Hallo Kassandra,
die Menge des Wassers in und aus der "Birne" ist nicht so relevant. Bei der Irrigation nutzt man beispielsweise 1 Liter und mehr. Wenn du bereits mit 100 ml einen zufriedenstellenden Erfolg hast, musst du nicht unbedingt etwas daran verändern.
Neben der Reinigung mit und unter Wasser würde ich grundsätzlich auch immer eine Desinfektion, nach der Anwendung, empfehlen.
Deine Vorstellung, du würdest den Raum zwischen inneren und äußeren Schließmuskel spülen, trifft so nicht ganz zu. Die Schließmuskel liegen
nicht übereinander (mit einem Zwischenraum im Darm), sondern nebeneinander.
Du spülst also deine Rectum Ampulle, die
hinter (nicht dazwischen) den Schließmuskeln liegt. Diese ist sozusagen der letzte Abschnitt deines Mastdarms. Die Stuhlsäule deines Endarms (also das was sich insgesamt in deinem Darm befindet) rutscht dann nach. In der Zeit wo deine Rectums Ampulle durch die Spülung leer ist, hast du keine oder weniger Probleme mit der Kontinenz.
Rectum anatomy de 01
[CC BY 3.0 (
creativecommons.org/licenses/by/3.0
)], by Kuebi = Armin Kübelbeck (Own work), from Wikimedia Commons
Vielleicht wäre es für dich sinnvoll, auch einmal die Irrigation in betracht zu ziehen (vorher ärztlich abklären lassen!). Hier widerspreche ich ein klein wenig Ele in ihrem letzten Beitrag, weil es sich bei der von dir derzeit angewendete Methode um eine Spülung, aber nicht um eine Irrigation handelt (mein "widerspruch" ist aber lieb gemeint, Ele). Es ist auch nicht von belang. wie weit du die "Birne" einführst. Du erreichst, nachdem du durch den Analkanal und die Schließmuskel durchdrungen hast, eh immer "nur" die Rectum Ampulle.
Mit der Irrigation könntest du mit Sicherheit deine
Kontinenzzeiten steigern, weil in wesentlich höheren Bereichen eine Entleerung herbeigeführt wird und es eine Zeit lang dauert (bis zu 24 Stunden), bis der Stuhl wieder in den letzten Abschnitt deines Darm vordringt.
Infos zur Irrigation findet du hier:
www.inkontinenz-selbsthilfe.com/inkontin...ttel/irrigation.html
Bei der "Birne" besteht mitunter auch das Problem, dass das eingeführte Wasser, eben gerade aufgrund des geschwächten bzw. geschädigten Schließmuskels, nicht lange gehalten werden kann. Dies würde schon einen gesunden Schließmuskel in der Regel überfordern.
Die Irrigation setzt hier anders an. Durch einen kleinen Ballon (ähnlich wie die Ballons zum blocken von Kathetern), wird der Anus verschlossen, dass Wasser bleibt solange drin, bis man diese Blockung wieder löst. Zudem werden, wie ich schon erwähnt habe, höhere Bereiche erreicht. Man nennt den dadurch ausgelösten Vorgang des wellenförmiges Sichzusammenziehen der glatten Muskulatur, wodurch deren Inhalt transportiert wird, "die Peristaltik".
Auf unserer Homepage wird auch Biofeedback und die Elektrostimulation (nicht mit der Sakralnervenstimulation verwechseln!) beschrieben.
Findest du hier:
www.inkontinenz-selbsthilfe.com/inkontin...tive-behandlung.html
Beckenbodentraining ist gerade für Frauen immer!!! sinnvoll. Dies solltest du
unter fachkundiger Anleitung erlernen und kann dann
später in Eigenregie durchgeführt werden. Zur Erfolgskontrolle, kann dann wiederrum Biofeedback sehr sinnvoll sein.
Gruß
Matti