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14 Aug 2013 09:16 #1 von Jan79
Hallo,

ich heisse Jan und habe mich hier angemeldet, da unser Großer (nicht mein eigener Sohn, aber seit gut 4 Jahren im gemeinsamen Haushalt) sehr starke Probleme damit hat, seinen Harndrang zu kontrollieren:

Er ist 12 Jahre alt, ansonsten körperlich Gesund. Psychisch ist er leider nicht sehr gut beieinander. Er wurde vor gut 2 Jahren in einer Wohngruppe untergebracht, da wir als Eltern es nicht mehr geschafft haben, uns im vollem Umfang um ihn zu kümmern. Er bekommt seit ca. einem halben Jahr Medikamente gegen Depressionen.

Seine Einnässproblematik ist sehr weitreichend, aber auch -für uns- schwerig. Sie besteht schon, seitdem er 7 Jahre alt ist:

In 90% der Fälle merkt er selbst überhaupt nicht, wenn er einnässt, zB passiert es oft, dass er tagsüber einnässt, wärend er draussen unbekümmert spielt, Fahrrad fährt oder Ähnliches. Es ist dann zwar meist nicht viel, aber auf jeden Fall von außen sichtbar. Manchmal passiert es auch einfach beim Fernsehen oder Ähnlichem.

Oft nässt er auch nachts ein - in letzter Zeit sogar sehr häufig. Es geht zu Zeit öfter schief, als gut.

Er ist in psychischer Behandlung, allerdings spricht man bei ihm (generell, nicht nur beim Einnässen) von einer Wahrnehmungsstörung. Zur Zeit behelfen wir uns einfach damit, dass wir Wasserundurchlässige Spannbettücher benutzen und ihn vor dem Schlafen nochmal zur Toilette schicken. Allerdings passiert "es" dann meist schon 3-4 Stunden später, dass das Bett nass ist.

Ich bin nicht sicher, ob wir alles "Menschenmögliche" tun, deshalb möchte ich auch hier im Forum nach anderen Erfahurngen/Möglichkeiten suchen, um dem Jungen das Leben leichter zu machen.


Habt Ihr noch Tipps für uns?

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14 Aug 2013 14:35 #2 von Pamwhy
Hallo Jan,

erst einmal ein ganz
-liches Willkommen bei uns hier im Forum.

Ich finde es toll, dass du dich hier gemeldet hast und euren Großen nicht einfach aufgebt.

Wir hatten auch, bevor ich selbst davon betroffen war, mit unserem 5-jährigen Sohn ähnliche Probleme, wie du es schilderst. Allerdings wusste ich damals noch nichts von diesem Forum, bzw. war da auch noch nicht so viel im Internet unterwegs.

Ich hatte nur schon so ein bisschen was darüber gelesen und wusste, dass man es nicht auf die lange Bank schieben sollte. Nachdem ich mit dem damaligen Kinderarzt eine doch etwas ausgiebigere Diskussion über dieses Thema hatte, sind wir von ihm direkt in ein Kontinenzzentrum geschickt worden. Ich weiß nicht was ihr schon an Diagnostik hinter euch habt.... Die dortige Professorin, hat jedenfalls umfassende Untersuchungen vorgenommen und ihm dann Mictonetten und später einen Piesel-Piepser mitgegeben. Der Piesel-Piepser gibt Alarm sobald die ersten Tropfen in der Hose landen. Es hat zwar dann fast 3 Jahre gebraucht, in denen es auch immer wieder trockene Phasen, aber auch herbe Rückschläge gab. Doch mittlerweile ist er seit auch schon 3 Jahren trocken und ich habe das Gefühl, dass dieser Zustand so bleibt.

Vielleicht noch zur Wahrnehmungsstörung, eventuell könnte da auch Ergotherapie helfen, je nachdem um was es sich da genauer handelt. Unserer Sohn hatte z. B. mit der Körperwahrnehmung und der Raumlage Schwierigkeiten und hat durch Ergotherapie enorme Fortschritte gemacht...., aber vielleicht habt ihr das ja auch im Programm... ;)

Falls du weitere Fragen hast, davon gehe ich aus, dann nur zu....

Bis dahin ganz....

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14 Aug 2013 19:28 #3 von matti
Hallo,

auch von mir ein freundliches hallo.

Ich bin beim lesen deines Beitrages noch nicht so ganz durchgestiegen. Welche Diagnose hat dein Sohn den als Primärdiagnose. Depression?

Für mich klingt dies eher Autistisch. Lebt er jetzt wieder bei euch, oder weiterhin in der Wohngruppe?

Grundsätzlich können psychische Ursachen, Entwicklungsverzögerungen oder auch Wahrnehmungsstörungen durchaus für das Einnässen verantwortlich sein. In diesem Fällen dürfte die Therapie der Inkontinenz aber immer bei der auslösenden Erkrankung ansetzen.

Schreib mal ein wenig mehr über die bisherigen Therapien und die aktuelle Situation im allgemeinen, dann kann man dies etwas besser einschätzen.

Matti

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14 Aug 2013 19:43 #4 von Jens Schriever ✝
Hallo Jan79

Sei recht herzlich Willkommen hier.
Wart ihr schon mit euern Großen beim Urologen? Unbemerktes einnässen ist schon bedenklich. Auch eine neurologische Untersuchung währe nicht verkehrt.
Du schreibst, er ist körperlich Gesund. Wer, und was wurden schon Untersucht?
Auch die Psyche spielt hier eine Rolle, so kann das einnässen auch daher kommen.
Wie ist das mit dem spielen? Kann das sein, dass er das Wasserlassen vergisst?
Ein Trink und Toilettenprotokoll sollte geführt werden, das hilft dem Arzt viel weiter, und ihr könnt sehen wann er meist einnässt, und vorher auf Toilette gehen.
Der Arzt, kann euch auch Inkontinenz Hilfsmittel verschreiben schau Hier: www.inkontinenz-selbsthilfe.com/inkontin...nenzhilfsmittel.html
So bleiben das Bett und die Hosen trocken und sauber.


Gruß Jens

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15 Aug 2013 20:57 #5 von Jan79
Danke für Eure Antworten! Ich habe nicht erwartet, dass in so kurzer Zeit so viele Reaktionen auf so ein Thema kommen.

Von diesem Pieper, als auch den Mictonetten haben wir noch nicht gehört: ich werde mich da mal belesen!
Mit Ergotherapie sind wir schon eine ganze Weile unterwegs. Der Junge hat schon einiges "über sich ergehen lassen müssen". In unserer Umgebung kennt er sicher schon jeden Psychologen usw, der sich mit den Themen beschäftigt, die ihn "qäulen".

Ich bin beim lesen deines Beitrages noch nicht so ganz durchgestiegen. Welche Diagnose hat dein Sohn den als Primärdiagnose. Depression?

Für uns ist das Thema auch noch nicht 100%ig, da niemand eine konkrete Diagnose geben kann. Medikamentös wird er aktuell nur gegen Depressionen behandelt. Er hat -wie schon geschrieben- einiges hinter sich. Er war sogar schon mal 6 Wochen in einem Kinderhospital, die sich mit verhaltensauffälligem Verhalten beschäftigen. Denen haben wir mitgegeben, dass er sehr oft einnässt und nach ca. 4-5 Wochen Behandlung wurden wir dann informiert, dass er ein Einnässproblem hat: diese "Therapie" war ein total Fehlgriff.

Neurologen und Urologen kennen ihn auch bereits und sind sich einig, dass es kein körperliches Problem sein kann. (es wurde wohl mal ein Blasentest gemacht.) Er hatte zwar als Baby eine Fimose, diese wurde aber wohl ohne besondere Vorkommnisse entfernt. Ein "Pipiprotokoll" wurde auch schon in der Wohngruppe, als auch zu Hause angelegt und mit dem Urologen besprochen - es ist soweit unauffällig gewesen.

Autistisches Verhalten haben wir auch schon ins Gespräch gebracht, allerdings wurde uns bereits gesagt, dass es das nicht (nur) sein kann. Man ist sich ziemlich sicher, dass es kein Körperliches Problem ist, sondern von einer der anderen, möglichen Krankheitsbilder (Autismus, Depression, Wahrnehmungsstörungen) kommen muss.

Wenn man ihn fragt, sagt er auch immer, dass er nicht mal merkt, dass es passiert.

Ich bin leider nicht sein Vater und meine Freundin weis (noch) nichts davon, dass ich mich an ein/dieses Internetforum gewendet habe, weil sie davon nichts hält. Ich werde Ihr sicher bei Zeiten davon berichten, aber noch nicht jetzt. Das würde die Situation grad nicht leichter machen. Er akzeptiert mich aber schon länger in der Vaterrolle, ohne mich natürlich Papa zu nennen.

Er lebt jetzt seit gut 2 Jahren in der Wohngruppe, seitdem wir uns eingestehen mussten, dass er bei uns nicht genug gefördert werden kann, um den schulischen und persönlichen Anschluss nicht zu verieren. Er hat durch sein Verhalten auch einige Freundschaften "auf dem Gewissen" - er kann einfach nicht angemessen mit seinem Gegenüber umgehen, weder mit Kindern (die er oft wie seine Kinder behandelt) oder mit Erwachsenen, mit denen er sich oft auf eine Stufe stellt und sich sehr unangemessen verhält. Lehrer nimmt er nicht als Respektspersonen wahr. Genauso führt er sich auch uns als Eltern gegenüber auf.

Ich hoffe, ich konnte das alles jetzt einigermaßen in Textform bringen...

Dank Euch auf jeden Fall schonmal!

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16 Aug 2013 14:18 - 16 Aug 2013 14:24 #6 von Pamwhy
Hallo Jan,

also wir bemühen uns schon möglichst schnell zu reagieren, soweit es uns möglich ist, da wir ja wissen wie Neuzugängen wie euch die Situation zu schaffen macht. Manchmal lässt sich das nicht so ganz realisieren, da wir oft selbst mit einigem zu Gange sind oder auch in Einzelfällen Erfahrungen noch nicht gemacht wurden oder zu wenig Infos zur Verfügung stehen. Daher sind wir natürlich über viele verschiedene und neue Erfahrungen froh und dankbar, insbesondere wenn es nicht nur eine Einbahnstraße bleibt, sondern auch was zurückkommt.

Vielleicht kannst du dadurch auch die Zweifel deiner Freundin zerstreuen...., ich selbst habe hier viel Unterstützung und Hilfe erfahren und das möchte ich gerne auch an viele Ratsuchende weitergeben....

Also beim Lesen deines Beitrages bin ich noch mal über diese Aussage gestolpert:

Wenn man ihn fragt, sagt er auch immer, dass er nicht mal merkt, dass es passiert.

D. h. hier könnte ein Training ansetzen. Erst mal Nachts wie vorgeschlagen mit dem Der Piesel-Piepser, vielleicht lässt sich das dann auf tags übertragen. Mit dem Gerät soll mit der Zeit so eine Art "pavlovscher Effekt" erzeugt werden. Ich hab dir mal hier die Homepage vom Piesel-Piepser rausgesucht: www.piesel-piepser.de

Wie gesagt im Kontinenzzentrum haben wir ihn umsonst bekommen, da er auch nachts ein Problem damit hat, dürftet ihr ihn auch so bekommen (kann natürlich noch mal auf einen Arztbesuch und eventuell auch Diskussion rauslaufen) im Internet habe ich ihn aber auch schon zwischen 85 -108 € gesehen. Ist absolut einfach in der Handhabung, da wird nur so eine kleine Elektrode in die Unterhose geklickt und die "Maus" kann man am Oberteil befestigen. Vielleicht wäre die Vorstellung in einem Kontinenzzentrum auch noch eine weitere Möglichkeit, da diese meist interdisziplinär arbeiten.

Die Mictonetten (es gibt da aber noch andere Medis) hat unser Sohn bekommen, um die Blase etwas zu beruhigen, da die Blasenwand durch die Inkontinenz und das viele Trinken schon ganz "fransig" war, im Normalfall ist die Blasenwand glatt. Mit beidem und einem zusätzlichen Trinktraining hat es sich dann gebessert.

Beim letzten Absatz

Er hat durch sein Verhalten auch einige Freundschaften "auf dem Gewissen" - er kann einfach nicht angemessen mit seinem Gegenüber umgehen, weder mit Kindern (die er oft wie seine Kinder behandelt) oder mit Erwachsenen, mit denen er sich oft auf eine Stufe stellt und sich sehr unangemessen verhält. Lehrer nimmt er nicht als Respektspersonen wahr. Genauso führt er sich auch uns als Eltern gegenüber auf

ging mir folgendes durch den Kopf:

Habt ihr euren Sohn mal auf Hochbegabung testen lassen. Ich habe selbst drei Kinder mit allen möglichen "Besonderheiten", um es mal so zu formulieren, unter anderem Hochbegabung. Das haben bei unserer Tochter weder die Erzieher im Kindergarten noch ihre Lehrer in der Schule gemerkt. Ich wollte sie z. B. früher einschulen lassen, da sie im Kindergarten schon mathematisch recht weit war und auch in der Unterhaltung Schlüsse aus Gesprächen zog, bei denen manche Erwachsene nicht mitkamen. Da hieß vom Kindergarten aus, sie wäre "sozial" noch nicht so weit. Diese Aussage stützte sich darauf, dass sie ständig bei der Erzieherin rum hing und sich hauptsächlich mit ihr beschäftigte bzw., wenn sie spielte dann nur mit älteren oder jüngeren Kindern, nicht aber mit gleichaltrigen. Die Psychologin, die die Hochbegabung dann feststellte, sagte uns dann, dass das ein Hinweis auf die Hochbegabung war und nicht auf soziale Unreife, allerdings sind die wenigsten Pädagogen in der Hinsicht geschult. Hochbegabung kann auch leicht mit ADS verwechselt werden, das war nämlich der Ansatz der Lehrerin unserer Tochter, die dann letztendlich zur Testung geführt hat....

Mit meiner Großen konnte ich mich schon seit sie sehr klein war eigentlich immer wie mit einem Erwachsenen unterhalten, daher kommt manchmal auch die Sichtweise der Kinder, dass sie sich gleichgestellt sehen. Emotional sind es aber ganz normale Kinder und da fängt dann die Gratwanderung an.... Wenn bei euch auch Autismus mit reinspielt passt das eigentlich auch gut, da Autisten ja oft auch hochbegabt sind.....

Diesen Satz kann ich übrigens voll verstehen:

Er lebt jetzt seit gut 2 Jahren in der Wohngruppe, seitdem wir uns eingestehen mussten, dass er bei uns nicht genug gefördert werden kann, um den schulischen und persönlichen Anschluss nicht zu verieren.

Ich steh auch oft verzweifelt da und denke ich packe das jetzt nicht mehr, aber man will halt das Beste für alle seine Kinder.... und da muss man oft flexibel und leidensfähig sein.

Hoffe ich konnte dir noch ein bisschen weiterhelfen.., wie gesagt, frag ruhig, wenn du was auf dem Herzen hast...B)

Bis dann und ganz....
Folgende Benutzer bedankten sich: Struppi

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13 Sep 2013 08:39 #7 von baron
Nun weiß ich auch, das dieses Thema ein hochsensibles Thema ist, bei dem ich mich schon schwer tu, einen diskreten und dennoch guten Werbspruch zu formulieren. Es soll eine offene Veranstaltung werden, zu der alle interesierte Menschen eingeladen werden.

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13 Sep 2013 12:02 #8 von matti
Hallo Baron,

ich nehme an das es nicht nur mir so geht. Was möchtest du mit deinen Beitrag sagen?

Matti
Folgende Benutzer bedankten sich: Pamwhy

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