Ich heisse Andrea und bin 38 Jahre alt. Seit meiner Kindheit litt ich Blasenentleerungsstörung und wurde zweimal an den Harnleitern operiert (Reflux beidseitig). Weil ich eine eigeschränkte Nierenfunktion auf der rechten Seite hatte, gingen die Ärzte davon aus, dass die Harnleiterstörung mit den Nierenschäden in Zusammenhang steht. Als ich dann 1993 teilweise Lähmungserscheinungen im rechten Bein hatte hat mich mein behandelnder Arzt zum Röntgen geschickt. Dort hat man festgestellt, dass ein Tumor (gutartige Fettgeschwulst) am Steißbein sitzt und auf die Nerven drückt. Durch eine Mißbildung des Spinalkanals, war diese Geschwulst mit den Nerven verwachsen. Noch am selben Tag kam ich in die Uniklinik Altona. Mein behandelnder Arzt (Prof. Dr. Fliedner) teilte mir mit, dass die Geschwulst entfernt werden müsse und ich solle davon ausgehen, dass die Wahrscheinlichkeit im Rollstuhl zu sitzen sehr hoch ist, weil die Nerven in der Geschwulst eingebettet sind. Man wollte mir einen Dauerkatheter legen, - durch die Blasenentleerungsstörung in meiner Jugend ist meine Blasenwand nicht hauchdünn wie bei normalen Menschen - sondern sie hat sich zum Muskel entwickelt - die Dicke der Blasenwand hat das legen des Katheters nicht möglich gemacht. - Die Ärtzin ist einfach nicht mit der Nadel durchgekommen. Am nächsten Tag sollte die OP am Steiß statt finden und man wollte dann den Katheter in der Narkose durch einen Schnitt legen. Nachts bekam ich starke Schmerzen im Bauchraum. Die Ärzte meinten es kommt vom "Muskelkater" der Blase. Am nächsten Morgen habe ich die OP abgelehnt weil keiner die Schmerzen ernst genommen hat. Am selben Tag verließ ich die Klinik und bin zu meinem behandelnden Urologen. Mittlerweile waren die Schmerzen so stark, dass ich nicht mehr grade laufen konnte. Das Ende vom Lied war, dass ich mit einer akuten Bauchfellentzündung (Inhalt der Blase hat sich im Bauchraum entleert) zurück nach Altona musste und ich dort notoperiert wurde. Nach der Ausheilung dieser Sache wurde ich dann am Steiß operiert und man legte mir "nur" einen Dauerkatheter durch die Harnröhre. Warum nicht gleich so dachte ich mir damals.
- Nach der OP war sofort klar - meine Beinbewegung war da - ich konnte laufen - Die Ärzte hatten die ganze Zeit immer nur von der Rollstuhlsache und der Beinlähmung gesprochen - aber kein Wort von Blase oder Darmlähmung gesagt. Nun mag es daran gelegen haben, dass ich zum Zeitpunkt der OP grad 21 Jahre alt war - aber ich war echt geschockt als ich zum ersten Mal nach der OP aufstehen durfte. (Ich musste damals nach der OP lange liegen, weil mein Hirnwasser in den Rückenkanal lief und das punktiert werden musste. Das waren unglaubliche Schmerzen kann ich sagen. - Ich hatte ja den Dauerkatheter und dass ich nicht abführen konnte schob ich einfach auf die Narkose und die ungewohnten Umstände). Als der Katheter dann weg war, und ich aufstand um mich wieder ans laufen zu gewöhnen - war schnell klar, dass ich meine Blasenfunktion nicht mehr kontrollieren kann...Die Ärzte teilten mir dann mit, dass es wohl Glück im Unglück war und es nur zur abgeschächtesten Form einer Querschnittlähmung gekommen ist - Heisst - es betrifft also nur die inneren Organe Blase und Enddarm eischl. Schließmuskel- nicht den Bewegungsapparat. :shock:
Heute bin ich 38 und habe ganz gut damit gelernt zu leben - es wäre aber toll hier Leute zu finden, die wissen wovon sie reden. Denn die seelische Belastung ist doch sehr groß -
wäre auch super wenn jemand Erfahrung mit Schwerbehindertenausweis hat. - Bin grad am überlegen ob ich einen solchen beantragen soll - wie schwer ist, damit eine Anstellung zu finden? Bis jetzt habe ich keinen Job länger als 1,5 Jahre behalten, weil ich nie ein Ton über meine Krankheit gesagt hab. Durch das häufige Fehlen hab ich über kurz oder lang immer Probleme gekriegt.
Hat jemand Erfahrung mit diesen Analtampons? Taugen die was? - Kann man sich darauf verlassen?
Ich freue mich auf Nachrichten und eure Erfahrung - ganz liebe Grüße
GYSMO