Jetzt muss ich hier auch mal sowohl kommentieren als auch fragen:
>2L Blaseninhalt ohne Gefühl und Reaktion klingt in meinen Ohren bzw. hier Augen auch unglaublich,
wobei ich selbst in meinem Leben gerade früher auch schon häufiger >1L in der Blase hatte, wo andere Leute mir wieder sagten, dass sie es nicht glauben können, da ihre Blase bei 0.5L bereits schmerzte, vom Drang ganz zu schweigen.
Wenn einmal etwas langfristig regelmäßig überdehnt wurde, dann wird es schnell zum neuen "Normal". So geht es mir auch mit meinem Magen. Satt essen aufgrund von Masse geht bei mir kaum. 500g, dass ich nicht lache. In meinen Magen würde ein Nahrungs-Flüssigkeitens-Brei von >5kg reinpassen. Nachweisbar-nachwiegbar. Also bewusstes Stopp vor satt oder kalorisch satt, falls möglich. Vielleicht gibt es hier auch Zusammenhänge, jedenfalls...
Ja vielleicht wurde hier die Blase einfach zu dieser Größe hin-trainiert, da immer viel weniger Drang als normal vorhanden war und vielleicht auch viel Beherrschung erzwungen wurde, was zu seltenen Toilettengängen führte.
Wie auch immer: Ich (persönlich, nur ich) würde sagen: Man sollte Restharn nicht als das sehen, was gerade in der Blase ist, sondern als das, was kurz nach einer Entleettung, die so leer wie möglich gefühlt/gesteuert nach Möglichkeit, auf natürlichem Wege (egal ob bewusster Vorgang oder inkontinenter Abgang) noch in der Blase übrig ist.
Und dann würde ich sagen, sollte man Restharn nicht in ml beurteilen, sondern in % von Blasenkapazität-max. Jemand, der ein Schrumpfblase und dann noch verhärtete Blasenwände hat und nur 200ml speichern kann, der hat dann darüber schon Rückstau in die Niere - GEFAHR. Wenn 30% Restharn ok ist, dann wäre das hier nur 60ml!
Wenn jemand mit 1L Blaseninhalt noch völlig entspannt die Blasenwand zu 2L dehnen kann, dann wird er wahrscheinlich bei 2L auch noch keinen Rückstau in die Nieren haben. Wenn man bei jemanden mit 2L Kapazität auch die "30% OK" annimmt, wären das hier 600ml.
Wenn diese Restharnmengen nicht zu Entzündungen führen, dann: Warum handeln?
Gerade wenn man viel trinkt (sehr wahrscheinlich bei solchen Kapazitäten und sportlich), spült man die Blase gut durch.
ABER selbstverständlich: Wenn selbst bei 2L ein Harndranggefühl ausbleibt, dann stimmt da neurologisch was nicht und man muss handeln.
Und wenn sich die Blase so ausbeult, dass sie schmerzhaft raumfordernd wird, dann kann das auch Folgen haben und ein Rückstau in die Nieren wird wahrscheinlich.
Ich habe hier aber auch kein Kontrollverlust herausgelesen. Wenn es nur kein Harndranggefühl gibt, warum dann nicht trotzdem stündlich ohne Drang auf die Toilette gehen und eine Entleerung einleiten, also auch ohne ISK.
Ich spüre ja auch kaum bis selten Drang, manchmal starke Peaks ohne Bezug, sonst einfach nichts, oder erst eine Art Dranggefühl, wenn es dann sich bereits am entleeren ist, außer es ist ausreichend viel in der Blase, wozu es heute nur noch selten kommt oder wo es dann auch direkt zu spät ist.
Da ich im bisherigen Leben nur auf Drang reagieren konnte, dieser heute aber so quasi ausbleibt und auch die Reaktion darauf im Zweifel nicht gelänge, kann ich im gleichen Maße nicht bewusst auslösen, wie ich nicht bewusst zurückhalten kann. Ist mal mehr in der Blase, kann die Bauchpresse eine respektable Menge herauspressen - ist noch mehr drin, kann es einen Entleervorgang auslösen. Leider erwische ich diese Punkte nur selten.
Kein Drang oder zu spät Drang zu verspüren ist doch etwas anders, als im z.B. Blasenentzündugsfall oder wie beim durchschnitlichen Dranginkontinenten, ständig schon bei geringsten Urinmengen in der Blase "dringend zu müssen" - das zu fühlen. Unsere Situation ist eher so, als habe man schon die Blase berühigt oder beträubt (Botox), nur dass dann auch für Entleerung gesorgt werden muss. Wenn dann keine bewusste Entleerung erfolgt / erfolgen kann, keine reflexsive Entleerung erfolgt oder man nicht mit ISK o.ä. nachhilft, dehnt sich die Blase immer weiter bis zur Gefährdung der Region aus.
Matti: Bei mir ist es so, dass meine gesamte Körpermasse anscheinend relativ gut Wasser aufnehmen und einschließen und versetzt wieder abgeben kann, wenn es nicht gebraucht wird.
Inbesondere wenn man regelmäßig Sport treibt - mehr als die gelegentliche Wanderung, hat man chronisch viel mehr Durst, kann auch mal sehr viel in sehr kurzer Zeit trinken und in einen ganz anderen Tagesabschnitt in kurzer Zeit wieder "ablassen". Wenn der Körper sie gebraucht hat (Schweiß), dann kommen sie auch nicht als Urin raus.
Ich habe schon drei Liter in 5 Stunden getrunken und in den 5 Stunden + 3 Stunden danach weniger als 300ml Pipi gemacht.
Dann habe ich aber auch schon mal 1L in so einem Zeitrahmen getrunken, wo innerhalb des Zeitraums bis kurz danach auch der Liter wieder als Urin rauskam.
So frag ich mich bei 4 von 5 Toilettenversuchen, warum ich sie überhaupt mache. Es hat nicht nur mit einem Unvermögen die Blase zu entleeren zu tun. Manchmal wird die Blase stundenlang kaum gefüllt und dann irgendwann vielleicht mit maximalen Nierendurchfluss permanent und gleichmäßig für 120 Minuten. Die Speicherfunktion meines Körpers selbst ist größer, als die von meiner Blase. Es gibt Zeiten der Wassereinlagerung und Zeiten der Entwässerung, auch ohne Cola, Kaffee und Lachs.
Unter 3L / 24h Flüssigkeitsaufnahme insgesamt und unter 2L/24h reiner Trinkanteil kam ich noch nie im Erwachsenenleben zurecht. Das ist schon sehr "durstig". 3-4L trinken ist für mich völlig normal. Aber auch 4-9L in 24h kamen schon mal vor. Zugegeben selten und nur mit Sport inklusive, aber gefühlt nötig und verpackbar von meinem Körper.
Und nein, größere Mengen mach(t)en nicht "inkontinenter", eher umgekehrt.
Ich möchte mich hier anschließen, dass ich schon ewig keine Blasenentzündung mehr hatte und bei genug trinken, viel Hygiene und regelmäßigen Hilfsmittelwechsel auch keinerlei Probleme mit Keimen und Pilzen hatte, aber mit jedem "Schlauch rein", egal wer/warum/was, min 24h danach noch Probleme hatte.
Ich bleibe also auch für mich bezüglich ISK spektisch, sehe es aber auch so, dass häufige große Mengen in der Blase halt so abgeführt werden müssen.