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Kann Antibiotika dem Magen gut tun?

19 Mai 2015 07:51 #1 von Laura
Hallo, ich habe mal eine Frage, die nicht genau die Themenbereiche betrifft aber vielleicht weiß jemand Rat.
Ich hatte vor 4 Wochen meine riesen Kiefer-OP und musste innerhalb von 12 Tagen 3 verschiedene Antibiotika nehmen. Aufgrund meiner Magen-Darm-Problematik befürchtete ich das Schlimmste aber mir ging es während der Einnahme echt gut - die Magenschmerzen waren weg. Die Ärztin und ich kamen zu dem Schluß, dass wohl ein Heliobacter mit platt gemacht wurde aber jetzt habe ich wieder Magenschmerzen! Ist doch total unlogisch, oder?

@Ano: Ich war übrigens zur Neueinstellung des Interstims und der Vertreter wunderte sich eher, dass ich das erste Mal erst zum Neueinstellen da bin....

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19 Mai 2015 21:19 - 20 Mai 2015 21:08 #2 von Ano
Liebe Laura!

Gut, dass Du bzgl. des SNS zum Einstellen gegangen bist. Wenn es jetzt noch immer nicht so funktioniert, wie Du Dir das vorstellst, dann geh eben wieder hin. Am Anfang ist das etwas nervig, aber wenn Du erst richtig eingestellt bist, wirst Du bestimmt sehr zufrieden sein. Es ist halt erst einmal eine Herausforderung, aber die richtige Einstellung ist bei jedem individuell verschieden und muss eben ausgetestet werden.

Was nun Deinen Helicobacter angeht - den hatte ich auch einmal. Dagegen gibt es ein ganz bestimmtes und hammerhartes Antibiotikum. Nur damit verschwindet er auf Nimmerwiedersehen.
Anfangs hatte ich mir von meinem Hausarzt Antibiotika verschreiben lassen - insgesamt drei Mal. Jedes Mal waren meine Beschwerden nach der Einnahme weg und kamen nach 2-3 oder 4 Wochen wieder zurück. Nach dem dritten Antibiotikum hat mein Hausarzt mir weitere verweigert und mich zum "Schlauch schlucken" geschickt. Dort wurde dann der Helicobacter identifiziert und ich bekam das richtige Antibiotikum - speziell für diesen fiesen Typus. Und das hat dann gewirkt und seit dem ist Ruhe. Das ist schon einige Jahre her.
Ich weiß, dass man heute einen Helicobacter auch durch einen Bluttest ermitteln kann. Man muss nicht mehr zwingend einen Schlauch schlucken.

Da Du nun wieder Deine Magenbeschwerden hast, gehe ich davon aus, dass die verschiedenen Antibiotika dem Helico zwar eins "auf die Mütze gegeben haben", ihn aber nicht vollständig eliminieren konnten.
Jetzt blüht er halt wieder auf.

Mein Rat:
Lass Dich speziell auf den Helicobacter untersuchen (entweder Blutabnahme oder Schlauch schlucken)
und dann bekommst Du das spezifische Antibiotikum dafür. Danach solltest Du Ruhe haben.

Liebe Grüße,
Ano

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19 Mai 2015 21:30 #3 von Laura
Hallo Ano,
das Schlauchschlucken hatte ich ja geplant zusammen mit der Neueinstellung des Interstims. Aber wegen der großen Kiefer-OP war es mir zu gefährlich wegen Keimen und Verletzungsgefahr und ich habe den Termin in Absprache mit der Ärztin kurzfristig abgesagt; außerdem waren die Beschwerden ja dann auch weg. Die Antibiotika waren wohl auch gegen diesen Heliobacter (ein AB war gegen aneurobe Keime) aber vielleicht war es doch nicht das richtige...hmmm...auf jedenfall komisch, mein Magen drückt, quitscht und dabei habe ich Hunger wie verrückt...ich sag´s ja immer: ich habe einen komisch verkabelten Körper...grins
Ich werde wohl noch abwarten und ggf. wieder einen Termin zur Gastro machen.
Lg, Laura.

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20 Mai 2015 10:03 #4 von Laura
nochmal hallo liebe Ano

Ich habe gerade bei meinem Hausarzt angerufen und mir wurde, gesagt, dass es keinen Bluttest gibt zur Bestimmung des Heliobacters.... :(
Also bleibt nur wieder eine Gastroskopie...?

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20 Mai 2015 18:42 #5 von Johannes1956
Liebe Laura,

Muss aufklären: es gibt einen Bluttest, in dem Antikörper gegen H.pylori bestimmt werden. Der ist aber nach der Behandlung nicht sinnvoll. Denn ein positiver Titer sagt nur, dass eine Infektion vorlag, der Bluttest ist nur sinnvoll in der Eingangsdiagnose, um H.pylori ausschließen zu können (bei negativem Titer).

Zur Kontrolle, ob die Behandlung den Keim ausgelöscht hat, gibt es zwei Möglichkeiten, entweder den Atemtest oder den Stuhltest.

Der Atemtest wird üblicherweise vier Wochen nach Therapieende mit C13- Harnstoff durchgeführt, der Stuhltest weist spezifische Antikörper, die bei Vorliegen eines aktiven H.pylori im Stuhl landen, nach und wird auch zur Kontrolle verwendet.

Erst wenn einer dieser beiden Teste positiv ist und eine andere Behandlung den Keim auch nicht eliminiert, muss man nochmals eine Biopsie aus dem Magen für eine Kultur entnehmen, um die Resistenzen zu bestimmen.

Johannes

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20 Mai 2015 18:57 #6 von Laura
Danke für die Erläuterung Johannes! Wer macht solche Atem- oder Stuhltests auf Krankenkasse? Wahrscheinlich im besten Fall ein Gastroenterologe? Da ist es hier in meiner Gegend sehr schwierig einen zeitnahen Termin zu bekommen - ganz zu schweigen, dass der Test noch sozusagen genehmigt werden muss. Ich hab das Betteln soooo satt. Einfacher und schneller hätte ich wahrscheinlich doch eine Gastroskopie über die Uniklinik! Wäre die Gewebeprobe die beste Möglichkeit, den Keim zu bestimmen?
Lg, Laura.

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20 Mai 2015 19:09 - 20 Mai 2015 19:10 #7 von Johannes1956
Liebe Laura,

Also bei uns in Wien kann man das ganz normal auf Krankenkassenkosten auf der Medizinischen Uniklinik am Institut für Hygiene bekommen. Das sollte auch über die Uniklinik bei Dir gehen, wenn Du sagst, einfacher ist es über die Uniklinik.

Nach der Erstbehandlung gleich nochmals in den Magen schauen und Biopsie entnehmen halte ich für den nicht einfacheren Weg, auch die Biopsie dauert und der C13 Atemtest ist eigentlich die einfachste Methode, nachzuschauen, ob Du den Keim noch hast oder ob die Magenschmerzen von etwas anderem kommen.

Die Biopsie und Kultur benötigt man nicht für den Keimnachweis, sondern nur dann, wenn die üblichen Therapien nicht helfen und die Resistenzmuster bestimmt werden müssen.

Frag doch auf der von Dir erwähnten Uniklinik nach. Bei uns geht das so, dass ich vom praktischen Arzt eine Überweisung zum Atemtest bekomme, dann hole ich mir einen Termin am Hygieneinstitut, das war es auch schon. Kannst ja auch Deinen behandelnden Arzt fragen, wie das geht, eigentlich sollte nach jeder Therapie diese Kontrolle gemacht werden, nur so kann man sagen, dass der Keim wirklich vollständig vernichtet wurde. Das ist wichtig, um das Risiko einer Krebsentstehung zu minimieren.

Johannes

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20 Mai 2015 19:34 #8 von Laura
Hallo Johannes,
ich hatte jetzt aktuell keine Gastroskopie (letztmalig vor 1,5 Jahren). Die Antibiotikaeinnahme war wegen der Kiefer-OP und als meine Magenschmerzen besser wurden, war angedacht, dass ein Heliobacter mit ausgelöscht worden ist. Also insofern eine Vermutung nur! Ändert das etwas an deinem Ratschlag? Danke dir für die Infos

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20 Mai 2015 19:45 #9 von Johannes1956
Ja. Denn so stellt sich für mich die Frage, ob bei Dir der Helicobacter überhaupt je nachgewiesen wurde, z.B. im Zuge der Gastroskopie.

Hat man einmal Helicobacter nachgewiesen, braucht es ganz spezielle Antibiotika, mit Antibiotika bei Kiefer OP ist es ziemlich unwahrscheinlich, einen vorhandenen Helicobacter auszulöschen.

Und es geht bei der Behandlung einer Helicobacter Infektion immer um das komplette Auslöschen des Keims.

Also die Schritte sind:

1) Nachweis des Helicobacter im Magen. Üblicherweise mit Biopsie.
2) Spezielle Medikamentenkombination
3) Kontrolle vier Wochen nach Beendigung der Therapie mit Atem- oder Stuhltest, ob der Helicobacter ausgelöscht wurde

Johannes
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20 Mai 2015 19:49 #10 von Laura
So werde ich es machen....vielen Dank!
Übrigens hatte ich vor ca. 10 Jahren einmal nachgewiesenen Heliobacter, der entsprechend bekämpft wurde aber es wurde nie nachgeprüft, ob er wirklich weg ist. Außerdem hieß es, dass der dann nicht wiederkommen kann nach Behandlung. Du siehst: Es herrscht allmeiner Erklärungsbedarf, den du bei mir jedenfalls zumindest nachgeholt hast.... :)

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