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Inkontinenz durch Migräne

19 Okt 2014 21:55 #1 von tmey
So nun meine Schilderung, die ich bei meiner Vorstellung angekündigt habe

Ich hatte zwei Mal einen Unfall, die mich vorübergehend lähmten. Der eine war mit Zehn. Dieser lämte mich vom Bauchnabel an. Dies hatte zur Folge das ich nicht mehr Wasserlassen konnte. Der Zweite war mit 21. Bei dem war ich vom Nacken an gelähmt. Bei dem war es umgekehrt, ich konnte das Wasser nicht mehr halten, da ich aus Schreck offenbar in die Hosen machte, als die Lämung eintrat und der Schliessmuskel voll geöffnet war. Die Lähmungen hielten etwa einen Tag an. - Diese Erfahrungen des Gelähmt seins war erschrckend, besonders die Zweite.

Ich bin Diabethiker Typ 2 und ich weiss, dass dies auch zu einer sensorischen Inkontinentz führen kann. Weiter habe ich in beiden Kniegelenken schwere Arthrose. Die mit Schmerzbekämpfung erfolgt mit einem Schmerzmittel, das zu den Opiaten gehört (Tramadol). Ich weiss, dass Schmerzmittel, die auf das Nervensystem wirken, das Urinieren beeinflussen kann. Künstliche Gelenke wollen die Ärzte nicht einsetzen, weil ich zu Infektionen neige, die das Gewebe der Extremitäten betreffen. Dies aus unerklärlichen Gründen. Die Infktiologen fanden auch keine Erklärung. Begreiflich, dass sich die Orthopäden auf keine OP einlassen.

Nun, wie ich in meiner Vorstellung geschrieben habe, begann bei mir die Inkontinenz mit einer schweren Migräne. Urologische Gründe kann ich aussschliesen, weil ich zwei Tage vorher im Krankenhaus einen urologischen und onkologisch Checkup gemacht habe. Der onkologische habe ich machen lassen, weil ich erblich vorbelastet bin.

Wie im Thementitel steht, bin ich durch einen Migränenanfall inkontinent geworden. Anfang Juni dieses Jahres hatte ich eine schwere Migräne. Plötzlich war die Hose nass und sie roch nach Urin. Wie kommt das, fragte ich mich. Nun gut, es könnte ein dummer Zufall sein. Als ich frisch angezogen war, überlegte ich mir, ob ich aus Sicherheitsgründen Windeln kaufen sollte. Kaum zu ende gedacht, wurde ich wieder nass. Ich habe offenbar die Kontrolle über das Wasserlassen verloren. Da es Sonntag war, musste ich in die Stadt zur Bahnhofsapotheke fahren, als ich mich trockengelegt habe. Auf dem weg in die Stadt passierte es wieder.

Das unkontrolierte Wasserlassen legte sich innerhalb einer Woche. In dieser Woche trug ich rund um die Uhr natürlich Windeln. Zur Sicherheit auch noch die folgende. Ich war wieder kontinent.

In der ersten Juli Woche hatte ich wieder starke, migräneartige Kopfschmerzen. Instinktiv zog ich eine Windel an. Prompt war die Windel unbemerkt nass geworden. Dies Mal dauerte die Inkontinenz schon drei Wochen.

Ende August hatte ich das letzte Mal eine Migräne. Seit dem bin ich inkonntinent. Das Tramadol hat bei mir keinen Einfluss auf die Inkontinenz. Ich habe das Tramadol probehalber für drei Wochen abgesetzt, blieb aber gleichermassen inkontinent.

Hat jemand von euch auch schon sowas oder ähnliches durchgemacht? Bringt selbstkatherisieren etwas? Ich will, wenn möglich, wegen meiner Infektionsneigung keine OP.


Grüsse Thomas

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20 Okt 2014 07:15 #2 von matti
Hallo Thomas,

nun, anscheinend lernt man nicht aus, welche Ursachen und Gründe so alles zu einer Inkontinenz führen können. Ich habe vor vielen Jahren einmal von einem ähnlichen Zusammenhang gelesen. In der akuten Migränesituation ist dies für mich auch vorstellbar, aber eine wochenlange Inkontinenz als Folge einer Migräne nur schwer.

Nun, so wie dich natürlich und instinktiv dein erster Weg zur Wochenenddbereitschaft der Bahnhofsapotheke führte um dich mit Hilfsmittel zu versorgen, hätte mich mein Weg noch "eine Haustür" weiter geführt, nämlich zum Facharzt für Neurologie. Ich finde es sollte sehr dringend abgeklärt werden, ob hinter dem Kopfschmerz auch etwas anderes Stecken könnte als Migräne.

Deine von dir beschriebenen Unfälle mit Eintages Paraplegien würden mich auch interessieren. Welcher (medizinische) Grund führte zu deinen empfundenen Lähmungserscheinungen? Ausser der Folgeerscheinung durch einen (psychischen) Schockzustandes habe ich aufgrund körperlicher Schädigung noch nie von einer Remission innerhalb eines Tages gehört.

Matti
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20 Okt 2014 16:55 #3 von Johannes1956
Lieber Thomas,

Fragen über Fragen. Arthrose in beiden Kniegelenken. Entzündungsneigung. Kopfschmerzen, die als Migräne gedeutet werden. Blasenentleerungsstörung. Das alles kommt mir bekannt vor. Bei mir fing es mit stechendem Kopfschmerz an, dann hatte ich eine Patellasehnenentzündung und zum Schluss eine Blasenentleerungsstörung, in meinem Fall war die Blase gelähmt, aber bei dem Erscheinungsbild kennt man viel öfter die Inkontinenz. Bei mir wurde dann 2 Jahre nach Auftreten der ersten Symptome, das waren die migräneartigen Kopfschmerzen, eine Neuroborreliose diagnostiziert. Die wurde nach einer Rückenmarkspunktion und einem Bluttest von einem Neurologen diagnostiziert, die behandelnden Urologen hatten das nie geglaubt.

Ich stimme mit Matti überein, dass Du zu einem Neurologen gehörst. Kennt man die Ursachen der Arthrose? Würdest Du in den letzten Jahren von einer Zecke gestochen? Das kann man auch übersehen. Lass Dir einen Borrelientest aus dem Blut bestimmen. An das denken selbst viele erfahrene Ärzte nicht. Und lass Dich wirklich von einem Neurologen untersuchen, da gibt es noch unzählige andere Möglichkeiten, die Kopfschmerzen und Inkontinenz verursachen können. Wenn es einen Verdacht einer Infektion gibt, ist eine Liquoruntersuchung aufschlussreich, aber bereits aus dem Blut kann man viele aufschlussreiche Analysen machen. Etwa: ist das C-reaktive Protein unterschwellig erhöht?

Alles Gute,

Johannes
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20 Okt 2014 18:25 #4 von tmey
Hallo Matti

Danke für die schnelle Antwort.

Zu den Lähmungserscheinungen der Unfälle:

Es waren nicht die Schockzustände die mich vorübergehend gelähmt haben, sondern Schwellungen an der Wirbeln, Bandscheiben, die die Nerven zusammen drückten.
Beim ersten Unfall waren es Prellungen an der Wirbelsäule, auf der Höhe vom Bauchnabel, weil ich mit dem Velo ca. 5m eine Mauer hinuter gestürzt bin und mit dem Rücken auf dem Velo aufgeschlagen bin.

Beim zweite Unfall stauchte ich mir den 3. Halswirbel. Dies geschah beim Militär, bei einer Hechtrolle.

Das Gefühl war wie bei einer Lombalanästhesie.

Betreffend Besuch beim Neurologen:

Ich ging zwei Tage später zum Hausarzt, in der Meinung, dass er mich zu einenem Neurologen überweisen würde. Er tat dies nicht. So war ich der Meinung verfallen, das der Besuch beim Neurologen offen bar nicht nötig sei. Letzten Mittwoch hatte ich einen Termn beim Hausarzt zur Diabetheskontrolle, dabei sagte ich ihm, dass das unkontrollierte Wasser lassen immer noch besteht. Er tat nichts.

Zu den Kopfschmerzen:

Es ist Wetterabhängig. Bei Fön und starker Wind aus Nord bis Ost, sowie bei labiler Wetterlage.

Freundliche Grüsse
Thomas

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20 Okt 2014 18:58 #5 von tmey
Lieber Johannes

Einen Zeckenbiss hatte ich garaniert nicht. Wenn ich jeweils in den Wald gehe, habe ich ein lange Hosen an und ziehe die Socken über die Hosenbeine, sowie ein Langarmshirt oder ein leichtes Hemd in die Hose gesteckt.

Wegen der Diabethes wird mir bei den Arztbesuchen jeweils Blut abgenommen und neben Hba1c-Test werden die Enzündungsmarker kontrolliert. Ich hatte die Kontrollen jeweils max einen Tag davor.
Bei der uologischen und okologischen Untersuchung zwei Tage vor dem 1. Vorfall hatten sie alles was möglich war im Blut untersucht und sie fanden dass alles in Ordnung ist.

Alles Gute
Thomas

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20 Okt 2014 20:51 #6 von Karlchen
Hallo Thomas,

Ich bin erschreckt was so alles passieren kann. Nicht wegen den Unfällen, sondern mal wieder wegen Unwissenheit der Ärzte. Dass Patienten unwissend sind, das kann man ihnen nicht verdenken, zeigt aber mal wieder, dass Wissen wichtig ist.

Die wichtigsten Tipps wurden eigentlich schon gegeben. Ab zum Neurologen! Und alles sofort berichten, nicht erst auf Nachfrage. Du hast zwar hier von Deinen Unfällen ohne Nachfrage berichtet, aber im wahren Leben war das Wochen/Monate später. Also beim zweiten Besuch beim Doc.

Die Wahrscheinlichkeit, dass Deine Probleme von den Unfällen kommen erscheint mir doch sehr hoch. Vor allem, weil so der Zusammenhang Migräne und Inkontinenz erklärbar wird. Lass ein MRT machen von den entsprechenden Stellen. Wenn Dir niemand eine Antwort geben kann bzgl. der Symptome, dann Wechsel den Arzt. Hier in Berlin würde ich Dich zur Schmerzambulanz der Charité schicken, weil die da auch interdisziplinär arbeiten. Sprich: Das Problem wird parallel von verschiedenen Ärzten begutachtet.

Ich persönlich habe zwar keine Migräne, aber eben durch Bandscheibenvorfälle+Operation ein geschädigtes Rückenmark/Nerven. Gerade eine extreme Wetterabhängigkeit kenne ich dabei auch. Die Erklärung dafür von einem Neurologen erschien mir auch nachvollziehbar.

Mal am Rande: Viele Ärzte sagen, dass Nerven nicht reparierbar sind. Glaub da nicht dran! Es geht immer weiter! Meine Lähmung bis zur Hüfte ist inzwischen quasi auf einen Teil des rechten Beines zurückgegangen und auf einen kleinen Teil des linken Beines. Es geht also!! Der Körper und der Glaube daran kann viel reparieren, aber es gibt keine Sicherheit dafür.

Ich wünsche Dir viel Glück!

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21 Okt 2014 22:04 #7 von tmey
Hallo Karlchen

Danke für deine Antwort.

Heute schmerzt auch der besagte Halswirbel vom zweiten Umfall. :(

Ich nehme eure Aufrufe, dass ich zu einem Neurologen muss, sehr ernst. Da ich wegen der Krankenkasse zuerst wieder zu meinem Hausarzt gehen muss, damit er eine Überweisung zu einem Neurologen macht - Mühsam, darum wird es sicherlich noch etwas dauern. Ich werde, wenn ich den Termin habe, ihn sofort bekannnt geben.

Da war noch der Urlaub dazwischen, darum hatte ich dann noch nichts unternommen und wartete auf den nächsten geplanten Arzttermin. Als dann auf meine Mitteilung nichts sagte, dass ich immer noch gestörtes, suchte ich ein Forum und dann berichtete ich mein Problem.

Ich muss zugeben, ich fand es schon komisch, Windeln zu kaufen und als ich sie mir das erste Mal , seit ich ein Baby war, anziehen und tragen musste. Ich habe mich zu Glück schnell ans Windeltragen gewöhnt. Wer weiss, wie lange ich auf Windeln angewiesen bin.

Grüsse Thomas

:) Der Glaube und die Hoffnung an Heilung versetzt Berge und stirbt zuletzt.. :)

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23 Okt 2014 20:39 #8 von tmey
Hallo Zusammen

Nun ich war heute beim Hausarzt und hat mich an einen Neurologen überwiesen. Das heisst ,er schreibt einen Bericht und schikt ihn dem Neurologen, der mich dann aufbietet.

Heute nacht hatte ich ein Kribbeln vom Bauchnabel bis zu den Knieen. Jeden Tag hat neue Symtome. Dies ist erschreckend.

:) Wenn es mir beschissen geht sage ich zu mir: "Dir gehts beschissen , aben vielen gehts noch beschissener als dir." Weiter sge ich zu mir:"Akzeptire dein Schicksal und mach das Beste daraus. Wenn du mit dem Schicksal haderst, dann fällst du in ein schwarzes Loch aus dem du nur schwer hinaus findest."

Die roten Sätze gebe ich allen auf den Weg, denen es schlecht geht oder ein neues Schicksal zu verarbeiten haben.

Grüsse

Thomas

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23 Okt 2014 21:56 - 23 Okt 2014 21:57 #9 von Pamwhy
Hallo Thomas,

ich drücke dir die Daumen, dass der Neurologe was Behandelbares findet...., so ungewisse, nebulöse Geschichten gehen auch ganz schön an die "Nieren".... ;)

Es gibt ja auch den Spruch: "Schlimmer geht immer" B) von daher hast du schon eine ganz gute Grundeinstellung. Das hilft viel in solch schwierigen Situationen.

Bin gespannt, was sich bei dir ergibt und wünsch dir viel Kraft....

Bis demnächst und ganz...

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23 Okt 2014 22:19 #10 von Karlchen
Hallo Thomas,

mich kribbelt es schon selber, wenn ich höre was Du schreibst.

Ob Dein Hausarzt einen Bericht schreibt, oder in China fällt nen Sack Reis um.... :whistle:

Du kannst das schneller selbst erzählen! Und bei dem Symptomen scheint mir Eile geboten. Und ich hoffe für Dich, dass es an meinen eigenen schlechten Erfahrungen liegt.

Nur zur Info: Bei allen Nervenproblemen im Zusammenhang mit Ausfällen (Inko, Kribbeln usw.) ist immer Eile geboten. Nerven heilen umso besser, je schneller eine Behandlung erfolgt.

Ein Vergleich: Arm abbinden (Blutdruck messen) für kurze Zeit ist vollkommen harmlos. Arm abbinden für 30 Minuten..ups..macht kaum jemand, geht grad noch so. Das Teil ist ne Weile taub und nach 1-2 Tagen ist alles wieder da. Arm abbinden für mehrere Tage: Fällt irgendwann ab!

Nimm es nicht so ganz locker, bitte.

Gruss vom Karlchen

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