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neu mit alten Leiden

30 Jun 2011 20:49 #1 von leberwurst
hi an alle,
ich bin ende 50 weiblich und habe da die kleinen aber sehr belastenden probleme.
vor drei jahren hatte ich eine streßinkontinenz und wurde 2 mal operiert. als erstes wurde mir die gebährmutter entfernt, kommentar des arztes: wo nichts ist, kann auch nichts werden. 2 monate später wurde die blase mittels bändchen angehoben.
keine besserung, nur der labidare satz:" ist okay so, schließlich habe ich sie operiert. seit dem gehe ich weder zu einem gyn. noch zu einem uro. verpacke mich schön und versuche für meine umwelt gesund zu sein. hinzu kommt, dass ich seit der op auch "hinten herum " nicht mehr ganz dicht bin. wenn ich stuhlgang hatte, kommt bis zu 3 h später immer noch eine kleinigkeit.
wer hat ähnliche erfahrungen und kann mir wirklich gute tipps geben. ich fühl mich so bescheiden, verheimliche aber meine sorgen, selbst meinem mann gegenüber.... help

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01 Jul 2011 11:55 #2 von matti
Liebe "Leberwurst",

wenn ich vor Betroffenen, Fachleuten und Interessierten hin und wieder Referate und Vorträge halte, berichte ich immer über Fälle wie deinem. Deine Leidensgeschichte spiegelt nämlich sehr deutlich was alles von ärztlicher Seite falsch läuft und welche Fehler von den Betroffenen begangen werden.

Zum Glück gibt es heute eine Reihe von Ärzten, die nicht mehr sofort zum Messer greifen und Gebärmutterentfernungen als Goldstandart (Bezeichnung von Verfahren, die bislang unübertroffen sind) verstehen. Es setzt sich bei den Medizinern immer mehr die Erkentnis durch, dass eine Zurückhaltung bei bei solchen Operationen oftmals sehr sinnvoll ist.

Leider setzt sich bei den Ärzten aber immer häufiger die schnellste und gewinnbringendste Methode der Bändchen Implantation durch. Vermeintlich ist dies auch für die Betroffenen die schnellste und vor allem bequemste Art der Problemlösung. Was dabei allerdings meist völlig ausser acht gelassen wird, ist der Fakt das durch eine Bändchen Operation ausschließlich die Folgen aber nicht die Ursachen behandelt werden. Gebärmuttersenkung, Blasensenkung oder ein schwacher Beckenboden haben Ursachen. Beispielsweise führt Übergewicht, mangelnde Bewegung, Verstopfung (durch das ständige Pressen) oder schweres und vor allem falsches Heben zu diesen Problemen. Ändert sich nach der Operation an diesen auslösenden Faktoren nichts, ist der Erfolg der Operation meist zeitlich begrenzt, weil sich ja eigentlich nichts verändert hat und nur die Folgen behandelt wurden. Ein Kreislauf entsteht.

Der bessere Weg wäre alle zur Verfügung stehenden konservativen Behandlungsansätze (Beckenbodentraining, Gewichtreduktion usw.) in Betracht zu ziehen und diese vor einer solchen Operation (nicht selten wird sie dadurch nämlich überflüssig) aber vor allem auch nach der Operation den Patienten nahezubringen. Gut, bei Dir ist es anders gelaufen, dies lässt sich jetzt nicht mehr ändern. Allerdings solltest du einmal darüber nachdenken, ob du den die genannten konservativen und präventiven Behandlungsansätze jetzt umsetzt. Wenn nicht, wäre dies schon einmal eine Option, ein Ansatz.

Wenn du trotz zunehmender Beschwerden keinen Arzt mehr aufsuchst ist das .... ! Was glaubst du wohin dies führt. Deine Beschwerden werden sich keinesfalls bessern, ganz im Gegenteil. Also ist deine Zurückhaltung beim Arztbesuch nur ein Aufschieben, keine Lösung. Umso länger du wartest umso umfangreicher und langwieriger die Behandlung. Um deinen ehemals behandelder Arzt mit dem lapidaren Bekundungen machst du einen großen Bogen. Ein Selbstverliebter Halbgott in Weiß muss nicht unbedingt noch einen Euro an dir verdienen.

Deine Beschwerden mit dem Stuhlgang müssen nicht im Zusammenhang mit den Operationen stehen. Vielmehr könnten sie im Zusammenhang mit den schon ausführlich beschriebenen mangelnden, vorbeugenden Maßnahmen, stehen. Beckenboden, Verstopfung usw. sind auch hier sehr häufig auslösend.

Deinen letzten Satz solltest du einmal in einer ruhigen Minute sehr intensiv überlegen. Du möchtest Gesellschaftsfähig sein und hast dafür eine Strategie entworfen. Glaube mir, diese Strategie führt dich an den Rand der Gesellschaft und nicht in derren Mitte. Was sind den die Folgen: Rückzug, Isolation, Geheimnisse, Vertrauensverlust usw. Glaubst du allen ernstes das dich dieser Weg dazu führt das du für die Umwelt einen gesunden Eindruck machst? Ja, dein Geheimniss bleibt gewahrt, aber die Spekulation, warum du dich auf einmal zurückziehst, deine Aktivitäten einschränkst und letztendlich deine Lebensqualität verlierst, werden wie Unkraut in den Himmel schießen.
Ein Mensch der ständig unter Druck steht, wirkt auf die Gesellschaft (Umwelt) nicht gesund! Dies ist ein verherrender Trugschluß bei den Betroffenen.

Matti

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