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Zwei Jahre nach der Prostata-OP immer noch inkontinent!

25 Dez 2014 23:57 - 26 Dez 2014 00:04 #1 von husten
Was kann man dagegen machen?
Ich bin sehr verzweifelt und würde mich über Hilfe freuen!

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26 Dez 2014 09:36 #2 von Horsty
Lieber husten,

nun mal ehrlich, welche Antworten/Hilfe kann man auf deine kurze Info erwarten.

Es erinnert mich an jenen Fremden, der einen Einheimischen fragt:
„Könnten sie mir bitte sagen, wo ich eigentlich hin will?“

Also bitte, nicht für ungut, aber niemand erwartet und wünscht sich hier im Forum seitenlange Erklärungen, jedoch stichpunktartige Angaben würden dir weiterhelfen.

Du musst auch nicht deine Anonymität aufgeben.

Mit der Beantwortung folgender Fragen (die du gerne selbst erweitern solltest!) könnte man dir die erhoffte Hilfe zukommen lassen.
- Welche OP wurde durchgeführt?
- Welche Komplikationen ergaben sich bei bzw. nach der OP?
- Welche Anschlussheilbehandlung ; mit welchen Ergebnissen?
- Wie hoch ist der Grad deiner Inkontinenz (evtl. nur beim „Husten“)?
- Welche Behandlungen oder Eingriffe erfolgten bisher, um die Inkontinenz zu mindern?
- Welche Hilfsmittel verwendest du (tags/nachts)?
- Wie alt bist du?
- Welche Erkrankungen belasten dich zusätzlich?
- ...

Wir würden uns sehr freuen, wenn du uns zumindest diese offenen Fragen beantworten könntest.

Es grüßt Horsty
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26 Dez 2014 10:31 - 26 Dez 2014 11:06 #3 von Johannes1956
Hallo, Husten,

Da muss ich Horsty zustimmen, Deine spärlichen Angaben machen es uns nicht leicht, zu helfen. Aber du kannst einmal im Forum hier nachlesen

www.inkontinenz-selbsthilfe.com/forum/6-...ostata-op.html#12117

da hat Eckhard eine sehr gute Zusammenfassung der Problematik Inkontinenz nach Prostata OP geschrieben.

Solltest Du an spezifischeren Diskussionen zu Deiner spezifischen Situation interessiert sein, lass uns bitte wissen, wie diese ist.

Alles Gute

Johannes
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26 Dez 2014 13:06 #4 von husten
Hallo Horsty,

für mich ist es sehr neu sich in Internetforen zu bewegen! Deine Antwort ist für mich sehr hilfreich.
Hab herzlichen Dank für Deine hilfreichen Fragen.
Diese werde ich gerne im Eintrag beantworten.

Herzlichst Dieter

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26 Dez 2014 13:11 #5 von husten
Hallo Johannes,
hab herzlichen Dank für Deine Antwort und den Link. Ich erweitere meinen Eintrag schnellst möglich.
Vielen Dank Dieter.

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26 Dez 2014 23:53 - 31 Dez 2014 16:58 #6 von husten
Hallo Horsty,
hoffentlich habe ich die von Dir freundlicherwiese gestellten Fragen hiermit beantwortet.

Ich bin 74 Jahre alt und relativ sportlich ohne Vorerkrankungen. Im Januar 2013 wurde ich mit der Diagnose Prostatakrebs von Chefarzt Dr. Waldner im St. Elisabethkrankenhaus in Köln ,den rechten Sexualnerv erhaltend, operiert. Befallen war ich auf der linken Seite nah am Schließmuskel. Chemo war nicht nötig, eventuelle Bestrahlung wurde angekündigt.

In der ersten Nacht gleich nach der Op hatte ich vier Harnverhalte. Nach gut einer Woche wurde ich entlassen. Drei Tage später hatte ich erneut einen Harnverhalt, der mittels eines Bauchdeckenkatheters beseitigt wurde. Nach einer Nacht im Krankenhaus wurde ich erneut unter Vollnarkose ohne Befund untersucht und konnte nach einer weiteren Nacht das Krankenhaus nun mit einem Harnkatheter verlassen. IDieser wurde nach zehn Tagen beseitigt.

In dieser Zeitt nuzte ich eine mittelgroße Vorlage, die ich einige Male wechselte. Ich war dann vier Wochen in der Reha in Reinhardshausen mit einem PSA-Wert, der dort auf 0,5 gefallen war. Abschließend kam ich mit der fast kleinsten Vorlagengröße zurecht. Anschließend hatte ich in Köln 21 Therapiesitzungen. Leicht inkontinent war ich dann nur noch am frühen Abend und kam mit etwas Küchenpapier zurecht.

In diesem Jahr hatte ich nun 37 Bestrahlungen bis Ende August, da der PSA-Wert inzwischen über 0,9 auf 1,1 stieg. Die Bestahlung war erfolgreich mit einem PSA-Wert von 0,1. In den letzten Wochen verschlechterte sich jetzt die Inkontinenz wieder deutlich, sodass ich erneut die kleinste Vorlage permanent trage. Übrigens war ich nie nachts inkontinent.

Ich muss noch erwähnen, dass ich in der gesamten Zeit allein Therapieübungen mache, teiweise in der Reha empfolene, teilweise aus dem Internet heruntergeladene. Diese Übungen habe ich nun auf einmal am Tag begrenzt.

Herzlichst,
Dieter.
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27 Dez 2014 13:27 - 27 Dez 2014 13:28 #7 von Sebald
Hallo 'Husten',

von einem Verwandten, der diverse Bestrahlungen wegen der Prostata hatte, weiß ich, dass diese Prozedur doch einige Gewebeveränderungen mit sich bringt. Das ist eigentlich Sinn der Sache und scheint mir doch primär der Auslöser der 'neuen' Inkontinenz zu sein.

(Bei dem mir bekannten Fall gab es übrigens erhebliche Verändungen im Darmverhalten, die an Inkontinenz fast heranreichten.)

Will sagen: Ich denke, dass sich diese Bestahlungsfolge durchaus wieder legen kann.

Mir erscheint dein Vorlagenverbrauch übrigens handhabbar gering. Sicher, es ist eine unangenehme Begleiterscheinung und lästig. Aber weit schlimmer wäre natürlich ein fortdauernder Harnverhalt gewesen.

Ich bin, was die Prostata angeht, noch nicht im 'kritischen' Alter. Mich erstaunt aber immer wieder, dass Ärzte offenbar sehr oft von einen bald eintretenden Inkontinenz ausgehen bzw diese versprechen. Mich wundert das immer ein wenig, weil die Eingriff im Schließmuskelbereich ja so klein nicht sind.

Was den Vorlagenverbrauch angeht, liegt mein Verwandter übrigens ziemlich im gleichen Bereich. Auch nachts liegt Kontinenz vor.

Beste Grüße,
Sebald
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27 Dez 2014 16:24 #8 von Sebald
Hallo nochmal,

ich antworte mir schnell selber, weil ich einen sachlichen Fehler bei mir entdeckt habe:

Ich meinte natürlich, dass Ärzte eine recht bald eintretende bzw. wiedererlangte Kontinenz (!) versprechen.

Pardon! Kontinenz und Inkontinenz sollte ich nach den paar Jahren Forumsbesuch wirklich auseinanderhalten können...

Beste Grüße,
Sebald

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27 Dez 2014 17:34 #9 von matti
Hallo Dieter,

auch dir möchte ich zunächst ein freundliches willkommen sagen. Ich freue mich zudem, dass du nun auch mit Foto vertreten bist. Dies macht das Ganze hier doch noch einmal wesentlich persönlicher.

Ich finde deine Situation schwierig zu beurteilen. 37 Bestrahlungen in diesem Jahr können schon einmal eine Erklärung für die veränderte Kontinenz sein.

Ich weiß von meiner Mutter das sie geradezu wund war nach Bestrahlung, es zu immensen "Wunden" im Körper gekommen ist. Diese benötigen Zeit um zu heilen.

Was mir noch einfällt: Beckenbodenübungen trainieren den Muskelapparat. Wenn du die Frequenz bzw. Intensität reduzierst, könnte auch dies die Veränderung erklären. Dies folgt dann dem Prinzip: Weniger Training = geringeres Muskelvolumen = geringere Kraft des Muskels.

Matti
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27 Dez 2014 22:35 - 27 Dez 2014 22:35 #10 von Horsty
Hallo lieber Dieter,

schön, dass du so schnell eine Antwort gegeben hast.

Bitte habe auch etwas Geduld, wennich nicht sofort antworte, dafür gibt es vielfältige individuelle Gründe. Meine abwechslungsreichen zusätzlichen Tätigkeiten lassen oft eine kurzfristige Antwort nicht zu.

Du siehst aber auch an den schnellen Reaktionen von Sebald und Matti, dass hier im Forum viele Mitstreiter schon seit Jahren sehr erfolgreich aktiv sind.

Bedenke aber auch, dass wir keine Mediziner sind, jedoch aus unseren eigenen Erfahrungen Ratschläge geben, die nicht absolut bis ins Detail unmittelbar übertragbar sind.

So wie ich persönlich deine Situation einschätze, hast du sehr gute Chancen deine Probleme hinsichtlich der Inkontinenz zu überwinden.

Zunächst gilt es –so ging es auch mir- die Phasen der Verzweiflung zu überwinden.

Dazu gehört vor allem, dass du zunächst den Kopf freimachst, so wie beim Sport, denn niemand wird seine optimale Leistung erreichen wenn er „kopftot“ ist. Ein zwangloses Meditieren, ob mit oder ohne Hilfe einer professionell gelenkten Gruppe, wäre empfehlenswert.

Ansonsten gehe nach deinen eigenen Gefühlen; in Abwandlung eines Sprichwortes aus China:

"Höre nicht

(nur)

auf das, was die anderen sagen. Geh hin und sieh selber."

Wie schon Sebald und Matti richtig darlegten, beeinflussen die Bestrahlungen die Inkontinenz nicht unerheblich. Dies schilderten mir auch andere Betroffene, mit denen ich mir oft das Krankenzimmer teilte. Dabei war nicht die Anzahl der Bestrahlungen entscheiden, sondern die Intensität sowie differenzierte Lokalisierung. Besonders in den ersten Wochen nach den Bestrahlungen war die Auswirkung auf die Inkontinenz erhöht. Bei Chemotherapie sind die Auswirkungen in der Regel nicht so ausgeprägt.

Du schreibst:

In der ersten Nacht gleich nach der Op hatte ich vier Harnverhalte.


Daraus schließe ich, dass bei dir keine radikale Prostataektomie vorgenommen wurde.

Um eine weniger belastende Operation durchzuführen, wurde sicherlich bei dir für eine TURP ( transurethrale Resektion der Prostata) durchgeführt. Nun, jede Methode hat seine Vorteile. Man muss ausloten wo die persönlichen Prioritäten liegen…

Beiden ist gemeinsam, dass eine iatrogen (ärztlich) verursachte Harnröhrenstriktur entstehen kann. Hat aber nichts mit dem Können und Fähigkeiten des Arztes zu tun. Um weitere Komplikationen zu vermeiden muss die entstehende Blockade schnellstens aufgehoben werden.

Gibt es bestimmte Gründe dafür, dass du schreibst?:

Diese Übungen habe ich nun auf einmal am Tag begrenzt.


Falls nicht triftige Gründe dagegenstehen, würde ich dir dringend empfehlen, wie schon von Matti erwähnte, das Training zu intensivieren.
Ich gehe davon aus, dass du während der vier Wochen Anschlussheilbehandlung das für Männer geeignete Kontinenztraining anwendest.
Es ist zwar noch immer umstritten, ob beim Training nicht nur die Anzahl der Muskel-Myofibrillen erhöht, sondern auch der Umfang jeder Myofibrille werden. Fakt ist aber, dass die Muskeln insgesamt massiger und damit kräftiger werden.

Hier noch allgemeine persönliche Ratschläge zum Kontinenztraining.

Zur gelegentlichen Kontrolle kann man den Harnstrahl unterbrechen. Keinesfalls sollte damit ein Training durchgeführt werden.
Im Gegensatz dazu sollte man das „normale“ Training mehrfach täglich durchführen. Dazu gibt es im täglichen Leben unendliche Möglichkeiten. Niemand wird es bemerken, denn äußerlich ist nichts erkennbar.

Bei der richtigen Atemtechnik und differenzierten Anspannung und Entspannung! der betreffenden Muskelgruppen verbraucht man auch nicht viel Energie.
Es sollte also mehrfach täglich wiederholt werden und nach Möglichkeit ein selbstverständliches Ritual werden.

Es ist davon auszugehen, dass man lebenslänglich das Training fortsetzt, schließlich nimmt man ja auch täglich auch Flüssigkeiten zu sich.

Viele, so wie du Dieter, haben den Vorteil, dass sie zumindest nachts trocken sind. Bei ausbleibendem Training besteht die Gefahr, dass man auch nachts wieder inkontinent wird.

Falls noch weitere Fragen bestehen – nur zu!

Es grüßt Horsty

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