Hallo Zimtstern,
-lich Willkommen hier bei uns im Forum.
Also der Besuch beim Arzt ist überfällig...
aber das weißt du ja selbst. Ich war zufälligerweise heute gerade wieder zur Nachkontrolle, die ich auch gute zwei Jahre habe schleifen lassen, aber das war anderen Gründen geschuldet...., aber wir sind hier auch nicht unfehlbar
Der Arztbesuch an sich ist eigentlich nicht schlimm. Schlimm ist was man selbst aus den Untersuchungen und dem Drumherum macht, was da eventuell in deinem Kopf abgeht usw. ....
Ich habe im Frühjahr 2012 Untersuchungen für eine spätere OP in Angriff genommen, aufgrund der gleichen Symptome, die du auch genannt hast, die ich seit ca. 2002 nach der Geburt unseres zweiten Kindes hatte. Nachdem die Beckenbodengymnastik, die mir mein Arzt 2007 verschrieben hatte und ich dann zu Hause selbst weitergeführt habe, nicht mehr ausgereicht hat, bin ich über meine damalige Gynäkologin zu den entsprechenden Untersuchungen ins Krankenhaus überwiesen worden. Als ich 2007 mit meinem Hausarzt über eine mögliche OP gesprochen habe meinte er, ich solle erst mal alle konservativen Möglichkeiten, wie Beckenbodengymnastik ausschöpfen, operiert wird erst, wenn da nichts mehr zu machen ist...., diese Aussage hat meine Gynäkologin übrigens damals bestätigt.
Jetzt weiß ich ja nicht in wie weit du mit deiner Erkrankung aktiv Beckenbodentraining betreiben kannst...., ich würde mit deinem Hausarzt/ Gynäkologe deines Vertrauens über deine Probleme sprechen. Wichtig ist dabei die Beachtung deiner Grunderkrankung und diese können dich dann gegebenenfalls weiter überweisen. Die Überweisung kann z. B. erst mal zum Urologen oder auch gleich in ein Kontinenzzentrum erfolgen.
Bei mir gab es dann als nächsten Schritt eine urodynamische Untersuchung in der Gynäkologie des Krankenhauses, das ist eine Blasendruckmessung. Da werden dir ein paar Elektroden an die Oberschenkel in der Schoßnähe geklebt, du bekommst einen speziellen Katheter in die Harnröhre gelegt und ein Drucksensor wird im After eingeführt. Keine Bange, das hört sich jetzt schlimmer an, als es tatsächlich ist. Die Katheter werden so beschichtet, dass es gut reinflutscht und die Schwestern sind besonders geschult und sehr vorsichtig.... Ich hatte da bis jetzt immer sehr nette, kompetente Schwestern...., kann ich heute nur wieder bestätigen....
Normalerweise ist es so, dass du vor der Urodynamik auf die Toilette gehst und dann im ersten Schritt geschaut wird, ob Restharn vorhanden ist. D. h. die Blase wird dort mit dem Katheter komplett geleert. Da kam für mich die erste Überraschung ich hatte damals 700 ml Restharn. Zum Verständnis, bis 100 ml ist der Restharn nicht behandlungsbedürftig.
Als nächstes wird die Blase wieder aufgefüllt. Du wirst dann, gerade wenn z. B. die Stressinkontinenz abgeklärt wird zwischendrin mal gebeten zu husten, um zu sehen, wie sich der Druck auf die Blase auswirkt, bzw. ob Urin dabei austritt und wenn ja wieviel, um den Schweregrad der Inkontinenz zu bestimmen. Die Blase wird soweit gefüllt, wie du es noch aushälst, da ist Kommunikation mit der Schwester gefragt.
Danach wird je nach Bedarf noch eine Uroflow Untersuchung angehängt. Da entleerst du die Blase in einen Trichter, da können durch die Sensoren Aussagen zu Problemen beim Wasserlassen bzw. zu neurogenen Blasenentleerungsstörungen getroffen werden. Das wird bei dir vielleicht aber gar nicht der Fall sein. Bei mir wurde das dann auch erst bei der zweiten Urodynamik im Kontinenzzentrum gemacht, weil man den Ursachen des Restharns nachgehen wollte. Eigentlich ist das die einfachste der Untersuchungen, dennoch hat es bei mir auch diesmal nicht geklappt...., da lief leider gar nichts
Bei mir wurde es dann auch die Stressinkontinenz bestätigt, normalerweise wären dann bei mir TVT Bändchen eingesetzt worden, was allerdings durch die Restharnproblematik bei mir so nicht durchgeführt werden konnte. Bei der zweiten Urodynamik kam dann im Kontinenzzentrum heraus, dass ich eine neurogene Blasenentleerunggstörung habe, Ursache bis jetzt doch ziemlich unsicher.... Seit damals katheter ich mehrfach am Tag und komme gut zurecht. Die OP war erfolgreich, d. h. es wurde bei mir haltendes Gewebe der Blase gestrafft, allerdings muss ich nach wie vor täglich Beckenbodentraining durchführen, damit der Erfolg erhalten bleibt...., meist integriere ich das nebenbei in den Alltag, z. B. bei Wartezeiten, beim Fernsehen usw....
Tja, das war jetzt viel Info auf einmal, vielleicht hab ich es mal wieder zu gut gemeint, zumal ich gerade von der Urodynamik komme
, aber vielleicht hilft es dir auch ein bisschen weiter....
Bin gespannt zu hören, wie es bei dir weitergeht und wenn du weitere Fragen hast, dann nur zu....
Bis demnächst und ganz...