Hallo miteinander,
also ich hatte ja versprochen von meiner Kontrolluntersuchung im Kontinenzzentrum zu berichten.
Diesmal war ich im Kontinenzzentrum Villingen-Schwenningen bei einer sehr netten Oberärztin (Dr. Willer) gelandet. Die Ärztin hat sich für mich im Gespräch viel Zeit genommen, ich fühlte mich also gut betreut.
Allerdings war meine Blase heute etwas unleidig. Wir hatten -6 Grad und das Auto mal wieder eiskalt, da konnten meine zwei Jacken auch nicht gegen ankommen. Trotz Schmerzen in der linken Nierengegend, bin gestern aus Termingründen nicht so richtig zum Trinken gekommen, war der Urin sauber. Da die Schmerzen auch aufs Schneeschippen zurückzuführen sein können, muss ich halt mal abwarten, ob sich noch was entwickelt oder es mit mehr Trinken und Wärmekissen wieder so einrenkt und es wirklich nur vom Rücken ausgeht...., der Ultraschall der Nieren schien jedenfalls in Ordnung. Vor der Urodynamik mit starken Harndrang kamen dann bei meiner zickigen Blase nur 5ml, danach folgte der Restharnhammer von 750 ml....
Das habe ich zu Hause eigentlich so gut wie nie, aber der Restharn hat das letzte Jahr dennoch insgesamt zugenommen. Daraufhin und auch unter Berücksichtigung unseres Gesprächs wurde meine ISK Frequenz für die nächsten 4 Monate von 1-3 Mal auf 3-4 Mal, besser immer 4 Mal erhöht.
Bin mal gespannt wie die Krankenkasse reagiert, wenn ich jetzt 12 Päckchen Katheter habe möchte anstelle von 4...., als ich im ersten Jahr wegen Urlaub 7 Päckchen auf Rezept haben wollte hieß es von Seite der KK, dass es dann aber bis September reichen müsste. Als ich das der Oberärztin gegenüber erwähnte hat sie sich ganz schön aufgeregt, also wenn Probleme auftreten, soll ich den jeweiligen Sachbearbeiter an das Kontinenzzentrum verweisen. Er kann dann gerne unterschreiben, dass er für die zukünftigen Kosten für die Dialyse von jeweils 30 000 € im Monat aufkommt..., dann ist das Einsparen der Katheter alles kein Problem
Bei der Urodynamik wurden 800 ml eingeleitet. Tja, die anschließende Uroflowmetrie hat auch diesmal nicht geklappt, sogar mit Sitzpositionswechsel. Die Menge wurde dann abkathetert, wir sind dann bei über 1 Liter gewesen, da mein Körper in dieser Zeit auch noch Urin produziert hat...., die Oberärztin geht jetzt bei diesen Mengen zusätzlich zur neurogenen Blasenentleerungsstörung auch noch von einer Überlaufkontinenz aus.... wie schön für mich [/URL]
Interessanterweise möchte die Oberärztin jetzt doch noch eine Computertomographie von meiner Lendenwirbelsäule machen lassen, die Diagnose der Gürtelrose als Ursache für meine neurogene Blasenentleerungsstörung sieht sie nach unserem heutigen Gespräch nicht so ganz als gesichert an, sie meint, dass es vielleicht doch eine angeborene Schädigung wäre...., bin gespannt was da rauskommt, aber das dauert, da es lange Wartezeiten für die Termine gibt....
Mir ist die Ursache in sofern nicht so wichtig, weil ich mit den Konsequenzen leben und umgehen muss, es ändert ja nichts. Aber vielleicht kann sie dann bessere oder überhaupt Prognosen für die Zukunft stellen....
Jetzt zu den Tipps für den ISK:
Das eine betrifft vordergründig nur uns Frauen und es machen bestimmt ganz viele richtig, aber ich habe da auch nicht näher nachgedacht und manchmal macht man ja auch Dinge im Unterbewusstsein, die kontraproduktiv sein können.
Wir Frauen müssen ja beim ISK unsere Schamlippen wegspreizen (bei den Männern ist es die Vorhaut, also betrifft sie es doch ein wenig), damit wir überhaupt an die Öffnung der Harnröhre kommen. Ich mache es "selbstverständlich" richtig
und halte diese fest, bis der Katheter soweit eingeführt ist. Wenn man aber nicht drüber nachdenkt und nach dem Treffen der Harnröhre die Schamlippen loslässt, dann kann beim Kontakt der Schamlippen mit dem Katheter Keime übertragen werden...., das kam z. B. im Gespräch auf, um häufige Harnwegsinfektionen zu vermeiden. Leider/ zum Glück ist das bei mir nicht der Fall....
Das nächste ist das Rausziehen des Katheters, das ist ja oft auch nicht so einfach, da der Katheter sich festsaugen oder mit der Schleimhaut verhaken kann. Da habe ich ja schon mal in einem Beitrag geschrieben, dass man den Katheter beim Rausziehen drehen soll. Das funktioniert schon ganz fantastisch. Die super nette Urotherapeutin hat mich jetzt noch darauf hingewiesen, dass man das noch verbessern kann, indem man vor dem Rausziehen tief einatmet und beim Rausziehen dann gleichzeitig tief ausatmet. Ich denke das hat dann noch einen Entspannungseffekt auf den Schließmuskel der Harnröhre....
Soweit meine heutigen Erkenntnisse, jetzt werde ich mich erst mal auf dem Sofa von dem ganzen Tag etwas entspannen...
Bis demnächst und ganz ganz...