Hallo Laura,
ich hatte bisher keine Zeit für so ganz ausführliche Ausführungen
Aber jetzt muss ich mir die Zeit doch mal nehmen, ich hoffe ich erschlage dich nicht
Ich hatte ganz ähnliche Probleme schon immer, seit bei mir mit 18 Jahren ein Reizdarm diagnostiziert wurde (was in vielen Fällen eine Resignation des Arztes zeigt, wenn ihm nicht mehr viel einfällt). Allerdings ist es seit 2012 und insbesondere im letzten halben Jahr gerade mit den Blähungen und der Verstopfung immer schlimmer geworden.... Vor 12 Jahren kam noch eine Laktoseintoleranz dazu und die hat dann auch einige Symptome so überlagert, dass wir gar nicht auf die Idee gekommen sind, dass da in dieser Richtung noch mehr sein könnte...
Interessanterweise ging es mir, als ich letztes Jahr eine Kohlehydrat-Diät mit hcg Kügelchen (sprich: Keine Kohlenhydrate, keine Fette, kein Zucker und kein Alkohol und so homöopathische Kügelchen) gemacht habe, vom Darm her sehr gut und mein Immunsystem, das eigentlich 365 Tage im Keller ist hat sich wunderbarerweise erholt. D. h. in den 5 Monaten, in denen ich die Diät eingehalten habe, war ich nicht einen einzigen Tag krank, keine nennenswerten Blähungen, keine Magen-Darm Beschwerden, keine Verstopfung und meine Haut war super. Da ich meist für mich separat schnell, schnell kochen musste habe ich fast immer etwas frisches Fleisch mit TK-Gemüse direkt vor dem Verzehr in die Pfanne geschmissen.
Im September habe ich dann damit aufgehört und ich habe seitdem keinen einzigen Tag an dem ich nicht beeinträchtigt war. Die Berlin Teilnehmer können bestätigen, dass ich die ganze Zeit gehustet und geniest habe und Blähungen hatte ich auch wie wild, ich hoffe nur, dass das die anderen nicht so mitbekommen haben.
Ich hatte vor Berlin (Tochter am Dienstag und ich am Freitag) die Diagnose von meiner Heilpraktikerin (es gibt da im Forum unterschiedliche Auffassungen zu Heilpraktikern und deren Tests) bekommen, dass ich und meine jüngste Tochter beide eine Histaminintoleranz (HIT) haben. Ich hatte dann ab Dienstag unsere Ernährung umgestellt (ich solidarisch, damit es ihr leichter fällt, dann ab Freitag auch für mich ernsthaft). Auffällig war der fast sofortige Rückgang der Blähungen. Ab Dienstag (10.03) war ich ja dann Richtung Matti und Berlin unterwegs und konnte mich oft nur in wenigen Dingen an die Histaminarme Ernährung halten und hatte dann sofort wieder kräftige,stinkende Blähungen und zwischendrin war mir auch richtig übel und hatte Bauchschmerzen, deshalb ging es auch mal eine halbe Stunde länger bis ich wieder aufgetaucht bin, da ich auf der Toilette festhing.
Was mir bei meiner Tochter aufgefallen ist (Sie hat seit sie ganz klein ist mit dem Darm Beschwerden und hat auch wie ich eine Laktoseintoleranz), bei ihr wurde zwischendrin mal eine Weizenallergie festgestellt (Weizen ist bei Histaminintoleranz fast immer problematisch) Ich hatte bevor das mit dem Weizen bekannt war schon mal probeweise auf Gluten verzichtet, weil mir so langsam die Möglichkeiten ausgingen. Erst wurde es besser, aber dann hat sie im Urlaub ganz normal gegessen und hatte keine Beschwerden. Also dachte ich zu diesem Zeitpunkt, dass es das nicht gewesen sein konnte. Meine Freundin, die schon lange eine Histaminintoleranz hat, sagte mir nun vorletzte Woche, dass das mit dem Stress, der dann entfällt, zusammenhängt. Bei Stress wird zusätzlich zur Ernährung auch noch körpereigenes Histamin ausgeschüttet. Nach dem Gluten kam das dann mit dem Weizen raus, wir haben auf Dinkel umgestellt, erst ging es auch gut, dann wiederum nicht.
Im Nachhinein, weiß ich jetzt, dass es daran lag, dass sie nur einen Bestandteil weggelassen hat, aber alles andere nicht. Für mich war z. B. auch folgendes nicht erklärbar. Wenn wir essen waren gab es hinterher oft Probleme, manchmal auch zeitlich etwas versetzt. Allerdings ging es auch mal gut und dann wieder mal nicht. Ich hatte schon das Fett im Verdacht (aber manchmal war das Essen fettig und es gab wieder keine Schwierigkeiten), dass dies aber am Ketchup lag, das mal gegessen und mal weggelassen wurde, war mir auch nicht klar gewesen. Da ich zu diesem Zeitpunkt nie darauf gekommen wäre, dass das Ketchup problematisch sein könnte.
Da wir beide in der Familie oftmals zusammen Bauchschmerzen, Blähungen und Übelkeit hatten, nahm ich an wir hätten uns relativ schnell wieder mit einem Virus aus der Schule angesteckt, stattdessen haben wir einfach nur oft das gleiche gegessen.
Ich lasse nun im folgenden grob mal weg: Tomaten, Spinat, Sauerkraut, Walnüsse und Cashew-Kerne, Ananas, Erdbeeren, Himbeeren, Zitrusfrüchte (und deren Säfte – meine Tochter hat z. B. literweise O-Saft-Schorle getrunken), Weizen (in jeder Form;)), Hefe (d. h. backe Dinkelbrot mit Backpulver oder kaufe Dinkelbrot mit Backferment), Konserven und Eingemachtes, Schokolade, Alkohol in jeder Form, alle gereiften (Salami, Käse z. B. Schnitt- und Hartkäse usw.) und geräucherten Lebensmittel (Fisch, Schinken) und achte auf frische Produkte ohne lange Lagerzeiten/ Aufwärmzeiten. Zucker lassen wir zur Zeit auch möglichst weg....
Damit geht es uns richtig gut und meine Tochter geht seit zwei Wochen regelmäßig in die Schule. Die letzten Jahre hatte sie zwischen 33 und 35 Fehltage wegen Übelkeit, Bauchweh, teilweise Erbrechen und Durchfall, Kopfschmerzen und Schwindel. Der Arzt hat 2012 über 2 Monate die unterschiedlichsten Untersuchungen und Therapien ohne Erfolg durchgeführt. Mittlerweile war ich echt am verzweifeln, da wir soviel Schulstoff immer selbst nachzuholen hatten. In dieser Verzweiflung, habe ich jetzt noch mal den Weg zu einer anderen Heilpraktikerin genommen, die uns bei anderen Problemen schon mal gut beraten und behandelt hatte. Sie kam, dann auf die Idee, obwohl unsere Tochter mit hauptsächlich sehr festem Stuhlgang nicht gerade typische Reaktionen zeigte, dass es das Histamin sein könnte.
Die Recherche im Internet hat mir da so einiges aufgezeigt und mir ist es wie Schuppen von den Augen gefallen. Der beste Test für eine Histaminintoleranz ist die Auslass-Diät (habe ich ja unbewusst letztes Jahr schon gemacht
) Blut- und Urintest sind nicht immer sehr aussagekräftig, da der Stress und die vorher gegessenen Lebensmittel zu berücksichtigen sind. Meine Freundin meinte, dass die Symptome auch länger anhalten können, bzw. teilweise auch noch bis zu vier Tage später auftreten können. Daher ist für logisch denkende Menschen (so wie mich
) die Reaktion auch schwer zuzuordnen.
Ich weiß nicht, ob dir das weiterhilft, ich wollte dir nur noch mal andere Aspekte aufzeigen.
Das Basen-Fasten (ich habe da mal an einem 14-tägigen Kurs mit einer Ernährungsberaterin teilgenommen) hat mir z. B. gar nicht geholfen. Wohingegen beim Heilfasten es mir und meiner Haut immer super ging... im Gegensatz zu vielen anderen...., aber da habe ich ja auch keine problematischen Lebensmittel zu mir genommen.
Meine Freundin meinte übrigens auch, dass eine Ernährungsberaterin sinnvoll wäre. Da ich in meinem Leben aber schon mit mehreren Umstellungen alleine klar bekommen bin, denke ich probiere das nur, wenn es klemmt....
Es ist oft auch so, dass die Lebensmittel bei der Histaminintoleranz individuell ausgetestet werden müssen, da selbst unter den Betroffenen da starke Schwankungen bei der Verträglichkeit bestehen.
Unsere Tochter hat z. B. Hautausschläge am ganzen Körper mit starkem Juckreiz bei dem Verzehr von Erdbeeren und Zitrusfrüchten bekommen. Der damalige Kinderarzt hat das als Neurodermitis diagnostiziert, die durch Spritzen zur Stärkung ihres Immunsystems ausgelöst wurde. Wir haben die Erdbeeren in den ersten Jahren konsequent weggelassen und später konnte sie wieder ein paar essen ohne Hautausschläge und Juckreiz. Das berichten übrigens auch viele die unter HIT leiden....
Du siehst du bist mit so etwas nicht alleine, ich kann das bei dir sehr gut nachvollziehen. Jetzt mache ich endlich mal Pause, falls du Fragen hast, ich bin nicht immer so langatmig
Bis demnächst und ganz, ganz....