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Neu hier, was habe ich? (m, 37)

02 Feb 2008 18:40 #1 von Pfeil71
Hallo und guten Tag in die Runde!

Schon seit langer Zeit (15 Jahre) beobachte ich bei mir ein "Phänomen", welches seit ca. 4 Jahren immer lästiger wird.

Nach dem urinieren - ganz gleich ob im Sitzen oder Stehen - und abtropfen scheint der Vorgang abgeschlossen zu sein. Nachdem ich jedoch alles verpackt habe und zwei, drei Schritte gehe, spüre ich ein "nachlaufen" und wie meine Unterhose nass wird. Meistens sieht man sogar auf der Jeans einen dunklen Fleck.
Es ist so, als ob eine Restmenge Urin irgendwo stehen bleibt und in einem Schwall nachläuft, wenn ich mich nach dem urinieren bewege.

Bis vor ca. 4 Jahren war das selten der Fall, kommt aber immer häufiger vor.
Ich uriniere meist sitzend (zuhause und im Büro.. stehend nur in öffentlichen Toiletten).
Ausserdem bin ich massiv übergewichtig (120kg bei 181) und arbeite sitzend (seit ca. 10 Jahren).
Das Phänomen tritt bei Kälte stärker auf, als bei Wärme. Einhergehend mit scheinbarer Gefühlslosigkeit da unten.

Vor ca. 2 Jahren war der Leidensdruck so groß, dass ich beim Urologen war. Verdacht war Harnröhrenverengung. Schmerzhafter Katheder, Kontrastmittel, röntgen. Fazit: organisch alles in Ordnung. (brauch ich nicht nochmal, dieses Röntgen). :oops:
Aussage vom Hausarzt: funktionelle Störung. Wiedersehen.

Was kann es noch sein? Ich möchte vermeiden, von Hinz zu Kunz zu laufen und jedermann meinen Intimbereich zugänglich machen zu müssen.
Würde gerne einige Hinweise und Tipps bekommen, auf deren Basis ich gezielt Hilfe in Anspruch nehmen kann.

Danke bereits im Voraus für jeden Hinweis oder Erfahrungsbericht.

Oliver

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04 Feb 2008 10:39 #2 von matti
Hallo Oliver,

Ein wenig "Nachtröpfeln" gilt noch als normal, es liegt daran, daß noch etwas Urin aus dem Teil der Harnröhre nachläuft, die keinen "Muskelmantel" hat. Wenn es mehr ist, und nach deiner Schilderung ist es ja soviel, dass sogar ein Fleck auf der Jeanshose entsteht, wird dich kein Weg um eine erneute urologische Untersuchung herumbringen.

Leider berichten immer wieder Betroffene, dass sie sich vom Arzt nicht verstanden gefühlt haben oder dieser wenig interesse am Patienten gezeigt habe.

Dem kann man aber etwas entgegen treten, wenn man als mündiger, aktiver Patient an ein Gespräch bzw. eine Untersuchung geht.

Diese Fragen könntest du dir im Vorfeld notieren und im Gespräch klären. Damit gehst du sicher, dass du nach dem Gespäch nicht genauso "schlau" aus der Praxis gehst, wie du hinein gegangen bist.

- Hat sich der Harnstrahl abgeschwächt?
- Beginn die Blasenentleerung verzögert?
- Dauert die Blasenentleerung länger als früher?
- Hast du das Gefühl der unvollständigen Blasenentleerung
- Hast du nächtlicher Harndrang
- Kommt es zu häufigem oder zwanghafter Harndrang
- unwillkürlicher Harnabgang (Inkontinenz), wie oft und wann
- Nachtröpfeln (evtl. mal eine Vorlage nutzen und diese vorher und nachher wiegen)
- Entzündungen der Blase, der Prostata oder der Nieren ausschließen lassen.

Der Arzt sollte zudem folgende Untersuchungen durchführen:

- Harnstrahlmessung
- Restharnbestimmung
- Harnröhrensonografie
- im Zweifelsfall Röntgendarstellung der Harnröhre und Spiegelung.

Eine Möglichkeit wäre, daß eine Harnröhrenenge vorliegt. Eine Prostataerkrankung halte ich in deinem Alter für extrem unwahrscheinlich.

Gruß

Matti

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06 Feb 2008 22:16 #3 von Pfeil71
Hallo Matti!


Danke für Deine Antwort!
Harnröhrenverengung wurde über Röntgen ausgeschlossen. Man hat mir über einen Katheder Kontrastmittel eingeführt und die Röhre dann geröngt. Alles ok.
Funtionstest hab ich auch gemacht. Also es wurde gemessen, wie lange ich brauche um wieviel zu urinieren. Ausserdem wurde die Strahlstärke gemessen. Auch dies war im normalen Bereich.
Daher blieb als einzige Aussage: Funktionsstörung, organisch alles in Ordnung.

Hm... :?:


Grüße,
Oliver

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06 Feb 2008 22:46 #4 von matti
Hallo Pfeil,

so wie du deine Problemmatik beschreibst hast du ja eine Dynamik in deinen Beschwerden.

Wenn du vor 2 Jahren bei einem Arzt warst und deine Beschwerden zugenommen haben solltest du erneut, und diesmal einen anderen, Facharzt für Urologie aufsuchen.

Was willst du sonst machen?

Gruß

Matti

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07 Feb 2008 10:51 #5 von eckhard11 ✝
Guten Morgen, Oliver,

ich denke, es liegt anders :

Du hast so eine Art “Portionierer” zwischen Blase und Beckenbodenmuskel.
( Lach nicht, bei mir ist es das Gleiche, allerdings bedingt durch meine Neoblase.
Ich kann immer nur portionsweise pinkeln, eine Entleerung mit einem Strahl ist bei mir nicht möglich. )

Ich nehme an, bei Dir passiert Folgendes :
Der Beckenbodenmuskel ist dazu da, um die inneren Organe zu tragen und abzustützen.
Bedingt durch Dein viel zu hohes Gewicht drücken die Organe auf Blase, Prostata und Harnröhre und “verschieben” diese.
Wenn Du pinkeln willst, öffnet sich der innere Schließmuskel zwischen Prostata und Blase vegetativ, der äußere Schließmuskel, eingebettet im Beckenbodenmuskel, öffnet sich willendlich.
Bedingt durch das Gewicht, welches auf den Beckenbodenmuskel liegt, muss Du Dich beim Öffnen des Muskels richtig anstrengen.
Jetzt meinst Du, Du wärest fertig und lässt mit der Öffnungs - Anspannung des äußeren Schließmuskels nach. Schließlich strengt diese Dich ja an.....
Der Beckenbodenmuskel, welcher die Harnröhre verschließt, ( es sind nur einige Ringfasern dieses Muskels ), spannt sich wieder an. Ebenso der innere Schließmuskel, auf den Du gar keinen Einfluss hast.

Du bist aber noch gar nicht leer !!
Deine Harnröhre vom inneren Schließmuskel bis zu äußeren Schließmuskel, ( ca 6,00 cm ), ist noch gefüllt.
Wenn Du Dich jetzt aufrichtest und einige Schritte gehst, lockert sich Dein äußerer Schließmuskel und der “Restharn” läuft raus.

Ich bin ziemlich sicher, dass es genau so und nicht anders bei Dir abläuft.
Du solltest Deinen Beckenbodenmuskel intensiv trainieren, dann wird sich die Sache ganz sicher erheblich verbessern.
Anleitungen zum Beckenbodentraining findest Du hier im Forum :
http://www.inkontinenz-selbsthilfe.com/ ... .php?t=732
oder auf unserer Webseite :
http://www.inkontinenz-selbsthilfe.com/ ... ining.html

Gruß
Eckhard

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07 Feb 2008 21:15 #6 von Pfeil71
Hallo Eckhard!

Danke für Deine ausführliche und für mich nachvollziehbare Erklärung!

Soll ich Dir was sagen? Ich war wegen Schmerzen in der Hüfte beim Arzt (diese Woche) und der hat eine sog. "weiche Leiste" bei mir diagnostiziert.
Einfach nur schwaches Bindegewebe im Leistenbereich. Dies strahlt schmerzhaft aus bis in die Hüfte.
Auch dies hängt mit meinem Gewicht zusammen.
Daher vermute ich mal, dass all meine Beschwerden mit der chronischen Last auf meinem Becken zusammenhängen.

Ich werde dem nachgehen und vor allem ABNEHMEN.

Danke Euch beiden für die hilfreichen Antworten!

Oliver

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07 Feb 2008 21:55 #7 von eckhard11 ✝
Ha,

wenn Du geschrieben hättest, dass Du Hüftschmerzen hattest, dann
hätte ich Dir sofort geraten, Dich auf einen Leistenbruch untersuchen
zu lassen......
Bei mir war das genauso. Jahrelange Hüftschmerzen durch einen Leistenbruch.
Lies mal hier : http://www.inkontinenz-selbsthilfe.com/ ... light=#288
Donnerstag, den 09.10.03

Gruß
Eckhard

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07 Feb 2008 22:56 #8 von Fernet
... wenns also ums abnehmen geht, da gibts hier bald einen Thread, gell Matti? Da haben sich schon mehrere Leute für interessiert und da wollten wir gemeinsam den Pfunden den Kampf ansagen. Bist herzlich eingeladen.

LG Ilona

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08 Feb 2008 18:37 #9 von dcschacht
Als Urologe bin ich beeindruckt!

Hervorragende Beiträge von Matti und Eckhard11 !!!!! - Kompliment! macht mal weiter so- und ich werd überflüssig :cry:

An Pfeil71: Beckenbodenschwäche und Bindegewebsschwäche wäre auch meine letzte Alternative gewesen. - da ergibt sich neben Gewichtreduktion auch die wichtige aktive Beckenbodengymnastik - verbessert bewährt mittels Biofeetback.


Humorvoller Nachtrag: "Da hilft kein Schlackern und kein Klopfen- in die Hose geht der letzte Tropfen" - Autor unbekannt

gruss dcschacht

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08 Feb 2008 19:17 #10 von Pfeil71
Hallo dcschacht!

Den Spruch hab ich immer von meiner Oma gehört... schon als kleiner Junge.

:D



Leistenbruch habe ich keinen. Das wurde untersucht. Es ist die genannte "weiche Leiste" oder aber auch "Fussballerleiste".
Vom Mannschaftsarzt des VfB Stgt. höchstpersönlich diagnostiziert.
Der wurde von meinem Orthopäden zu Hilfe geholt. Die beiden praktizieren im gleichen Gebäude.

Schönes Wochenende!

Oliver

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