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Bettnässen bei Sohn und Vater

24 Okt 2012 19:32 - 26 Okt 2012 11:21 #1 von bettnässer
mein Sohn ist 9 Jahre und trägt nachts auch noch Windeln, weil er seit seinem Babyalter Bettnässer ist. Es ist in diesem Fall auch nicht ungewöhnlich, da hier der Erbfaktor greift, da ich als Vater selbst noch das Bett nässe. Wir tragen also für die Nacht seit Jahren Windeln und ein Gummihöschen darüber, wobei meine Frau sich dem gegenüber sehr verständnisvoll zeigt.

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24 Okt 2012 20:14 #2 von matti
Hallo,

vielleicht kannst du etwas näher darauf eingehen, wie du und dein Sohn mit der Erkrankung umgehen. Ob dein Sohn oder du bereits einmal untersucht worden seit und ob gegebenfalls bereits einmal therapeutische Versuche unternommen wurden.

Ich denke diese Informationen wären evtl. für andere Besucher sehr interessant. Alleinig die Informationen über eure Hilfsmittelversorgung ist evtl. ein bisserl wenig, um einen Diskussionsstrang entstehen zu lassen.

Matti

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25 Okt 2012 06:52 #3 von bettnässer
Meine Frau hat mich als Bettnässer kennen gelernt und auch geheiratet. Ihr war es nicht fremd da ihre Schwester auch bis über das Pubertätsalter hinaus Bettnässerin war. Wir haben heute 3 Kinder, der Junge 9 Jahre und die Mädels 12 und 14 Jahre. Ich als Vater war noch nie nachts trocken, vererbt damals auch durch Geschwisterkinder und Heimerziehung im Kindesalter durch seelischen Kummer heute noch anhaltend Depressionen. Unser Sohn hat so wie es aussieht die gleichen Gene ist ist daher noch Bettnässer. Wir waren und sind seit langem in therapeutischer Behandlung, doch bis jetzt ohne Erfolg. Sicherlich ist es nicht einfach mit der Situation umzugehen, zumal die Mädels es kaum verstehen und sich auch schämen in ihrem Umfeld. Es bleibt ja nicht aus trotz vieler Vorsichtsmaßnahmen, dass Windeln oder Gummihöschen entdeckt werden, sei es auf der Wäscheleine wenn diese zum trocknen aufgehangen wurden, sowie die Bett oder Gummiunterlagen die auch hier und da gesichtet werden. Auch die Lieferung der Windeln wird auch von dem einen oder anderen beobachtet. Es ist nicht einfach das tägliche Bettnässergeschehen zu meistern und hier die Offenheit und Akzeptanz in die richtige Einstellung zu bringen. Es fallen auch schon herablassende Formulierungen wie Baby, Kleinkind pullert noch ins Bett, der braucht noch Windeln. Wie soll man hier den richtigen Umgangston finden?
Gruß Jürgen ( Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! )

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25 Okt 2012 09:50 - 25 Okt 2012 09:59 #4 von matti
Hallo,

das Einzige was ein Säugling, Baby oder Kleinkind mit einem inkontinenten Erwachsenen verbindet, ist ein ähnliches Hilfsmittel um Ausscheidungen aufzufangen. Das war es dann aber auch schon!

Säugling oder Baby (Plural: Babys) bezeichnet ein Kind im ersten Lebensjahr. In dieser Zeit wird es häufig mit Muttermilch ernährt, dem Stillen. Vom damit verbundenen Saugreflex leitet sich die Bezeichnung Säugling ab. Der Begriff ist jedoch unabhängig davon, ob das Kind gestillt wird oder nicht. Während der ersten vier Wochen heißt es Neugeborenes. Nach Vollendung des ersten Lebensjahres schließt sich das Kleinkindalter an. Zudem gilt wohl als wichtiges Merkmal für die Bezeichnung Baby die natürliche Hilfsbedüftigkeit.


Ich nehme einmal an, dass weder du noch dein Sohn gestillt werden, über normale motorische und geistige Fähigkeiten verfügen (die nicht einen Baby entsprechen) und ihr auch sonst altersentsprechend seit.

Eine Verhöhnung oder Spott durch Andere zeugt von geistiger Unreife des Verhöhnenden. Genau in diesem Kontext (Zusammenhang) solle man dies aber dann auch für sich einordnen. Wichtig ist aber auch, dass man sich nicht selbst so einschätzt oder mit diesen Begriffen in Verbindung bringt.

In eigener Sache:

Es ist nicht notwendig, dass du mir deine Beiträge bzw. Antworten noch einmal seperat per Mail sendest. Ich erhalte automatisch eine Benachrichtigung, wenn auf einen von mir eröffneten bzw. beantworteten Beitrag eine Antwort erfolgt.

Ein Austausch über (Privat-) Mails ist nicht mein (unser) Anspruch, weil ich a) in persönlichen Anfragen "ersticken" würde und b) alle anderen Besucher dieses Forums davon nicht haben.

Zudem solltest du dir überlegen, ob du deine private E-Mailadresse hier wirklich aktiv veröffentlichen willst. Die Gefahr dann 50 Spammails am Tag zu erhalten wächst dadurch.

Im Notfall bietet aber das Forum unter "Profil | bearbeiten" die Möglichkeit unzählige Soziale Dienste und Kommunikationsmöglichkeiten zu aktivieren bzw. zu hinterlegen, um einen persönlichen Austausch auserhalb dieses Forums wahrzunehmen.

Matti

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25 Okt 2012 10:12 #5 von bettnässer
Vielen Dank für die umfangreiche Aufklärung, jedoch sind diese Äußerungen der Erniedrigung nicht an der Tagesordnung. Im allgemeinen wird offen mit dem Problem umgegangen, ist nur für mich nicht immer ganz so einfach das Bettnässen im Doppelpack einfach wegzustecken. Für die allgemeinen Hinweise und Ratschläge sei ebenfalls gedankt.
Jürgen

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25 Okt 2012 15:41 #6 von Jens Schriever ✝
Hallo Jürgen


Von Vererben des Bettnässens und den Genen dazu habe ich noch nichts gehört. Inkontinenz und Bettnässen haben immer eine Ursache, und die muss gefunden werden um konkret helfen zu können. Du und dein Sohn, sollten einen Urologen aufsuchen, der euch Untersucht, und bei Bedarf an einen Neurologen überweißt. Erst wenn Körperlich und Neurologisch keine Ursache gefunden wurde, ist eine Psychotherapie sinnvoll. Was ist dass für eine therapeutische Behandlung wo ihr seid?
Die Windel und Gummihose muss auch nicht sein, hast du schon was vom Kondomurinal gehört?
Schau Hier: www.inkontinenz-selbsthilfe.com/inkontin...el/kondomurinal.html
Kondomurinal mit Bettbeutel und die Haut und das Bett bleiben trocken. Kein schwitzen unter der Gummihose und auch nichts zu sehen auf der Wäscheleine.


Gruß Jens

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25 Okt 2012 16:33 #7 von matti
Hallo,

ein sehr guter Einwand von Jens, bezüglich des Kondomurinals. Zumindest für dich könnte dies eine Alternative sein, grundsätzlich aber auch für deinen Sohn anwendbar.

Jens, dass Bettnässen hat einen erheblichen erblichen Faktor. Sehr schön dokumentiert hier:

www.initiative-trockene-nacht.de/bettnae...achen/vererbung.html

Horsty, in deinem Beitrag schreibst du unter anderem von:

Es fallen auch schon herablassende Formulierungen wie Baby, Kleinkind pullert noch ins Bett, der braucht noch Windeln. Wie soll man hier den richtigen Umgangston finden?


Du selbst könntest schon einmal damit anfangen keine "Babysprache" in deinen Beiträgen zu verwenden. An anderer Stelle schreibst du heute:

...Wir müssen nachts immer gewindelt schlafen...

In diesem Bezug ist mein Satz aus der vorherigen Antwort

(Wichtig ist aber auch, dass man sich nicht selbst so einschätzt oder mit diesen Begriffen in Verbindung bringt).

zu sehen.

Matti

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26 Okt 2012 18:09 #8 von Jens Schriever ✝
Hallo

Danke Matti für den Link, habe mich da wohl geirrt. Sehr informativ der Link.

Gruß Jens

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26 Okt 2012 19:11 #9 von Pamwhy
Hallo Jürgen,

auch von mir ein herzliches Willkommen im Forum, es scheint ja etwas gedauert zu haben, bis du uns gefunden hast....

Mich würde auch interessieren, welche Therapien bei euch ausprobiert wurden, seit ihr auch bei einem Kontinenzzentrum in Behandlung oder ist das mehr in Richtung Psychotherapie zu verstehen?

Neben meiner eigenen Erkrankung, die bis jetzt noch nichts Bettnässen zu tun hatte (man weiß ja nie...;-), habe ich durch meinen Bruder und unserem Sohn (fast 11Jahre) mit diesem Thema schon ausführlich Bekanntschaft gemacht. Bei meinem Bruder hat sich das damals mit 14 Jahren endlich erledigt gehabt. Wobei ein unerkannter Diabetes da eine Rolle gespielt hat. Da mein Bruder darunter doch sehr zu leiden hatte, bin ich bei meinem Sohn relativ früh (unser Sohn war 5 Jahre) in einem Kontinenzzentrum bei uns in der Nähe gelandet. Bei der dortigen Professorin bin ich mittlerweile selbst Patientin und sie hat es (natürlich mit unserer Zusammenarbeit) geschafft, durch Kombination entsprechender Therapiemaßnahmen (Miktionsprotokoll, Mictonetten und Piesel-Piepser), ihn mit 8 Jahren endgültig trocken zu bekommen.

Ich kann mir vorstellen, dass aufgrund deiner genannten Heimerziehung dort einiges nicht in Angriff genommen wurde, bzw. auch nicht aufgefallen ist (falls ich mich täusche berichtige mich einfach) was man vielleicht im Nachhinein noch angehen könnte. Auch denke ich, dass bei deinem Sohn noch nicht alles als gegeben angesehen werden sollte.

Freue mich auf Rückantwort

Liebe Grüße

Pam

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31 Okt 2012 12:43 #10 von bettnässer
Hallo Pam
Herzlichen Dank für Deine netten Zeilen. Im Kindesalter hatte man bei mir zu spät eine Vorhautverengung festgestellt. Nach einem operativen Eingriff wurde eine Organ, Schließmuskel verletzt, dass bei einer späteren Untersuchung erst festgestellt und mitgeteilt wurde. Daher war ich bis in das Jugendalter Bettnässer, was sich zwar durch Beckenbodentraining und Kuraufenthalt gebessert hatte aber nie zuverlässig beseitigt wurde. Kurze Zeit später hatte ich einen schweren Mopedunfall mit doppelter Unterschenkelfraktur und im Zustand traumatisiert. Ich leide heute noch darunter, trotz wiederum Kuraufenthalt und psychologischer Behandlung. Ich durchlebe oft Angstzustände, wache nachts schweisgebadet auf und habe dabei auch eingenässt. Trotz jahrelanger Betreuung meines Zustandes wurde von einer Operation im nachhinein abgeraten, da sonst die Befürchtung der vollständigen Inkontinenz besteht. Somit wurden mir für die Nachtversorung als Hilfsmittel die Windeln verordnet.
Bei meinem Sohn hat man nach dem 3. Lebensjahr eine Spätentwicklung festgestellt, er fing sehr spät an zu laufen und zu sprechen. Auch heute zeigen sich bei ihm noch babyhafte Phasen, er wird schnell müde, kann sich schlecht konzentrieren, nuckelt dann am Daumen und auch zeigen sich noch kleine Sprachschwierigkeiten. Natürlich sind wir seit dieser Zeit in ärztlicher Behandlung auch psychologischer Art und man kann schrittweise eine Besserung erkennen. Durch seine ständige Müdigkeit schläft er in der Nachterholungsphase sehr tief und bemerkt nicht das er einpullert. Die Ärzte sagen auch dieser Zustand wird nich auf Ewigkeit anhalten und gehen davon aus, dass er im Pubertätsalter seinen normalen Entwicklungsstand erreicht hat und die noch jetzigen Symthome verschwinden.
Mit besten Grüßen
Jürgen

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