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kurze Vorstellung

05 Sep 2023 22:52 #1 von SaM
Hallo liebe Forenmitglieder,

ich bin SaM, männlich 37 Jahre und lese hier schon seit einiger Zeit als Gast mit und habe mich nun getraut anzumelden.

Kurz zu meiner Symptomatik:

Ich leide seit mehreren Jahren unter einer überaktiven Blase mit ausgeprägter Drangsymptomatik, d.h. am Anfang der ganzen Geschichte konnte ich vllt. noch 30 min den Harndrang unterdrücken und heute vllt. wenn es hochkommt max. 5min und muss normalerweise im Schnitt 10-14x am Tag auf Toilette (Harnmengen von 100-300ml).
Daraus ergibt sich hin und wieder eine bisher noch relativ gut beherrschbare Dranginkontinenz (glaube ich, vllt. auch eine Überlaufinkontinenz? im Arztbrief steht nicht näher bezeichnete Inkontinenz), vor allem da ich hauptsächlich im HomeOffice arbeite bzw. in der Natur unterwegs bin. Des Weiteren kommt es nachts, hin und wieder zu kleineren Unfällen (Überlauf?) und auch schon ein-/zweimal zur Vollkatastrophe.

Dazu kommt eine intermittierende Blasenentleerungsstörung (am 07.07. 130ml und gestern wurden 160ml Restharn gemessen). Es besteht der Verdacht auf eine psychogene Miktionsstörung. Des Weiteren habe ich starke Sitzbeschwerden ausgebildet, d.h. ich kann nicht lange sitzen und habe insbesondere beim Radfahren schmerzen/ein drücken hinten im Beckenbereich und dann hin und wieder ein dauerhaftes Brennen in der Harnröhre. Ein Urologe meinte es könnte eine abakterielle Prostatitis sein.

Folgende Untersuchungen wurden bereits vorgenommen:

  • Flexible Cystoskopie in 01.2021 ohne wegweisenden Befund (Urethra ohne Stenosierung, Prostatische Harnröhre ohne signifikante Obstruktion, Spinkterspiel intakt, Blasenschleimhaut allseits asuspekt, kein Tumor nachweisbar.
  • Urodynamik in 10.2022 mit zwei unwillkürlichen Detrusoranstiegen 23cm H20.
    (1.ter Harndrang bei 144ml, Miktionswunsch bei 328ml, infundiertes Füllvolumen 330ml, max. Detrusor Pmax 73cm H20, max. Harnfluss Qmax 17,9 cm H20, 40ml Restharn, Druck-Fluss Beziehung Grenzfall)
  • Neurologische Abklärung ohne Befund und MR BWS/LWS mit multisegmentales geringgradiges Bandscheiben-Bulging.

  • Bisherige Therapieversuche:

  • Verhaltenstherapie ohne viel Erfolg, der Drang ist meistens nicht lange auszuhalten.
  • Beckenbodentherapie mit leichter Verbesserung der Harnmenge. (Wobei hier nicht ganz klar war, ob anspannen oder entspannen?)
  • Medikamente Spasmex bisher nicht eingenommen, ein Tag Tamsublock, dann aufgrund Nebenwirkungen (Schwindel, Nase zu, Kopfschmerzen) wieder abgesetzt.

  • Das nimmt mich alles körperlich und psychisch sehr stark mit, insbesondere da mein Herz vorgeschädigt ist. D.h. ich habe eine künstliche Herzklappe, ein Teil der Hauptschlagader wurde ersetzt und ein Herzschrittmacher eingesetzt. Aufgrund dessen nehme ich auch den Gerinnungshemmer Marcumar. Die Ärzte sind dementsprechend zurückhaltend.

    Ich habe aktuell vor allem Angst vor einem drohendem chron. Harnverhalt und ggf. Katheter Einsatz (Infektionen, Gefahr für meine Tuningteile am und um das Herz), da meine Harnmenge kontinuierlich und zwischenzeitlich auch die Miktionshäufigkeit abnimmt und der Restharn sich erhöht. Des Weiteren habe ich ein sich Zusehens abschwächenden und schnell abrechenden Harnstrahl mit Nachlaufen/Tröpfeln manchmal wie eine Gießkanne.

    Auch verstehe ich aktuell die Diagnosen nicht richtig, wieso wird mein Harnstrahl immer schwächer? Was sollte ich noch abklären? Welche Behandlungsoptionen gibt es eventl. noch?
    Vllt. könnt Ihr mir hier etwas behilflich sein.
    Ich werde auch noch den ein oder anderen Beitrag mit Fragen aufmachen.

    So das soll es Erst einmal für die Vorstellung gewesen sein.

    Ich bin froh das ich dieses Forum gefunden habe und freue mich auf einen regen Austausch.

    Freundlichst Grüßt SaM

    Ps. Sorry für die lange Einleitung.

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    06 Sep 2023 18:27 - 06 Sep 2023 18:35 #2 von MichaelDah
    Hallo Sam,

    ich hab den Beitrag hier erst als zweites gelesen… Also hier auch noch ein paar Bemerkungen meinerseits, denn einiges von dem was ich in dem anderen Post geschrieben habe hat ja schon stattgefunden.

    Die Ergebnisse der UD die du hier geschickt hast sehen für mich schon so aus als wenn das Problem auch konservativ therapierbar ist. Der Qmax von 17ml/s ist jetzt zwar nicht toll (der Qavg währe in dem Zusammenhang noch interessant um das genauer beurteilen zu können) aber für mich sieht das jetzt nicht so aus als wenn man da sofort mit Medikamenten behandeln müsste. Der Qmax zusammen mit dem Pmax von 73 cmH2O (50 ist normal) zeigen aus meiner Sicht das Prostata Problem mit einer leichten Obstruktion.

    Von daher schient mir der gewählte Ansatz mit dem Blasentraining und Tamsulosin durchaus plausibel.

    Hattest du den Ärzten von der künstlichen Herzklappe und den Medikamenten erzählt und nimmst? Ist da neben dem Gerinnungshemmer auch Beta Blocker dabei? Der kann nämlich auch zu dem genannten Effekt führen

    Woran ist es denn beim Blasentraining/Verhaltenstherapie gescheitert? Die ganze Sache steht und fällt natürlich mit erreichbaren Zielen und der eigenen Geduld und Selbstdisziplin. Wenn ich mir z.B. vornehme es immer 20 Min. länger auszuhalten und das nicht klappt, dann war das Ziel möglicherweise zu hoch gesteckt und ich sollte es z.B. erstmal mit 10 Minuten versuchen. Wenn das sicher klappt, dann kann man 10 Minuten dazu nehmen - u.s.w… Wenn du Beckenboden Training beim PT hattest, dann hat der dir sicher auch Techniken gezeigt mit denen man versuchen kann den Drang zu beherrschen. Das Grund Prinzip ist da immer gleich.

    1) (Körper) Druck / Gewicht von der Blase nehmen
    2) Ablenken

    Das ganze muss ja nur ca. 30 sek. klappen - danach ist der starke Drang ja erstmal wieder weg.

    Beide Sachen kombiniert führen meistens zum Erfolg wenn man lange genug dran bleibt (da sind viele Monate und nicht Tage gemeint…)

    viele Grüße
    Michael

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    07 Sep 2023 22:04 - 07 Sep 2023 22:06 #3 von SaM
    Hallo Michael,

    auch an dieser Stelle möchte ich nochmals meinen Dank zum Ausdruck bringen und kurz auf deine Fragen antworten.

    (der Qavg währe in dem Zusammenhang noch interessant um das genauer beurteilen zu können)

    Der Qavg ist leider im Bericht nicht angegeben.

    Hattest du den Ärzten von der künstlichen Herzklappe und den Medikamenten erzählt und nimmst? Ist da neben dem Gerinnungshemmer auch Beta Blocker dabei? Der kann nämlich auch zu dem genannten Effekt führen

    Ja, das ist immer das Erste was ich erwähne und ich frage auch immer bei neuen Medikamten, ob diese Auswirkungen auf die Gerinnung haben bzw. bei Herzerkrankungen kontrainduziert sind. Das wird meistens verneint, wobei dies sich oftmals bei Recherche ganz anders herausstellt. Die Ärzte kennen sich doch hauptsächlich nur in Ihrem Fachgebiet aus. Einen Beta Blocker nehme ich nicht ein, da ich ohnehin bereits einen ziemlich niedrigen Blutdruck habe. Dies und der Hintergrund, dass ich wirklich nur im wahrsten Sinne ein halbes Hemd bin 185cm bei 63,5 kg reagiere ich wahrscheinlich auch stark auf Nebenwirkungen des Tamsulosins.

    Woran ist es denn beim Blasentraining/Verhaltenstherapie gescheitert?

    Ich habe auch davon gehört und gelesen, dass der Drang bei Widerstand über 30sec wieder vergeht. Dies ist leider bei mir in keinster Weise so und hält meistens mehrere Minuten an und diesen Druck kann ich meistens nicht lange wiederstehen ohne das Urin durch die Harnröhre geht/ läuft. Insbesondere im Stehen ist es sehr schwierig auszuhalten, ich setze mich dann meistens hin. Und dann die Geschichte mit der Ausdauer, aber ja da muss ich weiter an mir arbeiten.

    Grüße SaM

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    07 Sep 2023 22:20 #4 von SaM
    Noch eine Ergänzung zu meiner Vorstellung:

    Ich habe in den letzten Jahren sehr viel gesessen, also auf Arbeit, nach der Arbeit beim Rad fahren, beim Autofahren und am Abend beim Fernsehen etc.
    Gefühlt sitzt man 80-90 % vom Tag, wenn man keine körperlichen Arbeit nachgeht und dies wird nachträglich gesehen, der Auslöser von meiner Blasenproblematik sein. Ich habe daher nun dies auch seit einigen Monaten umgestellt, einen Stehtisch besorgt und statt wie früher viel Fahrrad fahren, gehe ich heute spazieren oder wandern, da kommen schon bis zu zwischen 20 und 40 km in der Woche zusammen.

    Wie heißt es so schön "sitzen ist das neue Rauchen"!

    Also wenn ich der Nachwelt einen Tip geben dürfte, dann würde ich sagen, steht auf und bewegt euch :) .

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    10 Sep 2023 14:41 - 10 Sep 2023 14:43 #5 von Ciajaeg

    SaM schrieb: Ich habe auch davon gehört und gelesen, dass der Drang bei Widerstand über 30sec wieder vergeht. Dies ist leider bei mir in keinster Weise so und hält meistens mehrere Minuten an und diesen Druck kann ich meistens nicht lange wiederstehen ohne das Urin durch die Harnröhre geht/ läuft. Insbesondere im Stehen ist es sehr schwierig auszuhalten, ich setze mich dann meistens hin.


    Huhu Sam, ich finde mich in deinen Beschreibungen zumindest teilweise wieder, insbesondere die Geschichte, dass der Drang wieder nachlassen würde, wenn man ihn aushält. Das passiert bei mir ebenfalls kein Stück, sondern wird nur stetig schlimmer.
    Bei mir kommen vermutlich auch verschiedene Probleme zusammen, die dann eben zu Unfällen führen.

    Ich habe, entweder wegen der Drang-Symptomatik, oder wegen einer neurologischen Störung, einen extrem verspannten Beckenboden, der mir das Pinkeln trotz / wegen der Dranginko zur Hölle machen kann. Hier macht man aber völlig andere Übungen, als bei der typischen Beckenboden-Physio, die zumeist angeboten wird. Wenn die Prostata doch nicht der Grund sein sollte, würde ich hier man nachfragen.
    Blasentraining macht das übrigens eher schlechter.

    Alles Gute!

    Ciajaeg

    Diagnosen: Neurogene Dysfunktion des unteren Harntraktes suprapontin, Terminale Detrusor-Überaktivität - Detrusor-Sphinkter-Dyskoordination - Algurie - Polydipsie/Polyurie-Syndrom - chronische Harnretention -
    Myalgische Enzephalomyelitis (ME-CFS) - (POTS) - Dysautonomie - Polyneuropathy

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    11 Sep 2023 10:13 #6 von MichaelDah
    Hi Ciajaeg & Sam,

    zu den 30 Sek. und dem Blasentraining: Die 30 Sek. Beziehen sich darauf, wie lange sich die Blase typischer Weise anspannen kann bevor der Muskel die Kraft verliert. Ob der Drang danach weg ist kommt u.a. auf den Füllstand an. Am Beispiel der UD Werte von Sam wären das die beiden unwillkürlichen Druckanstiege b.z.w der erste Harndrang bei 144ml gewesen. Wenn die Blase voll ist, dann sollte man sie natürlich entleeren. Die 330ml aus der UD sind jetzt kein so schlechter Wert und wenn man es schafft so einen Wert immer zu erreichen kann man i.d.R. mit 8 Toilettengängen pro Tag oder auch weniger (kommt auf die Trinkmenge an) auskommen - was dann im normalen Bereich währe.

    Wenn der Drang nicht verschwindet ist entweder die Blase zu voll, oder ein neurologisches Problem sorgt dafür das entweder Nervenimpulse falsch gesendet oder falsch ausgewertet werden. Eine weitere Ursache können z.B. kleine Leckagen in die Harnröhre z.B. durch einen Schwachen Beckenboden oder auch Blasenentzündungen oder eine IC sein.

    In all diesen Fällen kommt man mit Blasentraining leider nicht weiter. Hier kann manchmal ein starker Beckenboden helfen dem Druck standzuhalten aber eben nur solange wie die Blase nicht voll ist. Die typischen Medikamente wie Trospium dämpfen den Nervenimpuls der die Blase veranlasst sich zusammen zu ziehen. Damit wird - vorausgesetzt der Beckenboden ist stark genug - der Drang beherrschbar. Leider ändern sie aber erstmal nichts am Drang selbst. An dieser Stelle setzten eher Blasenschrittmacher an, die sozusagen ein Störung der der Nervenimpulse von der Blase in Richtung Gehirn verursachen und damit dafür sorgen das der Drang Impuls erst später als solcher wahrgenommen wird. Über die ganz genau Wirkung weiß man allerdings noch nicht so richtig viel, weil der gesamte Miktionsprozess ein recht komplexer Ablauf ist, den man nur schwer auf Nervenebene messen kann.

    Die Prostata hat da nochmal eine spezielle Rolle. Gerade bei einer beginnenden BPS verursacht sie auch Störungen die zu verstärken Harndrang führen können. Warum das so ist, das ist auch nicht ganz klar. Tamsulosin hat da in soweit einen Einfluss als das es den oberen Schließmuskel am Blasenhals lähmt (entspannt) auf diese Weise kann der Urin besser abfließen und manchmal verschwindet auch der Drang. Ein Nebenwirkung ist dann aber halt die retrograde Ejakulation, denn der obere Schließmusken ist dafür da die zu verhindern - was er nicht mehr kann wenn er gelähmt ist.

    Viele Grüße
    Michael

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    15 Sep 2023 19:51 - 15 Sep 2023 19:52 #7 von SaM
    Hallo Ciajaeg und Michael,

    vielen Dank für eure ebenso ausführlichen und informativen Zeilen.

    Ich bin in letzter Zeit ziemlich angefressen und gestresst was meine Blasensituation betrifft.

    Es gibt Tage wo ich die zu mir genommenen Flüssigkeiten scheinbar sammle und auch nicht diesen ständigen Drang habe und Tage wo ich diese dann extrem wieder abgebe bis zu 3l am Tag und ständig auf die Toilette muss und dann dieses ständige Brennen in der Harnröhre treibt mich zur Verzweiflung.

    Wegen dem Brennen wurde nie etwas gefunden, ich habe jetzt mal mit D-Mannose, Vitamin C, Zink, Selen, Niacin und Biotin angefangen.

    Ich war in den letzten 3-Wochen 2x beim Urologen und einmal beim Hausarzt (ja ich weiß verrückt). Mein Miktionsvolumen ist zeitweise für 3-4 Tage um ca. 20-30% eingebrochen und ich hatte das Gefühl keine richtige Verbindung zur Blase zu haben.

    Einmal wurden 160ml Restharn festgestellt, wobei ich danach auf Toilette musste, ein anderes Mal beim Hausarzt 28ml nachdem ich während der Wartezeit in 1 1/2 Stunden dreimal toilettieren war und dann an einem Tag, wo ich 8 Stunden bei gleichbleibender Trinkmenge und keiner körperlichen Anstrengung nicht gehen konnte und vor Angst - kurz vor Feierabend - wegen eines Harnverhalts zum Urologen ging. Beim Urologen konnte ich dann etwas Wasser lassen (100ml?) und die Restharnbestimmung erbrachte 80ml, ich hätte schwören können es wären 1.5l, so hat sich übrigens auch mein Unterbauch angefühlt (dieser ist in letzter Zeit immer sehr gespannt, obwohl ich nicht viel esse). Ich habe mich so geschämt und tausendmal entschuldigt.

    Kennt jemand diese Situation und kann mir von seinen Erfahrungen berichten?
    Muss Restharn über 100 ml immer behandelt werden?
    Was hat die Restharnbestimmung bei Personen mit überaktiver Blase für einen Aussagewert (s. Beispiel oben beim Hausarzt)?

    Vor allem macht mir Angst, dass sich die Situation teilweise so sprunghaft verändert.

    Ich habe jetzt Mitte Oktober ein MRT vom Kopf und dann Mitte/Ende November einen Termin in der Urologie einer Uniklinik um meine Situation nochmals genau zu beleuchten und möglichst eindeutige Diagnosen zu bekommen.

    Eventl. katheterisieren wäre für mich eine Horrorvorstellung (übrigens meinen höchsten Respekt, an die Personen die damit umgehen können) auch bzgl. Infektionen und die dadurch entstehende Endokarditis-Gefahr.

    Ich wünsche allen ein schönes Wochenende.

    Grüße SaM

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    15 Sep 2023 23:08 #8 von martinK
    Hallo SaM

    Ich habe seit meiner Kindheit eine überaktive Blase und vermutlich immer etwas Restharn (mal 100-200 ml mal gar nichts oder nur sehr wenig). Meiner Meinung nach ist das so lange für die Gesundheit nicht übermässig problematisch, wie Du regelmässig entleeren kannst und genügend trinkst. Unruhig werde ich, wenn ich unter tags vier oder mehr Stunden keine Miktion habe, dann katheterisiere ich mich. Aber ich lasse mich durch den Testharn nicht verrückt machen.

    Ich kann mich aber nicht täglich katheterisieren ohne einen Harnweginfekt einzufangen. Bei Dir könnte es wegen der künstlichen Herzklappe in der Tat ein Problem sein, das würde ich sicher mal mit Deinen Ärzten ansprechen.

    Herzliche Grüsse
    Martin

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    16 Sep 2023 16:38 - 16 Sep 2023 16:39 #9 von Ciajaeg
    Hi Sam,

    was den Restharn angeht, habe ich von verschiedenen (Neuro-)Urologen unterschiedlichste Auskünfte erhalten, einige sprechen von 10% der Blasenkapazität, andere von 100ml und andere von 50%, ab der es bedenklich wird, andere sagen, problematisch ist es erst, wenn es zu Infektionen kommt.

    Bei mir schwankt die RHM zwischen 30ml und 150ml, ohne Botox, mit kann es deutlich mehr sein und 50% der Blasenkapazität übersteigen, was unter Botox 250-300ml sein können. Ohne Botox kathetere ich nach Gefühl, mit Botox regelmäßig, aber nicht immer. Letzteres soll ich zwar, aber ist in der Realität nicht umsetzbar für mich.

    Grundsätzlich sollte eine gesunde Blase praktisch keinen Restharn enthalten. Der Drang kann auch bei leerer Blase stark sein, wenn die Sensorik verrückt spielt, die andere Richtung geht aber auch. Ein Verspannter Beckenboden (Unterbauch bei dir?) kann ein Dranggefühl erheblich verstärken, Blähungen aber auch.

    Ich mache das jetzt seit beinahe drei Jahren und hatte bis jetzt noch nicht eine einzige Entzündung.

    Bis denn

    Ciajaeg

    Diagnosen: Neurogene Dysfunktion des unteren Harntraktes suprapontin, Terminale Detrusor-Überaktivität - Detrusor-Sphinkter-Dyskoordination - Algurie - Polydipsie/Polyurie-Syndrom - chronische Harnretention -
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    16 Sep 2023 19:00 #10 von matti
    Hallo,

    zum Thema Restharn ein paar Gedanken von mir:

    Die exponentielle Vermehrung von Bakterien im Restharn beschreibt das schnelle Wachstum und die Vermehrung von Bakterien in der verbleibenden Urinmenge nach dem Wasserlassen.

    Dieses Phänomen tritt auf, da Bakterien ideale Bedingungen im Restharn finden, um sich zu vermehren und zu gedeihen.
    In diesem ruhenden Urin können sich Bakterien schnell vermehren, insbesondere wenn bestimmte Faktoren wie eine erhöhte Bakteriendichte, eine Beeinträchtigung des Immunsystems oder ein geschwächter Harnröhrenverschluss vorliegen.

    Die Bakterien nutzen die verfügbaren Nährstoffe im Urin und vermehren sich innerhalb kurzer Zeit exponentiell. Dies bedeutet, dass sich die Bakterienpopulation kontinuierlich verdoppelt, basierend auf ihrer Wachstumsrate und den verfügbaren Ressourcen. Je länger der Restharn in der Blase verweilt, desto größer wird die Bakterienpopulation und desto stärker wird die exponentielle Vermehrung.
    Es ist wichtig, diesen Prozess zu verhindern und die Entleerung der Blase vollständig sicherzustellen, um Infektionen und Komplikationen zu vermeiden.

    Bildlich: Ein Glas Milch mit 500 ml wird nur zu 350 ml getrunken und dann immer wieder auf 500 ml aufgefüllt und stets verbleiben 150 ml im Glas. Was glaubt ihr wie schnell die gesamte Milch sauer wird?

    Gruß
    Matti

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