So, nun möchte ich mal von meinen Erfahrungen mit der OP berichten.
Ich wurde Mittwochs aufgenommen und gleich untersucht: Gynäkologisch, Kreislauf und Blut. Später kam dann noch der Anästhesist zu einem Gespräch auf mein Zimmer.
Ich hätte ja gerne eine lokale oder spinale Anesthesie gehabt, aber der Operatör will nur Vollnarkosen. Angeblich, weil es ja eine OP ist die „blind“ ausgeführt wird (das heißt, er muss nach Gefühl gehen und hat nicht jeden Schritt im Auge). Die Gefahr das ich mich irgendwie mal bewege wäre ihm zu groß. Zitat des Operatörs: „So mutig bin ich nicht“
Dann Rasur und ein Klistier zum abführen.
OP-Tag: Duschen, OP-Hemd und Antithrombosestrümpfe an. Bald gab es dann die Prämedikation in Form eines Benzodiazepins (Kapsel).
Kurz drauf ging es in den OP. Auf OP Tisch gelagert, Braunüle in Handvene versenkt und ab ins Reich der Träume.
Als ich wieder wach wurde, hatte ich einen Katheter liegen. Ich hatte kaum Schmerzen. Etwas Schmerzen ist dann ja auch OK, sonst glaubt man ja nicht operiert worden zu sein
Richtig wach habe ich mich sofort auf die Bettkante gesetzt um den Kreislauf etwas in Schwung zu bringen.
Nachdem die Infusion entfernt wurde, bin ich aufgestanden und hab mir erst mal eine Zigge vor dem Klinikgebäude genehmigt. Mir ging es blendend!
Am gleichen Tag wurde der Katheter entfernt. Ich sollte mich melden, wenn ich Wasser gelassen hätte, damit über Ultraschall der Restharn bestimmt werden kann.
Da fing dann das Problem an. Wasserlassen ging nicht. Hatte aber auch keinen Druck. Ich habe mich dann für Kampftrinken entschieden, da es auf Abend zuging und ich ungerne den Diensthabenden Arzt bemühen wollte. Irgendwann hatte ich dann ordentlich „Druck“. Aber das Wasserlassen klappte nicht. Ich habe es der Pflegekraft erzählt, die mir manche Tricks erzählte, die ich schon längst probiert hatte. ;-( Irgendwann kam die Nachtschwester und sah, wie ich verschwitzt am Bett stand (so war der Druck erträglicher). Sie informierte den Diensthabenen Arzt, der sich dann ne Stunde später mit Ultraschall bestätigen lies, das die Blase sehr voll ist. Sie meinte, ich hätte ruhig früher was sagen sollen hahaha
Die Nachtschwester legte mir dann wieder einen Dauerkatheter (oh, war ich ihr dankbar). Es liefen dann mal ganz schnell 1200ml Urin ab.
Am anderen Morgen untersuchte mich der Oberarzt zog den DK und manipulierte noch etwas an der Harnröhre (kaum spürbar).
Irgendwann klappte es dann auch mit dem Urinieren von alleine. Kaum Restharn.
Bin dann am 2.Postoptag nach Hause und hätte Bäume ausreißen können. Nur ganz leichte Wundschmerzen. Hab mich aber an diesem Tag auch noch ganz ruhig verhalten. Aber ein Spaziergang saß schon drin.
In den nächsten Tagen habe ich mich versucht daran zu halten, nicht mehr als 2Kilo zu heben. Ich habe es wirklich versucht, aber manchmal ist mir erst hinterher eingefallen, dass ein Putzeimer oder ein Topf mit Kartoffeln schwerer ist. Zwei Kilo ist wirklich nichts.
Letzte Woche hatte ich eine Blasenentzündung, die sich aber sehr schnell mit Antibiotika behandeln lies.
Ich habe schon den Eindruck, dass die Belastungsinko deutlich verbessert wurde. Aber genaueres kann man angeblich erst in einigen Wochen sagen, wenn das Bändchen verwachsen ist.
Mir wurden Östrogen Scheidenzäpfchen verordnet (ist wohl Standard) , die ich jeden Abend einführe. So ganz habe ich den Sinn dieser Behandlung nicht verstanden. Kennt sich da jemand aus?
Jedenfalls ist Angst vor diesem Eingriff nicht nötig. Ich bin froh es machen gelassen zu haben. Wie es sich weiter entwickelt werden wir sehen. Halte Euch auf dem Laufenden.
Liebe Grüße