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24 Apr 2009 11:14 #1 von RitaF
:lol: Hallo an die Teilnehmer dieses Forums,

ich heiße Rita, bin 56 Jahre jung und leider ziemlich "undicht". Vor etwa 8 Jahren fing es damit an, dass ich bei Belastung immer mal wieder etwas Urin verlor. Es wurde dann immer schlimmer, so dass ich mich bald nicht mehr aus dem Haus getraut habe. Im Oktober 2005 habe ich mich operieren lassen. Es wurde mit einem Bändchen die Harnröhre höher gelegt und der Blasenboden mit einem Netz stabilisiert (TVT). Zusätzlich bekam ich Tabletten (Emselex 15 mg). Kurzfristig wurde die Situation besser. Aber bereits im Sommer 2006 ging es wieder bergab. Ich verlor mittlerweile bis zu 3 Litern Urin innerhalb von 24 Stunden (habe die Vorlagen gewogen). Eine Blasendruckprüfung ergab, dass meine Blase nur noch ein Fassungsvermögen von 190 ml Flüssigkeit hat und wie bei einem Baby funktioniert, nämlich völlig unkontrolliert. Sie läuft über, wann sie will. Mittlerweile nicht nur bei Belastung, sondern auch im Ruhezustand. Ich sollte noch erwähnen, dass ich schwer lungenkrank bin und deshalb die Belastungsgrenze meines Körpers sehr niedrig ist. Außerdem habe ich Diabetes mellitus Typ II. Warum meine Blase sich jedoch ins Stadium eines Kleinkindes zurückentwickelt, dafür hatte bisher kein Arzt eine Erklärung. Es wird vermutet, dass dafür eine Nervenstörung der Verbindung zwischen Blase und Gehirn aufgrund des Diabetes verantwortlich ist. Im Januar 2008 habe ich mich dann auf Empfehlung meines Arztes einer Botoxbehandlung der Blase unterzogen. Dabei wird das Nervengift Botox mittels einer Blasenspiegelung in die Blasenwände gespritzt. Aufgrund dieser Nervenlähmung der Blase reagiert sie nicht mehr so "gereizt und hypernervös". Das hat auch ganz gut beklappt. Ich brauchte nach der Behandlung in 24 Stunden nicht mehr 8 bis 10 sehr große Vorlagen, sondern nur noch 5. Leider ist dieser Effekt nicht von Dauer, da das Botox sich im Laufe der Zeit abbaut. Mittlerweile bin ich wieder so flüssig wie vor der Behandlung. Immer öfter wache ich morgens auf und liege – so fühlt es sich an – in der Badewanne. Das Bett ist völlig durchnässt. Die Vorlage kann die Urinmenge nicht mehr halten. Momentan "kämpfe ich mit meinem inneren Schweinehund" darum, ob ich die Botoxbehandlung nochmal machen lasse. Die ist nämlich nicht gerade angenehm.

Ich habe mich hier angemeldet in der Hoffnung, dass mir eventuell andere Teilnehmer Tipps geben können, wie mir noch zu helfen ist.

Liebe Grüße unbekannterweise an alle Forumsteilnehmer.

Rita F.

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27 Apr 2009 16:11 #2 von eckhard11 ✝
Guten Tag, Rita,

nein, hinsichtlich Deiner merkwürdigen Blaseerkrankung kann ich Dir nicht raten.
Anscheinend ist dies auch nicht aufzuhalten oder gar rückgängig zu machen.
Es kann sich um eine Balkenblase oder eine Schrumpfblase handeln.
( Wenn eines hiervon zutreffen sollte, wirst Du die Blase in absehbarer Zeit verlieren. )

Botox, TVT-Band etc., alles schön und gut, aber letzlich sind die Erfolge doch recht bescheiden.....

Um ehrlich zu sein :
Hinsichtlich Deiner Probleme - und der daraus erwachsenen Leiden, die ja immer stärker werden - solltest Du Dich mit einem Urologen, ( nicht : Gynäkologen !! ) einmal über einen "Mainz-Pouch 1", ( eine Neoblase ), unterhalten.

Die Blase wird stillgelegt, ( oder komplett entfernt ), und aus einem Stück Dünndarm ein neues Reservoir geschaffen.
Allerdings wirst Du Dich dann katheterisieren müssen, durch den Bauchnabel.

Im Blasenkrebsforum, ( http://www.forum-blasenkrebs.net/index.php?sid= ), sind etliche Frauen Deines Alters, die einen Mainz-Pouch 1 haben und damit hervorragend zurechtkommen.

Die tragen Bikini, gehen schwimmen und/oder reiten, fahren in der Welt umher, treiben Sport usw. usw., sind ergo wieder völlig handlungsfrei.

Es ist natürlich genau abzuwägen, inwieweit Du dazu bereit bist, die Blase als Reservoir zu verlieren.
Da Du keinen Blasenkrebs hast, bleibt bei Dir alles erhalten, was eine Frau so ausmacht......

Wie gesagt, es ist nur ein Tipp, aber Du könntest dadurch Deinen Leidensdruck loswerden.....

Und lass Dich bloss nicht dazu überreden, einen Dauerkatheter legen zu lassen.
Dann sind Blasenentzündungen permanent vorprogrammiert.

Ich selbst habe übrigens seit fünfeinhalb Jahren eine Neoblase und absolut keine Probleme.

Gruss
Eckhard :sleep:

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27 Apr 2009 16:56 #3 von RitaF
Hallo Eckhard11,

danke für Deinen Rat. Von einer Neoblase hatte ich noch nie gehört. Habe mich jetzt mal zu diesem Thema eingelesen und bin fast davon überzeugt, dass keine Urologe bei mir einen solchen Eingriff wagen würde. Ich bin nämlich – was viel ernster ist – schwer lungenkrank. Ich habe ein Lungenemphysem und brauche eine neue Lunge. Stehe seit einem Jahr auf der Transplantationsliste bei Eurotransplant. Bei dieser Konstellation wird kein Arzt einen größeren, nicht lebensnotwendigen Eingriff machen. Aber am kommenden Montag habe ich einen Termin bei einem Urologen. Den werde ich auf jeden Fall mal nach dem Verfahren Neoblase fragen.

Liebe Grüße
Rita

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27 Apr 2009 19:13 #4 von eckhard11 ✝
Ja,

das verstehe ich.
Der Eingriff ist nicht leicht, zumindestens nicht bei einem Mainz-Pouch 1.
Diese OP dauert bis zu fünf Stunden.....

Ein Urostome geht viel schneller, so um die zwei Stunden, allerdings müsstest Du dann einen Beutel an der Hüfte tragen.

Hm, dann hast Du ein Problem mehr.....

Vielleicht musst Du doch an einen DK denken, aber bei einem DK schrumpft die Blase, da sie sich nicht mehr füllt.
Und bei einem DK ist äusserste Hygiene angesagt, da man den Bakterien "freie Fahrt" in die Blase ermöglicht.

Ich wünsche Dir, dass Du kurzfristig einen Anruf aus Leiden erhältst.

Gruss
Eckhard :sleep:

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27 Apr 2009 20:20 #5 von Struppi
Hallo Rita,
hallo Eckhard,

zum Thema Dauer-Katheter: Von denen bin ich nicht wirklich überzeugt noch kann ich ihren Einsatz guten Gewissens raten. Die einzige, wirklich medizinische Indikation für einen kurzfristigen (!) Einsatz eines transurethalen Dauerkatheters ist lt. Robert-Koch-Institut ein Harnverhalt.

Wenn es denn ein ableitendes System sein soll, so würde ich mit dem Urologen mal über eine Suprapubische Blasenfistel reden. Diese kann ambulant und ohne Narkose in der Praxis gelegt werden. Die zu beachtende Hygiene ist zwar auch nicht zu vernachlässigen, aber nicht so anfällig wie bei einem "normalen" DK.

Vorteil einer SBF ist u.a., dass die Blase nicht an Volumen verliert wenn man die Fistel über einige Stunden vom Beutel "abkoppelt". Auch ansonsten kann man sich sehr schnell an die Fistel gewöhnen und es kommt - zumindest nach meiner eigenen Erfahrung - selten zu einem Harnwegsinfekt.

Gruß

Hannes

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28 Apr 2009 11:32 #6 von RitaF
Hallo Hannes,

danke für Deine Antwort. Von einer "Suprapubische Blasenfistel" habe ich natürlich auch noch nichts gehört. Na ja, darüber kann ich ja dann am kommenden Montag bei meinem Termin mit dem Urologen sprechen. Bin mal gespannt, was der sagt.

LG Rita

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