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ISK: Fragen zu Balkenblase, Octenisept, Infektionen...

02 Jun 2025 11:31 - 02 Jun 2025 16:02 #1 von Mathis
Hallo,
ich bin Mathis, 61 Jahre und schreibe das erste Mal in diesem Forum. Seit einigen Wochen nun katheterisiere ich mich selbst. Der Grund dafür ist laut dem Befund einer urodynamischen Untersuchung und einer Blasenspiegelung eine übergroße Balkenblase, die sich praktisch nicht mehr zusammenzieht. In der Zeit davor fiel mir lediglich auf, dass ich recht lange brauchte um Wasser zu lassen. Ich war regelmäßig bei der urologischen Vorsorge. Harnröhre,Prostata, PSA waren und sind unauffällig. Lediglich die Restharnmenge war im Ultraschall >100. Bei der Urodynamik waren es dann 400ml per Katheter. Anscheinend habe ich immer nur die Überkapazität auf normalem Weg herauslassen können. Das Füllen der Blase mit Kochsalzlösung während der Untersuchung wurde bei 900ml abgebrochen. Was das dem Ganzen zu Grunde liegt konnte mir weder mein behandelnder Urologe noch der in der Klinik sagen. Es gäbe die Erkrankung auch ohne nachvollziehbaren Grund Verändern wird sich durch das ISK wahrscheinlich nur das Blasenvolumen. Wasser lassen bei geringerem Füllungszustand ist mir kaum möglich.
Das mal zu meiner Geschichte.
Nun habe ich doch einige Fragen.
Versorgt bin ich mit Lofric Origo (5-6x/täglich), mit dem ich gut zurecht komme. Ich desinfiziere mit Octenisept-Spray. Die Lösung hinterlässt auf der Eichel mit der Zeit braune Flecken. Ist das für den Dauergebrauch geeignet? Gibt es Alternativen? Reicht es nur zu sprühen und eine Minute zu warten? Ich hatte bereits eine Harnwegsinfektion. Kommt das auch bei hygienischer Vorgehensweise öfter vor oder „gewöhnt“ sich der Körper an die neue Situation? Ein Bekannter riet mir einen Behinderungsgrad festzustellen zu lassen. Ist das sinnvoll?
Ich freue mich auf eure Antwort.

Viele Grüße

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03 Jun 2025 20:55 #2 von Vallie
Hallo Mathis,
das Octenisept Schleimhautspray ist durchaus für den dauerhaften Einsatz vor dem ISK gedacht. Die sorgsamste Anwendung besteht m.E. in Sprühen, mit Kompressen Abwischen, nochmals Sprühen, mind. 60 sec. warten. So wurde es mir vermittelt. Da ich gleichfalls Veränderungen an der Schleimhaut hatte, habe ich alternativ Prontoderm C eingesetzt,
welches allerdings nicht von der Krankenkasse bezahlt wird. Vielleicht probierst Du mal aus, ob Du es besser verträgst. Bei mir trat keine Besserung ein, nach langem Herumtesten habe ich beides weggelassen auf Empfehlung des Urologen. Für mich funktioniert das, aber das ist nichts, was man ohne Rücksprache mit dem Arzt machen sollte.
Die Anfälligkeit für Harnwegsinfektionen ist sehr individuell, ein Gewöhnen des Körpers, wonach Du fragst, gibt es meines Wissens nach nicht. Ich reinige mit fließendem Wasser, genug Trinken ist immer wichtig, wenig Zucker, evtl. allgemein eine entzündungsreduzierende Ernährungsweise und die Klassiker Cranberrysaft und vor allem D-Mannose, wenn es akut ist.

Grüße von Valerie
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04 Jun 2025 06:08 #3 von Mathis
Hallo Valerie,
herzlichen Dank für deine Nachricht. Es hilft mir sehr von deinen Erfahrungen zu lesen. Ich gehe bei der Desinfektion in gleicher Weise vor und verwende dabei einen sterilen Tupfer. Octenisept werde ich vorerst mal weiter verwenden. Es gibt außer den Verfärbungen keine weiteren Irritationen und ich stehe da noch ganz am Anfang. Habe ja jetzt aber die Gewissheit, dass ich es auch dauerhaft anwenden kann. Auch deine Ernährungshinweise erachte ich als hilfreich und schaue was ich umsetzen kann.
Viele Grüße
Mathis

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04 Jun 2025 06:27 #4 von martinK
Hallo Mathis

Bei einer Balkenblase ist ISK sicher die Methode der Wahl. Bei wurde eine leichte Trabekulierung diagnostiziert und der Restharn ist schwankend, manchmal fast gar nichts und manchmal ist er schon etwas erhöht (ca 200 ml). Bei den letzten Urodynamikuntersuchungen konnte ich aber auch entweder nicht entleeren oder hatte nach der Entleerung seh viel Restharn. Ich denke, dass ist bis zu einem gewissen Grad der Untersuchung geschuldet.

Mit ISK habe ich leider grosse Kämpfe, weil ich es nicht ohne Harnweginfekte schaffe, so dass ich derzeit mich gar nicht katheterisiere. Das ist natürlich suboptimal, aber erstens plane ich für den Sommer eine Darmuntersuchung und muss dafür einige Monate vorher ohne Antibiotika auskommen, und zweitens ist die dauernde Einnahme von Antibiotika auch nicht gut. Ich wünsche Dir, dass es bei Dir besser klappt (meine Vermutung ist, dass meine Autoimmunkrankheit signifikant zur Anfälligkeit für Infekte beiträgt).

Betreffend der Hygiene habe ich alles mögliche versucht und mit ISK-Fachkräften besprochen. Bei der Desinfektion mit Octenisept wurde mir stets empfohlen, die Eichel mit sterilen Tupfern und Octenisept zu reinigen. Ich denke aber, dass Dein Vorgehen auch o.k. ist, insbesondere, falls Dir dies so empfohlen wurde. Eine Verfärbung konnte ich bis anhin nicht beobachten.

Betreffend Behinderungsgrad kannst Du selber am besten einschätzen, wie sehr Dich die neue Situation einschränkt. Ich selber komme mit meiner Inkontinenz gut ohne Unterstützung klar, aber das ist sehr individuell.

Herzliche Grüsse
Martin

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02 Jul 2025 11:40 #5 von Sabsi
Hallo Mathis,

wir nutzen bei unserem Sohn auch Octenisept, meist eher ohne Sprühen, aber dass wir die Kompresse gut einnässen.
Wir haben auch einen Behinderungsgrad für ihn beantragt, haben jetzt auch einen GdB von 50 erhalten. Ich weiß allerdings nicht, ob das bei Erwachsenen genauso gewertet wird. Abhängig vom Grad würde es ja schon gewisse Vorteile mit sich bringen (Steuerentlastungen, mehr Urlaubstage etc.). Insofern würde es aus meiner Sicht wenn nur Vorteile bringen und ist auch mit wenig Aufwand verbunden. Viel mehr kann ich dazu aber leider auch noch nicht sagen, da wir diesen auch erst seit kurzem haben.

VG
Sabrina

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03 Jul 2025 08:15 #6 von ForrestGump
Hallo,
ich handhabe das mit dem Octenisept nur mit 3 Sprühstößen. kein Wischen. Seit längerer Zeit klappt das jetzt auch gut und ich komme ohne Antibiotikum aus.
Man lernt ja seinen Körper und die Signale mit der Zeit kennen. Wenn eine Infektion im Anflug ist, und das merke ich eigentlich schon relativ früh, dann erhöhe ich die Trinkmenge nochmal um die Blase zu spülen.
Was den Grad der Behinderung betrifft kann ich dir nur empfehlen einen Antrag zu stellen. Bei der Notwendigkeit der regelmäßigen Katheterisierung sollte eigentlich ein GdB 50 rauskommen. Das hängt aber auch vom Amt ab. Es bringt dir die Möglichkeit zum steuerlichen Ausgleich deiner Belastung, 5 zusätzliche Urlaubstage und einen besseren Kündigungsschutz. Falls du nahe an der Rente bist bringt es auch nochmal Vorteile.
Außerdem kann ich noch den Schlüssel für die Behindertentoiletten empfehlen. Damit hast du oft, z.B. an Raststätten, Zugang zu hygienischeren Toiletten. Unter Nachweis deiner Diagnose kannst du den hier bekommen: www.cbf-da.de/euroschluessel.html

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03 Jul 2025 19:46 #7 von Mathis
Hallo Sabrina und hallo Forrest Gump,
herzlichen Dank für eure Beiträge. Es ist für mich eine neue Erfahrung über die Notwendigkeit des ISK zu schreiben, da hilft mir euer offener Austausch wirklich sehr.
Mit dem Octenisept habe ich nun für mich auch eine Vorgehensweise gefunden, mit der ich bisher keine weiteren Harnwegsinfektionen bekommen habe. Dabei sprühe ich auch einen Sprühstoß, die leicht geöffnete Harnröhre und achte peinlich genau auf die Einwirkzeit. Das Wischen habe ich mittlerweile sein lassen. Vor der Beantragung des GdB, werde ich Ende des Monats bei einem Termin beim Urologen meine aktuelle Situation besprechen, da wir seit dem ich mich selbst katheterisiere nicht mehr gesprochen haben. Das mit dem Euroschlüssel wurde mir tatsächlich schon von anderer Seite empfohlen und ich denke, dass ich ihn beantragen werde. Ich hatte schon sehr ungute Erfahrung mit diversen Toiletten gemacht, in denen ich mich beim Katheterisieren aus hygienischen Gründen sehr unwohl gefühlt habe.
Viele Grüße, Mathis

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