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Brauche nochmal Hilfe

10 Jun 2008 10:54 #1 von Shaya
Hallo Dr. Schacht,

ich hoffe, Sie hatten einen schönen Urlaub.

Es wäre nett, wenn Sie mir nochmal helfen könnten. Ich war wieder beim Urologen, und er hat einige Dinge gesagt, bei denen ich im Nachhinein gemerkt habe, dass ich sie nicht richtig verstanden habe. Vielleicht können Sie was dazu sagen. Wenn nicht, werde ich wohl einen neuen Termin machen müssen, denn am Telefon ist das sehr schwierig...

Nochmal kurz die Vorgeschichte:
Die Blase wurde bei einer Unterleibs-OP verletzt, der Schnitt war ca. 6 bis 7 cm lang.
Der Urologe hatte eine Spiegelung gemacht, dabei festgestellt, dass die Blase in sich verzogen und deformiert ist. Es lag außerdem eine massive chronische Entzündung vor.

Bei diesem Besuch ist wieder eine Urinprobe genommen worden und es fanden sich erneut Bakterien, wenn auch weniger. Ich habe dafür ein Langzeit-Antibiotikum bekommen, was ich die nächsten drei Monate nehmen soll.

Meine Beschwerden haben sich in der Zwischenzeit nicht wirklich gelegt. Der Urologe meinte daraufhin, dass zum einen die Entzündung die Blase ständig reizt, zum anderen würde die Blase durch die Narben gereizt. Er ist der Ansicht, dass sich die Blase deshalb manchmal spontan zusammenzieht, was zum Harnverlust führt.

Er hat dann gesagt, dass sich das wahrscheinlich auch nicht mehr bessern würde und ich damit leben müsste.

Wir sprachen dann über ein ganz anderes Thema, und als ich schon im Gehen war, meinte er noch: "Sie werden bestimmt innerhalb der nächsten fünf Jahre an der Blase operiert werden. Stellen Sie sich schon mal drauf ein."

Ich war so geschockt, dass ich gar keine Fragen mehr gestellt habe.

Jetzt, wo ich zu Hause bin, frage ich mich:
Was für eine Operation soll das sein? Was kann man in so einem Fall denn operieren?
Die Entzündung geht durch das Antibiotikum weg, aber die Narben kann man doch auch mit einer OP nicht entfernen... nur neue Narben machen.
Und wenn er erst gesagt hat, dass es sich sowieso nicht bessern wird, warum denkt er dann über eine OP nach? Ich versteh's nicht. :(

Können Sie sich etwas darunter vorstellen oder wissen Sie, was er gemeint haben könnte? Wenn Sie mir nur einen Hinweis geben könnten, dann kann ich mich weiter informieren und meinen Urologen ganz gezielt fragen.

Besten Dank im voraus,
viele Grüße,
Shaya

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08 Jul 2008 18:25 #2 von dcschacht
Hallo Shaya,

nein, habe nicht die geringste Idee was er gemeint haben könnte! Nach dem bisher geschildertem Verlauf sehe ich keinen Grund für erneute Blasenoperation. Vielleicht hat er da an Botoxinjektion gedacht oder Schlinge bei Belastungsinkontinenz. Das kann aber derzeit kein Thema sein und auch Ihr Urologe dürfte keine magische Kristrallkugel haben um in die Zukunft zu sehen. - vielleicht fragen Sie da mal gezielt nach.

Womit er aber recht hat ist, dass die derzeitigen Beschwerden verbessert werden können, es aber immer wieder mal unregelmäßige nicht vorhersagbare Situationen gibt in denen Ihre Blase "zicken" wird.

Gruß dcschacht

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17 Jul 2008 09:17 #3 von Shaya
Danke!

So wie Sie das sagen, klingt das alles gleich ganz anders. Anscheinend habe ich mit diesem Urologen jemanden erwischt, mit dem ich öfter mal aneinander vorbei rede.

Würden Sie mir nochmal helfen? Ich habe jetzt den Arztbericht hier und kann einige Begriffe nicht mal mit Google klären.

"rechts kranial zwei Narbenzüge und eine Imprimierung von krasial" = oben zwei Narben und dazu eine Eindrückung? Das Wort "krasial" finde ich überhaupt nicht.

"eine Trabekulierung liegt nicht vor" - Ist das gut, oder schlecht?

"Der Boncy-Test wurde nicht durchgeführt." - Was ist das für ein Test? Es könnte auch "Boney-Test" heißen, der Druck ist hier etwas undeutlich.

Bei der Cytologie steht mehrfach "Keine Malignitätskriterien, zusammenfassend G0", was ja gut ist. Beim letzten Eintrag fehlt diese Angabe aber, statt dessen findet sich: "20 % dysmorphe Erythrocyten, 80 % eumorphe Erythrozyten".
Ich habe eine Mikrohämaturie; die dysmorphen Erys stammen aus der Niere, und es ist abgeklärt, dass hier kein schlimmer Befund vorliegt. Bedeuten die 80 % eumorphen Erys im Zusammenhang mit der fehlenden Angabe "keine Malignitätskriterien", dass ich das doch nochmals überprüfen lassen sollte?

Es wäre nett, wenn Sie das übersetzen könnten.
Danke im voraus,
viele Grüße,
Shaya

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30 Jul 2008 17:07 #4 von dcschacht
Hallo Shaya,

das klingt doch alles recht gut.

Also: Das Wort heißt kranial und steht für "kopfwärts" oder oberhalb oder nach oben gelegen.
Es gibt noch lateral = seitwärts oder dorsal = unterhalb.

Test: = Boney - Test: 1. Bei gefüllter Blase Husten - ? Urinverlust? 2. Wenn Urinverlust, dann wird Harnröhre seitlich mit Instrument oder Stäbchen angehoben. Wenn dann kein Harnverlust vorliegt, würde u.U. OP mit Anhebung der Harnröhre helfen. Wird gemacht wenn man Belastungsinkontinenz annimmt.

Trabekulierung: = dicke Muskelstränge, die man bei Blasenspiegelung sehen kann. Viele Trabekel verstärken Dranginkontinenz. Das Fehlen wäre bei Ihnen eher pos. zu werten.

Zytologie: Wenn nicht eindeutige GII oder GIII entartete Zellen vorliegen, ist die Beurteilung rein über Zytologie bei einer Tumorsuche eingeschränkt und schwierig. G0 ist also recht gut und Malignität ausgeschlossen - GII u.GIII würden sicherlich erwähnt werden. Die anderen Stufen sind vom Aussehen her von z.B. entzündlichen Zellen kaum zu unterscheiden.

Dysmorphe Eries stammen inder Regel aus Niere z.B. bei spezieller Nierenentzündung wie Glomerulonephritis ö.ä.
Eumorphe Eries sind aus dem Hohlsystem: Nierenbecken Harnleiter oder Harnblase. Entzündungen, Steine, Gewebsdeffekte z.B. nach Katheter oder OP, Krampfadern der Blase oder Tumore sind Ursache. Die Diagnostik am oberen Harntrakt bei nur mikroskopisch nachweisbaren Eries ist schwierig (z.B. Röntgen mit Kontrastmittel und Sono [Steine, Cysten...etc] - aus meiner Erfahrung findet man bei fast 80% der Fälle mikroskopischer Eries keine oder nur harmlose Ursache.

Bei vermehrten dysmorphen Eries mache ich z.B. 24 Stunden Urin und erneute Zählung. Alternativ bei z.B. Mandelentzündungen in Krankengeschichte schicke ich Pat. zum Nephrologen (z.B. immunologische Ursache) - sehr oft nur Vorbeugend ohne dass wirkliches Krankheitbild dahintersteckt - aber man kann dann vorbeugen.

Ich hoffe Erklärung hat weitergeholfen.

Bis dann dcschacht

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04 Aug 2008 08:12 #5 von Shaya
Hallo Dr. Schacht,

danke für die Übersetzung. :) Das hat mir SEHR weitergeholfen.

Röntgen mit Kontrastmittel und Sono sind bei mir in den letzten zwei Jahren mehrfach gemacht worden. Das würde ich dann als gründlich abgeklärt bezeichnen. Auch die Nieren sind von zwei verschiedenen Nephrologen geprüft worden. Ich bin also so ein Fall, bei dem keine Ursache zu finden ist.

Nochmals vielen Dank,
Shaya

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