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Cannabis gegen Harninkontinenz?

25 Aug 2014 14:34 #1 von Christiane50
Hallo liebe Forums-Mitglieder/Innen,
hat von Euch jemand Erfahrungen sammeln können, mit Cannabis eine hyperaktive Blase zu besänftigen?

Ehrlich gesagt, ich hatte bisher einige Vorurteile beim Cannabis-Konsum. Aber ich registriere immer öfter, dass Cannabisextrakte wirksamer sind, als manche andere Medizin.

www.merkur-online.de/service/gesundheit/...ontinenz-721521.html
"Dass Hanfextrakte bei Menschen mit Multipler Sklerose Harndrang und Inkontinenz bessern, wurde erst kürzlich nachgewiesen. Den Mechanismus hinter diesem Effekt ermittelten nun Urologen aus München mit einem synthetischen Cannabis-Stoff.

Das Mittel wirkt auf eine bestimmte Gruppe von Cannabinoid-Rezeptoren in der Schleimhaut der Harnblase.

Bei Ratten senkte der Stoff die Frequenz des Wasserlassens und erhöht das Blasenvolumen, wie die Forscher in der Zeitschrift “European Urology“ schreiben. Damit könnten synthetische Cannabis-Stoffe eine neuartige Therapie zur Behandlung der überaktiven Blase ermöglichen."

Es finden sich einige Links hierzu im Netz:
www.apotheken.de/news/article/cannabis-s...taendigen-harndrang/
www.handelsblatt.com/technologie/forschu...r-blase/3413576.html
www.cannabis-med.org/german/bulletin/ww_...s_artikel.php?id=218

Kann jemand von Euch aus persönlicher Erfahrung Positives/Negatives hierzu erzählen?

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25 Aug 2014 16:12 - 21 Feb 2015 11:26 #2 von matti
Hallo Christiane50,

wir haben schon in einigen Beiträgen hier im Forum diskutiert und Erfahrungsberichte über das Thema Cannabis bzw. Cannabis Wirkstoffe gesammelt.

www.inkontinenz-selbsthilfe.com/forum/fo...te=all&childforums=1

Die Diskussion über Cannabis zieht sich ja nun schon seit Jahrzehnetn quer durch die Gesellschaft. Es ist mitunter eine sehr verlogene Diskussion, bei der mit der einen Hand drohend infernalische Zustände herbeigeredet werden, nur um mit der anderen Hand auf seine geistreichen Thesen anzustoßen. Politiker tun sich hier mitunter besonders hervorheben.

Dabei können gerade die strikten Befürworter eines Verbots von Cannabis nicht die Frage beantworten, warum eigentlich dann nicht auch Alkohol verboten werden müsste. Die häufige Antwort, Alkohol sei eine traditionell verankerte und kulturell „eingeübte“ Droge, ist angesichts der verheerenden negativen Folgen in unserer Gesellschaft anzuzweifeln. Solch massive Folgen des Alkohols wie zigtausendfache Gewalttaten, Trunkenheitsfahrten mit Verkehrsunfällen, zerstörte Existenzen und Familien, schätzungsweise 1,3 bis 2,5 Mio. Alkoholiker und jährlich ca. 40.000 Alkoholtote, sind bei Cannabis-Konsumenten bei weitem nicht bekannt.

Nun muss man ja nicht den Teufel mit dem Beelzebub rechtfertigen. Ich bin persönlich gar nicht unbedingt für die generelle Freigabe von Cannabis, aber das Schreckgespennst des Konsums von Cannabis-Wirkstoffen ist gerade beim kontrollierten medizinischen Konsum einfach unhaltbar. Hier werden Konsumenten in die Ecke von Drogenjunkies vom Bahnhofsvorplatz gestellt.

Für suchtanfällige Menschen ist die freie Verfügbarkeit (die Illegale macht es schwerer, aber nicht besser) nahezu jede Droge gefährlich. Die Gefahr der psychischen Abhängigkeit ist grundsätzlich immer gegeben, egal ob z.B. Zigaretten, Alkohol, Cannabis, Schmerzmittel oder Psychopharmaka.

Es gibt nicht viele Indikationen die derzeit eine Verordnung erlauben. Dies ist aber ein großer Widerspruch zu den vielen Erkrankungen die dies rechtfertigen würden.

Stattdessen werden Menschen in die Illegalität getrieben, obwohl beim Konsum von "freien" Marihuana unklar ist, wie viel Wirkstoff in den Körper gelangt.

Deine Verlinkungen sind sehr interessant.

Matti
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25 Aug 2014 22:23 #3 von Christiane50
Wer heilt hat Recht! Deine abwägende Haltung, Matti, zur legalen Droge Alkohol und Cannabis sehe ich mittlerweile ähnlich.
Es ist unverständlich, Kranken Cannabis vorzuenthalten, nur weil es eine Suchtgefahr beinhalten könnte. Ich denke eines der größten Probleme, eine standardisierte Extraktmenge zu erhalten, ist mittlerweile auch bereits gelöst. Es gibt Cannabis in den USA z.B. in einer standardisierten Tabletettenform. Damit hat man das unkontrollierte Naturprodukt unter Kontrolle.
Ich kann mir augenblicklich kein logisches Argument mehr vorstellen, warum man Kranken, die ihre herkömmlichen Medikamente absetzen wollen zugunsten von Cannabis-Produkten, dies verweigert.

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26 Aug 2014 00:13 #4 von Struppi
Hallo,

es geht ja nicht nur um jene, die - obwohl ich dies in vielen Fällen für nicht realisierbar halte; die Schulmedizin hat schon noch ihre Berechtigung - ihre Medikamente vollständig absetzen wollen. Bei vielen (mich eingeschlossen) stellt THC bzw. die diversen Wirkstoffe in Cannabis eine sinnvolle Ergänzung zu meiner Basis-Medikation dar. So zum Beispiel bei massiven Spastiken. In diesem Fall wirkt Canabis einfach besser als alles, was mir bislang verordnet wurde. Zudem regt es den Appetit an, was unter einer Chemo/Bestrahlung durchaus Vorteile mit sich bringt.

Auf meine Inkontinenz hat das allerdings keinerlei Einfluss, bei einer Reflex-Inko greifen halt andere Mechanismen. So konnte ich bislang auch noch nicht beobachten, dass unter dem Wirkstoff die Spontanentleerungen weniger geworden sind oder gar aufgehört hätten.

Persönlich halte ich Alkohol ebenfalls für weitaus gefährlicher als Cannabis, welches bekanntlich ja nicht/kaum körperlich abhängig macht u. eine tödliche Dosis im Tierversuch bislang auch noch nicht ermittelt werden konnte - ganz im Gegensatz zu Alkohol.

Gruß

Hannes

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27 Aug 2014 10:06 #5 von Christiane50
Du schreibst, dass THC von Dir gegen massive Spastiken eingesetzt wird. Ich hatte über diesen Anwendungsbereich auch schon gelesen. Allerdings: so, wie es aussieht kommt man in Deutschland ja wohl legal nicht an diesen Cannabis-Stoff heran, oder?
Ich interessiere mich dafür, weil ich für einen Schlaganfall-Patienten, dessen linke Seite gelähmt ist, etwas gegen die sich verstärkende Spastik in der linken Hand tun möchte. Botux ist da augenblicklich keine Lösung, eine Armschiene bringt nur wenig Effekt. Bleibt bisher nur Physiotherapie / Ergotherapie.

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28 Aug 2014 17:09 - 21 Feb 2015 11:27 #6 von Jens Schriever ✝
Hallo Christiane50

Es gibt ein Spray mit dem Namen: Sativex, das bei MS zugelassen ist, zur Reduktion der Steifigkeit der Gliedmaßen und zur Verbesserung der Motorik bei Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Spastik. Ich weiß nicht, ob es auch nach Schlaganfall zugelassen ist, am besten du fragst den Neurologen danach. Der Neurologe kann dann das Spray verschreiben.

Information über Sativex findest du Hier: www.apotheken-umschau.de/do/extern/medfi...ndhoehle-AB4406.html

Gruß Jens
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28 Aug 2014 17:56 #7 von Christiane50
Danke, Jens! :)
Hast Du damit persönlich (oder im persönlichen Umkreis) gute Ergebnisse erzielt?
Ich kenne nur einige Artikel dazu, aber hilft es wirklich effizient gegen Spastiken? (Die Antwort auf Besänftigung der Blasenaktivität ist ja eher negativ.)

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29 Aug 2014 09:32 - 21 Feb 2015 11:27 #8 von Jens Schriever ✝
Hallo Christiane50

Ich habe da keine Erfahrung mit. Ich selber leide an MS und da durch auch an Spastiken, habe mich aber für Botox entschieden.
Was ich aber so über das Medikament gehört habe, soll es gegen die Schmerzen bei Spastiken und Steiffigkeit gut helfen.

Gruß Jens

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