Hallo Dezember,
das kann Dir so niemand beantworten. Menschen sind vielfältig, psychische Ursachen bei jedem individuell und sehr komplex, deshalb die (ER)Lösung auch unterschiedlich.
Therapeuten sind ja auch verschieden, für einen Verhaltenstherapeuten wäre das bewusste in die Windel machen, wahrscheinlich als resignieren zur werten. Aber so wie Karlchen mal schrieb, zur "Sicherheit", zur tragen könnte hilfreich sein. Ich würde es jedoch nicht empfehlen. Wenn alles organische bei Dir ausgeschlossen ist, ist es die Psyche und ich bin da gnadenlos und sage mir, wenn die Psyche unter ihrem eigen hervorgerufenen Symptom intensiv genug leidet, wird sie schlauerweise damit aufhören. Denn es hat ja einen positiven Grund weshalb deine Psyche zur solchen Methoden greift.
Zur deiner Therapie:
Das geht auch nicht von heute auf morgen, Therapie braucht zeit, Rückschläge wird es immer wieder geben. Was gedenkst denn du zur tuen? Wenn dein Therapeut sagt, er weiß nicht mehr weiter? Weshalb fragst Du mich, und nicht dich selbst? Du einzig allein, bist die Fachfrau für deine Psyche. Du weißt was du erlebt, gefühlt und gelitten hast.
Du solltest meiner Meinung nach Toilettentraing bewusst machen. Kleine Ziele setzen. Beispiel: Wenn der Druck kommt, dreimal durchatmen und dann zum Klo. Bevor man uriniert mal sanft den Unterbauch massieren, vielleicht leise oder stumm in Gedanken mit der Blase sprechen, beim Urinieren, mal den Strahl mittendrin anhalten, trainiert die Muskulatur. Danach versuchst du das zu steigern, indem du 4 mal vorher atmest, 1 Minute warten, 2 min. Warten, ein glas Wasser trinken und setze dir sowohl Ziele, als auch Belohnung. Wenn ich 7 Tage geschafft habe 3 min. mit Harndrang auszuhalten, schenke ich mir ..., gönn ich mir was süßes o.ä.
Die Intervalle sind individuell zu setzen.
Teste dich doch mal! Setz dich mit Harndrang aufs Klo, leg dich mit einem Buch in die Wanne und stopp mal die Zeit, du wirst dich wundern wie lange du anhalten könntest.
Tiefenpsychologisch könnte man das bewusste tragen der Windel auch als Regression bezeichnen. Man würde nun besprechen, wie du dich dabei gefühlt hast, ob das frühkindliche Erinnerungen ausgelöst hat z.b. haben viele Menschen in deinem Alter noch eine andere reinlichkeitserziehung erlebt als vielleicht heute üblich. Man könnte nun fragen, wie würde deine Mutter darauf reagieren? Also sehr stark auf prägende frühkindlichen Erlebnisse eingehen.
Es wäre auch interessant zu wissen, wie viel und was du trinkst, wie häufig gehst du auf Klo, wie häufig musst du, und wie viel ist das? Wie sieht es aus, wie riecht es? Wann ist es verstärkt. Sowas solltest du mit dem Therapeuten ausführlich besprechen.
Dann wage ich es mal, auch auf die Gefahr in den wunden Punkt zur treffen, dich auf die Trauer mit deinem Ehemann anzusprechen.
Ich habe an einer anderen Stelle deine Reaktion auf einen Link zum Blasenkrebs Forum gelesen. Dieser User wollte Dir nur behilflich sein, allein der Link hat bei Dir, emotional vieles ausgelöst. Nun stellst sich die Frage, inwieweit du den Tod/Verlust eines näherstehenden Menschen verarbeitet hast, was für dich nach dem Tod kommt, wie du zur Gott stehst, wie du zur "bösen Blase und bösem Krebs" stehst, inwieweit du dich in dieser Zeit aufgeopfert hast.
Es könnte durchaus ein Zusammenhang zwischen seiner Erkrankung mit der Blase, dem Tod und deiner Erkrankung mit deiner Blase sein. Auch wenn dies Jahre auseinander liegt.
Dann geht's vielleicht auch um "aushalten", wir haben ja alle unterschiedliche Messlatten. War die Situation so massiv, dass vielleicht jetzt vieles (für andere Menschen harmloses), für dich nicht zum aushalten ist, weil das "Gefühl aushalten ausgeschöpft ist".
Zum Schluss: Trink doch mal Melissen oder Kamillen Tee, wirken beide beruhigend. Kann man noch mit Zitrone aufpeppen, oder mit Saft mischen. Und viel Beckenbodentraining und Entspannung nach Jacobsen, Meditation, Beten.
Ich entspanne bestens beim beten
LG und alle Gute
Zimba