Hallo Soudancer,
ich vermute mal wie Marco, dass du dich da verschrieben hast.
(Es sei denn das Problem geht dir so an die Nieren, dass der Name Soulcancer beabsichtigt war - sag mir da doch einfach wie du es gerne hättest
)
Erst einmal
-lich Willkommen bei uns hier im Forum...., ich habe deinen Beitrag gestern schon gesehen, aber ich musste mir dazu erst einmal ein paar Gedanken machen...
Das hat dazu geführt, dass Matti mich mal wieder mit seinem Beitrag überholt hat
, hab da etwas länger dran rumgefeilt. Auch wenn sich manche Dinge überschneiden schicke ich meinen Beitrag mal ab, da ich vielleicht mehr die Weichspüler-Version von Mattis Beitrag bin
und auch noch ein paar andere Gedankenanstöße liefere...., aber manchmal braucht man eben auch mal die harte Variante um wachgerüttelt zu werden....
Prinzipiell hat Matti aber recht, du musst dir selbst wichtig sein (das hat nichts mit Egoismus zu tun) und deine Bedürfnisse auch mal in den Vordergrund stellen...
Ich denke dein Mann hat mir dir einen einen Glücksgriff getan, viele Menschen mit den gleichen Problemen haben es sehr schwer einen Partner zu finden, der sich nicht sofort bei der "Beichte: Ich bin inkontinent!" zurückzieht, bzw., wenn sich der- oder diejenige erst mal nicht abschrecken lässt, den Alltag mit einem neuen Partner bewältigt und durchsteht. (Selbst bei bereits bestehenden Partnerschaften kann es da zu massiven Problemen kommen)
Allerdings sehe ich deinen Beitrag doch auch sehr kritisch. Es ist nicht nur so ein kleines "Problemchen". Da seid ihr euch des Ernstes der Lage beide nicht bewusst. Dein Mann nicht, was er sich da körperlich selbst antut, aber auch nicht was er dir da schlaftechnisch und auch hygienisch zumutet (bei aller Liebe und Verständnis deinerseits). Auch erscheint mir persönlich eure Ehe partnerschaftlich bei aller Liebe nicht ganz ausgewogen zu sein. Es kann doch nicht angehen, dass dein Mann ein gravierendes Problem hat, dass dich in deinem Schlaf usw. stört und du dann diejenige bist, die auf der Couch schläft. Gut ich bin nicht du und ich kenne eure Wohnsituation nicht, aber ich hätte ihm bei aller Liebe da bereits die Hölle heiß gemacht.... und mit der Situation unverändert leben und nur ein paar "kosmetische Änderungen" vornehmen damit es erträglich wird kann kein Lösungsansatz sein.
Prinzipiell ist es dringend erforderlich, dass du deinem Mann klar machst, dass er sich gesundheitlich schadet und eure Beziehung unnötig belastet, mit dem was er da treibt und vor allem, dass du ihn nicht weniger liebst, nur weil du darauf bestehst, dass er an seiner Situation etwas ändern soll (manchmal denken Partner so ein bisschen verquer).
Schämen braucht er sich wirklich nicht, diese Situation kann jeden jederzeit aus ganz unterschiedlichen Gründen treffen (falls du noch nicht soweit in unserem Forum vorgedrungen sein solltest, auch ein Bandscheibenvorfall, ein Problem bei einer OP usw. kann dazu führen....) und als inkontinente Person kannst du manches Einnässen einfach nicht steuern, das ist aber auch kein Freibrief, so nach dem Motto ich kann nicht anders und kann daher auch nichts dafür und ändern lässt sich da nichts.
Ganz wichtig ist, dass er wie Marco schon gesagt hat, sich in urologische Behandlung begibt, es könnte ja trotz allem eine organische Ursache vorliegen. Ist dies nicht der Fall, dann sollte er sich in eine psychotherapeutische Behandlung begeben. Das kann sein, dass er das kategorisch ablehnt, bleibe aber da standhaft. Ich denke auf Lange Sicht festigt ihr eure Partnerschaft. (Ich könnte mir vorstellen, dass er unterbewusst glaubt, dass es ihm mit dir so ergeht, wie sein Vater mit seiner Mutter). Ich kann dir nur sagen, dass ich wegen anderer Probleme auch schon so eine Therapie hinter mir habe, ich war sogar 3,5 Monate in einer Klinik stationär und du staunst eigentlich nur, was für Leute du dort triffst, nämlich ganz normale Menschen, die halt mit einer bestimmten Situation oder einem Kindheitstrauma nicht zurecht kommen. Vielleicht nimmt das deinem Mann ein paar seiner Vorurteile, die er bestimmt hat....
Ansonsten ist das mit den wasserdichten Bettlaken natürlich ein wichtiger Tipp von Marco. Die habe ich bei meinen Kindern alle auf den Matratzen. Unser Sohn war eine zeitlang auch ein Bettnässer, er hatte ebenso das Problem, dass er einen extrem tiefen Schlaf hatte, also nicht wach wurde und zusätzlich passte das Blasenvolumen im Verhältnis zur Körpergröße nicht. Wir haben einerseits medikamentös behandelt. Um gegen das Tiefschlaf-Problem anzugehen, haben wir andererseits mit einem Gerät trainiert, dass beim ersten Tropfen in der Hose einen Alarm abgibt und du dann soweit wach wirst, dass du auf die Toilette gehen kannst. Das geht soweit, dass du diesen Alarm dann irgendwann nicht mehr brauchst und es von alleine funktioniert. Früher hieß es das Gerät Klingelhose, bei uns war es nur noch der Piesel-Piepser, aber ich habe gesehen, dass es auch etwas für Erwachsene gibt. Das könnt ihr ja beim Arzt ansprechen.....
Ich wünsche dir bei der Bewältigung dieser Aufgabe viel Kraft und hoffe du wirst dich melden, was sich bei euch so tut, bis dahin ganz....