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Blasen-Divertikel entfernen - Erfahrungen gesucht

31 Jul 2022 12:25 #1 von mcsven2
Hallo,

habe eine überdehnte/ausgeleierte Blase außerdem Blasen - Divertikel . Hat schon jemand eine OP zur Entfernung von Divertikel hinter sich gebracht ? Wie ist es gelaufen? Wie war der Erfolg?

Hatte bereits eine TUI-P Operation die zumindest subjektiv keinen Erfolg gebracht hat. Daher könnte mir eine TUR-P Operation vorstellen (derzeit rd. 500ml Restharn) und danach eine OP zur Entfernung der Divertikel .

VG Sven

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02 Aug 2022 13:17 #2 von ForrestGump
Hallo Sven,
Das hört sich alles an wie bei mir.
Ich hatte auch ein großes Divertikel, ungefähr so groß wie die Blase selbst. Auch ich hatte zunächst Anfang 2020 eine TUR mit Einkerbung des Blasenhals zur Erweiterung und Abschabung an der Prostata. Allerdings blieb das Problem mit der großen Restmenge, die sich quasi im Divertikel sammelte. Seit dem betreibe ich ISK.
Sehr belastend waren chronische Harnwegsinfekte. Das ständig entzündete dünne Divertikel ist dann wohl auch ein erhöhtes Risiko für Blasenkrebs.

In der Reha hat mich dann ein Urologe auf das Inkontinenzzentrum in Villingen-Schwenningen aufmerksam gemacht. Das ist zwar knapp 300km von zu Hause entfernt, aber letztlich hat sich jeder Weg gelohnt.

Im Juli 2021 wurde ich dann mit dem D-Vinci-Roboter operiert. Ärzte, Pflegepersonal und die Klinik selbst waren absolut super und kann ich nur dringend empfehlen!


Ich muss zwar weiterhin 3-4 mal am Tag selbst katheterisieren, die Blase entleert sich weiterhin nicht vollständig, aber seitdem sind die Harnwegsinfekte sehr selten geworden. Und vor allem: ich bin dieses Sch.......Divertikel los.


https://www.sbk-vs.de/de/medizin/leistungen-und-angebote/fachabteilungen/kontinenzzentrum/kontinenzzentrum.phphttps://www.sbk-vs.de/de/medizin/leistungen-und-angebote/fachabteilungen/kontinenzzentrum/kontinenzzentrum.php

https://de.wikipedia.org/wiki/Da-Vinci-Operationssystemhttps://de.wikipedia.org/wiki/Da-Vinci-Operationssystem

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02 Aug 2022 22:01 #3 von mcsven2
Hallo 'ForrestGump',

danke für deine Erfahrungen. Hätte aber jetzt doch noch ein paar Fragen.
Du hattest ja eine TUR-P wenn ich das richtig verstanden habe, also keine TUI-P ( 3 Schnitte am Blasenhals) wie ich. Hat Dir die Reha Verbesserungen oder neue Erkenntnisse gebracht?
Die Klinik in Villingen-Schwenningen wurde mir hier im Forum auch schon empfohlen. Werde ich jetzt auch kontaktieren.

Ich habe den Eindruck dass Divertikel wohl selten entfernt werden. Für mich macht das aber absolut Sinn. Weniger Entzündungen das ist super. Habe selbst ständig Entzündungen seit ich den Bauchdeckenkatheder habe. Vor der OP hatte ich damit nie Probleme. Außerdem wird dadurch die Kapazität der Blase reduziert . Habe die Hoffnung dass dann auch der Restharn bei mir weniger wird.
Was mich absolut interessieren würde: Wieviel Restharn hattest Du vor deiner OP , nach deiner TUR-P und wie ist es jetzt nach der Entfernung des Divertikel?
Wäre super wenn Du dir noch etwas zu meinen fragen schreiben könntest .
Vielen Dank schon mal im Voraus.

VG Sven

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03 Aug 2022 07:09 #4 von mcsven2
was ich noch vergessen habe.
Wurde bei deiner TUR-P OP auch ein Bauchdeckenkatheter(SPK) gelegt bis alles verheilt ist und es mit dem ISK klappt?. Wenn es mit dem ISK nicht gleich funktioniert muss der Urin ja irgendwie abgelassen werden. Wann/wo hast Du gezeigt bekommen wie man ISK macht(Reha, Krankenhaus,...) . Es gibt es ja diverse ISK, die man wohl durchprobieren muss bis man für sich den Geeigneten gefunden hat. Kannst du einen empfehlen?

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03 Aug 2022 10:15 #5 von ForrestGump
Hallo Sven,
ich versuche mal alles zusammen zu packen. Dein Fall kommt mir irgendwie bekannt vor ;-)

Das Divertikel hatte ich vermutlich auch schon länger (bin 54). Mir war es nur nicht bewusst. Ich hatte halt schon immer ein "Konfirmandenbläschen". Bin häufig zur Toilette und habe nie das Haus verlassen, ohne nochmal zu gehen. Mir war erst im nachhinein klar, dass ich da schon immer die Blase nur zum Teil entleeren konnte.
Na, wenn man so langsam älter wird und der Vater Prostatakrebs hatte, dann geht man halt mal zum Urologen. Dabei wurde dann vor ca. 8 Jahren das Divertikel festgestellt. Bei der Spiegelung sah das Divertikel innen sehr verdächtig aus und es wurden bei einer OP Gewebeproben entnommen. Zum Glück kein Blasenkrebs. Der Urologe hatte damals auch nicht unbedingt gesagt, das Divertikel müsste weg.
Das mit dem Restharn im Divertikel wurde auch nicht weiter verfolgt. Ich war damals auch selbst nachlässig, ich war ja erstmal froh keinen Krebs zu haben.

Ein paar Jahre später beim nächsten Urologen Besuch meinte der dann doch es wäre besser das Divertikel zu entfernen und hat mich damit in die Urologie in Darmstadt geschickt. Dort meinte man die Blase wäre so ausgeleiert, die Entfernung des Divertikels würde vermutlich auch nichts bringen. Da kam das erste Mal die Sache mit der Katheterisierung ins Gespräch. Damals eine Horrorvorstellung.
Auf jeden Fall dachte man, wenn bei einer der Blasenhals erweitert ist und einiges der Prostata abgeschabt, dann könnte die Blase sich event. besser entleeren. Wirklich Hoffnung haben sie mir nicht gemacht. Die Frage war, was jetzt Ursache und Wirkung sind? Der Unterschied zwischen TUR und TUI kannte ich nicht. Auf dem Bericht stand dann TUR.
Anschließend hatte ich ein paar Wochen einen SPK. Das ging soweit ganz gut, ich hatte keinen Beutel (außer nachts) und habe halt regelmäßig über das Ventil entleert. Allerdings war ich in der Zeit krank geschrieben. Arbeiten gehen mit dem Bachdeckenkatheter hätte ich mir auch nicht vorstellen können.

Nachdem der Bachdeckenkatheter entfernt war hatte sich die Blase aber auch nicht komplett entleert, Restmenge ca. 300-500ml.
Seitdem betreibe ich jetzt ISK. Mein Urologe hat das direkt mit dem Versorger (Coloplast) organisiert. Es war eine Dame von Coloplast da, die mir verschieden Modell gezeigt hat und alles erklärt. Allerdings hat sie mir bei den ersten Versuchen nicht geholfen, das wollte ich nicht. Da meine Frau aber Krankenschwester ist konnte die mir ein paar Tipps geben, bzw. ich auch mal fragen. Letztlich ist es so, dass man manches lernen kann, was man sich vorher nicht vorstellen konnte.
Das Problem war aber die immer wiederkehrenden Infektionen mit Antibiotika-Behandlungen. Kaum war es ausgestanden wurde der Urin wieder trüb und es ging von vorne los. Das hat auch erheblich auf die Psyche gedrückt.

Naja, dann hatte ich eine Reha in Bad-Wildungen. Körperlich hat das jetzt nichts gebracht am Zustand, da hat sich ja nichts geändert. Trotzdem waren die 4 Woche wertvoll, um sich mal um sich und sein Wohlbefinden zu kümmern.
Ja und dann war halt der Urologe, der meinte, so lange das Divertikel da ist würde er sich nicht mit der Situation abfinden. Möglicherweise kann sich die Blase besser entleeren wenn das Divertikel mit seinem Windkessel-Effekt weg wäre. Der hat mir dann Villingen-Schwennigen (offenbar sind die jetzt in Donaueschinen) wärmstens empfohlen. Auch weil die dort mit einem Roboter (Da-Vinci) operieren und das wesentlich schonender und genauer operiert werden kann.

Also wurde ich dort vorstellig, obwohl der Weg weit ist. Auch dort hat man mir nicht versprochen, dass sich die Blase anschließend vollständig entleeren würde. Es wäre aber auf jeden Fall wert das Divertikel zu entfernen. Auch weil das ständig entzündete Divertikel immer ein Risiko für Krebs wäre.

Ein Jahr nach der Op ist die Situation jetzt so, das ich immer noch eine Restmenge von je nachdem 200-400ml habe. Besser als vorher, aber ich muss trotzdem wohl bis zum Lebensendet ISK betreiben.
Immerhin sind aber die ständigen Infektionen seitdem weg. Das alleine ist schon eine deutlich Verbesserung der Lebensqualität. Und ich bin sehr froh, dass ich dieses Divertikel mit seinen Risiken los bin.
Solange das Divertikel drin geblieben wäre, hätte ich nie meinen Frieden mit der Situation gefunden.

Wenn du noch Fragen hast gerne! Ich weiß dass es schwierig ist jemanden zu finden, mit dem man darüber reden kann. Über Knie; Schulter, Herz und sonst was kann man mit jedem sprechen, aber über Ausscheidungen will keiner reden.

Gruß Udo

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05 Aug 2022 16:56 #6 von mcsven2
Hallo Udo,

vielen , vielen Dank für die ausführliche Antwort. Habe bereits einen Infobogen der Klinik in Villingen jetzt Donaueschingen bekommen. Ich werde weiter berichten. Bin jetzt aber erst mal 2 Wo. in Urlaub. Mal sehen wie das klappt mit einer geführten Irlandrundreise . Normalerweise machen wir das individuell - aber der Linksverkehr....Muss jetzt dringend packen da es morgen recht früh losgeht.

VG Sven

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23 Aug 2022 09:08 #7 von mcsven2
Hallo Udo,

bin wieder aus dem Urlaub . Hatte gehofft dass man zumindest in Irland angenehme 20 Grad hat - nix wars . Genaue diese Woche hatte wird dort auch Hochsommer.
Und hatte wegen einem suboptimalen Katheterwechsel schon einen Krankenhausbesuch. (s. Bauchdeckenkatheter Schmerzen). Der totale Horror.

Im Krankenhaus hatte ich eine Oberärztin, die sich das ganze im Ultraschall angeschaut hat und mich auf die Divertikel aufmerksam gemacht. Habe diese Chance gleich ergriffen und nach Ihrer Meinung gefragt. Lt. Ihrer Meinung(so wird hier im Krankenhaus idr. gemacht) sollte man zuerst die Divertikel entfernen (Divertikelgröße ca. 300-400ml) . Die anderen konnte sie auf die Schnelle nicht sehen. Danach muss der 'verengende Hautlappen' via TUR-P entfernt werden. Hört sich nach einem guten Plan an.
VG Sven

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