Hui, hui,
ich möchte keine Wortklauberei begehen und auch ich benutze mitunter das Wort "grundsätzlich" um meine Aussage zu untermauern.
Aber in diesem Zusammenhang:
Also 3-4 Liter ist grundsätzlich zu viel,
halte ich die Aussage für falsch, mit der "Gefahr" verbunden, dass sie vielleicht nicht beim Leser hinterfragt wird.
Der verlinkte Artikel ist interessant, aber nach meinen fürhalten auch widersprüchlich.
Dort ist zu lesen:
Der Organismus eines gesunden Erwachsenen kann ziemlich viel Wasser an einem Tag verkraften – bis zu zehn Liter.
Natürlich steht dort auch nicht, man solle 10 Liter trinken!
Des weiteren ist dort zu lesen:
Vor allem Herz-, Nieren- und Leberkranke müssen aufpassen
Bei einer Harnproduktion (der Nieren) von ca. 60 ml die Stunde, kommt man auf ca. 300 ml alle fünf Stunden. Rechnen wir den Tag einmal mit 25 Stunden (weil ich in Mathe keine Leuchte bin) kommen wir auf 1,5 Liter Harnausscheidung am Tag, wenn man fünf mal kathetert. Der Mensch "scheidet" zudem auch "Wasser" durch Schwitzen, Kot, Atmen aus.
Dieser Bedarf wird der zugeführten Trinkmenge "entzogen". 1,5 Liter Trinkmenge halte ich für den untersten Level täglich.
Warum hält sich den dieses "Gerücht" so hartnäckig, dass man pro Katheterisierung nur maximal 300-400 ml kathetern sollte, also die Blase über diesen Level nicht hinaus kommen sollte?
Eine Blase kann nicht platzen! (ausser durch traumatische Einwirkung von Außen).
Ein Punkt kommt in der ganzen Diskussion bislang gar nicht vor. Menschen mit unseren Erkrankungen nehmen mitunter ja einen gehörigen Tablettencocktail täglich zu sich. Ist nicht auch hier die Trinkmenge zu hinterfragen, gerade in der Frage des Abbaus (toxischer?) Konzentrationen bei der Verarbeitung durch Leber und Nieren?
Spannend.
Ich habe immer die Befürchtung das mit Aussagen zu einer niedrigen Trinkmenge die Menschen in ihrem "Fehlverhalten" bestärkt werden, zu wenig zu trinken.
Eines steht ganz sicher fest: Es ist für die meisten Menschen wesentlich schädlicher zu wenig zu trinken, wie zu viel (mit den genannten medizinischen Ausnahmen).
Wo ich doch schon einmal beim Thema "Wortglauberei" bin, ist mir im Beitrag von Pam auch noch etwas aufgefallen.
von dem was du hier bereits so geschrieben hast, dass du dich körperlich nicht großartig anstrengst (nicht negativ verstehen)
klingt für mich vergleichbar mit der Annahme man sei als Rollstuhlfahrer "an den Rollstuhl "gefesselt"...
Für mobilitätseingeschränkte Menschen (auch Rollstuhlfahrer) sind die meisten täglichen Verrichtungen eine
enorme Anstrengung. Der
Fussgänger nimmt eine Steigung, Schwelle und Stufe
ohne wirklich große Anstrengung. Für einen Rollstuhlfahrer, oder beim Gehen eingeschränkten, bedeuten sie hingegen nicht selten eine enorme Kraftanstrengung.
Der Transfer in und aus dem Bett, auf die Toilette, in die Dusche oder auch nur das An- und Ausziehen sind mitunter Kraftakte. Die Katheterisierung eines Fussgängers ist auch nicht vergleichbar mit der Anstrengung eines Rollstuhlfahrers. Ja, die meisten behinderten Menschen arbeiten nicht auf dem Bau als Maurer. Dies tun die meisten nicht behinderten Menschen (ja ich weiß: Menschen mit Behinderung) aber auch nicht!
Hinzu kommt, dass nicht wenige Mobilitätseingeschränkte (dieser Begriff ist auch total bescheuert, werde mal drüber nachdenken) übergewichtig sind. Was tun sie (dadurch)? Schwitzen!
Der Kalorienumsatz mag niedriger sein, der Wasserbedarf dürfte sich aber nicht erheblich unterscheiden, evtl. sogar
erhöht sein.
Im Gesamtkontext der Fragestellung und der Katheterfrequenz evtl. auch einmal diesen Artikel über die
autonome Dysregulation
lesen. Erfahrungsaustausch und Erfahrungsbericht ja, aber allgemeinverbindlich, hmm (??...
Matti