Liebe Summer,

Ich muss mich einfach noch mal melden!
Du suchst nach Tipps für Hilfsmittel, die es deinem Mann ermöglichen, möglichst bequem weiter sein Problem verdrängen zu können.

Du machst jeden Tag, wenn nötig, unter Schmerzen sein eingenässtes Bett sauber, damit er es in der nächsten Nacht schön trocken und gemütlich hat....

So MUSS er ja gar nichts unternehmen!

Wenn es auch hart klingt, lass es!!!! Wenn er ab jetzt abends ins nasse Bett muss, wird ihm sein Problem vielleicht endlich so deutlich, dass er den Hintern hoch bekommt!
Oder ist dein Mann, auch unabhängig von der aktuellen Situation pflegebedürftig? Dann wäre er natürlich nicht in der Lage, allein sein Bett zu machen oder zum Arzt zu gehen.

Bitte nicht böse sein, aber vielleicht braucht man ein bißchen mehr Lebenserfahrung, um auch mal konsequent zu sein.

Das ist schwer für dich, aber so, wie es jetzt läuft, ist weder für deinen Mann wie für dich gut!!!

Ganz liebe Grüße

Bernhardine

Hallo Summer,

auch ich nuss mich jetzt noch einmal einklinken.
Ich bin wie Du, nicht selbst betroffen und in dieses Forum gekommen, weil ich auch Rat suchte um
meinem Mann das Leben etwas lebenswerter zu machen. Du kannst mir glauben, ich würde für meinen
Mann alles, und das meine ich so, wie ich es hier schreibe, wirklich ALLES tun. Ich wäre aber nicht bereit,
mein Leben und mich kaputt zu machen, nur weil er zu feige ist, einen Arzt aufzusuchen und sich helfen zu
lassen!! Und seine Antwort: sterben muss jeder irgendwann, ist für mich das allerletzte. Dann soll er sterben,
aber bitte schön, ohne mich! Und genau so würde ich es ihm sagen, so hart das jetzt auch klingen mag.
Du opferst Dich auf , beziehst seine nasses Bett, plagst Dich mit der Wäsche obwohl Du selber Schmerzen
hast und er kümmert sich noch nicht einmal darum, diesen Zustand für euch erträglicher zu machen.
Das kann es in meinen Augen nicht sein! Kümmere Du Dich um Deine Schmerzen, dass Du sie los wirst
und lass ihn mal machen, aber alleine! Setze ihm ein Ultimatum und wenn er nicht handelt, ziehe die
Konsequenzen. Das ist jetzt vielleicht leichter geschrieben als getan, aber ich denke, wenn jemand so gar
nicht bereit ist, auch an seinen Partner zu denken, dann wäre diese Beziehung für mich nicht tragbar.
Und die Horrorgeschichten aus dem Internet können einen wirklich zermürben. Natürlich gibt es Untersuchungen
die nicht angenehm sind, aber sterben muss man daran bestimmt nicht. Ich denke da gerade an meine erste
Darmspiegelung. Da hab ich auch vorher im Internet die reinsten Horrorgeschichten gelesen und mich tagelang
verrückt gemacht, wie schlimm diese Untersuchung ist. Natürlich bin ich trotzdem hingegangen. Und dann:
10 Minuten geschlafen und alles war erledigt!
Also, liebe Summer, denke drüber nach und wenn er nichts ändern will, dann ändere Du für Dich etwas!

Ich nehm Dich einmal fest in den Arm und wünsche Dir viel Kraft bei der Umsetzung
Lieben Gruß
Petra

Hallo,

danke Euch. Ich verstehe Eure Meinungen und sehe es bedingt auch so. Nur habe ich noch mehr Hintergrundwissen was unsere allg. Situation betrifft und genau deswegen ist dies leider nicht ganz so einfach umzusetzen.

Kurzer Einblick: Tumor, Asthma, Inkontinenz, Arbeit bis zum umfallen... Deswg manage ich das zu Hause soweits eben geht. Dazu kommt ne schwierige Familiensituation und ne unmögliche Nachbarin die sich beim kleinsten Geruch beschwert...
Und einiges mehr - aber das wäre zuviel des "Guten" - hier aufzuführen.

Lg Summer

Liebe Summer,

trotz allem wird es sich nur bessern, wenn dein Mann einen Arzt aufsucht.
Das sollte ihm bei seinen Vorerkrankungen eigentlich klar sein.

Und du solltest ihm klar machen, wie sehr du unter der Situation leidest - und wenn du ihm genau so wichtig bist wie er es dir anscheinend ja ist , sollte er sich überwinden können, endlich zum Arzt zu gehen.

Ganz liebe Grüße

Bernhardine

Guten Morgen,

im Laufe der Diskussion sind jetzt ein paar 'Fakten' mehr deutlich geworden.

Wenn ich richtig verstehe, dann hat 'Summers' Lebensgefährte eine schwierige Grunderkrankung hinter sich, oder sie ist noch nicht ausgestanden. Er ist also in intensiv in Behandlung - und hat daher den 'Fokus' woanders und/oder kann Ärzte nicht mehr sehen.

Durch eine solche (psychologisch nachvollziehbare) Blockade kommt man mit logischen Argumenten schwer durch. (Eine Blasenspiegelung führt nicht zur Harnröhrenverengung. Ehrlich. Ich hatte deren etwa fünf und darf das mal so resolut sagen...)

Vertraut er denn einem der anderen (Fach-)Ärzte? Könnte er den mal um Rat oder Meinung bitten? Gibt es vielleicht eine psychologische Beratungsstelle vor Ort?

Eine Lösung des Wäscheproblems wären natürlich (Klebe-)Slips, oder ein Kondom-Urinal. Aber wenn ich die Sache richtig einschätze, wird er diese beiden Möglichkeiten auch ablehnen.

Passieren die Blasenentleeungen eigentlich nur nachts?

Beste Grüße,
Sebald

Hallo,

danke Sebald für Deinen Beitrag. Ja, mit dem Hintergrund ist so manches in einem anderen Licht. Steht die Inkontinenz in direktem Zusammenhang mit der Krebserkrankung?

Oder ist das neu dazugekommen, ist es eventuell durch Medikamente bedingt?

Das einfachste aus meiner momentanen Sicht wäre ein offenes Gespräch mit seinem behandelnden Arzt, der auch die Krebserkrankung kennt und behandelt hat. Gibt es hier eine Vertrauensbasis?

Es ist für Dich schwierig einen Weg zwischen notwendigem Druck und Zulassen zu finden, aber wie ich ganz am Anfang sagte, kranke Menschen können oft gar nicht mehr selbst entscheiden und da brauchen sie mitunter jemanden, der klipp und klar die Entscheidung für sie trifft.

Alles Gute und bleib dran!

Johannes

Hallo,

danke Euch.
Den Tumor hat er schon sein "ganzes Leben". Wurde als Kleinkind festgestellt. Liegt im Kopf. Irgendwie eingekapselt. Früher bekam er Bestrahlung u. starke Medikamente. Momentan macht er nichts. Hat immer wieder Kopfschmerzen.

Das Asthma war zuerst nur auf Staub... Dann auf Tiere... Nun irgendwie immer. Pfeift aus dem letzten Loch... nimmt Sprays.

Er nimmt Windeln mit Klebestreifen, Pants, Windelunterhosen zum waschen, Einlagen für Windeln, Betteinlagen zum wegwerfen oder auch zum waschen... Aber es läuft immer raus oder geht durch. Evtl noch nicht das richtige gefunden.

Er braucht ewig lange auf der Toilette. Es kommt tröpfchenweise. Sobald er sich entspannt (im Bett meist) läuft es. Anfangs nur nachts. Mittlerweile auch mal am Tag.

Lg Summer

Liebe Summer,

das hört sich doch bald an wie bei einem alten Mann mit Prostatabeschwerden! Sofort ab zum Arzt!!!!!!

Gruß

Bernhardine

Hallo Bernhardine,

die Prostata wurde angeblich abgetastet (?) u. keine Veränderung gefunden.

Lg Summer

Hallo, Summer,

Ist irgendwie wie ein Puzzle.

Von wem und wann wurde eine Untersuchung der Prostata durchgeführt? Nur noch Tröpfeln und dann der Überlauf nächtens.

Mit dem Tumor im Kopf hat es wohl nichts zu tun. Asthma oder Allergie oder doch COPD? Raucher?

Was weisst Du über Deinen Mann, was nicht? Fragezeichen.

Irgendwie krieg ichs nicht zusammen, wahrscheinlich fehlen ein paar Steine.

Was sollen wir da noch sagen, raten?

Wenn es dann irgendwann zum kompletten Harnverhalt kommt, kannst Du nur noch den Notarzt rufen. Ich würde nicht solange warten. Wem vertraut Dein Mann? Gibt es einen Freund? Eltern? Wer kann vermitteln?

Johannes