhre reizen. Naja, sowas gibt´s sowieso nicht, Mist.
Ich denke mal, über kurz oder lang werde um Katheter nicht rum kommen. Erst recht falls es doch noch irgendwann mit der Schwangerschaft klappen sollte, worauf ich mir allerdings gar keine Hoffnung mehr machen will. Das Klopfen ist schon ziemlich unangenehm, wenn ich mal viel gegessen habe, da will ich mir gar nicht vorstellen wie unschön das wäre, wenn ich einen dicken Bauch wegen einer Schwangerschaft hätte.
Ich würde mich über Berichte freuen, wie ihr das mit dem Katheterisieren macht.
Gruß
CCat