Guten Morgen,

vergangene Nacht bin ich hier angekommen, war aber dann doch zu müde um mich vorzustellen.
Seit 12 Jahren hab ich die Diagnose MS, latent schon etwas länger.
Von Anfang an hatte ich leichte Inkontinenzprobleme welche sich mit zunehmender Behinderung natürlich verstärkten.
Ich würde sie als mittel bis stark einstufen. Restharn hab ich sehr wenig, bei der letzten Messung ca 20 ml. Mein Problem ist, dass die Blase ständig überläuft. Spasmex und ....(hab den Namen vergessen) halfen gar nicht, bescherten nur Nebenwirkungen.
Mein derzeitiges Problem ist eigentlich dieses, dass ich seit einiger Zeit auf Vorlagen allergisch reagiere. Besonders auf die, die diese dünne Kunststoffschicht außen rum haben. Sämtliche Vorlagen die ich für meine Basenschwäche benötige sind außerdem im Schritt sehr breit, so dass sie mich ständig drücken, irgendwo immer eine Falte ist die mich beim ganztägigen Sitzen im Rolli drückt, ich deshalb Bedenken habe zusätzlich noch einen Dekubitus zu bekommen. Die Feuchtigkeit tut ihr Übriges noch dazu.
Ich bin derzeit sehr unglücklich mit dieser Situation, hoffe deshalb hier bei euch einen brauchbaren Rat zu bekommen. Mit Medikamenten möchte ich allerdings nicht unbedingt mehr experimentieren.
Das war es mal von mir...ach ja, sorry, bin weiblich, 58 Jahre alt, verheiratet, ein erwachsener Sohn!
Bestimmt hab ich noch einiges vergessen, kann ja aber nachgeliefert werden!
Thesi

Guten Morgen, Thesi,

erst einmal herzlich Willkommen im besten aller Inko-Foren.

Sicher werden Dir in Kürze einige Tipps zukommen.
Ich selbst kann Dir da nicht raten, denn ich verwende Kondom-Urinale.

Gruß
Eckhard

Hallo Eckhard,
danke für die nette Begrüßung!!!
Scheinen wohl alle auf Urlaub zu sein!!! :obelix:

Gruß Thesi

Na ja,

manchmal ist es so viel, dass man mit dem Lesen bzw beantworten kaum nachkommt,
machmal tut sich tagelang, teilweise wochenlang, kaum etwas.

So ist ein Forum halt.....

Gruß
Eckhard

Hallo Thesi,

auch ich wünsche Dich hier im Forum herzlich willkommen.

Mit MS kenne ich mich zwar nicht so gut aus, bin aber sehr sicher, dass Du auch da noch gute Antworten bekommen wirst. Ich bin allerdings selbst auch Rollifahrer und kann Dir da eventuell bei paar Tipps geben?

Mit Einlagen hatte ich auch nicht die besten bzw. die gleichen Erfahrungen gemacht, die Du auch beschreibst - ständig verrutscht der ganze Kram, der Urin näßt recht stark zurück und auf einen Deku hab ich's auch noch gebracht. Mein Fazit war dann schnell klar: Da muß was anderes her!

Als Mann habe ich es da recht leicht - ich verwende wie Eckhard das Kondomurinal. Als Frau würde ich allerdings mal Inkoslips probieren. Die lassen sich besser am Körper fixieren, saugen (meistens) besser, es gibt weniger Rücknässung und bedeutend weniger "Faltenwurf", weil das Produkt einfach fester am Körper sitzt.

Alternativ ginge natürlich der transurethale Dauerkatheter (von dem ich persönlich aber abrate - hier scheiden sich allerdings die Geister...) als auch die suprapubische Blasenfistel ("Cystofix"). Eine (stationäre) Behandlung mit Botox ginge auch noch anstatt weiterer Versuche mit Anticholinerika um die Blase "still zu legen". Wenn Deine Blase dann nicht mehr spastet bzw. sich reflektorisch entleert kannst Du mit dem intermittierenden Selbstkatherismus (ISK) anfangen und über diesem Wege Deine Blase entleeren.

Meine Frau erwähnte ferner einen "neuen" Katheter, der bei Frauen in die Harnröhre (also auch wieder transurethal!) eingeführt wird (es schaut dann nur noch ein kurzes Ende heraus) und mittels eines Magneten/elektron. Auslösers wieder "normal" z.B. auf der Toilette entleert werden kann - leider habe ich z.Zt. keine weiteren Informationen zu diesem System, werde mich auf Wunsch aber noch mal kundig machen.

Grüße

Hannes

Hallo Hannes,

auch dir vielen Dank für dein liebes Willkommen, und natürlich ganz besonders auch für die vielen Informationen die du mir gleich zu Anfang geliefert hast.

Auf einen Dauerkatheter hab ich ehrlich gesagt auch noch keine Lust,
hab auch irgendwie das Gefühl auf meinen Mann damit einen noch behinderteren Eindruck zu machen. Wobei es sonst keinerlei Probleme gibt.

Slips gehen deshalb nicht, weil ich sie nicht selber aus- und anziehen könnte. Alles was ich von unten über die Füße streifen muss kann ich nicht mehr selber. Es müsste also immer jemand da sein wenn ich muss oder wechseln muss.
Das Letzte was du erwähnt hast, das hört sich für mich ganz interessant an.
Wenn du die Möglichkeit hast mehr darüber zu erfahren wäre ich schon interessiert.
Liebe Grüße
Thesi

Hallo Thesi,

auch von mir ein ganz herzliches Willkommen.

Den Vorschlag von Hannes mit den Slips hast du wohl etwas missverstanden - es sind Inkoslips gemeint - ganz "gewöhnliche Windeln" - die werden nicht wie Unterwäsche über die Füße gestreift, sondern sind mit seitlichen Klebestreifen ausgestattet, so dass sie zwischen den Beinen durch gezogen werden und dann zu geklebt werden. Schau mal unter den Hilfsmitteln auf der Homepage, da findest du Beschreibungen und Anleitungen dazu.

Noch ein paar Worte zu Inkoslips. Ich könnte gut verstehen, wenn du sagst - kommt für mich nicht in Frage, so geschlossen möchte ich das nicht, da komme ich mir "komisch" vor. - Kann ich gut nachvollziehen - aber ...

Slips haben verschiedene Vorteile, die Hannes auch schon zum Teil erwähnt hat. Für dich wichtig erscheint mir, dass sie wesentlich besser sitzen und daher weniger Falten werfen. Nicht von der Hand zu weisen ist auch, dass sie den Körper trockener halten - frag mich nicht warum, vom Aufbau sind die großen Vorlagen ganz ähnlich, aber ich habe auch diese Erfahrung gemacht. Für mich ganz besonders wichtig ist der Aspekt, dass sie mir mehr Sicherheit geben. Mit den Vorlagen habe ich oft das Problem, dass etwas daneben läuft und das kann ich im Geschäftsleben gar nicht gebrauchen.

Noch ein paar Worte zu Kathetern - jede Lösung, bei der durch die Harnröhre dauerhaft abgeleitet wird ist schwierig und selten eine gute Dauerlösung - warum - die Harnröhre ist bei Frauen sehr kurz (5-7cm) und damit ist der Weg für Bakterien ein sehr direkter. Wenn du also ein System verwendest, bei dem eine Art Katheter mit Magnetverschluß dauerhaft in der Harnröhre verbleibt, dann ist vorprogrammiert, dass sich Bakterien entlang des Katheters in die Blase begeben und du erhebliche Schwierigkeiten mit Harnwegsinfekten bekommen wirst.

Wenn etwas in die Richtung, dann empfehle ich dringen, dass du dich zum Suprapubischen Katheter (Bauchfistel) informierst. Da gibt es wesentlich weniger Probleme mit Infektionen und wenn der "abgestöpselt und mit einem Pflaster zugeklebt ist, ist sogar ein Besuch im Schwimmbad problemlos.

Machs gut

Chris

Hallo Chris,

danke für dein freundliches Willkommen.

Ja, das mit den Slips habe ich dann wohl falsch verstanden, denn ich
bekam vor einiger Zeit zur Probe solche Slips oder Höschen die nicht
zum an der Seite zu fixieren waren.

Auch dir danke für die Infos, werde mich jetzt mal auf die Suche nach den
Beiträgen machen.

Lieben Gruß
Thesi

Hallo Thesi,

habe mich kundig gemacht zu dieser fast schon "implantierte" Katheter-Version. Hier mal ein Link dazu:

Reinhard Becker Medizinprodukte

Es stellt natürlich eine Alternative dar, gerade zu den "normalen" Kathetern auf dem Markt. Nur denk auch an die Ausführungen von Chris bzgl. der Harnröhrenlänge bei Frauen etc. Schon ein gewöhnlicher, transurethal geführter Katheter verursacht im Regelfall über kurz oder lang einen Harnwegsinfekt...

Grüße

Hannes

So, meine KK hat bisher noch nicht auf meinen Frustbrief reagiert. Ich nehme an, sie wird es auch nicht tun. (im Diskussionsforum hab ich ihn gepostet)

Mein Lieferant hat mir zur Probe zwei unterschiedliche Slips geschickt.
Kathastrophe, kann ich nicht tragen, denn ich kann nicht so lange stehen bis ich das Unding angezogen hab. Bis ich es dann endlich geschafft hab, bin ich erstens fix und fertig, zweitens wirft es schimmere Falten als meine Vorlagen es je taten.

So langsam bin ich der Verzweiflung nahe. Am Montag melde ich mich beim Urologen an und informiere mich über einen Katheder, egal welcher Art.
Ich hab so die Faxen dicke...