Hallo Yvonne,

da kann ich meinen „Vorschreibern“ nur beipflichten, einschließlich Bernhardine, die der Meinung ist, dass die Urologen in der Regel nette Menschen sind. Ausnahmen bestätigen die Regel. Sollte dies der Fall sein, kann man den Urologen auch wechseln.

Nun mein laienhafter Versuch zur Erklärung der Blasenwandverdickung.
Verursacht wird die Blasenwandverdickung u.a. durch Abflussbehinderung des Urins, sodass es zu einer Verstärkung der Blasenmuskulatur führt. Manchmal spricht man auch von einer Balkenblase, wie sie bisweilen bei Fernfahrern vorkommt, dann aber durch eine überfüllte Blase.
Durch langanhaltenden überhöhten Druck verdickt sich also Blasenwand und die Blase ist nicht mehr so elastisch, sodass es unter Umständen zur Beeinträchtigung der Nierenfunktion führen könnte.
So ähnlich ist es auch bei erhöhtem Blutdruck, der die Herzmuskulatur verdicken kann .
Ein dickwandiger Luftballon aus identischem Material ist eben auch nicht so hochelastisch.

Es ist zu vermuten!, dass dein Blasenschließmuskel, der ja über das vegetative Nervensystem gesteuert wird, sich nicht optimal zusammenzieht und demzufolge der Harnblasenschließmuskel sich nicht gleichzeitig reflexartig öffnet.
Die Auswertung des Miktionsprotokolls wird sicherlich Aufhellung bringen.

Wie hoch ist denn dein Restharn nach der Miktion?

Ansonsten wünsche ich dir, dass du weiterhin mutig bleibst und damit deine geschwundene Lebensfreude wieder gewinnst.

Es grüßt Horsty

Dachte mir, ich weiß wie ihr ausseht, da ist es ja ein bisschen unfair, mich nicht zu zeigen, danke Bernhardine für deine Worte

Horsty schrieb: Wie hoch ist denn dein Restharn nach der Miktion?

Ähm, ich frag jetzt ganz blöd, weil ich es einfach nicht weiß, aber wie stelle ich den Restharn fest oder kann es nur der Arzt feststellen?

Deine Erklärung ist aber wirklich gut und verständlich, besonders das Beispiel mit den Fernfahrern, weil der Urologe auch meinte, es könnte antrainiert sein. Mhhh....müsste man dann ja wieder abtrainieren können.

Ich bin jetzt einfach nur mal froh, euch gefunden zu haben - Danke für alles

Hi Yvonne,
den Restharn kann der Urologe ungefähr einschätzen, wenn er direkt nachdem du zur Toilette warst einen Ultraschall der Blase macht.
Noch genauer ist es, wenn man nach dem spontanen Urinieren einen Katheter schiebt und dann die ablaufende Menge in einem Messbecher auffängt.

Aber das wird dir deine Urologe noch genau erklären.
Es gibt auch noch die Möglichkeit einer Urodynamik - dabei wird die Blase über einen Katheter mit Kochsalzlösung gefüllt. Solange, bis man angibt, dass man merkt, dass man Harndrang spürt.
Danach muss man selbst Wasser lassen, dann wird noch einmal ein Katheter geschoben und der verbliebene Rest so entleert.
Dann weiß man genau, wieviel Fassungsvermögen die Blase überhaupt hat, ab wann man einen Harndrang spürt und eben, ob noch Restharn in der Blase bleibt und wieviel.
Und ich kann dir aus Erfahrung sagen - ist alles nicht schlimm!!! Ich hatte vor der ersten Urodynamik Angst und habe gedacht, das wird eine peinliche Angelegenheit ... ich habe mir vorgestellt, die Anwesenden schauen mir dann beim Pinkeln zu, und da hätte ich damals doch Hemmungen gehabt!
Das ist aber alles ganz diskret abgelaufen, nachdem der Katheter zum Befüllen gelegt war, habe ich ein Tuch übergelegt bekommen, als ich dann Wasser lassen sollte, sind die Ärztin und die Schwester raus gegangen und erst wieder reingekommen, als ich fertig war.
Es war nicht einen Augenblick peinlich oder unangenehm , die Ärztin und die Schwester haben die ganze Zeit mit mir rumgealbert und wir haben viel gelacht!!! So war ich auch gar nicht verkrampft.
Also - alles halb so schlimm und lass einfach gelassen alles auf dich zukommen. Jede Untersuchung bringt dich der Lösung deines Problems näher!

Liebe Grüße aus dem Herzen des Ruhrgebiets!
Bernhardine