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Ein liebes Hallo

03 Mai 2011 17:30 #1 von Cory
Hallo zusammen

Mein Name ist Cory. Ich bin 40 Jahre alt und lebe in der Schweiz.

Seit 2 Rückenoperationen vor drei Monaten kann ich kein Wasser mehr lösen. Durch Blutungen nach der Operation wurden die Nerven geschädigt. Ich merke nicht wenn sich die Blase füllt und kann sie auch nicht entleeren.
In zwei Wochen folgt leider eine weitere Rückenoperation, die jedoch die Problematik der Harnblase nicht lösen kann.

Nach der zweiten Operation wurde mir ein Cystofix gelegt, da leider nur geringe Hoffnung auf Heilung besteht. Obschon ich damit gut zurecht komme, müssen ich und meine Familie mit der ganzen Situation erst noch zurecht kommen.

Leider leide ich seit dieser Zeit an sehr schweren Harnwegsinfektionen. Da ich nichts spüre, merke ich eine Infektion auch erst, wenn ich Schmerzen in den Nieren und Fieber bekommen. Weiss jemand was ich dagegen noch machen kann? Die Ärztin hat mir gesagt, dass ich sehr aufpassen muss, damit meine Nieren nicht auch noch Schaden nehmen. Ich Trinke sehr viel
(3-4 Liter). Blasen- und Nierentee sowie Cranberrytabletten nehme ich auch täglich. Zudem arbeite ich zu Hause mit dem Neurofeedback-Gerät. Was kann ich sonst noch gegen diese Entzündungen tun?

Gibt es hier noch mehr Menschen mit einer ähnlichen Problematik?

Liebe Grüsse Cory

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03 Mai 2011 18:20 #2 von SimonSays
Hallo Cory,

erst mal willkommen in der Runde hier.

Die Problematik mit dem Nicht-Wasserlassen-Können kenn ich ebenfalls; bei mir durch eine übervolle Blase und dadurch Schädigung der Sensorik bedingt. Einen Cystofix (oder Supra-Pubischen-Katheter, SPK) hatte ich auch knapp zwei Jahre, und bin jetzt beim ISK, also dem selbst Katheterisieren.

Ich weiss nicht, ob ein SPK auf Dauer eine Lösung ist, da man ständig "ein Loch" im Bauch hat. Ich hatte wohl auch ein wenig Glück, dass sich nie etwas wirklich entzündet hatte. Ausserdem war es mir immer unangenehm, drückte irgendwie und neue Hosen musste man auch geziehlt aussuchen. Seit gut einer Woche ist der SPK jetzt raus, und das mit dem ISK klappt prima. Wenn ich vorher gewusst hätte, wie unkompliziert das ist, hätte ich meinen Urologen schon viel eher darauf hin gedrängt.

Ich hoffe mal, dass sich das bei Dir jetzt auch positiv entwickelt. Und nicht vergessen - hier werden Sie geholfen. Naja, zumindest sind hier immer Leute mit einem offenen Ohr (also bildlich jetzt) und einem grossen Erfahrungsschatz.

Grüsse aus dem Rheinland
Simon

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03 Mai 2011 18:23 #3 von matti
Hallo Cory,

eine Keimbesiedelung bei liegenden Katheter (ob durch den Bauch oder die Harnröhre) lässt sich nur sehr selten vermeiden. Nicht immer muss dies Probleme verursachen, bei Dir scheint dies aber anders zu sein. Eine Prophylaxe betreibst du bereits. Allerdings können Cranberrys nichts gegen akute Entzündungen ausrichten. Ein Antibiotikum ist sicher zunächst sinnvoll.
Spreche mit deinem Arzt darüber, ob du nicht auf den intermittierenden Selbstkatheterismus "umsteigen" kannst. Dieser minimiert das Risiko schwerer Infektionen erheblich.

Nähere Informationen findest du hier: http://www.inkontinenz-selbsthilfe.com/ ... ismus.html

Gruss

Matti

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03 Mai 2011 20:44 #4 von Cory
Hallo Simon, hallo Matti


Ich danke euch für die lieben Worte.
Da ich gelernte Krankenschwester bin, kenne ich das Selbstkatheterisieren, wie auch den Cystofix. Der Arzt sagte mir, dass bei einem Cystofix immer ein Infekt vorliegt. Dieser muss aber im Rahmen bleiben. Ich hatte Antibiotika. Zudem wurde der Cystofix gewechselt. Doch nur 3 Tage nach Absetzen der Antibiotika hatte ich wieder einen ganz üblen Infekt. Ich weiss nicht ob im Moment das Selbskatheterisieren für mich das Richtige ist. Ich klemme tagsüber den Katheter ab. Habe aber immer den DK-Sack angehängt. Anfangs versuchte ich es ohne Sack. Doch da vergass ich sehr oft das Ablassen. Mit dem Sack klappt es besser, da ich jederzeit das Ventil öffnen kann. Ich habe etwas Angst, dass ich das Selbstkatheterisieren auch vergessen würde. Ich habe mich noch nicht wirklich daran gewöhnt, dass ich nach der Uhrzeit Wasser lösen muss. Denn mach ich das nicht, habe ich schnell 1-2 Liter in der Blase. Und das ist nun wirklich nicht gesund.
Ich denke, ich brauche einfach noch etwas Zeit, bis ich meinen Weg gefunden habe.

Liebe Grüsse Cory

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03 Mai 2011 21:16 #5 von Jens Schriever ✝
Hallo Cory

Sei recht herzlich willkommen hier. Wenn du keine eingeschränkte Handfunktion hast, sollte nichts gegen den ISK sprechen. Ich verstehe dein Problem mit dem vergessen nicht so ganz. Du hast den Katheter ja jetzt auch abgeklemmt, und muss ihn erst zum Wasser lassen öffnen. Das vergisst du doch auch nicht, und so ist das mit dem ISK doch auch. Versuche nach der Zeit zu leben. Wenn du dass geschafft hast, sollte der ISK für dich kein Problem sein. Auf Dauer ist das mit den Harnwegsinfekten und den ständigen Antibiotikum auch nichts. Durch den ISK kannst du die Infekte meist vermeiden.

Gruß Jens

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03 Mai 2011 21:56 #6 von matti
Hi,

ich würde den Katheter bei bestehendem Infekt einmal eine Weile (einige Tage) offen lassen. Damit erhöhst du die "Spülwirkung". Der kontaminierte Urin hat sonst ein "wunderbares" Milieu in dem sich die Keime explosionsartig vermehren. Auf die Dauer ist von einem subrapubischen Katheter eher abzuraten. Im Übrigen glaube ich nicht, dass deine Blase einen und schon gar keine zwei Liter speichern kann. Hier würde es wohl eher zum Überlaufen der Blase kommen, evtl. zur Überlaufinkontinenz.

Matti

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05 Mai 2011 17:36 #7 von Struppi
Hallo,

zunächst möchte ich mich meinen Vorschreibern anschließen. Ich hatte ebenfalls aufgrund einer neurogenen Entleerungsstörung einen SPK (Cysto) liegen und kam lange Zeit recht gut damit klar, der ISK räumt dem Anwender aber deutlich mehr Freiräume ein, zudem kommt er der natürlichen Blasenentleerung am nahesten von allen denkbaren Systemen.

Einer Infektion kann man durch sauberes Arbeiten gut vorbeugen (hatte lange keinen und wenn, dann nichts dramatisches), die Mitnahme von größeren Mengen Equipment, wie dies beim SPK der Fall ist, entfällt ebenfalls. Eine vernünftige Menge Katheter und (ggf.) ein Desinfektionsmittel sind da in der Regel schon alles.

Seien wir ehrlich: Es gibt eigentlich bei nüchterner Betrachtung der Lage kaum etwas gegen den ISK einzuwenden - gerade als Krankenschwester weißt Du das im Grunde auch sehr genau ;).

Am Anfang hat es mir geholfen, den Wecker meiner Armbanduhr (wenn nicht vorhanden, tut es auch ein vergleichbares System *gg*) immmer auf den nächsten "Termin" zum urinieren zu stellen. Nach einiger Zeit denkt man dann von ganz alleine dran.


@Matti:

Es kann durchaus ein Fassungsvermögen von mehr als 1 l Harn vorkommen, ohne das eine unwillkürliche Entleerung stattfindet. Meine Blase fasst ebenfalls "ungesunde" 800 ml, ich war auch mal bei über 1 l (zum Glück ohne Nierenschäden). Es ist recht schwierig, einer "überdehnten" Blase wieder ein normales Volumen zu geben - ist im Prinzip das gleiche Dilemma wie beim Volumenverlust bei Stressinko u.a.

Gruß

Hannes

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08 Mai 2011 01:06 #8 von Cory
Hallo zusammen

Ich danke euch für eure Beiträge. Obschon ich Krankenschwester bin, musste ich mich noch nie mit der Wahl der verschiedenen Möglichkeiten auseinandersetzten.
Vieles hat sich in den letzten Monaten verändert. Plötzlich auf Hilfe angewiesen zu sein ist für mich nicht einfach. So eingeschränkt zu sein, dass ich kaum mehr in der Lage bin, meinen Haushalt selbstständig zu führen. Zu merken, dass ich Alltägliches wie Einkaufen, Spazieren, Besuche u.s.w nicht mehr machen kann. Und dann die Situation mit dem Wasserlassen. Im Moment sehe ich um mich herum nur Baustellen.
Ich hoffe, dass mit der Operation in einer Woche wenigstens einige Dinge besser werden. Dann habe ich sicher auch die Energie, mich mit dem Thema Blase auseinanderzusetzten. Obschon ich vieles an Therapiene und Übungen mache, musste ich nie eine Entscheidung treffen, welche Methode für mich richtig ist. Ich machte mir auch keine Gedanken über die verschiedenen Möglichkeiten, da ich durch die 2 Operationen und deren Folgen einfach zuviele Einschränkungen und Sorgen hatte.
Wenn ich aber eure Zeilen lese merke ich, dass ich mich bald mit dem Thema auseinander setzen muss. Ich habe aber wohl erst die Kraft, wenn ich die Operation und die Reha hinter mir habe. Dann hoffe ich, dass sich die Schmerzen und die Einschränkungen deutlich verbessern. Ich hoffe ihr versteht etwas, warum ich im Moment so handle.


Liebe Grüsse Cory

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