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Ständig Blasenentzündung durch katheterisieren

15 Feb 2025 19:03 #1 von Babsi50
Vielen Dank für die Aufnahme,

seit knapp 2 Jahren muss ich mich morgens und Abends
katheterisieren, manchmal ist es sehr schwierig die
Blasenöffnung zu finden, auch Fachkräfte im
Krankenhaus haben damit Probleme, die Öffnung liegt wohl sehr versteckt bei mir, manchmal brauche ich
mehrere Ansätze.
Das Hauptproblem ist, das ich ständig eine Blasenentzündung bekomme und Antibiotikum
nehmen muss, wie komme ich aus diesem Teufelskreis
heraus?
Freue mich auf Eure Antworten
Liebe Grüße

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16 Feb 2025 10:44 - 16 Feb 2025 13:23 #2 von Matti
Hallo Babsi,

eine Methode zur Verbesserung des Auffindens des Harnröhreneingangs könnte die Verwendung spezieller Spiegel (gibt es im Sanitätshandel) sein, die am Oberschenkel befestigt werden können. Ein Spiegel in Kombination mit guter Beleuchtung kann dir helfen, den Bereich deutlich zu sehen. Eine zusätzliche Lichtquelle wie eine Taschenlampe kann dabei ebenfalls nützlich sein (es gibt auch Spiegel, die dies kombinieren).

Positionierung: Versuche verschiedene Positionen, um den Harnröhreneingang besser sichtbar zu machen.

Selbstuntersuchung: Lerne deinen Körper besser kennen, indem du den Bereich sanft abtastest und beobachtest. Dies kann helfen, den Harnröhreneingang schneller zu finden und zukünftige Katheterisierung zu erleichtern.

Achte dabei aber auf vorherige Desinfektion deiner Hände und des Intimbereichs.

Triffst du deine Harnröhre nicht, dann nutze einen NEUEN Katheter, denn ein Abrutschen kann den Katheter kontaminieren und Infektionen fördern.

Die Perinealregion, die den Bereich zwischen Anus und Genital umfasst, ist aufgrund ihrer Nähe zu den Genitalien und dem Anus besonders anfällig für bakterielle Besiedlung. Hier kommen häufig Bakterien vor, die in der Darmflora vorhanden sind, wie Escherichia coli (E. coli) und andere Organismen.
Beim Selbstkatheterismus (Selbstkatheterisierung) ist das Risiko für das Eindringen von Keimen und Bakterien erhöht, wenn der Harnröhrenschlitz nicht korrekt getroffen wird. Dies liegt daran, dass der Katheter in Kontakt mit der perianalen Haut und potenziell kontaminierten Bereichen kommen kann, bevor er in die Harnröhre eingeführt wird. Solche Kontaminationen können Infektionen im Harntrakt verursachen.


Gruß
Matti
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01 Aug 2025 16:01 - 01 Aug 2025 16:07 #3 von Jo68
Hallo Babsi,

Ich kenne das Problem gut, ich hatte selbst 2 Jahre lang sehr häufige Harnwegsinfekte (15 mal im Jahr!) aufgrund des Kathretisierens. Auch sehr sorgfältiges Desinfizieren (1 Minute) half nicht. Ich hatte zum Teil auch multiresistente Stämme, was dann zu mehreren erfolglosen Antibiotikatherapien führte und mich natürlich auch sehr besorgt hat.

Vor 18 Monaten war ich dann in einer Neuro-Urologie, die sehr viel Erfahrung mit diesem Problem haben. Die haben mir folgende Therapie verordnet:

1. Die Blase 5-6 mal täglich entleeren, statt bisher nur 2 mal. Ich dachte immer, dass mit jedem Einführen des Katheters das Risiko steigt, Bakterien in die Harnwege hochzuschieben, und das stimmt auch. Aber da sich das ohnehin nicht verhindern lässt (die Harnröhre ist nicht steril), geht es darum, den Bakterien weniger Zeit zur Vermehrung zu geben.

2. 250mg Nitroxolin täglich. Dieses Antibiotikum wird wenig verschrieben und es gibt daher kaum Resistenzen. Gleichzeitig ist es sehr gut verträglich, und wirkt nicht so stark auf die Darmflora. Ich vertrage diese Dosis problemlos.

3. Täglich 3 mal 500mg Acimol. Das ist ein Aminosäurepräparat, dass den Harn ansäuert. Die Packung enthält Teststreifen, mit dem man den pH-Wert selbst kontrollieren kann. Bei einem pH-Wert unter 6,0 können sich Bakterien wesentlich schlechter vermehren. Außerdem wird die Wirkung mancher Antibiotika (insbesondere
Nitroxolin) verstärkt.

Ich hätte es nicht für möglich gehalten, aber seit 18 Monaten habe ich nicht einen Harnwegsinfekt mehr gehabt, obwohl ich inzwischen vollständig auf das Desinfizieren verzichte! Ich habe gewisse Mengen Bakterien im Urin, aber keinerlei Symptome.

Beim letzten Kontrolltermin meinte der Neuro-Urologe, dass ich auch versuchen könnte, die Antibiotika wegzulassen. Aber da ich sie gut vertrage, werde ich das nicht tun.

Du kannst ja mal deinen Urologen auf diese Therapie ansprechen. Nitroxolin wird in den
Leitlinien für die Behandlung von Harnwegsinfekten empfohlen, auch zur Prophylaxe. Und Acimol ist eigentlich auch bekannt.
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01 Aug 2025 16:12 #4 von Prahamoris
Hallo Jo68,
wie lange nimmst du schon das Nitroxilin ein? Ich nehme es seit ca . 16 Monaten. Es hilft ganz gut. Aber ich denke mir, man kann es sicher nicht jahrelang nehmen und was ist dann...
Mache ISK seit 3 Jahren 4-5 mal tgl.

Liebe Grüsse
Simona
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01 Aug 2025 17:42 #5 von SR247
Hallo Simona,

Ich bin zwar männlich , habe mich vor drei Jahren mit StroVac impfen lassen, ist zwar Selbstzahler Leistung, habe aber seitdem erst eine Blasenentzündung gehabt.
Trotz ISK mit 7x am Tag.
Lass dich beraten!!!

Beste Grüße Stephan
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01 Aug 2025 17:48 - 01 Aug 2025 17:54 #6 von Jo68
Hallo Simona, ja, ich nehme Nitroxolin 250mg seit 18 Monaten. Und ich sehe keinen Grund, es nicht dauerhaft zu nehmen. Der Neuro-Urologe hat mir berichtet, dass das viele tun. Es ist natürlich immer individuell verschieden, wie man ein Antibiotikum verträgt. Aber vorher habe ich sehr oft Antibiotika mit wesentlich höheren Risiken durch Nebenwirkungen (z.B. Ciprofloxacin) nehmen müssen. Dann lieber Nitroxolin.

Mit StroVac hatte ich mich auch impfen lassen, aber leider hat das bei mir nichts gebracht. Aber probieren würde ich es an deiner Stelle schon.

Acimol kann auch ohne Antibiotikum helfen. Und das hat keine Nebenwirkungen.

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01 Aug 2025 19:03 #7 von Prahamoris
Hallo Jo68,
Danke für deine Antwort. Strovac hab ich schon durch- hilft ja nur bei E. coli laut Arzt.
Ich vertrage das Nitroxolin sehr gut, werde es noch zeitlang nehmen.

Alles Gute für dich

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01 Aug 2025 19:04 #8 von Prahamoris
Hi Stephan.
Danke für deine Antwort.
Alles Gute

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02 Aug 2025 13:30 #9 von MichaelDah
Hallo Simona,

vielleicht noch eine kurze Bemerkung zu StroVac. Die Impfung wirkt nicht nur gegen E. Coli sondern auch gegen eine Reihe anderer Keime (Esche- richia coli, Morganella morganii, Proteus mirabilis, Klebsiella pneumoniae, Enterococcus faecalis) wie gut das dann am Ende funktioniert scheint aber durchaus unterschiedlich zu sein und häng auch von einigen Nebenbedingungen ab die, die Wirkung ggf. verringern können.

Das ganze kann man hier noch mal nachlesen: www.fachinfo.de/fi/pdf/008500

Viele Grüße
Michael
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02 Aug 2025 15:19 #10 von Jo68
Ja, richtig. Das Informationensblatt zu StroVac sagt, dass es gebe 10 Stämme der 5 bedeutendsten Balterienarten immunisiert, und diese ca 80% aller Harnwegsinfekte ausmachen.
Ich hatte allerdings bereits 4 Wochen nach der Impfung wieder einen Harnwegsinfekt und danach ca alle 3 Wochen wieder. Aber bei anderen scheint es gut zu wirken.

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