Hallo Susan
Bei mir liegt ebenfalls Dranginkontinenz vor, leider habe ich zudem wenig Kontrolle über den Blasenschliessmuskel, so dass das Toilettentraining bei mir gar nicht funktioniert hat. Ich kann auf der Toilette nur zufällig die Miktion auslösen, oft spüre ich, dass die Blase voll ist, habe sogar etwas Drang, aber der Schliessmuskel lässt sich nicht entspannen, wenn ich entleeren möchte. Dann ist es aber auch so, dass ich Urin verliere ohne, dass ich viel Drang spüre.
Vielleicht hilft Dir meine Erfahrung aber dennoch: Meine Phyisiotherapeutin meinte, ich solle bei Drang den Beckenboden einige Mal stark hintereinander anspannen und so der Blase ein Zeichen geben, dass es noch nicht Zeit für die Entleerung sei. Bei mir ging der Drang tatsächlich für eine kurze Zeit weg, aber eben nicht lang genug, damit ich den Harn halten konnte. Aber vielleicht hilft dieser "Trick" bei Dir.
Du schreibst, dass Du seit Deinem Burn-out unter einer überaktiven Blase leidest. Kannst Du die Blase mit Entspannungsübungen oder Yoga beruhigen? Obwohl bei mit die Ursache für die Entleerungsstörung mit grosser Wahrscheinlichkeit neurogen ist, spüre ich, dass psychischer Stress und Angespanntheit die Dranginkontinenz verstärken. Umgekehrt habe ich die beste Zeit, nachdem ich zum Beispiel intensiv Sport getrieben habe und körperlich und seelisch völlig entspannt bin. Dann gibt mit die Blase für mehrere Stunden Ruhe, was sonst nie geschieht. Während Corona ging es meiner Blase ganz schlecht, weil auch ich sehr angespannt war. Letzten Sommer habe ich dann begonnen, bewusst und regelmässig "Pausen" einzuplanen und mir Zeit für Entspannung und "Nichtstun" zu reservieren.
Herzliche Grüsse
Martin
P.S.: Ich hoffe, Du hast das Burn-out gut überwunden. Ich finde dies eine sehr schlimme Angelegenheit, die in der heutigen Berufswelt leider sehr verbreitet ist. Seit ich als Personalverantwortlicher zweimal mit Burn-out in meinem Team konfrontiert war, bin ich sehr auf dieses Thema sensibilisiert und unternehme alles, dass dies nicht ein drittes Mal geschieht.