Ein ausführlicher Bericht zur Barrierefreiheit in Wien
Anreise:
Am Frankfurter Flughafen gibt es einen Sonderschalter für Handicap People. Dort kann man exklusiv einchecken und ist auch gleich seinen Koffer los.
Ein gesonderter Aufenthaltsraum steht zur Verfügung. Von dort wurde ich durch den Begleitservice abgeholt und durch Pass- und Sicherheitskontrolle begleitet. Am Gate warteten die Sanitäter und man wird vor der Flugzeugtür auf eine Art Sackkarre umgesetzt. Damit geht es dann zum Sitz im Flieger. Es erfolgt stets ein Preboarding, man kommt also vor allen anderen Passagieren in den Flieger, allerdings auch als letztes wieder aus den Flieger. Der Rollstuhl steht dann schon vor der Flugzeugtür. Der wartende Begleitservice brachte mich zum Gepäckband und zum Ausgang, wo Elisabeth und Johannes schon warteten.
Hotel:
Das Motel one Staatsoper Wien ist ein sehr schickes und barrierefreies Hotel. Es liegt absolut zentral, sodass man fast alle innerstädtischen Sehenswürdigkeiten in maximal 500 Metern erreichen kann.
Das Zimmer verfügte über ein unterfahrbares Waschbecken, eine Toilette mit Haltegriffen und eine sehr, sehr große schwellenfreie Dusche.
Bordsteine und Straßenbelag:
Es gibt fast überall Absenkungen. Eine kleine Schwelle von meist 2 – 3 Zentimetern ist aber fast immer zu überwinden. Zumeist glatte, Asphaltierte Bürgersteige, innerstädtisch aber teilweise auch sehr grobes Kopfsteinplaster.
Ebenheit:
Der innerstädtische 1. Bezirk ist überwiegend sehr flach und somit ohne größere Anstrengungen zu meistern
Bus:
Alle barrierefrei zugänglich, durch Ausklappen einer Rampe
Straßenbahn:
Meist nur jede 3. Straßenbahn ist barrierefrei zugänglich. Dies erfordert dann mitunter größere Wartezeiten. Allerdings wird an den Haltestellen sowohl die Wartezeit wie die Barrierefreiheit zuvor angezeigt. Diesen Service gibt es auch als App, sodass man sich vorbereiten kann.
U-Bahn:
Überwiegend barrierefrei. Allerdings fahren unterschiedliche Modelle, die vorher nicht angekündigt werden. Die neueren Züge verfügen über eine automatische Klappe (Rampe, ebenerdig). Die Rollstuhlabteile befinden sich immer im ersten und letzten Waggon.
Geschäfte: Überwiegend zugänglich (90%), teilweise, selbst in der ganz neu renovierten Mariahilfstrasse aber nach wie vor mit einer Stufe am Eingang.
Restaurants und Caféhäusern:
Die Restaurants die wir besucht haben (es waren eine ganze Menge) verfügte entweder über einen barrierefreien Zugang, oder einen Nebeneingang mit Rampe.
Im Einzelnen: Schmetterlingshaus Bürgerpark (Hofburg): Biergarten barrierefrei, Inneres durch Nebeneingang),
Café Central: Nebeneingang mit Rampe,
Hawelka: kleine Stufe zum Inneren, der Schanigarten, also direkt vor einem Gastronomiebetrieb auf öffentlichem Grund befindliche (Biergarten) sind barrierefrei zugänglich,
Trzesniewski: Stufe am Eingang,
Kostas: 2 niedrige Stufen,
Schweizer Haus im Prater: Biergarten barrierefrei zugänglich aber teilweise tieferer Schotter um die Tische herum,
Soprano: Schanigarten barrierefrei, inneres über eine Stufe,
Café Museum: Schanigarten barrierefrei, inneres über Klingel und Rampe erreichbar,
Meierei im Park Schloss Schönbrunn: Schanigarten Barrierefrei, inneres nicht bekannt,
Gastronomie am Kugelmugel (Prater) über Rampe (alt und wackelig) erreichbar, Innenbereich nicht bekannt,
Sehenswürdigkeiten:
Stefans Dom barrierefrei,
Riesenrad am Prater: barrierefrei,
Goldener Saal des Muskivereins Wien über Rampe und Aufzug barrierefrei,
Schloss Schönbrunn: barrierefrei über Lift,
Kunsthaus Wien: über Klingel und Nebeneingang zugänglich. Im inneren aber typisch Hundertwasser ganz unterschiedliche und vor allem sehr, sehr wellige Böden. Ausstellungsräume im 1. und 2. Stock mit groben Eichendielen, aber gut zu bewältigen.
Planetarium: Barrierfrei zugänglich, Toilette vorhanden.
Behindertenparkplätze: Mangelware und Bordsteine nicht abgesenkt
Behindertentoiletten: öffentlich absolute Mangelware, in fast keinem Restaurant vorhanden. Tipp: U-Bahnstationen (mit Euro Schlüssel)
Kunsthaus Wien (Hundertwasser):
U-Bahn: