Ein Vaginaltampon dient neben der hygienischen Komponente primär der Unterstützung der Beckenbodenmuskulatur. Durch den erzeugten Druck auf die vordere Scheidenwand wird der Blasenhals gestützt. Damit wird die natürliche Position und somit die Verschlussfunktion der Harnröhre wieder hergestellt oder zumindest verbessert.
Der Vaginaltampon kann von der Trägerin selbstständig eingeführt werden. Wenn dies nicht möglich ist, kann er auch fremd eingeführt werden.
Es gibt verschiedene Arten von Vaginaltampons, die sich in Form und Größe unterscheiden und somit individuellen Verhältnissen angepasst werden können.
Ein Vaginaltampon findet Anwendung bei (Indikation):
- Belastungsinkontinenz
- kombinierte Urininkontinenz (Belastung und hyperaktive Blase)
- Senkungszustände sowie Reizzustände der Harnröhre und der Scheide (Narben, Atrophie, Entzündungen)
- Vaginalprolaps
- zentralnervöse Störungen (z.B.Querschnittslähmung, MS)
- Vorbereitung OP – durch Wirkstoffe kann weiches Gewebe erreicht werden
Narbenbildungen und schlechte Genitaltrophik werden nach vaginalen Operationen positiv beeinflusst
Die Kosten für die Versorgung mit einem Vaginaltampon werden von den Krankenkassen in der Regel übernommen.
Bei Vorliegen folgender Kriterien sind die Voraussetzungen erfüllt:
- Es liegt ein direkter Zusammenhang mit der Behandlung einer Krankheit vor.
- Das allgemeine Grundbedürfnis, am gesellschaftlichen Leben teilzunehmen, kann nur durch den Einsatz des Hilfsmittels erfüllt werden.
- Recht auf Ausgeich der Behinderung
Bei der Verordnung von Vaginaltampons ist immer ein separates Rezept auszustellen. Das Feld 7 auf dem Rezept kennzeichnet die Verordnung eines Hilfsmittels.
Das Rezept sollte enthalten:
- Indikation (Krankheitsbild)
- Produktbezeichnung
- Größe und Form
- Menge
- wenn vorhanden, Hilfsmittelnummer
Auch lesenswert:
Belastungsinkontinenz - Stressinkontinenz
Windeln & Vorlagen & Pants - Hilfsmittel bei Harninkontinenz und Stuhlinkontinenz