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Oft sehr starker Drang

30 Aug 2011 14:32 #11 von daid
Mir geht es genau wie Udoh. Mit jedem Schritt, den ich der Toilette näher komme, wird der Drang unerträglicher, und manchmal geht schon vorzeitig was ab, während ich die Türklinge in der Hand habe oder die Hose aufmache. Dabei bin ich mir sehr sicher, dass das erst 5 Minuten später passiert wäre, wenn ich erst 5 Minuten später zur Toilette gekommen wäre.

Ich muss ca. 7-9x täglich pinkeln, im Sommer wenn ich mehr trinke gibt es Tage mit 10-12x. Das ist aber nicht gleichmässig verteilt: nachts muss ich oft garnicht, aber dafür nachmittags manchmal jede Stunde. Inzwischen graut es mir schon vor Ausflügen und Geselligkeiten, denn ich weiss genau, dass ich wieder die halbe Zeit damit verbringen werde, meinen Drang zu unterdrücken. Von der Urinmenge sind es bei mir 300-400ml, aber wenn ich Streß habe können es auch nur 200ml sein.

Das ganze fing an, als ich mich vor 7 Jahren von meinem Ex getrennt habe und eine ziemlich schwere Zeit hatte. Ich hatte erst eine Blasenentzündung im Verdacht und ging zu meinem Hausarzt, der aber keine Bakterien im Urin finden konnte. Leider hat er mir keine weiterführenden Ratschläge gegeben - mir kam es vor, als wäre ihm das Thema Inkontinenz bei einer jungen Frau genauso peinlich wie mir selbst. Nach dieser Erfahrung hat es 3 Jahre gedauert, bis ich wieder zu einem Arzt ging, diesmal gleich zu einem Urologen. Der hat mich kurz untersucht und dann gemeint, das wäre bei mir psychisch. So wirklich geglaubt habe ich ihm nicht, denn eigentlich hätte er noch viel mehr testen müssen, um mich mit so einem Urteil nach Hause zu schicken. Leider hab ich mir dann nicht einen besseren Arzt gesucht, sondern habe wieder für Jahre den Kopf in den Sand gesteckt.

Erst in den letzten Wochen habe ich erkannt, dass die ganze Sache tatsächlich rein psychisch ist. Es ist nämlich so, dass ich mehr trinke als der Durchschnittsbürger (2-4 Liter, was laut Ärzten usw. sehr gesund ist) und von daher ist es logisch, dass ich auch öfters muss als andere. Dann hab ich gegoogelt, welche Urinmenge pro Mal eigentlich normal ist, und siehe da mit 250-400 ml liegt man GUT im Durchschnitt!!!! Zwar werden auf jeder Seite unterschiedliche Zahlen genannt, aber nirgendwo wird behauptet, dass das nicht völlig im Rahmen läge. Auch dass man mehr als 8x pro Tag muss, ist auch garnicht so ungewöhnlich, ich habe haufenweise dementsprechende Kommentare gelesen - und die allermeisten Leute schreiben es ja nicht ins Netz, wie oft sie müssen. Klar gibt auch die Glücklichen, die nur 4x täglich müssen und dann fast einen Liter auf einmal rauspinkeln - aber es ist nun mal so, dass es da sehr große individuelle Unterschiede gibt.

Und wenn man seine Pionierblase dann nicht einfach akzeptiert, sondern sich den Kopf zerbricht, findet man sich sich schnell in dem mir wohbekannten Teufelskreis wieder: man muss oft pinkeln, weshalb man Angst hat, weshalb man erst recht pinkeln muss, weshalb man noch mehr Angst hat...

Ich habe mich bei einem Psychologen angemeldet und stehe auf der Warteliste, die allerdings noch sehr lang ist. Ich hoffe sehr, dass es etwas bringt, denn mein Leben kann nicht mehr so weiter gehen. Allerdings ist mir klar, dass es utopisch ist, auf eine Wunderheilung zu hoffen...

Udoh, hast du inzwischen eine Lösung für dich gefunden?

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04 Sep 2011 15:04 - 04 Okt 2011 10:13 #12 von eckhard11 ✝
Mahlzeit, daid,

die - tägliche - Trinkmenge zwischen 2,50 und 4,00 Litern ist genau richtig.
Es ist natürlich auch von der Körpergröße, der Konstitution und der Arbeit abhängig.
Nicht zu vergessen die Flüssigkeit, welche man mit den Speisen zu sich nimmt, das ist nicht wenig......

Sommers, ( na ja, hi, hi, ), wenn es warm ist, kann es auch ruhig ein Liter mehr sein.
Allerdings nicht Coke oder sonst so ein Zuckerwasser, sondern Mineralwasser, ( möglichst medium ), Blüten-oder Früchtetees, auch mal ein Pilzken darf gern dabeisein.

Eine "normale" Blase nimmt etwa zwischen 600 und 700 ml Harn auf.
Der Pinkeldrang beginnt bei ca. 350 ml, der starke Drang etwa bei 500 ml.

Bei einer Trinkmenge von 3.000 ml ist es ergo völlig normal, daß man sieben - bis achtmal täglich pieselt, das ist keineswegs ein Zeichen von Inkontinenz.
Ich z. B. trinke aufgrund meiner Neoblase zwischen sechs und sieben Liter täglich, ( wegen des Schleimes in der Neoblase. Die ist aus einem Darmstück gemacht und schleimt daher natürlich, und der Schleim sollte möglichst flüssig gehalten werden ).
Ich gehe mindestens sechsmal täglich, lasse abends in der Wanne den Restharn raus ( immer ca. 1,50 Liter ).
Nachts brauche ich nicht, da ich nächtens völlig inko bin und ein Kondom-Urinal verwende.
Morgens sind dann immer so zwischen einem und eineinhalb Liter im Bettbeutel. ( Na ja, manchmal auch fast gar nichts, :angry: )

Also : Die Menge Deiner Toilettengänge sind nicht das Problem, sondern das "kurz vorm Lokus in die Hose".
Wenn kein Bakterienbefall oder ähnliches festgestellt wurde, dann wird sich wohl tatsächlich um ein psychisches Problem handeln.

Frage : Hast Du schon einmal eine Harnkultur anlegen lassen ? ( Nicht : Harnuntersuchung )
Bei einer Harnkultur wird nach Bakterien geforscht, nach denen bei einer Harnuntersuchung gar nicht nachgesehen wird.....
Sehr häufig werden die bereits vorhandenen Bakterien gegen die verabreichte Antibiotika resistent, da es sich um die "falsche" Medizin handelt.
Dann brauchst Du eine "Reserve-Antibiotika".

Eventuell wäre auch ein Urogramm, ( Urographie ), mal hilfreich, damit festgestellt wird, ob die harnableitenden Wege alle offen und in Ordnung sind.
Und vielleicht mal eine Blasenspiegelung, ( ist bei Frauen recht einfach ), um festzustellen, daß sich in der Blase keine benigne, ( gutartige ) oder gar maligne, ( bösartige ), papillären Gewächse befinden. ( Längst nicht alle papillären Gewächse in der Blase sind bösartig )

Glaube mir, ich spreche aus Erfahrung. Ich habe seinerzeit einfach zu lange gewartet und auf die Heilkraft der Körpers gehofft.
( Ich empfehle übrigens jeder/m, die/der an einer unerklärlichen Dranginko leidet, sich entsprechend umfangreich untersuchen zu lassen. Lieber einmal mehr untersuchen lassen als ein Ende mit Schrecken. )

Gehe in ein Kontinenzcenter, dort sind die Wege kurz und alle Fachärzte in einem Hause versammelt....

Gruß
Eck :sleep: hard
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04 Sep 2011 18:06 #13 von daid
Hallo Eckhard! Vielen lieben Dank für deine umfangreiche Antwort. Nein, bei mir wurde weder eine Bakterienkultur noch eine Blasenspiegelung gemacht, obwohl ich mittlerweile schon beim dritten Arzt war. Von Kontinenzzentren wusste ich bisher auch nichts, da werd ich jetzt mal Mut ansammeln müssen...

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05 Sep 2011 10:25 - 17 Okt 2011 11:56 #14 von eckhard11 ✝
....was sind das nur für Ärzte, die keine weiterführenden Untersuchungen durchführen ?

Kontinenzcentren findest Du hier :
www.inkontinenz-selbsthilfe.com/service/kliniksuche.html

Gruß
Eck :sleep: hard

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03 Okt 2011 23:29 #15 von RudiRatlos

eckhard11 schrieb:
Eine "normale" Blase nimmt etwa zwischen 600 und 700 ml Harn auf.
Der Pinkeldrang beginnt bei ca. 350 ml, der starke Drang etwa bei 500 ml.


Diese Messmengen sind für mich so etwas wie ein wie ein Utopischer Roman, bei etwa 350 ml liegt meine Obergrenze, 250 ml sind normal, was das bei meiner schwachen Blase und entfernter Prostata bedeutet liegt ja auf der Hand.
Ich habe auch versucht zu trainieren um meine Blase zu weiten, aber es bringt kaum etwas.
Meine nun Mischinkontinenz und zum Glück zur Zeit oder besser seid Monaten selten gewordene Entzündung lassen somit ein Leben ohne Einlagen und Schutzhose kaum zu ... zu Hause zwar minimal aber außer Haus muss ich mich schon gut absichern weil ich an manchen Tagen schon bei 150 ml die Segel streichen muss und mich in die Vorlage entleeren muss ehe es schmerzt.
Meine Stressinkoteil fragt aber ohnehin nicht nach Füllmengen und es geht oft schon in die Hose wenn ich noch nicht mal merke das ich muss :dry:

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17 Okt 2011 11:25 #16 von Bill
Hallo zusammen,
als ich zur Diagnostik im Krankenhaus war, wurde bei der Urodynamik eine Füllmenge von 250-300ml festgestellt.
Der Drang wird dabei schon so stark, das es weh tut und ich keine andere Chance habe als es laufen zu lassen.
Was ich in den letzten Woche festgestellt habe ist ein erhöhter Muskeltonus und regelrechte Verkrampfungen im Oberschenkel und Bauchraum. Ich versuche mit Entspannung dagegen anzugehen, aber noch mit wenig Erfolg.
Letzten Freitag ging es mir nicht besonders (Erkältung im Anmarsch) und ich habe mich hingelegt und versucht zu entspannen, da ist mir etwas passiert was mich erschreckt hat. Ich bin eingeschlafen und dabei hatte ich das erste mal im liegen Harnabgang, ich bin darüber munter geworden und erschrocken. Nachts ist bisher noch nichts gewesen (außer mal paar Tropfen).
Kann das an der Entspannung liegen?

Bis demnächst
Bill

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17 Okt 2011 12:24 - 17 Okt 2011 20:25 #17 von eckhard11 ✝
Hallo, ihr zwei,

es liegt mir fern, euch einen falschen Rat zu geben, aber :
Hat man bei euch auch schon einmal eine Blasenspiegelung durchgeführt, um auszuschliessen, daß sich da in der Blase etwas befindet, was dort nicht reingehört ?
MRT, CT, alles schön und gut, aber eine Blasenspiegelung ist besser.

Ich hatte im Herbst 2001 richtige Probleme mit der Inko, bis ich Blut pinkelte.
Der damalige Uro machte eine Ultraschall und diagnostizierte eine Entzündung an der Harnröhre.
Ein paar Medis und weg war das Problem.
Im Herbst 2003 begann die Sache wieder, plötzlicher Harndrang, immer wieder, immer nur kleine Mengen.
Wieder zum Uro, ( jetzt ein anderer ), und der fand - bei der Blasenspiegelung - einen Trum von einem Blasentumor.
Zwei Wochen später war meine Blase raus.

Ich will damit sagen :
Zwei Jahre lang konnte sich dieses Monster in meiner Blase ausbreiten, völlig schmerzlos.
Und warum ?
Weil dieser Stiesel von 1. Uro es damals nicht für nötig befand, eine Blasenspiegelung durchzuführen.

Wenn ihr auf der sicheren Seite sein wollt, dann lasst mal eine Blasenspiegelung in einer Uro-Klinik durchführen....

@ Bill :
Klar kann das an der Entspannung liegen.
Mir scheint, Dein innerer Schliessmuskel funktioniert nicht mehr richtig, sei es durch eine Entzündung oder durch die Prostata.
Dann übernimmt der äussere Schliessmuskel diese Aufgabe, aber der erschlafft, wenn Du einschläfst.
Kannst Du alles hier nachlesen :
www.forum-blasenkrebs.net/index.php?page...hreadID=137&pageNo=1

Gruß
Eck :sleep: hard
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17 Okt 2011 14:10 #18 von Bill
Danke für die schnelle Antwort.

In der Klinik wurde das Thema Tumor angeblich bei der Urodynamik durch die angefertigten Röntgenbilder abgeklärt. Ich hab das erst mal so hingenommen. Wenn ich das so überdenke, manchmal hab ich das Gefühl als liegt was in der Blase und versperrt den Ausgang (kann natürlich die Prostata sein), der Urologe meint da ist nichts.
Ich werde ihn beim nächsten Besuch darauf ansprechen oder ich wende mich nochmal an die Klinik.

Bis dahin
Bill

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21 Nov 2012 21:43 #19 von ulrike
bin erst heute auf das forum gestoßen.
Auch ich habe das Problem (seit etwa 3 Jahre) je näher ich zur toilette komme dest dringender wird es. Auch wenn vorher noch kein große Drang war. Da ich sehr viel unterwegs bin, habe ich natürlich auch nicht immer eine toliette "griffbereit". Zwischenzeitlich habe ich mir angewöhnt wenn ich außer Haus ghe eine Windel anzuziehen, die die ertsen Spritzer auffängt. Seither bin ich entspannter und fühle mich sicherer. Ärzte (Urologen, Psychologen) haben keine Erklärung dafür. Wissen aber dass es so etwas öfter gibt als man denkt.

das schlimmste war es meiner Partnerin (bitte nicht irritieren lassen mit meinem Nik-Namen) einzuweihen. Wobei sie sofort Verständniss hatte.

Gruß
Ulrike

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22 Nov 2012 08:40 #20 von daid
Ich hatte 8 Jahre lang genau dasselbe Problem mit ständigem Drang und den Unfallen kurz vor der Toilette. Medizinisch war nichts festzustellen. Letztes Jahr fing ich dann eine Psychotherapie bei einem wirklich begabten Therapeuten an und mein Problem ist WEG!!!! Und zwar vollständig!!! Ich kann nur jedem raten es selbst zu versuchen.

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