Würden Sie eingebürgert ("ausgebürgert") werden?

Diese Frage ging im letzten Jahr durch das Land. Anlaß war ein durch die hessische Landesregierung vorgestellter Multiple-Choice-Test, welcher "Einbürgerungswilligen" vorgelegt werden sollte.

Die "Welt Online" bietet diesen Test nun Online an. Wer lust hat, kann diesen Test dort Online durchführen.

Ich hoffe, daß unser Forum nicht schrumpft, weil einige von euch die Koffer packen müssen. Allerdings heißt es ja nicht um sonst "World Wide Web", ihr könnt uns also auch aus der "Verbannung" erreichen!

Etwas "unseriös" ist die Bewertung. Wenn man alle Fragen richtig beantwortet hat (und dies ist nun wirklich nicht schwer) wird man als "König" von Deutschland bezeichnet. Super!

http://www.welt.de/vermischtes/article2 ... orten.html

Gruß

Matti

Nun gut,

ich hätte bestanden und würde nicht in ein Flugzeug gesetzt, das mich dorthin zurückbringen würde,
wo ich entweder in den Kerker geworfen oder gleich aufgehängt würde.

Aber ich muß gestehen, einen Fehler habe ich gemacht :
Ich wußte z.B. nicht, daß der "Petitionsauschuss" der Beschwerdeausschuss für Bürger ist.
Ich habe "Beschwerdeausschuss" angeklickt.

Und so um die drei oder vier Fragen habe ich nur deswegen richtig beantwortet, weil ich dabei streng logisch nachgedacht habe.

Ich bezweifle sehr stark, daß mehr als 10% aller Bundesbürger diese 30 Fragen fehlerfrei beantworten können.
Und bei den - tatsächlich vorhandenen - 100 Fragen werden wir davon ausgehen können, daß die Strassen wieder erheblich freier werden, denn mindestens die Hälfte aller Deutschen müsste emigrieren
Und bei Immigranten wird die Fehlerquote wohl bei 99% liegen.

Es haben ergo nur ganz wenige Immigranten die Möglichkeit, eingebürgert zu werden, auch wenn sie noch so ehrlich, fleissig, freundlich und verantwortungsbewusst sind.

Letzten Endes entscheiden Karl Benz, der Petitionsausschuss und die Weltmeisterschaft in Bern 1954 über Leben oder Tod.

Dieser Fragebogen ist so überflüssig wie ein Kropf oder wie der Ministerpräsident des Bundeslandes Hessen,
Roland Koch, dem geschwätzigen "brutalstmöglichen" Aufklärer der Spendenaffäre Kohl.

Letzte Woche habe ich in der Sendung "Reporter" im ZDF eine Reportage über die Besetzung von Ausbildungsplätzen gesehen.
Die Chef´s hatten kleine Fragebögen vorbereitet, mit unglaublich schweren Fragen wie z.B. : "Wieviel Stück sind 19% von Hundert" oder :
"Wieviel Kubikmeter hat eine Kiste mit den Abmessungen 2 x 1 x 1 m"
Gefragt wurden neun Jugendliche zwischen 16 und 17 Jahren, ergo Leute, die noch zur Schule gingen oder gerade entlassen wurden.
Drei Bewerber kamen erst gar nicht zum Termin, vier Bewerber konnten die Fragen nicht beantworten.
Als Gründe für diese unglaubliche Beschränktheit wurden genannt :
"Wir hatten zuviele Ausfallstunden. Ein Lehrer z.B war mal vier Wochen an einem Streifen krank."
"Ich habe das Rechnen nie begriffen."
"Solche Fragen hat man mir in der Schule nie gestellt."

Ein Bewerber, den der Chef um 12:45 Uhr, nach dreiviertel Stunde Wartezeit, auf dem Handy anrief:
"Ich dachte, das Gespräch wäre erst morgen."
Chef: "Nein, heute, um zwölf Uhr. Kommen Sie bitte sofort."
Bewerber: "Können wir das nicht morgen machen ? Heute habe ich keine Lust."

Wir sprechen hier von einem Bewerber für einen der wenigen Ausbildungplätze.
( In NRW sind noch 30.000 Plätze für 100.000 Suchende vorhanden !! )

Ein Bauunternehmer hat 28 Auszubildende, welche zweimal wöchentlich jeweils drei Stunden von einem Privatlehrer "Nachhilfeunterricht" bekommen. Auf Firmenkosten.
Begründung : "Die Schüler der Hautschulen sind dermassen dumm, daß wir sie ansonsten nicht ausbilden können.
Es fehlt ganz einfach am Grundwissen Lesen, Schreiben und Rechnen."

Pisa ist viel, viel näher, als wir glauben !!!

Und dann erwartet man von Immigranten, daß sie 100 Fragen beantworten sollen, welche 95 % aller Deutschen nicht zu beantworten in der Lage sind.

Was sind wir bloss für ein arrogantes Volk......

Ich leg mich jetzt wieder hin, um das Elend nicht sehen zu müssen
Eckhard

Nun gut,

es geht eigentlich in diesem Frageboden nicht um die Aufenhaltserlaubnis sondern um das Begehren der Staatsbürgerschaft.

Erlangt man die deutsche Staatsangehörigkeit darf man beispielsweise wählen. Ich gebe dir allerdings uneingeschränkt recht, dass wohl der Großteil der Deutschen dann nicht mehr wählen dürfte. Das sie es dennoch dürfen zeigen ja z.B. die Wahlergebnise in Sachsen. Fast 10 % für die NPD! Unsere Politiker sind zudem viel zu schlecht bezahlt. Wer auch nur ein wenig auf dem Kasten hat geht in die Wirtschaft. Dort kann er viel mehr verdienen. Die Dampfplauderer finden sich dann in der Politik wieder.

Lieber Eckhard, hast du nicht vor ein paar Wochen eine Petition an den Petitionsausschuß mitgezeichnet?

In Deutschland wird immer viel von Integration gesprochen. Die meisten bringen allerdings dann Argumente, welche mehr an Assimilation erinneren.
Das ist so wie mit der Nationalmanschaft. Dort wird auch immer von den "Deutschen Tugenden" gesprochen, als wenn die "Deutsche Tugend" genetisch währe.

Den Pisa Test hätte ich im übrigen auch nicht bestanden, wie wohl die meisten. Evtl.liegt dies aber nicht nur am mangelnden Wissen, sondern viel mehr an der deutschen Eigenart Sachverhalte möglichst kompliziert darzustellen. Man denke nur an den Begriff "Behördensprache". Gibt es solch einen Begriff in einer anderen Sprache?

Gruß

Matti

Hallo ihr Lieben,

ich wäre eingebürgert worden -- und denke doch an was lustiges ... Schließlich bin ich 1992 durch Umzug auch bayerischer Staatsbürger geworden, und damals gab es keinen Test ... Bayern ist schließlich das einzige Bundesland mit eigener Staatsangehörigkeit! Und dem einzigen Ministerpräsidenten mit doppelter Staatsangehörigkeit, der gleichzeitig gegen die selbige ist!

Wie wohl da der Test aussehen würde?

Andreas

Ähmmmmm,

also wenn ein Zug vom Münchner Hauptbahnhof zum Münchner Flughafen, ähhhhhh, dann überholt er sich quasi selbst ähhhhhhh.

Durchgefallen!


Matti