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Enuresis und Enkopresis bei fast 11 Jährigem

28 Sep 2014 21:38 #1 von Michaela78
Ich stelle mich kurz vor ich bin 36 Jahre alt, verheiratet, Medizinische Fachangestellte und Mutter von zwei Söhnen mit verschiedene Vätern. Mein großer hat ne lange Vorgeschichte mit seinem Erzeuger.

Und nun hoffe ich das hier vielleicht jemand ist der mir helfen kann, ich bin absolut verzweifelt und am Ende meiner Kräfte und suche Eltern die vielleicht dasselbe Problem wie wir haben.
Ich erzähle die Kurzfassung-hoffe ich.
Mein großer Sohn (wird im April11) war Nachts noch NIE nennenswert trocken. Es passiert auch jede Nacht, unabnhängig was tagsüber passiert ist. Ich kann mich einfach nicht damit abfinden, für mich ist das einfach nicht normal. Organisch ist alles in Ordnung, wir haben auch schon alles durch was man beim einnässen versuchen kann. KLingelhose, Tagebücher führen, Sonne, Wolken malen, Trinkmenge/Urinausscheidung abmessen, Ärztgänge bis zum Psychologen, Minirin Spray. Bis hin zur Resignation.........


Mein kleiner Sohn ist schon lange tagsüber trocken und seit drei Monaten auch Nachts. Er wird im Dezember 4.
So nun kommt bei meinem großen Sohn tagsüber das einkoten dazu, so seit Anfang des Jahres. Anfangs hiess es sie hätten in der Schule kein Toilettenpapier etc. Mittlerweile ist es auch fast jeden Tag, auch unabhängig davon was tagsüber passiert. Das es nicht "normal" ist ist mir natürlich bewusst und wir sind z. Zt. auch in Psychologischer Behandlung. Es wurden mehere Tests durchgeführt. Unter anderem auch ein Intelligenztest wo mein Sohn im oberen Drittel liegt, STOLZ! Sie sagte er müsste locker das Gymnasium schaffen. Er ist aber "nur" auf der Gesamtschule gelandet, weil er keine Bock hat auf Schule. Das gaben leider die letzten Zeugnisse her. Ein Aufmerksamkeitssyndrom liegt wohl auch vor.

Mittlerweile fällt es mir so schwer nicht auszuflippen, wenn er eingekotet hat. Ich weiß man soll die KInder in ihren Stärken stärken, aber ich kann einfach nicht mehr. Es ist einfach die Summe der DInge die mich so unendlich wütend und vor allem traurig macht.
Was habe ich falsch gemacht???
Ist es normal das man sich immer mehr und mehr seinem Kind abwendet anstatt ihn zu unterstützen?? Wir führen jeden Tag endlos Diskussionen über irgendwelche Regeln die wir aufstellen, übers waschen oder Zähne putzen........

Ist hier vielleicht jemand der mir sagen kann das es irgendwann besser wird? Es ist doch mein KInd..........

LG

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28 Sep 2014 23:40 #2 von Pamwhy
Hallo Michaela,

-lich Willkommen hier bei uns im Forum.

Du bist sehr engagiert was dein Sohn angeht. Das ist das Beste, was ihm passieren kann. Ich habe selbst drei Kinder mit diversen Schwierigkeiten. Wenn man denkt, dass man endlich eine Baustelle beseitigt oder im Griff hat, kommt die nächste....

Ich kann deine Wut und auch deine Hilflosigkeit, sowie Traurigkeit sehr gut nachvollziehen. Ich denke, wenn sich die Umstände nicht ändern, muss man seine Einstellung dazu verändern, ansonsten gehst du daran auf Dauer kaputt.

Auch die Frage was du falsch gemacht hast hilft dir nicht wirklich weiter..., außer, dass du dich zerfleischst und sehr viel Energie in ein nutzloses Unterfangen steckst. Allein die Tatsache, dass du dich hier angemeldet und auch noch deine Situation beschreibst, und auch was du geschrieben hast, zeigt mir, dass du jede Unterstützung suchst, die du bekommen kannst.

Für mich heißt das, dass du sehr viel richtig machst.

Konzentriere dich auf die positiven Dinge, davon wird es auch viele geben. Dann lässt sich mit den negativen Aspekten leichter umgehen und du gibst ihnen nicht den Raum und die Macht alles in eurem Leben zu bestimmen. Das mag zwar auf den ersten Blick so aussehen, aber es muss nicht zwangsläufig so laufen.

Das mit der Schule ist keine Endstation, das kann sich noch entwickeln. Dein Sohn hat trotzdem alle Möglichkeiten und eventuell sieht die Situation nach der Pubertät auch ganz anders aus. In dieser Zeit passiert so vieles. Sei für dein Sohn da, wenn er dich braucht, aber lass ihm auch etwas Leine, wenn er das für sich braucht... mit der Zeit bekommst du dafür schon ein Gespür. Leider ist es wirklich so, dass man beim ersten Kind noch viel übt... ;)

Noch mal eine Frage zum Einkoten, wart ihr da auch noch mal beim Arzt, bzw. wart ihr schon mal in einem Kontinenzzentrum, da dort beide Aspekte behandelt werden....

Was mir noch so durch den Kopf gegangen ist, vielleicht solltet ihr mal eine Kur beantragen, eine Auszeit für euch alle...., aber vielleicht habt ihr das auch schon mal probiert....

Ich hoffe ich konnte dir ein bisschen aus deinem Tief helfen und wünsche dir viel Kraft...., es wird nicht unbedingt besser, aber zumindest anders ;)... gib die Hoffnung nicht auf :)

Freue mich auf weiteren Austausch mit dir.... bis demnächst und ganz, ganz....
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29 Sep 2014 08:04 #3 von Johannes1956
Liebe Michaela! Auch von mir ein herzliches Willkommen. Protest? Du schreibst: es ist mein Kind und davor schreibst Du wenig freundlich von seinem Erzeuger. Welche Beziehung hat denn Dein Kind zu seinem Erzeuger? Und welche Beziehung hat er zum Erzeuger des jüngeren Kindes, oder ist dieser mehr als nur Erzeuger? Welche Beziehung hat der Vater des jüngeren Kindes zu Deinem älteren Sohn?

Ich rate dringend zu einer Familienaufstellung, und das ist wirklich ernst und freundschaftlich gemeint. Du brauchst da aber jemanden, dem Du vertrauen kannst.

Ich finde es gut und mutig, dass Du Dich offen dem Problem stellst, das ist der erste wichtige Schritt zu einer Lösung, die es sicher geben wird. Ich selbst habe auch 2 inzwischen erwachsene Söhne und da waren auch so einige Hürden zu überwinden.

Alles Gute

Johannes
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30 Sep 2014 22:03 - 30 Sep 2014 22:06 #4 von Ano
Moin liebe Michaela!

Herzlich willkommen hier!

Erst einmal: Kompliment für Deine Ehrlichkeit und Kompliment für Dein Engagement !!!

Du hast schon sehr viel durchgemacht und trotzdem "bleibst Du dran" - das ist bewundernswert !

Das meiste ist hier schon gesagt und auch Pam hat es in ihrem Posting schon angedeutet,
aber ich möchte noch einen Schritt weiter gehen:

Vielleicht kannst Du Deinen Sohnemann für längere Zeit in eine Kurklinik überweisen lassen - Ihr beide müsst Abstand voneinander bekommen. Ihr reibt Euch nur gegenseitig auf - das ist eine Spirale ohne Ende.
Da Du ja schon mit Deinem Sohn in psychologischer Behandlung bist, würde ich diesen Punkt mal ansprechen. Die Ärzte könnten einen entsprechenden Antrag sicher befürworten. Unterricht müsste dort allerdings auch stattfinden - das gibt es in der Regel auch.
Das setzt allerdings voraus, dass Du loslassen und Dich für längere Zeit von Deinem Sohn trennen kannst.
Deswegen wärst Du keine "Rabenmutter" - lass Dir sowas nur ja nicht einreden.

Und das mit dem "kein Bock auf Schule"-Syndrom - das legt sich später oft von selber.
Dein Junge leidet ja selbst unter dieser Situation und die Verweigerung ist seine Art, nach Hilfe zu schreien.

Außerdem sind Jungs oft Spätzünder ... meine beiden haben die Hauptschule besucht und erst ganz zum Schluss ist denen der "Knopf aufgegangen" - danach haben sie den Realschulabschluss gemacht - danach hat der eine Sohn die Fachhochschulreife bestanden und der andere macht jetzt Abitur. Das hätte ich mir damals nie träumen lassen, dass sich das so positiv entwickeln würde. Denn auch wir hatten mit absoluter Schulverweigerung zu kämpfen - zwar nicht wegen Inkontinenz, aber wegen anderer gravierender Ursachen.
Also mach Dir erst einmal wegen der schulischen Leistungen keinen Kopf - der Junge ist ja intelligent, das kann er wieder aufholen.
Wichtiger ist, dass Dein Sohn wieder ins Gleichgewicht kommt - auch, was die Beziehung zu Dir und zu seinem Erzeuger angeht.

Herzliche Grüße,
Ano
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05 Okt 2014 12:41 #5 von Michaela78
Hallo Johannes,

vielen lieben Dank für deine Antwort.

Paul mein großer hat leider gar keinen KOntakt zu seinem Erzeuger, was ihm sehr zu schaffen macht. Mein jetziger Mann, wir sind vier Jahre verheiratet und seit 7 Jahren zusammen hat mich mit Paul kennengelrnt. Er ist auch der Vater meines 2ten Kindes. Leider verstehen sich die beiden nicht so besonders. Er weiß mittlerweile auch nicht ob er das alles noch mit uns durchstehen kann. Er hat einfach keine Kraft mehr dazu. Ich bin natürlich am Boden zertsört. Wir sind seit Juli in Psychatrischer Behandlung und Paul soll eine Verhaltenstherapie machen. Wir haben zeitgleich alle 4 Wochen ein Elterngespräch. Das erste am 13.10. in das ich nun alle meine Hoffnugnen setze.

LG Michaela

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05 Okt 2014 13:00 #6 von Michaela78
Hallo Ano,

vielen lieben Dank für deine Antwort. Wir, das heißt mein jetziger Mann und ich sind mittlerweile an einem Punkt angelangt wo nichts mehr geht. Er weiß nicht ob er noch die Kraft hat weiter zumachen, ob er mich noch liebt, der tägliche Kampf macht alles kaputt. Wir haben einfach keine Luft mehr zum atmen, grade als Paar nicht. Ich habe Angst davor meinem Sohn irgendwann die Schuld zugeben, wenn meine Beziehung dadurch in die Brüche geht, denn wir sind auf dem besten wege dahin. Und ich liebe meinen Mann über alles.

An eine Kur habe ich auch schon gedacht, einfach von allem weg. Ich habe dann aber meinem Kind über ein total schlechtes Gewissen, ich denke ich würde ihn abschieben, damit es zuhause einfacher wird. Aber so würde für alle mal Ruhe in die eingefahrene Situation kommen. Im Urlaub hat es zwei Tage angehalten und dann hat es auch geklappt, warum ist das so? Warum ging es im Urlaub und Zuhause nicht? Ich will ihn einfach nur verstehen.

LG Michaela

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05 Okt 2014 13:12 #7 von Michaela78
Liebe Pam,

vielen Dank für deine netten Worte. Leider kommt zu dem ganzen auch noch hinzu das mein Mann keine Kraft mehr hat für die im Moment total zugespitzte Situation. Er weiß nicht ob er das alles noch schafft. Die Liebe zu mir ist wohl auch gerade, nennen wir es mal am Tiefpunkt, hat er mir heute verkündet. Ich bin echt am Boden zerstört. Wir haben gerade keine Luft mehr zum atmen. Alles dreht sich nur noch um Paul, Paul, Paul......... Wir sind da grade total fest gefahren..........

Paul macht jetzt eine Verhaltenstherapie und wir haben zeitgleich, alle 4 Wochen ab 13.10. ein Elterngespräch alle 4 Wochen in das ich gerade meine letzten Hoffnungen setze. ZUdem habe ich jetzt noch Angst das meine Beziehung den BAch runter geht und ich vielleicht meinem Sohn irgendwann mal die Schuld geben könnte!

Mittlerweile habe ich es auch schon in Erwägung gezogen ihn doch in Kur zuschicken, denn das haben wir noch nicht gemacht. Er mal ganz alleine, raus hier aus der Situation, das mal Ruhe in diese eingefahrene Beziehung kommt. Habe dann zwar ein schlechtes Gewissen, aber vielleicht tut es allen gut.
Ich bin grade so unglaublich am Boden zerstört..........

LG Michaela

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05 Okt 2014 22:49 #8 von Pamwhy
Hallo Michaela,

Die Ehe ist ja kein Vergnügungspark..., man nimmt nicht nur die schönen und angenehmen Dinge mit und die schlechten lässt man Sausen.... Leider ist es heute oft so, dass bei Schwierigkeiten und Problemen der Ehepartner für etwas vermeintlich Besseres abserviert wird.

Es gab auch bei mir schon Zeiten, da haben mein Mann und ich uns aufgrund der andauernden Schwierigkeiten mit unseren Kindern heftig in der Wolle gehabt und wir wussten auch nicht mehr ein und aus.... manchmal denkt man, dass das Loch so tief unten ist, dass es gar nicht mehr bergauf gehen kann.... Aber das wird auch wieder besser. Ich spreche da aus Erfahrung. Allerdings können solche Trockenperioden manchmal doch sehr an den Nerven zehren....

Ihr müsst euch auch mal vor Augen halten, dass diese Situation nicht ewig anhalten wird. Eurer Sohn wird irgendwann erwachsen sein (das kann sogar schon vorher, in 1-2 Jahren ganz anders ausschauen) und für seine Probleme selbst einstehen müssen.... und du und dein Mann seid wieder mehr Paar.... Wichtig ist, dass ihr euch gegenseitig auch mal Auszeiten gönnt, aber auch mal etwas gemeinsam ohne Kinder unternehmt.

Das dein Sohn an der Situation zu knabbern hat ist klar, aber mit Hilfe des Psychologen wird er auch gut daran arbeiten können..... Etwas Distanz und auch das Älter werden kann da wie gesagt helfen.

Wichtig sind jetzt keine Kurzschluss Reaktionen, gebt euch Zeit. Eingefahrene Bahnen lassen sich durch ein, zwei Gespräche nicht sofort ändern, das ist ein schleichender Prozess...., also Geduld und Kraft sind erforderlich....

Mal so ein paar Ideen, da man zwar oft die oben genannten Sachen erzählt bekommt, aber keine tatsächlichen Vorschläge, wie man was ändern kann. Ich schreib mal so runter, was wir so alles gemacht haben....also z. B. mal nur mit den Kindern weg fahren (und wenn es nur zur Oma ist), damit dein Mann mal wieder Luft holen kann.
Mit deinem Mann abends einen Kurs, z. B. Sport, Entspannung usw. besuchen.
Nur mal mit deinem Mann ein paar Tage verreisen, muss ja nicht weit weg oder teuer sein...., das haben wir vor zwei Jahren gemacht, als ich den Hörsturz mit Tinnitus hatte und unbedingt mal aus der Familie und dem Alltagstrott raus musste. Wir sind in ein Wellness Hotel eine halbe Stunde von uns gefahren und die Oma hat die 4 Nächte bei uns geschlafen und die Kinder gehütet. Das haben wir letztes Jahr wiederholt, weil es uns so gut getan hat....

Das mal so auf die Schnelle.... Ich drücke euch jedenfalls ganz doll die Daumen, dass sich alles zum Positiveren wendet....

Bis bald und ganz, ganz....

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