Inkontinenz Forum

Erfahrungsaustausch ✓ | Interessenvertretung ✓ | Information ✓ | Beratung ✓ ► Austausch im Inkontinenz Forum.

Neueste Forenbeiträge

Mehr »

Login

Registrierung

Noch kein Benutzerkonto? Jetzt kostenfrei registrieren

(Die Freischaltung kann bis zu 36 Stunden dauern)

 

frauen und sexualität

18 Mär 2007 18:17 #11 von Anonymous
......zu diesem thema möchte ich mich auch mal äußern:

also ich muß ganz ehrlich sagen, mir würde es unheimlich schwer fallen, eine partnerschaft einzugehen und von meiner inkontinenz erzählen "zu müssen". deshalb bleibe ich lieber allein. verheimlichen könnte ich das ja nicht, zumal in der abstellkammer ein großer karton mit vorlagen steht und im bad stets eine packung griffbereit liegt. nein, ich bin noch nicht so weit, daß ich mit meiner inko locker umgehen kann. -leider-
hätte ich die wahl zwischen einem inkontinenten partner oder einem kontinenten, ich würde mich für den inkontinenten partner entscheiden, weil ich einfach meine, unter "gleichgesinnten" lebt es sich besser und vielleicht sogar auch verständnisvoller.

es grüßt ganz herzlich
anna-maria

Bitte Anmelden um der Konversation beizutreten.

18 Mär 2007 19:20 #12 von matti
Hallo Anna-Marie,

wenn du den Begriff "gleichgesinnt" mit "gleichleidend" bei dir ersetzt, dann wird es wohl eher das Treffen, was du meinst.

Keine Angst, ich versteh schon den Sinn deines Wunsches. Allerdings halte ich ihn für sehr kontraproduktiv.

Stell dir vor:

Der Alkoholiker sucht nur nach Alkoholikerinnen, der Dicke schaut nur nach dicken und der farbige Mensch nur nach farbigen.

Weißt du was wir dann haben? Ghettos! Persönliche Ghettos, aus denen ja niemand mehr ausbrechen kann, will und wird. Es ist doch bei einer Krankheit nichts anderes als bei allen anderen Dingen im Leben auch: Wer sich seinen Problemen nicht stellt und sich statt dessen verkricht, wird Schiffbruch erleiden.

Der Alkoholiker wird sich wohl mit seiner "Gleichgesinnten" zu Tode saufen, der Dicke wird wohl immer runder und die Farbigen bleiben unter sich, so wie es zum großen Teil heute ja schon ist.

Ich versteh ehrlich gesagt auch nicht den Denkansatz, welchen du, und aus zahlreichen Berichten hier im Forum wird dies ersichtlich, mit einigen teilst. Wenn du mit deiner Vorlage dann vor deinem gleichgesinnten Partner herumtanzt und beim Liebesspiel ihm ins Bett pullerst was sagst du dann? "Du brauchst gar nichts sagen, bist ja selbst nicht ganz dicht?"

Verstehst du, nur weil dein Partner auch unter einer Inkontinenz "leidet" wirst du deine Schamgefühle nicht los. Stell dir mal vor dein Partner währe zwar inkontinent, würde damit aber völlig offen umgehen. Glaubst du nicht das er dir 3 mal täglich in den Hintern treten würde, weil du ein Versteckspiel beteibst? Also würde für dich nicht der inkontinente Partner in Frage kommen, sondern der inkontinente Partner der genauso große Scham und Minderwertigkeitsprobleme wie du besitzt. Und das soll eine Basis fürs (glückliche) Leben sein?

Ich bin davon überzeugt, dass gerade deine Inkontinenzzform zu 80 % heilbar oder zumindest eine deutliche Linderung zu erzielen währe. Nur von selbst passiert wahrscheinlich eher das Gegenteil. Dafür muss man sich schon selbst genug wert sein und nach Monaten des Austausches mit Gleichgesinnten endlich einmal den Mut fassen und einen Arzt aufsuchen!

So, nun soll meine Gardinenpredigt beendet sein.

Und eines mal zur allgemeinen Information: Betrachtet meine Beiträge nicht immer aus dem Blickwinkel heraus, dass bei mir im Profil Admin bzw. Vereinsvorstand steht. Ich bin auch noch ein Mensch neben meinen Ämtern. Und dieser hat auf diesen Beitrag geantwortet.

Gruß

Matti

Bitte Anmelden um der Konversation beizutreten.

18 Mär 2007 23:52 #13 von Rolf
Hallo !

Ich habe bis jetzt einfach nur mal still mitgelesen...

Also den letzten Beitrag von Matti und speziell auch einen von Klaro finde ich sehr nachdenkenswert!

Grundsätzlich lernt man einen Partner (meistens) auf der Arbeit kennen!
Und was ist die Arbeit? - Da wo Leben existiert, wo Menschen miteinander umgehen, sich treffen, streiten, Spaß haben oder was weiß ich nicht noch alles... <!-- s:wink: --><img src="{SMILIES_PATH}/icon_wink.gif" alt=":wink:" title="Wink" /><!-- s:wink: -->
Das kann genau so gut ein Krankenhaus, die Reha, der Stadtpark, die Disco, Kino, Verein usw. sein...
Eben Orte wo man sich trifft und miteinander kommuniziert - vielleicht auch ein Forum im Internet zum Beispiel !?Wenn sich zwei Menschen mögen, dann sollte es doch egal sein ob einer oder beide behindert oder nicht behindert sind. Hauptsache die "Chemie" stimmt...
Natürlich hat man auch als Nichtbehinderter vielleicht zunächst einmal gegenüber Behinderten "Vorbehalte" !? Mir ging es (und geht es) bisweilen so, man traute sich nicht etwas zu sagen, weil man Angst hat, den anderen Menschen seelisch zu verletzen...- also Angst hat etwas "Falsches" zu sagen...
Habe unheimlich Angst gehabt, mit dem QSgelämten Vater eines Freundes zu sprechen. Das Thema QS oder Behinderung wurde (und wird)aus Angst immer peinlichst ausgeklammert...- man spricht immer über das schöne Wetter... - Vielleicht ist aber genau das falsch ??? Keine Ahnung! Das ist auch Unkenntnis die auch wie Matti es kurz benennt, durch Ghettoisierung entstehen kann. Wenn Behinderte nur zurückgezogen leben und man mit ihnen keinen Kontakt hat, dann kann man sie auch nicht kennen (und verstehen) lernen!
...

Ich habe mal einen schwarzen Vereinskollegen gefragt, ob er im Sommer auch noch "brauner" wird! Meine (weissen) Vereinskollegen waren entsetzt... (so etwas kannst du doch nicht fragen) - Er hat mir übrigens nicht den Kopf abgerissen...- seine Antwort war eindeutig, er würde im Sommer auch immer brauner und könnte auch einen Sonnenbrand bekommen! <!-- s8) --><img src="{SMILIES_PATH}/icon_cool.gif" alt="8)" title="Cool" /><!-- s8) -->

Also, ist doch egal ob einer schwarz, weiss, behindert oder nicht ist, es kommt in erster Linie auf den Charakter an und ob die Chemie stimmt...!?
(Hoffentlich werde ich jetzt nicht falsch verstanden und beziehe Prügel für meinen Beitrag - würde mich über sachliche Antworten aber freuen! <!-- s:? --><img src="{SMILIES_PATH}/icon_confused.gif" alt=":?" title="Confused" /><!-- s:? --> )

Rolf

Bitte Anmelden um der Konversation beizutreten.

19 Mär 2007 17:08 #14 von Günni
Zitat:
Also, ist doch egal ob einer schwarz, weiss, behindert oder nicht ist, es kommt in erster Linie auf den Charakter an und ob die Chemie stimmt...!?

Hallo Rolf, da sprichst du mir aus der Seele. Das ist auch genau mein Lebensmotto. Schlechte Menschen gibt es überall. Genau dies ist auch meine Meinung!!! Dieser Satz kann beliebig verlängert werden, gell

:wink:

Bitte Anmelden um der Konversation beizutreten.

19 Mär 2007 18:45 #15 von Anonymous
hallo Matti,
hallo Rolf,
hallo Günni,
ja natürlich habt ihr recht wenn ihr sagt, in erster linie muß die chemie und der charakter stimmen.... anders geht ja sowieso nix.

trotzdem bleibe ich bei meiner meinung.

mag sein, daß sich meine meinung irgendwann einmal ändern wird, aber sicherlich erst dann, wenn ich mein schamgefühl in bezug auf meine inkontinenz verloren habe.
in diesem sinne.....
lieben gruß
anna-maria

Bitte Anmelden um der Konversation beizutreten.

19 Mär 2007 22:16 #16 von Günni
Hallo anna-maria

das darfst du auch, es kommt immer auf die Verhältnisse an in der sich jemand befindet. Da spielen so viele Faktoren eine Rolle, dass es jeder für sich selbst entscheiden muss. Ich z.B. bin glücklich verheiratet und habe 14 jährige Zwillinge die mir beistehen und helfen. Nach der OP im Oktober 2005 stand mir auch das Wasser im Auge und wollte mich nicht damit abfinden das ich Harnverhalt habe und ich mich an ein Silikonschlauch gewöhnen sollte.

So sieht es bei jedem anders aus, und so gehen auch die Meinungen auseinander.

Bitte Anmelden um der Konversation beizutreten.

20 Mär 2007 09:30 #17 von Anonymous
achja, das thema partnerschaft ist eh ein unendliches thema.....

wie heißt es doch so schön:
NUR DIE LIEBE ZÄHLT !!!!

lieben gruß
anna-maria

Bitte Anmelden um der Konversation beizutreten.

20 Mär 2007 16:43 #18 von janxy
hallo anna marie,

auch ich hatte anfangs scham und angst vor einer beziehung ist ja nicht gerade alltäglich das ein mann ins bett macht, dank eines psyschologen hat sich dieses jedoch bei mir geändert er hat es geschaft mir mut zu machen und offen mit dieser krankheit um zugehen und es funktioniert ich glaube und weiss es wenn man sich öffnet ist es leichter damit um zu gehen, nicht nur meine partnerin auch andere mir bekannte menschen wissen wie es um mich steht und glaub mir man lebt leichter damit

liebe grüsse jan

Bitte Anmelden um der Konversation beizutreten.

23 Mär 2007 21:47 #19 von Rolf
Hallo anna-maria!

Zitat:
"Mag sein, daß sich meine meinung irgendwann einmal ändern wird, aber sicherlich erst dann, wenn ich mein schamgefühl in bezug auf meine inkontinenz verloren habe".

Andere Menschen kämpfen auch mit ihrem Schamgefühl bezüglich ihrer Inkontinenz!
Ich zum Beispiel auch ! Es fällt mir sehr schwer meine Inkontinenz zu akzeptieren und damit zurecht zukommen...- manchmal möchte ich mich einfach zu Hause verkriechen...
Ich habe für Deine Meinung volles Verständnis und kenne solche Gefühle!

Viele Grüße

Rolf

Bitte Anmelden um der Konversation beizutreten.

24 Mär 2007 19:13 #20 von Anonymous
hallo Rolf,
vielen dank für deine antwort.
leider ist es nun mal so bei mir, daß ich meine inkontinenz noch nicht völlig akzeptieren kann, ich arbeite aber zwangsläufig daran.
vielleicht sind wir beide ja auch eines tages so weit wie jan (und viele andere), der mit seiner inko offener umzugehen weiß. natürlich bewundere ich all diese menschen, aber ich bin halt noch nicht so weit.
außerdem finde ich, daß es z.b. meinen arbeitskollegen gar nichts angeht, daß ich vorlagen benutze. man sieht es nicht und man riecht es nicht, also warum sollte ich es denen erzählen?? sie würden eh nur die nase rümpfen, dessen bin ich mir sicher.
sollte jedoch irgendwo, irgendwann einmal das thema inkontinenz ernsthaft angeschnitten werden, wäre ich nicht zu feige, meine erfahrungen diesbezüglich mitzuteilen.

zu jan:
ich verstehe dich nur zu gut. -ich bewundere dich irgendwie-

lieben gruß
anna-maria

Bitte Anmelden um der Konversation beizutreten.

Ladezeit der Seite: 0.163 Sekunden

Inkontinenz Selbsthilfe e.V.

Die Inkontinenz Selbsthilfe e.V. ist ein gemeinsames Anliegen vieler Menschen. Der Verein versteht sich als ein offenes Angebot. Unsere Mitglieder engagieren sich ehrenamtlich. Den Verein bewegt, was auch seine Mitglieder antreibt: Wir möchten aktiv zur Verbesserung der krankheitsbedingten Lebensumstände beitragen.

 

Impressum        Kontakt       Datenschutzerklärung

 

 

 

Spendenkonto:
Volksbank Mittelhessen eG
Inkontinenz Selbsthilfe e.V.
IBAN: DE30 5139 0000 0046 2244 00
BIC: VBMHDE5FXXX

Besucher: Sie sind nicht allein!

Heute 2202

Gestern 2052

Monat 65179

Insgesamt 9945078

Aktuell sind 102 Gäste und 3 Mitglieder online

Alle Bereiche sind kostenfrei, vertraulich und unverbindlich. Wenn Du erstmalig eine Frage im Forum stellen möchtest oder auf einen Beitrag antworten willst, ist es erforderlich sich sich zuvor zu registrieren. Bitte sei bei der Auswahl deines Benutzernamens etwas einfallsreich. Häufig verwendete Vornamen sind normalerweise schon vergeben und jeder Name kann nur einmal vergeben werden. Achte auf korrekte Eingaben bei Passwort, Passwortwiederholung und existierender Mailadresse! (Die Freischaltung kann bis zu 36 Stunden dauern!)

Jetzt kostenfrei registrieren

Anmelden