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Nur noch Vorlagen bei Harninkontinenz?

05 Dez 2010 17:28 #11 von eckhard11 ✝

Zudem KANN es nicht sein, das irgendwer mehr als 3 Liter pro Tag trinkt. Alles andere wären Unwahrheiten.

Dann bitte diese Dame doch einmal darum, sich mit mir in Verbindung zu setzen.
Ich lasse mich nämlich nur äusserst ungern - und schon gar nicht von einer Sachbearbeiterin eines Windelherstellers - einen Lügner schimpfen.

Seit sieben (!) Jahren - seit meiner Blasenkrebsoperation mit Anlage einer orthotopen Neoblase - trinke ich täglich mindestens sechs Liter Flüssigkeiten, nämlich Orangensaft, Tee, Kaffee, Milch und Mineralwasser.
Mein “24-Stunden Urin” zur Untersuchung belief sich auf über sieben Liter Harn.

Ich denke, Du hast gar keine andere Möglichkeit, als Dir Dein Recht über einen Anwalt zu holen.
Ein Schreiben vom Anwalt an die Geschäftsleitung des Herstellers wird sicherlich Früchte tragen.

Zudem sollten wir ruhig den betreffenden Hersteller der Windeln hier benennen.
Nichts fürchten diese Leute mehr als eine Negativreklame......

Gruß
Eck :sleep: hard

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06 Dez 2010 00:31 #12 von theelk
Geiler Spruch "Es kann nicht sein, das irgendwer mehr als 3 Liter pro Tag trinkt", gelle :lol:

Auch ich bekomme (fast) Ausschlag, wenn mich jemand bei meinen Erkrankungen als Lügner hinstellt. Zumal ein jeder Arzt anrät doch locker 4 Liter pro Tag zu trinken!

Nur die Nennung des Firmennamens lasse ich noch, da muss ich erst Mo./Di. mit meinen Anwaltsfreunden drüber reden. Es ist jedenfalls die Firma A. die das Produkt A. und auch D. herstellt... *flöt*

Hatte ich schon erwähnt, dass ich ein Trinkprotokoll ausfertigen soll, mir das aber laut Mitarbeiterin des Lieferanten udn Herstellers auch nichts nutzt, denn das würde dem MDK zugesandt und die entscheiden dann in den nächsten MONATEN, ob ich Abspruch hätte. Also zwischenzeitlich bekäme ich ja ein oder zwei Muster von Vorlagen zugesandt....

Da ich dank Schnee und Sonntag nun Zeit hatte, habe ich ein kleines Anschreiben an den Hersteller vorbereitet, die Namen der Geschäftsleitung sind ja ohne Probleme über das Impressum herausfindbar... Aber schlußendlich befriedigt das nur mein Selbstwertgefühl, denn ich werde ganz sicher wechseln. Seit ich selbst KV-versichert sein muss, bin ich TK, aber seit Jahren werden die stets schlechter. Erst sollte mein Insulin nicht mehr bezahlt werden, nun die Inkontinenzversorgung. Also wirklich, 14 Jahre hatte ich es leicht, habe einfach 180 Stk. Vlesia Compakt plus gekauft und alles war ok. Als Zocker dann via Ebay immer mal wieder Tena, Molicare... ging ja alles.

Und mein Eindruck verfestigt sich mehr und mehr - ich habe nun 17 Jahre den absoluten Höchstbeitrag der TK in den Rachen geworfen, war & fühlte mich als nichts besonderes. Brauche ich die Kasse aber als Unterstützung, dann nutzt sie mir nix.

Ich habe es einfacher als manch eine(r) hier, habe nur Diabetes, Inkontinenz und eine Gerinnungsstörung, muss aber nichts an eine Kasse zurückgeben und deswegen werde ich nächste Woche auch alles andere auf den Weg bringen. DAK ich komme ;)

Sobald mir allerdings die Freigabe der Juristen vorliegt oder ich einen interessierten Redakteur finde, nutze ich meinen Zweitjob als freier Journalist gerne aus :twisted:

Ggfs. würde ich dann gerne Statements von euch verwenden, selbstverständlich ohne Angabe von Realnamen. Aber soweit sind wir ja noch nicht.

Ihr merkt, ich habe immer noch einen Hals und der wird sicherlich am Montag noch dicker werden, denn dann telefoniere ich mal wieder mit der TK.

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06 Dez 2010 10:52 #13 von eckhard11 ✝
Nun,
ähnliches kann ich auch dazu beitragen.

Als ich Nov.03 die Klinik betrat, wollte ich wieder das Einzelzimmer haben, welches ich zwei Wochen vorher für die TUR-B, ( Blasenausschälung ), belegt hatte.
Dafür musste ich wiederum ein Formular unterschreiben, das Zimmer kostete einen Zuschlag von ca. 70,00 Euro täglich.
( Sieh mein Tagebuch : <!-- l --><a class="postlink-local" href=" www.inkontinenz-selbsthilfe.com/forum/vi...iner+verdammten#p277 ">viewtopic.php?f=4&t=148&p=277&hilit=Auseinandersetzung+mit+einer+verdammten#p277<!-- l --> )

Nachdem die ersten Untersuchungen durchgeführt waren, kamen auch bereits die ersten Rechnungen der Klinik, ( Blut, Torax usw. ), vom ersten Aufenthalt. ( TUR-B )
Diese Rechnungen liess ich durch mein geliebtes Eheweib meiner Krankenkasse, der IKK, zukommem, mit der Bitte um Begleichung.
Zu meiner Verwunderung verweigerte die IKK die Zahlung der Rechnungen mit dem Hinweis, ich hätte schliesslich "Chefarztbehandlung" gefordert.
Da ich mich daran nicht erinnern konnte, ( ich müsste ja bescheuert sein, als Kassenpatient eine Chefarztbehandlung zu nehmen ), bat ich um Aufklärung.
Es stellte sich heraus, dass ich mit dem von mir unterschriebenen Formular nicht nur ein Einzelzimmer, sondern auch eine Chefarztbehandlung geordert hatte. Die entsprechenden Häkchen in den vorgedruckten Quadraten auf dem Formular hatte die Dame in der Aufnahme gemacht, da diese davon ausging, wegen des Einzelzimmers sei ich ein Privatpatient.

Ich habe dann sowohl mit der Klinik als auch mit der IKK - völlig erfolglos - ob dieses Irrtums verhandelt, ich musste die gesamten ärztlichen Leistungen, gleich welcher Art, privat bezahlen, mit Operation ca. 13.000,00 Euro.
Als Dank für diese Ersparnis hat mir die IKK den Versicherungsbeitrag im Januar 2004 um glatte 92% erhöht, ( kein Scherz !! )

Als Blasenkrebserkrankter hätte ich vor sieben Jahren Probleme mit einem Wechsel bekommen, deshalb bin ich in dieser Sch...kasse geblieben.
Ich zahle seither den Höchstbeitrag von mittlerweile fast 700,00 Euro monatlich.
Ich gehe ca. alle halbe Jahr zum DC Schacht zur Untersuchung, einmal jährlich zur CT, brauche täglich ein Kondom-Urinal und eine Vorlage Molimed Midi und alle zwei Wochen einen neuen Bettbeutel. Meine Selbstbeteiligung an diesen Hilfsmitteln liegt bei ca. 35,00 Euro/monatlich.
Die IKK verdient ergo richtiges Geld an mir.

Als ich vor vier Wochen meine untere Kauleiste etwas habe renovieren lassen, beantragte ich einen Zuschuss von der IKK.
Diese gestattete mir einen Betrag in Höhe von 666,87 Euronen, also nicht einmal einen Monatsbeitrag......

Ich bin in der finanziell glücklichen Lage, mich trotzdem umfassend behandeln zu lassen, aber anderen geht es nicht so gut und trotzdem streichen die Krankenkassen für diese Betroffenen viele Leistungen oder holen sich die Kosten über höhere Selbstbeteiligungen wieder herein.
Allein schon diese "Ausschreibungen" der täglichen Hilfsmittel ist doch eine Farce.
Es geht ausschliesslich darum, den Betroffenen nur noch Billigartikel zu verhökern, in der Hoffung, die Betroffenen würden dann für ihre gewohnten Artikel "freiwillig" eine höhere Zuzahlung leisten und die Kassen der Kassen dadurch schonen.
Und zusätzlich kommt das Problem mit den Herstellern/Händlern, welche sich der Krankenkasse angedient haben.
Wobei mir nicht ganz ersichtlich wird, warum Du glaubst, die Firma "A" wolle vermeiden, mehr als 100 Stück Vorlagen/Windeln zu verschicken.
Ich wäre eher davon ausgegangen, dass die froh wären, ihre Müllprodukte zentnerweise loszuwerden......

Gruß
Eck :sleep: hard

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06 Dez 2010 15:51 #14 von matti
Hallo Eckhard,

die Frage warum die Lieferanten möglichst wenig Stückzahlen liefern wollen, liegt an der Perversität ihres eigenen Handelns. Die Krankenkasse schreibt aus, der Lieferant mit dem günstigsten Preis gewinnt die Ausschreibung. Teilweise erhalten die Ausschreibungsgewinner nur 23 € pauschal im Monat für die Versorgung eines Kunden. Sie wollten es allerdings in ihrer unendlichen Raffgier auch nicht anders, den sie haben der Kasse ja dieses Angebot gemacht. Das entscheidende Wörtchen ist das Wort PAUSCHAL. "Drücken" sie den Kunden auf eine geringere Stückzahl oder auf ein wesentlich günstigeres Produkt (hier meine ich den Unterschied zwischen Einlage und Windelhose, nicht die Qualität) steigt die Gewinnmarge. Lohnen kann sich das für den Lieferanten aber eigentlich immer noch nicht. Deshalb wird natürlich bewusst versucht durch die Lieferung von "Müllprodukten" den Kunden dazu zu annmieren ein weitaus besseres Produkt mit den dazugehörigen Zuzahlungen zu ordern. Dann wird nämlich erst ein profitables Geschäft draus.

Auch durch den starken Wiederstand der Patientenvertreter, beispielsweise auch durch unser Engagement im Aktionsbündnis meine Wahl, hat die Politik aus einer MUSS eine KANN Regelung bei den Ausschreibungen gemacht. Ich bin mir sicher das viel mehr Krankenkassen die Möglichkeit der Ausschreibung nutzen würden, wenn es nicht einen sehr erbitterten Widerstand und die oftmals sehr negative (aber wahre) Medienreaktion für die Kassen gegeben hätte.

Ich war vor einigen Jahren sehr lange in stationärer Behandlung. Bei dem Aufenthalt hatte ich ein Zweibettzimmer(da hatte ich noch glück, es gab auch Dreibettzimmer) mit Waschbecken an der Wand. Die Toiletten befanden sich auf dem Flur, ebenso die Duschräume. Eine Toilette für ca. 20 Patienten, nicht nach geschlecht getrennt! Ich war auch zu dieser Zeit schon inkontinent!
Es gab allerdings auch Einzel- und Zweibettzimmer mit Bad und WC auf dem Zimmer. Diese waren allerdings für Privatversicherte oder Schrankenwärter mit Beihilfeanspruch (weil noch Beamtet) reserviert. Niemand in dieser Klinik war neben mir inkontinent. Ich habe damals die "Politik" dieser Klinik nicht verstanden. Heute verstehe ich sie allerdings sehr gut. Mittlerweile hat man sogar getrennte Essensräume eingerichtet, damit die elitäre Klasse nicht mit dem gemeinen Pöbel auch noch denieren muss. (Burghofklinik Bad Nauheim : Stand 1999/2000) Diese verdammte 2-3 Klassengesellschaft wäre mal ein wirkliches "Stuttgart 21" wert. Gleiches gilt für die 1. und 2. Klasse der Bahn. Ein unding, bei völlig überfüllten 2. Klasse Abteilungen ohne Anspruch auf einen Sitzplatz (man kauft bei der Bahn nur eine Mitfahrgelegenheit), bei gleichzeitig gähnender Leere im 1. Klasse Abteil. Es gibt bei der Bahn aber auch noch einen 3. Klasse. Den Gepäck- und Fahrradwagen. Dorthin verfrachtet man sehr gerne auch die Rollstuhlfahrer, zumindest im Nahverkehr.

Ich merke schon ich schweife ab.

Nicht das ich falsch verstanden werde. Ich habe nichts gegen Einzelzimmer und Privatpatienten. Sie finanzieren auch die Behandlung der Kassenpatienten mit. Ich bekomme nur eine riesen Wut wenn ganze Stockwerke in Kliniken nur noch Privatpatienten vorbehalten bleiben und die Kassenpatienten in Dreibettzimmern ohne Bad und WC dafür aber mit Schwarzschimmel im Gemeinschaftsbad abgespeist werden. Das habe ich persönlich erlebt. Auf einer neurologischen Station, im Dachgeschoss, mit einfachen Fenstern aus den 50`ern, ohne die Möglichkeit einen Bettgalgen anzubringen, weil dies die Schrägen verhinderten. "Gefangen auf Station" könnte man den Buchtitel nennen, wenn ich einmal darüber ein Buch schreiben sollte. Den einen Aufzug gab es natürlich auch nicht!, bzw. es gab einen für den Essenswagen. Dort durfte man auf gebettel und durch die Gnade des Pflegepersonals dann mit fahren. Öffentlich war er nicht. Und ich nenne den Namen. Station Wernicke, Neurologie Uniklinikum Giessen (Stand 2003).

Gruss

Matti

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06 Dez 2010 17:46 #15 von Struppi
Hallo Matti,

es stimmt und Du hast vollkommen Recht mit Deinem Beitrag, viele der geschilderten Erlebnisse habe ich ebenfalls in gleichem Ausmaße erlebt (bei mir u.a. das Universitätsklinikum Kiel), auch ich wurde bereits im Gepäckwagon der Deutschen Bahn AG von Hamburg nach Kiel transportiert - und das, obwohl ich Tage vorher den Trangsportservice für Rollstuhlfahrer klargemacht hatte etc.

Ebenso bediene ich mehr oder minder bereitwillig die von Dir bemängelte Aufzahlung an den Lieferanten (in diesem Falle Abena Rostock GmbH), nachdem mehrere (! - ca. 10 Stk.) Sanitätshäuser, die lt. Liste der Krankenkasse einen Versorgungsvertrag abgeschlossen hatten, meine Versorgung mit dem gewünschten Produkt entweder nicht in der angeforderten Menge liefern konnten (120 Stk./Monat - das entspricht 4 Stk./Tag), das Produkt überhaupt nicht führten oder aber insgesamt meine Versorgung ablehnten.

Andere Sanitätshäuser zeigten sich wohl bereit, das Rezept unter Vorbehalt anzunehmen, wollten mir dann aber weißmachen, es würden ja nur 3 oder 4 Pakete (also 36 - 48 Slips) in der Pauschale enthalten sein, den Rest von mindestens 8 Pakten könne ich käuflich zu Wucherpreisen bei ihnen erwerben. Diese Masche hat im Übrigen mehr als ein Sanitätshaus ausprobiert bzw. mir in Vorgesprächen als die ultimative Super-Lösung des Problems "vorgeschlagen". Das Drücken auf die Tränendrüse und ein Verständnis-Heischen mit Kommentaren wie: "Sie können sich doch vorstellen, dass für die Pauschale eine Versorgung, wie Sie es benötigen, nicht machbar ist..." wurde immer wieder ins Spiel gebracht.

Also notgedrungen doch zum Hersteller, dort brauchte man ca. 1,5 Monate, um das Rezept zu bearbeiten (in einer Zeit von gut 3 Monaten mußte ich mich komplett auf eigene Kosten versorgen weil kein Sanitätshaus sich dazu in der Lage sah, das Rezept verbummelte oder mich trotz Versorgungsvertrag mit der Krankenkasse ablehnte), eine nette kleine Erklärung mußte ich ebenfalls unterzeichnen, in der ich mich mit der höherwertigen Nicht-Kassenleistung einverstanden erkläre und 0.35 € pro Stk. selbst zuzahle... im Grunde alles Erpresser aber nach einem Vierteljahr ohne Versorgung ist man nicht mehr wählerisch.

Gruß

Hannes

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07 Dez 2010 23:49 #16 von theelk
Ich sehe schon, die Diskussion läuft "leider" in die erwartete Richtung.

Dem Eindruck, dass die Lieferanten bei großen Mengen dicht machen, kann sich ganz sicher niemand verwehren. Es war in 3 Telefonaten nie ein Problem, so lange ich mit 80 Stk. 2er und 30 Stk. 3er zufrieden war. Der Ärger begann erst, als Attest und neue Dauerverordnung vorlagen. Die wirklich von vornherein unsympathische Dame Sch. kam erst ins Spiel, als ich sachlich und unaufgeregt auf Lieferung der ges. 180 Stk. bestanden habe. Und schlussendlich war egal was ich argumentativ vorbrachte, sie sagte stets, das ich das nicht bekommen werde.

Die Krankenkassen sind raus, die haben ja, wie im Fall TK sogar mehrere Lieferanten und diese Lieferanten toben sich dann am Kunden aus.

btw. ich habe wunschgemäß letzte Woche die Lieferannahme verweigert, daraufhin wollte mir der Lieferant A. meine unbenutzte Dauerverordnung zurück senden, damit ich bis zum Wechsel der Krankenkassen wenigstens irgendwo anders ordern kann.

Tja, Satz mit x - war wohl nix. Keine Post von A. bis Heute und deswegen gibt´s auf anwaltlichen Ratschlag Morgen ein Telefonat mit A. Thema - 1. Falschberatung, 2. Unterschlagung (interessanter Ansatz, denn die Dauerverordnung darf nicht einfach so behalten werden), 3. versuchte Nötigung (die Dame hat mich mit falschen Behauptungen derart unter Druck gesetzt, das ich nicht anders konnte als die Dauerverordnung zurück zu fordern) - somit wieder 2.

Ich bleibe an dem Thema dran, zumal ich nun anscheinend eine interessierte Redaktion gefunden habe :twisted:

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08 Dez 2010 00:13 #17 von eckhard11 ✝
Nun,

die Sache mit den “privaten Krankenversicherungen PKV” wird sich kurz über lang von selbst erledigen.

In den “Oxford Business News” ist von Beitragserhöhungen in Höhe von durchschnittlich 20% p.a. die Rede, bereinigt sogar von 44% in den letzten zwei Jahren. ( Quelle : http://oxford-business-news.com/content ... herungen-0 )
Ich bezweifle diese Zahlen allerdings, obschon sie von einem Wirtschaftsportal für den Mittelstand veröffentlicht wurden.
Ich denke, hier sollen die Leute in die Verbände gelockt werden......
Aber Beitragserhöhungen zwischen 6 und 10% pro Jahr sind absolut glaubwürdig.

Den Privaten laufen die Mitglieder davon, eben wegen der Beitragssteigerungen und weil die jüngeren Menschen, welche heuer die Versicherungspflichtgrenze überschreiten, heute besser aufgeklärt sind als noch vor zwanzig Jahren.
Bei der GKV sind nämlich die Familienmitglieder mitversichert, bei der PKV eben nicht.
Und dies kann im Alter richtig teuer, aber wirklich richtig teuer, werden, wird allerdings sehr gern verschwiegen.

Warum wohl hat unser aller F.D.P.-Gesundheitsminister Rösler alle Wahlversprechen gebrochen und zum Beispiel die Versicherungspflichtgrenze von 4.162,50 Euro im Monat auf 4.125,00 Euro monatlich gesenkt ?
( Die Versicherungspflichtgrenze ist noch niemals gesenkt worden, immer nur erhöht, um die Versicherten in der GKV zu halten )
Dies mag zwar nicht als viel erscheinen, aber es sind etwa 6% mehr Personen, welche somit die Möglichkeit haben, aus der GKV in die PKV zu wechseln.
Anstatt 8,6 Millionen kann die PKV jetzt 9,1 Millionen, ergo 500.000 Mitglieder mehr fangen.
Und die anderen früheren, recht drastischen Voraussetzungen wie “Weisungsgebundenheit” bzw. “Weisungsberechtigung” fallen gar ganz unter den Tisch.
Alles ganz im Sinne der PKV. Diese hatten den Herrn Rösler um entsprechende Maßnahmen “gebeten”.
Und Herr Rösler fiel sofort um. Ein würdiger Nachfolger von "Umfallmen(d)chen", dem ehemaligen Vorsitzenden der F.D.P. Erich Mende.

Aber dies wird denen alles nicht viel nützen, die Angleichungen der PKV mit der GKV ist nicht mehr aufzuhalten.

Doch auch die GKV hat noch enormes Einsparpotenzial.
Davon abgesehen, dass es noch immer viel zu viele Krankenkassen gibt, ( Stand Jan. 2010 = 169 Kassen, 1991 gab es 1.209 Krankenkassen, man stelle sich mal vor. Und alle hatten Vorstände, welche seinerzeit nicht unter 200.000,00 Deutschmark p.a. erhielten, ( nicht: verdienten )), kann der Wasserkopf der Personalkosten drastisch gekürzt werden.
Die GKV nahm in 2008 ca. 155 Milliarde Euro ein.
Die Verwaltungskosten beliefen sich auf knapp 8,40 Milliarde Euro
Davon entfielen 5,3 Mrd. Euro auf die Personalkosten der etwa 140.000 ( !! ) Mitarbeiter. ( Durchschnitt 3.155,00 Euronen im Monat )
Aber nur 5,7 Mio. Euro wurden von den Kassen für einen der wichtigsten Posten aufgewendet, nämlich für das Personal zur Bekämpfung von Fehlverhalten im Gesundheitswesen. ( Quelle : Wikipedia )
Ergo gerade einmal 0,64% aller Verwaltungskosten wurden für den Versuch der Ausmerzung von Betrug ausgegeben. Ein Unding !!
Betrügereien kosten die GKV jährlich - geschätzt - zwischen 8 und 24 Milliarden Euro.
( Die Schätzungen gehen hier doch sehr weit auseinander.... )
Doch die Kassen sind erstaunlicherweise nur sehr bedingt an Aufklärung interessiert :
Von 100 % überprüften, eindeutigen Fällen wurde nur in knapp 2,4 % der Fälle Anzeige erstattet. ( Quelle : jura.uni-hannover.de )
Weiß der Deubel, warum, mir völlig unverständlich....

All dies zeigt eindeutig :
Sollten sich die Sesselfurzer in den Chefetagen der Krankenkassen einmal dazu durchringen, über den eigenen Schatten zu springen und vernünftig zu wirtschaften sowie die Korruption und die Betrügereien entsprechend zu unterbinden, wären die PKV eigentlich kein Wettbewerb mehr.
Aber den Herren Vorständen, ( Norbert Klusen, Chef der Techniker Krankenkasse, hat ein Grundgehalt von 271.000 Euro, DAK-Chef Rebscher etwa 235.000 Euro, BEK-Chefin Fischer etwa 203.000 Euro und GKV-Spitzenverbands-Vorstandsvorsitzende Pfeiffer 226.250 Euro. KBV-Vorstandschef Köhler erhielt im selben Zeitraum 260.000 Euro, Quelle : Bundesgesetzblatt ) ist ja das Hemd viel, viel wichtiger als die Hose.....
So wird weiterhin das eigene Süppchen gekocht und um Machterhalt um jeden Preis gelogen und betrogen und dies alles auf dem Buckel der gesetzlich Versicherten.

Hach, was für ein schönes Thema

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14 Dez 2010 00:22 #18 von theelk
Oh ha, das Spiel geht wohl für TK-Versicherte weiter...

Auch der große Hersteller H. will nur noch Vorlagen bei schwerer oder schwerster Harninkontinenz liefern!

Wenigstens ist man dort an der Hotline ehrlich "Was erwarten Sie eigentlich, bei dem was ihr Versicherer zahlt..."

Könnte sich langsam zu einer sehr interessanten Story entwickeln :)

Leider mal wieder auf dem Rücken der Versicherten! Wie lange das wohl in Deutschland noch gut geht??

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14 Dez 2010 04:20 #19 von Struppi
Hallo zusammen,

ganz klar, die Versicherungen versuchen auf Kosten der situativ am schlechtesten Darstehenden die Kosten zu senken (eine eher subjektive Vermutung ist, dass die Kassen auch stark auf das Schamgefühl der Betroffenen setze und daher mit weniger Widerstand zu rechnen ist).

Nur gebe ich ebenfalls den Hilfsmittelherstellern/-Liferanten eine nicht unwesentliche Mitschuld an der Misere: Hätte man sich nicht auf diese Dumping-Preise geeinigt bzw. bereitwillig bei dieser abstrusen und vollkommen realitätsfernen Preisgestaltung während der Ausschreibung mitgewirkt sondern konsequent gesagt: "Für diese Pauschale ist eine Versorugung nicht machbar!" würde die Angelegenheit ganz anders ausschauen. Eine u.a. durch Gier mitverursachte Situation.

Ebenso ist es in meinen Augen ein Unding, sich als Versorger sodann auf die Listen der Lieferanten der Kassen setzen zu lassen nur um dann schwer Inkontinenten die Versorgung mit Hinweis auf die Pauschale zu verweigern. Dann doch bitte ein wenig mehr Konsequenz und weniger Gier und auf die Versorgung für Kassenpatienten über Rezept gänzlich verzichten!

Gruß

Hannes

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14 Dez 2010 14:57 #20 von matti
Hallo,

ich bin absolut dafür das hier endlich einmal Namen genannt werden. Dieses A und H Punkt bringt doch niemanden weiter. Wenn Firma H. eine solche Aussage tätigt dann gehört dies öffentlich bekanntgemacht.

Es ist unglaublich, für wie dumm die Kassen und Lieferanten Ihre Versicherten bzw. Kunden halten. Oder liegt es daran, dass die Dummen auf der anderen Seite sitzen. Einen Versorgungsauftrag nach Ausschreibung erhalten Lieferanten ausschließlich wenn sie mit Dumpingpreisen alle anderen Konkurenten ausgebootet haben. Oh, man, warum erhalte ich nicht einmal eine solche Aussage! Diese würde dem Unternehmen dann nämlich ganz bitter aufstoßen, ganz bitter!

Mit abgespeckten Müllprodukten oder völlig überteuerten Zuzahlungen teilweise Schwerstbehinderte an sich zu binden (mit gesetzlicher Legitimation) und dies nur weil man im nächsten Jahr statt 1,4 Mrd. Euro Umsatz mindestens 1,5 Mrd. machen will ist unredlich und widerspricht jeder Menschlichkeit. Profitdenken auf dem Rücken der Schwächsten. Mein Gott, was für eiskalte ... Ich könnte platzen!

Und ich könnte noch aus einem ganz anderen Grund platzen, den wieder einmal mehr wird dieses Thema als blabla abgetan werden! Wann begreifen endlich die Betroffenen das man sich gegen diese Scheiße viel effektiver wehren könnte, wenn endlich einmal mehr Betroffene diese verdammten 24 € (Jahresgebühr der Inkontinenz Selbsthilfe e.V.) aufbringen würden um einer Interessenvertretung Legitimation (durch Mitglieder) zu verleihen. So bleibt es ein trauriges Schauspiel, über das sich die Hersteller und Lieferanten (die lesen hier nämlich ganz kräftig mit) wohl auch noch köstlich amüsieren.

Ich leg mich jetzt auch wieder hin :sleep:

Matti

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