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Probleme nach Blasenspiegelung

02 Sep 2014 19:36 - 02 Sep 2014 19:47 #1 von FrauMummel
Hallo liebe User!

Ich bin neu auf eurer Forum aufmerksam geworden, da ich mich über mein neues Medikament infomieren wollte.
Jetzt habe ich allerdings ein neues Problem, für das ich einen Ratschlag benötige.
Doch von vorne.

Ich leide seit Kindheit unter häufigem Harndrang, hatte als Kind schon eine innen gerötete Blase, mit 17 Jahren eine Harnröhrenerweiterung (total grausam damals) und später eine Untersuchung der Blase in Vollnarkose nebst Messung wieviel reinpasst. (Fachbegriff weiß ich nicht). Diagnose definitiv. zu kleine Blase. Soweit so gut. Ich litt eine Weile unter chronischen BE, die ich mit Uro VAxom, Darmsanierung und pflanzlichen Medikamenten in den Griff bekam. Verdacht auf IC wurde gestellt, habe ich persönlich nie als bestätigt gesehen und wurde es auch nie wirklich. Wenn es heute zwickt nehme ich sofort Angocin und Bärentraubenblätter und weg ist der Mist.

Ich habe nach der Geburt meiner Kinder meine Blase einfach so gelassen wie sie ist: häufig aufs Klo, Reizblase, unter Stress noch schlimmer. Das Thema ist hier wohl gut bekannt. Ausflüge wo ich 2 Stunden nicht auf Toilette kann, meide ich. Es gibt Tage da läuft es gut, ich kann auch mal 3 Stunden einhalten (ist die AUsnahme) und dann gibt es Tage da renne ich alle halbe Stunde. Wenn ich viel trinke auch gern mal nach 15 Minuten wieder. Urin verliere ich nicht.

Jetzt hatte ich die NAse voll davon und habe beschlossen das Thema noch mal anzugehen, mir einen neuen Urologen gesucht, der im Netz sehr gute BEwertungen hatte und der mir auch sehr sympathisch ist. Ich war letzte Woche Montag dort, habe meine Probleme geschildert und er machte mir Hoffnung, dass ich nicht die näcshten 40 Jahre so weiter leben muss. Juhu!!! Miktionsprotokoll habe ich auch mal geführt: Maximal 200 ml und ich denke ich platze ;)

Damit er sich aber ein Bild der aktuellen Lage machen kann, habe ich mich auf eine BLasenspiegelung eingelassen. Leider!! Die war echt unangenehm, obwohl der Doc sehr vorsichtig war. aber ich mit meiner Reizblase.......nun ja.

Letztendlich besteht wirklich kein Verdacht auf IC, die Blase ist allerdings, wie damals schon gesagt wurde, zu klein und etwas rot und typische Reizblase. Ich sollte nun einen Versuch mit dem neuen Medikament Betmiga starten. Das nehme ich auch seit 1 Woche. Vertragen tu ich es, bis auf gelegentliche Magenschmerzen. Mein Arzt meinte, er habe schon einige Patienten die damit Linderung erfahren haben. Aber es wirkt nicht sofort. Man muss ein wenig Geduld haben, gerade bei schon so lange bestehenden Problemen. 3 bis 4 Wochen sollte man dem ganzen Zeit geben bis man eine Wirkung verspüren könne. Und wenn das nichts bringt, was ja auch sein kann, dann stehen zum Glück noch andere Medis bereit die ich ausprobieren kann. Ich bin wirklich froh und guten Mutes, dass es irgendwann wirklich mal besser wird bei mir. Ich erwarte auch kein Wunder ;)

Mein eigentliches, momentan echt großes Problem: ich habe seit der Spiegelung wirklich Beschwerden mit der Blase. So wie seit Jahren nicht mehr. Es zwickt und drückt, an der Harnröhe und auch im Unterleib. Ich habe gestern mit dem Arzt telefoniert, er meinte das könnte schon mal vorkommen bei meinem Krankheitsbild und ich solle eine Woche Diclofenac einnehmen. Hm, gestern gemacht, wurde besser. Heute mittag kamen die BEschwerden dann wunderbar zurück. Habe sogar noch Ibu genommen, aber das Ziehen in der Blase, der häufige Harndrang bleiben. Eine Infektion ist es nicht, habe letzte Woche auf eigene Verantwortung Antibiotika genommen, weil ich selbst von einer BE ausging und dem Arzt nicht schon wieder auf die NErven fallen wollte(ja ich weiß, sollte man nicht machen, ist aber zu spät für schimpfe ;) ). Geholfen hat es auch nix.

So, jetzt zu euch: kennt jemand das Problem nach Spiegelung? Geht das irgendwann wirklich wieder weg? Was kann ich tun? Das macht mich total kirre. Vorher musste ich nur häufig aufs Klo, jetzt habe ich in der Tat BEschwerde, solche die ich nicht mehr wollte und die mich damals psychisch total wuschig gemacht haben. Ich dachte am Sonntag ich heule . Habe mich dann zusammen gerissen, aber diese Blasenprobleme finde ich mehr als unschön und die wollte ich nie wieder haben. Ich bereue es schon ein wenig das ich die Spiegelung zugelassen habe. Insgeheim dachte ich mir schon, dass das nix für mich und mein Bläschen ist ;).

Danke fürs Lesen und Durchalten.

Lg

Alex

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02 Sep 2014 20:05 - 02 Sep 2014 20:08 #2 von matti
Hallo Alex,

ich möchte dich hier ganz herzlich begrüßen. Fühl dich hier wohl.

"Geschimpft" wird hier nur ganz selten, ich neige allerdings mitunter zu Klartext. Aber auch vor mir musst du keine Angst haben :)

Du bist dir ja selbst darüber bewusst, dass du einige Dinge hast schleifen lassen. Die Vergangenheit kann man nicht mehr ändern, sehr wohl aber die Zukunft gestalten.

Dein eigentliches Anliegen - die Probleme nach der Blasenspiegelung - kann ich natürlich nur schwer beurteilen. Grundsätzlich ist es möglich, dass deine Blase und die Harnröhre durch die Spiegelung gereizt ist. Es kann auch zu kleinen Mikroverletzungen gekommen sein. Obwohl in der Regel sehr hygienisch und steril vorgegangen wird, können natürlich auch durch das Einführen eines Fremdkörpers (Untersuchunginstrument) Keime und/ oder Bakterien in dies Blase gelangt sein.

Wenn sich die Problematik in den nächsten Tagen nicht bessert, solltest du erneut den Arzt aufsuchen. Eine Blasenspiegelung sollte eigentlich keine dauerhaften Folgen haben. Eigentherapie mit Antibiotika ist quatsch, aber dies weißt du ja selbst.

Zu deinen anderen Problemen, die diese Blasenspiegelung erst nötig gemacht hat, wobei diese Untersuchung auch nicht unbedingt am Anfang einer Diagnostik stehen muss, kann ich auch noch eine ganze Menge schreiben, beispielsweise wie man durch konsequentes Training sein Blasenvolumen vergrößern kann, wie man eine Reizung der Blase minimieren kann uvm.

Leider muss ich heute Abend meine Priorität etwas anders setzen. Ich schreibe dir in den nächsten Tagen auf jeden Fall noch mehr dazu.

Eine wichtige Frage solltest du noch beantworten: Wie alt bist du?

Matti
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02 Sep 2014 20:13 #3 von FrauMummel
Danke für die nette Begrüßung :)
Ja, einige Dinge weiß ich selbst, da hast du Recht. Ich habe mich halt in den letzten Jahren einfach mit meinen Problemen arrangiert. Da hatten andere Dinge einfach Vorrang (habe einen geistig behinderten Sohn, der viel durchgemacht hat).

Ich bin 35 Jahre, werde im Dezember 36.

Das mit dem Blasentraining, dass weiß ich, das man das machen kann. Habe ich auch schon versucht, aber immer wieder abgebrochen. Da ich viel unterwegs bin hat mich das ehrlich gesagt sehr gestresst. Zu Hause habe ich es dann auch versucht, aber bei mir ist das teilweise wirklich tagesformabhängig wie oft ich muss. Ich habe mich schon soweit, dass ich im Gegensatz zu früher, so 10 Jahre etwas, nicht ständig nochmal auf Toilette gehe wenn ich im Bett liege. Da hatte ich damals ständig Drang, obwohl nix kam. Aber natürlich bin ich jeglichen TIpps gegenüber nicht abgeneigt. Also gern her damit, wenn Zeit dafür da ist. Also bei dir ;)

Ja, ich warte noch mal 2 Tage ab und wenn ich dann immer noch keine Verbesserung meiner BEschwerden habe, kontaktiere ich den Urologen nochmal. Er fand die Spiegelung direkt am Anfang wohl sinnvoll, damit er wisse, was er genau behandeln soll. KLang eigentlich logisch für mich, da hatte ich schon andere Urologen. Allerdings ist es genau das, was mich jetzt verzweifeln läßt. Denn so dolle körperliche Beschwerden hatte ich vorher nicht. Da war es einfach "nur" der Harndrang und das häufige Gehen. Naja, ich versuche jetzt das beste draus zu machen und hoffe in 4 Wochen ist es weg. Da fahre ich nämlich in den Urlaub.

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02 Sep 2014 21:11 #4 von Pamwhy
Hallo Alex,

auch von mir ein ganz
-liches Willkommen hier bei uns im Forum...

Jaaa, ich sehe schon, du bist hier absolut richtig ;)

Was mich interessiert, war die Spiegelung auch letzte Woche Montag? Ich hatte mal so eine ähnliche Erfahrung, als mir mit 18 Jahren mit einem Katheter Urin direkt aus der Blase entnommen wurde. Die Schmerzen hatte ich etwa auch eine Woche und es fühlte sich ähnlich wie eine Blasenentzündung an. Bei meiner Blasenspiegelung vor zwei Jahren hatte ich aber keine solche Probleme...., meine Harnröhre ist allerdings auch nicht in irgendeiner Form verändert....

Eventuell sind ja Narben von deiner Harnröhrenerweiterung die Ursache der Schmerzen.... und es dauert deshalb noch ein bisschen länger, bis es besser wird. Das ist aber nur eine Idee aus dem Bauch raus....

Noch mal auf das Antibiotikum zurückzukommen, wenn du für das jeweilige Bakterium nicht das richtige eingenommen hast, dann kann trotzdem immer noch eine Blasenentzündung vorliegen. Ist denn das vom Arzt richtig abgeklärt worden, wurde eventuell eine Kultur angelegt?

Bin gespannt, wie es bei dir weitergeht.... :cheer:

Bis dann und ganz...
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02 Sep 2014 21:28 - 02 Sep 2014 21:30 #5 von FrauMummel
Danke für deine Idee, evtl gar nicht so verkehrt. :woohoo:

Urin war sauber als ich dort war, also letzte Woche Montag, natürlich vor der Spiegelung. Ich war seitdem nicht mehr dort, wir haben nur telefoniert.

Laut meinem Comburtest habe ich auch nix, bzw der Test hat nix angezeigt, auch wenn das natürlich nicht immer sicher ist. Ich habe noch ANgocin und meine pflanzlichen Pillen genommen, die helfen sonst eigentlich immer. Ebenso Brennesseltee getrunken. Eigentlich bei mir ein Garant zur Besserung. Sollte ich meine BEschwerden nicht wegbekommen, gehe ich definitiv noch mal zum Arzt und lasse meine Urin prüfen. Wobei ich tatsächlich glaube, dass es keine Entzündung ist. Damit habe ich in der Regel nämlich gar keine Probleme mehr....aber man weiß ja nie.Vor allem gehen die Beschwerden ja mal weg und kommen wieder. Montag war die Spiegelung und richtig los ging es ab Samstag. Sonntag war es auch schlimm, gestern ging es und heute ab mittag wurde es wieder schlimmer. Ich bin auch etwas ratlos, warte noch mal bis Donnerstag ab und stehe ansonsten noch mal dort auf der Matte. So gehts jedenfalls nicht........ Aber evtl liegt es wirklich an den Vernarbungen der Harnröhrenschlitzung. Das war die schlimmste Erfahrung meines Lebens....ganz ehrlich. Es war kaum betäubt und ich habe tagelang geblutet. Da da evtl Vernarbungen entstanden sein könnten finde ich nicht abwägig. Der Urologe meinte zu mir auch, dass evtl eine kleine Verletzung der Blasenschleimhaut entstanden sein könnte, die mir jetzt Beschwerden macht, weil ja auch mit Wasser gespült wird. Darum das Diclo. Tja, nun ist guter Rat teuer. Aber super, wie nett hier versucht wird Ratschläge zu geben :)

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03 Sep 2014 08:29 #6 von Jens Schriever ✝
Hallo Alex

Auch von mir ein herzlich Willkommen hier. Bei einer Blasenspiegelung kommt es oft zu einer Reizung, die aber schnell wider weg ist.
Auch eine Harnwegsinfektion kann vorkommen, daher bekommt man nach einer Blasenspiegelung auch Antibiotika für 1-2 Tage mit.
Grundsätzlich sollte man bei anhaltenden Beschwerden den Urologen wieder aufsuchen, um sein Urin untersuchen zu lassen, und eine Urinkultur anlegen lassen. Nur so kann der Urologe das richtige Antibiotika verschreiben.
Wie du schon schreibst, sind die Beschwerden bei Stress verstärkt, hast du schon mal Autogenes Training probiert? Stress schlägt auf die Blase. Ein Toiletten Training braucht seine Zeit, und muss längerfristig durchgezogen werden. Zur Erfolgskontrolle kann ein Miktionsprotokoll geführt werden.
Eine Frage habe ich noch: Wie ist es mit deinen Trinkverhalten? wenn du zu wenig trinkst, ist der Urin zu konzentriert, und begünstigt so eine Infektion.


Gruß Jens

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03 Sep 2014 11:34 - 03 Sep 2014 11:36 #7 von FrauMummel
So ihr Lieben!
Ich war heute morgen kurzerhand noch mal beim Urologen um meinen Urin kontrollieren zu lassen. Das Spielchen war mir zu unsicher.

Urin ist sauber, alles ok. Puh, ich bin erleichtert und habe den Stressfaktor schon mal weg. Ich soll durchhalten, viel trinken, Diclo nehmen und das Betmiga. Er meinte, es sei jetzt evtl alles etwas unangenehm, aber das wird besser werden. Er war wirklich sehr nett und hat mir HOffnung gemacht. Ich bin evtl auch ein wenig durch weil ich gestern eine sehr schlechte Nachricht erhalten habe. Mein VAter scheint wohl an Krebs erkrankt zu sein :ohmy: Muss mich erstmal selbst was sammeln.

Zum Blasentraining: er hat mir auch noch mal gesagt ich solle auf ausreichend trinken achten, mindestens 2 Liter. Ich tue mich sehr schwer damit. Teils vergesse ich es, teils habe ich angst zu oft aufs Klo zu rennen. Aber er hat mir das nochmal erklärt, warum ich das machen sollte und es leuchtet mir auch ein. Ich werde mich dran begeben.

Progressive Muskelentspannung kann ich und habe ich auch damals in der Klinik gelernt. Mit Stress komme ich eigentlich gut zurecht, also dem normalen Alltagskram. Ich habe das im Laufe der Zeit lernen müssen. Psychisch sind meine BLasenprobleme definitiv nicht, es ist schon bestätigt dass sie zu klein ist und gereizte Schleimhäute hat. Also keine EInbildung. KLar, dass ich mir natürlich aber dann Stress "mache"; wenn ich weiß ich bin unterwegs und es gibt evtl keine Toilette. Das schlägt mir dann schon mal drauf und gibt mir das GEfühl ich muss häufiger. Aber ansonsten bin ich nervlich eigentlich sehr relaxt ;)

Ach, da fällt mir noch eine Frage ein: was ich häufig habe ist, dass ich wenn ich mich mal hinlege, nachmittags auf die Couch oder so (leider viel zu selten Gelegenheit dazu ;) ), dass ich dann ständig muss. Das heißt, meine BLase füllt sich innerhalb von 10 Minuten wieder mit der gleichen Urinmenge, die ich zuvor abgelassen habe. Also keine Einbildung, sondern es kommt tatsächlich immer was. Kennt das jemand von euch? Ich finde das sehr ungewöhnlich und habe mal in Erfahrung bringen können, dass es evtl Wassereinlagerungen sein könnten, die durchs Liegen ausgeschwemmt werde und man dann häufig muss. Ist da was dran??

Und nur noch mal zur Info: Blasenentzündungen habe ich keine :)

Notiz an mich:

-mehr trinken
-Blasentraining
- RUhe bewahren und abwarten.

LG

Alex

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03 Sep 2014 20:13 #8 von Jens Schriever ✝
Hallo Alex

Wassereinlagerungen können so viel ich weiß, auch die Beschwerden verursachen. Hast du vielleicht auch Wassereinlagerungen in den Extremitäten? Dann solltest du dein Herz und die Nieren untersuchen lassen. Weiteres fällt mir dazu nicht ein.


Gruß Jens

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03 Sep 2014 20:16 #9 von FrauMummel
Ne, habe keine Wassereinlagerungen. Herz und Nieren sind völlig ok.
Hab das auch nicht immer.

LG
Alex

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03 Sep 2014 20:57 #10 von Johannes1956
Liebe Alex,
.
schön, dass Du den Weg zu uns gefunden hast. Es mag zwar komisch klingen, da es sich bei den Erkrankungen, über die wir hier diskutieren, ja um unerfreuliche Ereignisse handelt, aber dennoch macht es Freude, Deine Beiträge und den darauffolgenden Diskussionsverlauf zu lesen. Du formulierst sehr klar, aussagekräftig und verständlich, sodass der nachfolgende Diskussionsverlauf ebenso klar und aussagekräftig folgt. Du bedankst Dich fürs Lesen und Durchhalten, das war ganz leicht, jetzt musst Du Durchhalten, wenn Du meinen Beitrag wirklich lesen willst, weil der wird länger, sorry.

Danke auch für Deine sympathische Vorstellung und Deine ebenso schnellen Antworten auf die Beiträge.

Ich möchte auf zwei Punkte Deiner Beschreibungen und Fragen eingehen:

Die eine Frage beschäftigt sich mit den Urinmengen, die in gewissen Situationen sehr schnell nach Entleerung der Blase wieder produziert werden. Du beschreibst das beim Liegen und Ausspannen. Dieses Thema ist in dem Forum schon an anderen Stellen mehrfach diskutiert worden und es gibt diverse Erklärungen und Erklärungsversuche. Gewebewasser ist eine der Erklärungen, ADH (Antidiuretisches Hormon, auch Vasopressin)-Aktivität eine andere, es hat ursächlich nicht nur mit der Flüssigkeitszufuhr zu tun. Jedenfalls bist Du mit diesem Phänomen nicht alleine. Ich selbst kenne das nur allzu gut, es gibt Phasen, in denen ich halbstündlich aufs Klo muss und jeweils 300-400 ml pinkle, obwohl ich kaum trinke und andere Phasen, in denen ich viel trinke und erst nach 4 Stunden Harndrang verspüre und vielleicht gerade einmal 250 ml produziert habe. Bei mir ist die Harnproduktion auch sehr von den psychischen Faktoren abhängig, also es ist nicht nur der Harndrang, ich produziere auch gemessen in gewissen Stresssituationen mehr Urin. Oder bei kaltem Wetter / kalten Füssen. Hier ändern sich ebenfalls die Harnmengen und nicht nur der Harndrang. Bei mir kommt nur zusätzlich erschwerend dazu, dass ich bei Stress mehr Restharnvolumen habe und dadurch die Blase auch noch schneller voll ist, aber auch wenn ich komplett auskatheterisiere, dauert es einmal nur 30 Minuten, bis die Blase wieder voll ist und ein anderes Mal dauert es 4 Stunden.

Das andere Thema, welches Du beschreibst handelt von einer Entzündung der Blase und Harnröhre, welche nicht bakteriell verursacht ist. Und die offenbar auch Ursache für Deine häufig notwendige Blasenentleerung ist. Das mit der zu kleinen Blase kommt mir seltsam vor, es geht wohl um das Fassungsvermögen, bis Du den Harndrang hast und der ist bei einer entzündeten Blase eben viel schneller erreicht. Auch das kenne ich gut, ich hatte eine Entzündung durch einen Suprapubischen Katheter, aber ohne Bakterien. Gut, ich hatte Leukos, Blut und Protein im Harn, also die Entzündung war auch nachweisbar, aber eben keine Bakterien. Zu dieser Zeit musste ich alle Nasen lang pinkeln und die Volumina waren zwischen 50 und 150ml. Die Schmerzen in der Blase, im Becken und in der Harnröhre waren so schlimm, dass ich kaum gehen konnte. Als der Katheter rausgenommen wurde und ich auf ISK umgestellt war, besserte sich das sehr schnell, mein Harn wurde unauffällig und das Füllungsvolumen bis zum Harndrang lag zwischen 200 und 400 ml. Heute ist es auch so, aber manchmal muss ich ganz dringend und habe nur 200 drinnen, dann ist der Harndrang wieder nicht so groß und ich habe 400 in der Blase.

Die Schmerzen und das Ziehen in der Harnröhre blieben noch relativ lange bestehen. Die Ärzte glaubten ja nicht, dass es KEINE Bakterien sind, ich habe dreimal Abstriche bekommen, es waren Bürsten, Pinsel, Wattestäbchen und andere kleine Folterwerkzeuge in meiner Harnröhre, es wurden Kulturen angelegt und PCR Nachweise versucht – nichts, nicht einmal Ureaplasmen, Mykoplasmen oder Chlamydien, die man mir allesamt andichten wollte. Nachdem sie in der Harnröhre und in der Blase nichts fanden, wurde auch die Prostata verdächtigt, obwohl sie nicht schmerzte und es wurden Kulturen aus meinem Ejakulat angelegt, nichts, alles negativ.

Entzündung ohne (nachweisbare) Bakterien, natürlich gibt es das. Und da sind Antibiotika nicht zielführend. Gut, am Beginn meiner Erkrankung waren es Borrelien, also doch Bakterien, die man so nicht nachweisen kann und als die Borrelien mit ganz spezifischen Antibiotika weggeräumt waren, blieb eine Entzündung noch lange bestehen, sicher waren die vielen Untersuchungen, Urografie, Uroskopie, Abstriche nicht förderlich, aber es kann auch ein zusätzliches Virus, eine Allergie, eine Autoimmungeschichte, vieles andere für eine chronifizierende Entzündung verantwortlich sein. So, wie ich äußerlich auch immer wieder gerötete, schuppende Haut im Gesicht habe, so kann es auch drinnen zugehen. Bei Stress schlechter, bei Aufregung ganz schlecht. Drum reg ich mich nicht mehr auf. Versuche es zumindest.

Ich bin dann die Schmerzen und Entzündungen in der Harnblase und Harnröhre dann doch losgeworden, allerdings hatte ich das Problem ja nicht so lange wie Du, aber es soll Dir Mut machen, Du kannst das auch wieder los werden oder soweit verbessern, dass Du gut damit leben kannst.

Nachdem meinen schulmedizinischen Ärzten trotz zahlreicher negativer Belege für eine bakterielle Entzündung trotzdem nichts besseres eingefallen ist als neue Antibiotika, habe ich diese dann verweigert und mir angesehen, was an Alternativen für mich infrage kommen.

Braco, der Wunderheiler, wurde ausgeschlossen, obwohl ich das auch respektiere, dass bei manche Menschen bei derartigen Veranstaltungen Selbstheilungskräfte freigesetzt werden. Vieles andere habe ich auch ausgeschlossen, habe dann aber folgende Maßnahmen/Behandlungen durchgeführt:

-ich habe auf Matti gehört und aufgehört, unentwegt an meine Erkrankung zu denken und mir Urlaub gegönnt
-ich habe 1x täglich einen Kaffelöffel Manuka Honig MGO 400 geschleckt oder aufs Brot aufgestrichen gegessen (sauteuer, es gibt noch MGO 550+, der ist noch sauteurer. MGO = Methylglyoxal, der Wert gibt die Konzentration an)
-Akupunktur 1x wöchentlich. Der Effekt war für mich überraschend, während der 20 Minuten Liegezeit waren meine Schmerzen immer verschwunden, sie kamen aber spätestens am nächsten Tag wieder.
-TCM Granulat Teezubereitung (traditionelle chinesische Medizin) in speziell, immer wieder angepasster Zusammensetzung durch TCM Ärztin, die auch Akupunktur macht, verschrieben. Teilweise wirklich grauslich, aber nach dem Spruch meiner Mutter „nur Grausliches hilft“ habe ich es anfangs mit Todesverachtung 2x täglich getrunken, später mich an den Geschmack gewöhnt.
-ich habe, auf der Couch, mit Akupunkturnadeln wehrlos gemacht und von der Ärztin nach meinem psychischen Zustand befragt, viel geheult
-ich trinke keinen Alkohol mehr, dafür viel Tee, verschiedene Sorten, bevorzugt Griechischen Bergtee, frisch gerupfte Zitronenverbene, Melisse, Bergkräuter
-ich katheter 2x am Tag meine Blase leer
-ich musste, sollte lernen, mich zu gedulden, an dem arbeite ich noch
So, wenn Du mich jetzt fragst, was denn geholfen hat, vielleicht nur die Zeit und ohne dem, auch teuren, zusätzlichen Alles, was ich da mache, wäre es auch so. Vielleicht. Aber darauf wollte ich nicht warten. Bin ja immer noch ungeduldig. Vielleicht das Eine oder auch das Andere oder alles in Kombination. Mein Wille, dagegen anzukämpfen und mein Leben nicht von meiner Erkrankung bestimmen lassen zu wollen?

Jede / Jeder muss da seinen eigenen Weg suchen und finden. Du schreibst, dass eine IC ausgeschlossen werden konnte. Gut! Das ist wie die gute Nachricht bei chronischem Durchfall, wenn Morbus Crohn ausgeschlossen werden kann. Dann gibt es auch eine berechtigte Hoffnung für Dich. Ich meine, nicht nur den Zustand von vor der Blasenspiegelung zu erreichen, sondern noch einen Schritt weiter. Setz Dir Deine Ziele aber nicht zu hoch, sei mutig und vor allem: lass Dir nichts einreden: nur Du weißt, was Dir am Ende gut tut.

Johannes
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